Wo besteht der Unterschied, ob Du nun innerhalb von 200h jene 2000 Paragon grindest oder ein Upgrade aus 2000 gefundenen Items ziehst? Ob Du nun dank des Items „zwei Stufen hochstellen kannst“ oder ob dies aufgrund von mehr Mainstat durch Paragon ermöglicht wurde, spielt doch keine Rolle.
Ja, der Weg unterscheidet minimal, da für Dich wenige, dafür aber signifikante „Funde“ mehr zählen, als den gleichen Effekt über einen konstanten „Gain“ zu erreichen. Das ist völlig ok und es ist auch verständlich, warum Du D3 dann nicht magst. Das Ergebnis ist aber letztlich absolut identisch.
Das merke ich. Mit Deinen strikten Modi, die auch noch auf unterschiedliche Server etc. aufgeteilt werden, teilst Du die Community ebenfalls auf. Oder siehst Du Möglichkeiten, vom Neuanfang abgesehen, dass ein Spieler zwischen den Modi hin und her wechseln kann?
Klar, Deiner Meinung nach darf sich ein Spieler wahrscheinlich nur einmal entscheiden und muss dann mit dieser Entscheidung leben bzw. spielen. Aber was meinst Du was ein Hauptgrund für frühe „Churns“ (Spielabbrüche im Sinne von Spiel endgültig verlassen) ist? Fehlentscheidungen am Anfang des Spiels, wie z.B. die (falsche) Wahl des Modus.
Die Schmerzgrenzen sind da einfach extrem unterschiedlich. Dem einen macht es nichts aus, nach z.B. einem Monat festzustellen, dass er sich falsch entschieden hatte und er fängt einfach von vorn an. Anderen jedoch ist so etwas ein echter Dorn im Auge und selbst nach z.B. nur 2-3 Tagen sind sie schon nicht mehr bereit von neuem zu beginnen.
Das mag Dir nun total egal sein, denn das läuft bei Dir wahrscheinlich unter der Rubrik: „Falsches Spiel gekauft“. Dem Publisher (und Entwickler) kostet so etwas aber tatsächlich viel Geld. Daraus resultiert nun die Frage an Dich: Lieber Kompromisse eingehen, damit auch die „Mimöschen“, mit denen Du vermutlich im Spiel nicht viel zu tun haben wirst, auch Spaß haben können oder gar nichts spielen? Denn das ist die Konsequenz daraus, wenn Projektumfang und Zielgruppe nicht zueinander passen: Das Projekt scheitert.
Hier fehlt Dir der Kontext. Die Beschwerden richten sich gegen die sehr niedrige Drop-Rate der Keys. Das wäre ansich nicht das Problem, denn Ethereals oder (gute) Soul Shards z.B. waren auch entsprechend selten - sogar deutlich seltener als die EN-Keys. Aber, quasi das komplette Season-Theme ist mit diesen Keys verbunden. Was zur Folge hat, dass man vom Season-Thema quasi nichts mitbekommt und praktisch Non-Season mit sehr sehr sehr niedrigem Paragon spielen „muss“.
Dass es Leute gibt, die der Meinung sind, die Season „durchgespielt“ zu haben, wenn sie die Journey abgeschlossen haben, sagt nichts darüber aus, was möglich wäre, wenn man über den Tellerrand blicken würde.
Ja, der endlose Paragon-Grind ist nicht jedermanns Sache. Genau so wenig aber endloser und ergebnisloser Item-Grind wie z.B. in D2. Manch einem gefällt das eine besser als das andere. Oder aber weder das eine noch das andere, als entwickeln sich diese Spieler zu Nomaden, die von einem Spiel zum anderen tingeln. Auch ok, wenn es ihnen Spaß macht, sei es ihnen gegönnt.
Nach über 10 Jahren sind sogar ein paar wenige Stunden Midgame zu viel Midgame. Es iteressiert keinen mehr. Versteh doch endlich mal, dass das Endgame im Fokus steht. Sowohl beim Entwickler als auch bei den Spielern. Das was Du in D2 Midgame nennst ist aber schon lange Endgame. Klar, mag es in D2 etwas länger dauern, als nur ein paar Stunden, bis der erste Baal-Todesschrei auf Hell durch die Halle dröhnt. Aber das eigentliche interessante an D2 startet doch erst danach - in der Repetition und dem Loslösen von der strikten Vorgabe der Questreihe der Kampagne.
Das schaut in den allermeisten Spielen auch nicht anders aus. Kampagne (Midgame) durchgespielt, dann freie Entscheidung, zu tun und zu lassen, was man will - im Rahmen der Möglichkeiten, die das Spiel bietet.
In D2 gibt es z.B. dann das Cherry picking der 85er Zonen bzw. Boss-Runs. In D3 wechselt man in den Paragon-Grind. In PoE prügelt man sich (non-linear) durch den Atlas. In WoW wartet der Raid-Content. An dem, was vor diesen Phasen stattfand bzw. lästigerweise stattfinden musste, hat spätestens nach der 3-4. Iteration kein Spieler mehr ein gesondertes Interesse.
Ja, maybe wurde es in D3 ein wenig übertrieben mit dem Zusammenstauchen des Midgame. Aber ganz ehrlich - dass diese Stauchung überhaupt stattfand ist alles andere als unüblich.
Für gewöhnlich fangen sogar die Spieler in breiter Masse an, diesen Trend zu setzen. Hin und wieder ziehen Entwickler bzw. Publisher dann nach und schaffen zusätzliche Abkürzungen. Macht auch Sinn, denn durch weniger Demotivation durch unnötige Umwege, bleiben mehr Spieler erhalten.
Angenommen man würde in D3 4-6 Wochen für die Season Journey brauchen, was meinst Du wie viele Spieler noch jede Season zurückkehren würden?
Eine Ausnahme der Regel, wenn Du mich fragst. Echten Profit macht Blizzard mit diesem Teil des BN sicherlich nicht. Dennoch wird dieser Service weiterhin kostenlos angeboten.
Das es mittlerweile noch ein wenig „Liebe“ für D3(r) gibt, sollte halbwegs einleuchten, da man dieses Produkt sicherlich nicht ohne Hintergedanken neu belebt hat.
Der krasse Kontrast dazu: WC3(r). Dieser Wurf ging ordentlich schief und in wie weit an dieser Front noch versprochenes nachgeliefert wird, weiß ich nicht. Vermutlich zeigen dabei aber die Zahlen, dass es sich nicht (mehr) lohnt. D2R scheint da deutlich besser zu performen.
Allerdings wirst Du bei keinem der hier genannten Produkte noch irgendwelche Paradigmenwechsel erleben.
Das hat aber nichts mit dem „verkürzten“ Midgame zu tun. Wenn ich z.B. WoW spiele, dann will ich das Endgame also die Inis + Raids spielen und ggf. ein wenig mit zusätzlichem Content ala Achievements und Craftig herum hantieren. Twinks zu leveln, weil man eben Klasse XYZ auch mal spielen möchte, ist und bleibt einfach nur unsagbar lästig. Wer sich dann beschwert, dass Abkürzungen angeboten werden, ist entweder neidisch auf diejenigen die sich solche Angebote leisten können/wollen oder aber unfähig auf eben diese Gimmicks zu verzichten. Oder wer genau zwingt Spieler X mit Level-Gear zu leveln?
Diesen Trend haben sehr sehr viele Spiele. Für gewöhnlich liegt das an der stetig schwindenden Anzahl der Spieler. Ist letztlich die beste Lösung, ansonsten wäre der Content für 99% der Spieler wahrscheinlich unbespielbar. Einen Vorwurf bzgl. deren Skill-Defizite würde ich aber nicht äußern, denn das wäre diskriminierend …
Na zum Glück lässt sich über Geschmack nicht streiten, was?
Bist also doch ein Seilbahnfahrer. Naja, hatte ich schon vermutet …
Wein trinken - Wasser predigen …
Beides fragwürdige Features. Beim Trading profitieren i.d.R. nur ein paar wenige Spieler. Nämlich genau die, die ein Talent für’s Flippen haben. Der Rest wird aus eben diesem System wenig bis gar kein Profit ziehen. Hauptgrund dafür: Bots und das damit verbundene Preis-Dumping.
PvP kann großartig sein. Kann wohlgemerkt, nicht muss! Insb. in Spielen, die eber nur optional aufgesetztes PvP besitzen, kann und darf man nicht von gutem PvP sprechen. Denn das Balancing oder die gesamte Mechanik wirken dem für gewöhnlich entgegen. Kein gutes Verkaufsargument, also.
D3 hat diese Probleme nicht. Dafür aber einen gewissen Mangel an Featues. Die Kehrseite der Medaille halt. Eine wirklich gute Lösung gab es bisher nirgends und wird es wohl auch nie geben.
Die „paar“ Casuals stellen aber den größten Anteil der Community und sind für gewöhnlich weder an hochkarätigem PvP noch an exemplarisch profitablem Tradin interessiert. Die wollen sich einloggen und los-daddeln. Verwerflich? Ich denke nicht!
Wer nun der Meinung ist, ausgerechnet wegen jenen Casuals im eigenen Spiel eingeschränkt zu werden, der macht es sich zu einfach und sucht die Schuld definitiv an der falschen Adresse. Wer also nicht in der Lage ist, seine elitäre Nische zu finden, ist selbst schuld.
Du gehst hierbei einfach von völlig falschen Zahlen aus. Was Du forderst ist kein Wohlfühl-Server für die „paar“ Casuals, sondern eine sehr exklusive Sonderbehandlung für einen unfassbar kleinen Teil der Community: Nämlich einen eigenen Server bzw. Spiel-Modus für Pseudo-Elitäre Möchtegerns, die mit progressivem Spielen genau so wenig am Hut haben, wie Kühe mit Dachdecken. Ja, das ist dann wieder die Diskriminierung: Einfach alles, was Dir in Deiner kunterbunten Fantasiewelt nicht in den Kram passt, auf einem anderen Server wegsperren. Dass Du auf dem entsprechend anderen Server dann an Einsamkeit verenden würdest, willst oder kannst Du offenbar nicht einsehen. Tja, und das ist dann egal, weil ein unbedeutendes Eizelschicksal. Das kümmert die „paar“ Casuals genau so wenig wie Blizzard. Das ist ganz alleine Dein Problem und mit dem musst zu aller erst Du klar kommen.