Nicht pauschal, nein. Es gibt sicherlich Negativbeispiele. Dem widerspreche ich nicht im geringsten. Genau genommen gibt es viel zu viele davon. Aber von vorn herein jedes P2W-Spiel in diese Schublade zu stecken, halte ich für übertrieben.
Es ist immer die Frage, wie es umgesetzt ist. Insofern der entsprechende Content auf mit Zeit „bezahlt“ werden kann, sehe ich kein Problem. Es sei denn wir sprechen hier über hunderte von Jahren. Das sollte aber selbstverständlich sein.
So bleibt dann unterm Strich der F2P-Spieler, der „Normalo“, welcher ein limitiertes Budget einsetzt und nat. jener Spieler, der ohne Limit so lange banked, bis er zufrieden ist, oder aber er tatsächlich an der Grenze des Möglichen angelangt ist.
Für den F2P-Spieler gilt: „Love it or leave it!“ Er hat sicherlich einen signifikanten Wert für die Community, aber letztlich keine so gewichtige Stimme hinsichtlich irgendwelcher Forderungen. Über grundlegende Dinge darf er sich nat. auch beschweren.
Beim „Normalo“ wird es nun interessant. Denn dieser hat einen signifikanten Vorteil gegenüber dem F2P-Spieler. Das stört ihn aber nicht im geringsten in seiner Moralvorstellung, denn immerhin hat er dafür ja auch bezahlt. Nachvollziehbar. Allerdings kommt dieser Spielertyp hier und da nicht damit klar, dass andere Spieler, die noch mehr Geld in das Spiel stecken - was er nicht kann/will - einen ebenso signifikanten Vorteil ihm gegenüber erlangen. Darauf kommt dann u.U. das Ego nicht drauf klar und die Schuld wird - wie üblich - beim Publisher bzw. Entwickler gesucht.
Nein, ich bin alles andere als ein Fan von P2W. Im Gegenteil, ich lehne es sogar ab. Allerdings muss ich auch zugestehen, dass sich Spiele finanzieren müssen. Tuen sie das nicht, bin ich u.a. auch leidtragend, denn dann gibt es weniger Content bzw. weniger Spiele.
Wichtig ist mir z.B. nur, dass das Spiel für mich eine Nische offenbart, in der ich Spaß haben kann. Wenn mir diese Nische allerdings durch (übertriebene) PayWalls oder/und blödsinniges RNG verwehrt wird, oder aber dadurch im Spiel ein erhebliches Ungleichgewicht geschaffen wird (PvP) dann wird es kritisch. Da hört dann auch bei mir der Spaß auf.
Wie genau sich das nun bei D:I darstellen wird, bleibt abzuwarten. Auch ich befürchte, dass es ein wenig zu viel des „guten“ sein wird. Aber so recht will mich das auch nicht stören, denn wie die meisten PC-Spieler auch, hatte/habe ich nicht vor, D:I sonderlich lange zu spielen.
Hier vermischst Du zwei unterschiedliche Themen. Zum einen die Spielsucht, für die kein Publisher eine Verantwortung übernehmen will. Was durchaus verständlich sein sollte. Selbst die Politik drückt sich darum, klare Richtlinien zu definieren, die zudem auch noch einen ausreichenden Schutz bieten. Wobei hier die Frage ist, ob das denn überhaupt möglich ist!?
Denn Spielsucht hat nicht zwingend etwas mit finanzieller Aufwendung zu tun. Ein Spieler, der 16+ Stunden pro Tag „kellert“, hat mit Sicherheit ein genau so großes Problem, wie ein Zocker, der ein Geld im Casino verprasst. Beide haben die Kontrolle verloren und nehmen dadurch gewisse Einschränkungen wahr.
Das andere Thema ist dann das Unternehmerische. Es mag uns nicht gefallen, wie die Gewinne letztlich verteilt werden. Das steht außer Frage. Allerdings sind Gewinne unabdingbar, wenn es um Wachstum oder nur „Überleben“ geht. Da ist der Markt und v.a. seine Kunden gnadenlos.
Auch darf man nicht vergessen, dass Löhne bezahlt werden sollen. Ja, da drängt sich gerne mal der Gedanke auf, dass diverse Firmen bzw. Manager nur an sich denken. Aber irgendwo stehen hinter den Produkten Teams, zu denen auch „normale“ Mitarbeiter gehören.
Ich bin ganz bei Dir, dass bei jenen Gewinnmargen ein gewisses Gleichgewicht gefunden werden sollte, damit eben der Spielspaß nicht zu sehr darunter leidet. Aber dies kann man nicht pauschalisieren. Was Dir nicht gefällt, stört andere wiederum nicht, etc. pp. An dieser Stelle also immer nur von seiner eigenen kleinen Blase und diversen Click Baits auszugehen, um sich eine fundierte Meinung bilden zu können, reicht vermutlich nicht aus.