Warum denn nicht? So lange ich dabei nicht pauschalisiere, ist alles im grünen Bereich. Ich weiß z.B., wie ich vor 10 bzw. 20 Jahren Spiele gespielt habe, bzw. was diese Spiele boten und v.a. was der Markt zu bieten hatte.
Heute - 10 bis 20 Jahre später haben sich die Rahmenbedingungen einfach geändert und das geht definitiv nicht nur mir so. Dass es nach wie vor Leute wie Dich gibt, die diese Änderungen nicht wahrhaben wollen, macht sie nicht ungeschehen.
D3 hat „wenig“ Spieler (hast Du Quellen?), weil es ein „altes“ Spiel ist, auf Content basiert und genau an dieser Stelle nichts wirklich neues mehr bekommt. Die Seasons incl. ihrer Season-Themes sorgen für ein wenig Abwechslung, mehr aber auch nicht. Unterm Strich macht man Season für Season das gleiche: GRfits grinden.
Sind es wirklich mehr? Erneut die Frage nach den bzw. Deinen Quellen. PoE hat gar nicht mal soooo viele Spieler, wie manch einer meint. PoE ist keine eierlegende Wollmilchsau, sondern operiert quasi permanent an seinen Grenzen. Großer und signifikanter Unterschied zu D3 ist noch immer das F2P-Modell, welches eine höhere Reichweite und höhere „Accessibility“ hat, als verglichen mit z.B. D3.
D2R befindet sich aktuell in seiner Hype-Phase. Klar, spielen es viele. Einfach, weil es gerade in aller Munde ist. Wart mal noch nen Monat oder zwei, dann wird sich das Bild in den FL’s wieder drastisch wandeln. Die D2R-Icons werden verschwinden und D3 bzw. WoW etc. weichen.
D2R ist ein mMn gelungenes Remaster. Es hätte ein paar Schönheitskorrekturen gebrauchen können, aber insg. echt kewl geworden und macht auch Spaß zu spielen. Allerdings glaube ich kaum, dass es viele Spieler geben wird, die sich längerfristig damit beschäftigen. Vermutlich wirst Du in spätestens 6 Monaten wieder so viele Spieler in D2 sehen, wie 6 Monate vor dem D2R-Release - einfach, weil das Spiel nicht mehr zeitgemäß ist.
Was wir jetzt aber schon annehmen können, ist, dass sich weder in D3 noch in D2 irgend etwas bewegen wird, was Weiterentwicklung angeht.
Ich muss zugeben, dies bzgl. nicht genug zu wissen. Grundsätzlich klingt es für mich aber nach den üblichen Problemen, die auftreten, wenn das Management zu viel Einfluss auf das Game-Design nimmt. Schlechtes End-Game oder was ich mir auch vorstellen könnte bei New World: Schlechte Mechaniken. Von der Art und Weise, wie der Publisher das Produkt vermarktet ganz zu schweigen. Amazon ist ja nun nicht gerade der angesehenste Publisher am Markt …
So pauschal kann man das nicht betrachten. Wichtig ist, dass alle drei Phasen funktionieren. Wenn nach dem obligatorisch kurzen Spieleinstieg (Early-Game) ein zu einfaches Mid-Game folgt und nach diesem kein brauchbares End-Game wartet, wird es nicht funktionieren. Da gebe ich dir recht. Allerdings funktioniert ein zu kompliziertes Mid-Game heutzutage auch nicht mehr.
Beispiele:
#1
Herrausragend gutes Tutorial gefolgt von einem mittelprächtig aber noch akzeptablen Mid-Game und einem unfertigen und katastrophal verbugten End-Game: Age of Conan. Grund: Zu früher Release. Geplante Inhalte waren noch nicht fertig und fehlten schlicht weg im Release. Wie gewöhnlich konnten diese auch nicht zeitnah nachgeliefert werden und das war dann auch schon der Todesstoß für dieses (gute) Spiel.
#2
Brauchbares bis gutes Tutorial, enorm grind-lastiges Mid-Game, vermurkstes PvPvE-Konzept: AION. Fühlte sich anfangs ganz gut an und das Ziel (max. Level) wurde auch als Endpunkt des Mid-Games und Anfang des End-Games kommuniziert. Doof nur, dass das Mid-Game einfach so extrem in die Länge gezogen wurde, dass viele … sehr viele vorm Erreichen des End-Games schon das Handtuch geworfen hatten.
Sprich, ein Spiel ohne End-Game wird heutzutage genau so wenig funktionieren, wie ein Spiel mit nicht erreichbarem End-Game.