GZ. Ich denke die Freude kommt. Auch wenn du jetzt nie mehr 11 Sterne erreichen möchtest, zumindest nicht aktiv, weißt du: Du hattest es geschafft, du warst ganz oben angekommen - und hast es auch in dieser Liga geschafft, auf Legend zu kommen.
Ich möchte auch noch von meinem Legend-Grind in der vergangenen Season berichten. Und ich brauchte tatsächlich erst einmal ein paar Tage Pause. Denn auch das war die Hölle.
Meine Ausgangslage waren ebenfalls 11 Sterne, allerdings schon in der dritten Season in Folge und insgesamt ca. zum 5. oder 6. mal. Nun hatte es sich ja zugetragen, dass wir die ganze Zeit über die 11 Sterne diskutiert hatten (und ob man damit sicher auf Legend kommt). Ich war bis zum letzten Tag, dem 30. November, noch auf Bronze 10, ohne ein einziges Spiel (außer ich hatte aus Versehen ein AFK Spiel gestartet).
Ich war schon mehrfach kurz davor, das bei unserer Diskussion einzuwerfen und quasi zum Miterleben/Mitfiebern bei diesem Selbstexperiment einzuladen. Irgendetwas hielt mich aber davon ab. Vor allem, dass es keine Absicht war. Es lag wirklich einfach nur daran, dass ich zuletzt keine richtige Lust auf Hearthstone hatte, dass ich seit Expansion und einigen Nerfs gar nicht mehr gespielt hatte und mir mein MMR schon wichtig ist, ich wollte also auch nicht einfach drauf losspielen, und dann sind mir einfach die Tage weggelaufen. Es war also mehr Zufall, dass ich am letzten Tag des Monats noch auf Bronze 10 stand mit 11 Sternen.
Ein Teil von mir hätte es lustig und verdient gefunden, wenn ich es diesmal nicht geschafft hätte, gerade nach unserer Diskussion und meinen vollmundigen Ankündigungen. Ehrlicherweise wäre das aber auch kein Gegenbeweis gewesen, da es ja nicht darum ging, es an einem Tag zu schaffen. Genauso wenig wie es jetzt der ultimative Beweis für meine These ist, dass ich es geschafft habe, weil man ja nicht von einem Spieler auf alle anderen schließen kann.
Noch ein kleiner Rückblick: Zuletzt hatte ich am 1. Oktober gespielt. Damals hatte ich um 0 Uhr angefangen und war vor 4 Uhr auf Legend, also in unter 4 Stunden. Danach habe ich nur noch maximal eine Handvoll Partien gespielt und seit den Änderungen an Rake und der neuen Expansion gar nicht mehr. Ich war also völlig ahnungslos. Ich konsultierte verschiedene Seiten und legte mir ein paar Decks zurecht und dann ging es los. Ca. um 16 Uhr, habe nicht genau auf die Uhr geschaut.
Ich fing mit einem Quest-Druiden an. Nachdem ich zwei Mal chancenlos von einem Even Shaman vermöbelt wurde (Das war vor 2 Monaten noch ein gutes Match-up für mich), gab ich den aber auf und wechselte auf genau diesen Even Shaman.
Und welches Deck traf ich da? Na klar, den Even Warrior… Diesen machte ich allerdings tatsächlich nass, was mir dann spätestens die Sicherheit gab, dass der Even Shaman mit seiner neuen Karte völlig busted ist.
Aber genau so sollte es weiter gehen: Die Match-ups waren für mich so schlecht, wie man es sich nur vorstellen konnte. Neben dem Even Shaman nutzte ich noch den Highlander Schamanen sowie den Shadow Priest, dazu vereinzelt andere Decks (Verschiedene Paladine und Mine-Rogue).
Mir ist klar, dass das nicht die optimale Taktik ist, aber ich wollte schon auch ein bisschen Spaß haben und rumprobieren und die Wage schlug im Laufe des Nachmittags auch immer mehr in Richtung Spaß und verschiedene Decks gegenüber hohe Winrate aus, weil ich letztere sowieso nicht hinbekommen konnte.
Warum nicht, wenn Even Shamy so op ist? Nun, es lief vieles gegen mich. Allen voran das Matchmaking, wobei das im Falle von Even Shaman eher als normale Meta-Reaktion zu betrachten ist. Aber auch in den zahlreichen Mirrors lief wirklich alles gegen mich. Schlimm wurde es jedoch, wenn ich wiederum mit meinem Deckwechsel reagierte. Denn dann kamen ganz abstruse Dinge zum Vorschein.
So wurde aus dem Nachmittag irgendwann der frühe und dann der späte Abend und irgendwann beschlich mich das Gefühl, es könnte knapp werden. Und das wurde es dann auch. Vor allem weil die „Endspiele“ wieder mal allem die Krone aufgesetzt haben. Da kamen auf einmal Decks zum Vorschein, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Trauriger Höhepunkt war der einzige gegnerische Quest-Druide gegen meinen Even Shaman. Da war ich ob des Match-ups schon siegessicher, doch der Druide spielte auf Turn 1 bereits 5 oder 6 Karten und konnte dann mit sämtlichen verbilligten Minions aufwarten, die sein Deck zu bieten hat, wodurch ich auch dieses Match verlor.
Gegen Ende des Abends wurden zudem die ohnehin schon hohen Wartezeiten immer höher und meine Gegner versuchten zunehmend durch Ropen, meine Mission weiter zu behindern.
Nach 4 verlorenen Endspielen startete ich dann etwa 10 Minuten vor Ende der Season ein weiteres Endspiel auf Diamond 1 mit 3 Sternen. Das wäre nun der krönende Abschluss, dachte ich, wenn ich dieses verlöre, denn dann hätte ich nicht nur nicht Legende erreicht. Ich hätte ja wegen der 11 Sterne eigentlich eine weitere Chance, diese hätte ich aufgrund der Zeit aber nicht mehr nutzen können.
Es ging allerdings dann „gut“ aus und ich erreichte um kurz vor 12 dann doch noch Legende (Auf Rang >1600, also um mehr als 1000 Ränge schlechter als mein Finish der vergangenen Saison).
Nun habe ich oben ja schon zugegeben, dass das kein gültiger Beweis ist, da es nur eine Erfahrung ist und ich ein routinierter Legend-Spieler mit mehreren 11 Sterne-Finishs bin. Trotzdem untermauert es für mich subjektiv meine These. Mit 11 Sternen schafft man es irgendwie:
Ich hatte denkbar schlechte Voraussetzungen: Keine Lust, Keine Ahnung der Meta, Keine Zeit. Vor dem Start den eigenen Druck, es beweisen zu wollen und im Laufe des Nachmittags Nervösität wegen der Zeit und Frustration wegen der schlechten Ergebnisse. Und trotzdem habe ich in ca. 8 Stunden geschafft.
Das zu meiner Erfahrung und der 11-Sterne Diskussion.
Jetzt auch an dieser Stelle eine Bewertung des Ladder-Systems aus meiner ganz subjektiven Sicht für meine Situation und den 11 Sterne Bereich:
Extrem lange Wartezeiten
Sehr oft dieselben Gegner (Gegen Ende kannte ich glaube ich keine Gegner nicht mehr und trauriges „Highlight“ waren 6 Partien gegen denselben glaube ich).
Ein MMR-Verlust, der zu einem Rängeverlust von mehr als 1000 Plätzen und folgerichtig zum Verlust des 11 Sterne-Bonus geführt hat. TROTZDEM MUSS ICH ABER BIS ZUR LETZTEN SEKUNDE GEGEN DIE 11ER BUBBLE SPIELEN UND SCHAFFE FAST NICHT EINMAL LEGEND, UM SEKUNDEN SPÄTER AUF SO EINEM GÜMMEL-RANG ZU SEIN. ^^
Zugegeben eine Extrem-Situation, aber das zeigt eindeutig, wie be…schränkt dieses System ist.
Zumal ich es eben in anderen Seasons geschafft habe, auch in der 11er Bubble einfach so durchzumarschieren und nur durch den Legend-Grind den Rang zu halten. Weil ich ein gutes Deck hatte. Das ist zwar für sich genommen ein anderes Problem, macht das System in der Kombination aber noch unfairer. Zumal Balance-Patches ja auch innerhalb einer Saison stattfinden.
Diese Erfahrung war wirklich 90 Prozent Leid und wird nicht durch die 10 Prozent Freude, Legend dann erreicht zu haben, aufgefangen. Was mich dazu bringt, ernsthaft zu überlegen, ob ich das überhaupt noch will, denn es ist und bleibt ja ein Spiel und auch wenn ich es schön finde, ganz oben mitzuspielen, möchte ich vor allem Spaß haben. Sonst lasse ich es.
Ich denke übrigens schon, dass ich es in genau dieser Meta und genau jetzt schaffen könnte, wieder in den 11er-Bereich zu spielen. Es ist jedenfalls definitiv leichter, aus der 10er Bubble in die 11er vorzustoßen, als die 11 zu halten. Und das ist eigentlich wirklich ein unwiderlegbares Zeichen, das etwas mit diesem System nicht stimmt.