Offensichtlich bist Du kein Kenner …
Darf ich Fragen, wieviele Stunden Du in PoE gesteckt hast?
Es ist eher die Antwort, die Dich disqualifiziert - und zwar in zweierlei Hinsicht:
- Du kannst/willst nicht akzeptieren, dass es unterschiedliche Spielertypen gibt - innerhalb eines Genres.
- Du scheinst Angst davor zu haben, dass Dich die Antwort kompromitieren würde, weil Du Dir etwas eingestehen müsstest.
Ok, die Frage bezog sich ein Stück weit auch den Zusammenhang auf den Du zuvor nicht antworten wolltest oder konntest. Wenn ich ein super super mega seltenes Item finde, von dem ich zwar weiß, dass es krass selten ist, das ich aber never ever verwenden werde - und somit seinen Wert gar nicht nutzen kann. Warum sollte ich mich dann so derbe darüber freuen?
Jetzt nehme ich die Gegenfrage bzgl. meines zitierten perfekten Primal Blade of the Tribes voraus. Tja, warum ist bzw. war dieses komplett nutzlose Item für mich so ein Highlight? Weil ich das Wissen darüber mitbrachte.
Das ist z.B. auch eine Grundvoraussetzung, um den Wert eines Items bestimmen zu können. Je mehr man also über das System weiß, desto besser und ggf. höher kann man subjektive Werte schätzen. Dazu kommen dann nat. objektive Wertschätzungen. Diese werden z.B. in D3 erheblich besser vom System kommuniziert als es in z.B. PoE der Fall ist.
Aber ok, das ist bei zweckungebundenen Items die darüber hinaus auch noch viele RNG-Stats tragen nicht ungewöhnlich. Da könnte man dann von Geschmackssache reden. An dieser Stelle sind die set-basierten Builds aber tatsächlich mal ein Segen. Aber gut - dem gegenüber stehen nat. auch einige Nachteile.
Also auch eher die Präsentation der subjektiven Werte. Das ist ok, zeichnet ein System aber nicht unbedingt aus. Wie oben schon angedeutet, hat das Vor- aber auch Nachteile.
Letztlich ist es aber auch der einen Seite ok für Dich, dass es keine Rangliste braucht, man aber extra Spiele zum Vergleichen öffnet. Auf der anderen Seite akzeptierst Du das gleiche Prinzip in einem anderen Gewand in D3 nicht.
Die Kretchenfrage: Was ist wichtiger? Das Item-System oder der Handel?
Oder etwas konkretisiert auf subjektive Sichtweisen: Hat denn die überwiegende Mehrheit den Handel (fokussiert) genutzt, um das Gear zu verbessern?
Das Problem bei Loot 1.0 war, dass viel mehr solo als in Gruppe gespielt wurde. Von den Problemchen mit dem AH mal abgesehen. Der Anteil der Solo-Spieler ist heutzutage noch immer größer als jener der Gruppenspieler. Wenn man solo spielt, nervt es einfach extrem, wenn man ein seltenes Item findet und sogar vor dem Identifizieren schon weiß, dass man es nicht verwenden kann. Ein Ausgleich über einen intensiven Handel kann dann nicht stattfinden. Folglich wird der Fehler im Item-System gesehen. Genau so, wie man Spieler nicht ins PvP zwingen kann, genau so wenig kann man sie zwingen, Handel zu betreiben - es liegt halt nicht jedem.
Den „Fehler“ also im Item-System zu behandeln, insb. in einem Spiel, wo es, da wirst Du mir sicherlich zustimmen, darum geht, Items zu finden und nicht sie zu handeln. Das macht dann auch mehr Sinn, als krampfhaft zu versuchen, das Handelssystem für die Breite (effizient) nutzbar zu gestalten.
Letzteres würde bedeuten, dass der Handel so sehr eingeschränkt bzw. gelenkt werden müsste, dass man ihn auch gleich ganz weglassen kann. D3 hat dann ein neues Item-System bekommen und den Handel verloren. Zweiteres wäre wohl nicht unbedingt notwendig gewesen. Am Ende wars wahrscheinlich eine Kosten-Nutzen-Frage.
Ja - und es würde mMn noch immer funktionieren. Mit non-ancient Set-Items z.B. würde man nichts verdienen. Die gäbe es für nen Appel und nen Ei im AH. Haedrigs Geschenk könnte man sich sparen, Rezept 4 im Grunde auch. Der Einstieg ins Spiel bzw. in eine Season wäre ähnlich dem aktuellen.
Auch ein mittleres Preissegment würde es geben, z.B. ancient All-Res Hosen für Str/Dex-Klassen. Oder aber das Top-Segment, z.B. ancient Trifecta-Amus mit frei rollbarem Element, Quadfecta Hände, Trifecta oder gar Quadfecta Offhands, etc. pp.
Der Unterschied wäre, dass man die Preise deutlich niedriger hätte cappen können, als es im alten AH-System der Fall war. Wobei dann nat. wieder die Frage aufkommen würde, ob das den Handel nicht evtl. obsolet machen würde. Also speziell das Trading zum Anhäufen von Reichtümern.