Offtopic Sammelthread

Ich kann mich eigentlich auch Envo komplett anschließen. Und das Wort Selbstbestimmtheit ist für mich sowieso ein ganz Zentrales.

Mir ging es ja auch um die Verabsolutierung der 40-Stunden-Woche oder fester Arbeitszeiten, nicht darum, dass niemand mehr so arbeiten soll und alle nur noch mobil.

Ich finde an einem ganz einfachen Beispiel wird das deutlich. Wenn man sich vorstellt, eine Person würde immer eine Stunde zu wenig arbeiten und eine andere immer eine Stunde zu viel. Beide würden ihre Aufgaben mit gleichem Erfolg und gleicher Qualität erledigen.

Der erste müsste das verheimlichen wenn möglich und so ein Verhalten würde in der Gesellschaft eher als schlecht, fast kriminell gekennzeichnet. Der „bestiehlt“ seinen Arbeitgeber und ist faul, unzuverlässig, etc.

Keiner würde aber so etwas gegenüber dem Arbeitgeber in Bezug auf Person zwei vorwerfen. Und die Person selbst wäre eben einfach ein guter Arbeiter und eine Überstunde pro Woche ist ja nicht viel. Da würde es wahrscheinlich sogar als kleinlich angesehen, wenn er die überhaupt abrechnen wollte in irgendeiner Form. Das macht man halt.

Das ist jedenfalls meine - vollkommen subjektive - Wahrnehmung der gesellschaftlichen Haltung.

Ja, liebe ich. Lustigste Person Deutschlands imo. Ich weiß noch genau, als dieser „Integrationstest“ bei Stefan Raab lief und wir uns erst nicht sicher waren, ob das real oder fake ist. Ich glaube keine andere einzelne Person wird in meinem Freundeskreis und meiner Familie so oft zitiert oder hat generell die Ausdrucksweise so geprägt. Einfach überragend! Ich sage nur „sowas von versagt in seinem Leben“… :smiley:

Guck dir mal, falls du es noch nicht kennst, die Reaktionsvideos an, wo er in seinen unterschiedlichen Rollen auf seine eigenen Videos reagiert :smiley: Das ist auf so vielen Ebenen witzig :D:D:D

3 Likes

Habe gerade mal Statistiken dazu überflogen und es stimmt. Meine Aussage oben ist da zu absolut. Die Zahlen sprechen schon für einen Wandel auch nach Corona. Aber der fällt (von der erwähnten IT-Branche mal abgesehen) einfach zu gering aus verglichen mit dem, was eben möglich wäre.

Die Studien dazu in Deutschland zeigen da eher ein positives Bild. Kommt aber vermutlich auch darauf, wie und wo man hier recherchiert. Untersuchungen scheint es einige dazu zu geben, mit teilweise widersprüchlichen Ergebnissen.

Aus meinem Umfeld kann ich allerdings nur Negatives berichten. Freunde, die zB bei SAP (Softwareberatung), Siemens (Kaufleute) oder Wenz (Werbetechnik) arbeiten, klagen darüber, dass sie während der Pandemie-Zeit wunderbar ihr Soll daheim erledigen konnten, ihnen diese Option aber jetzt verwehrt bleibt.

Es wird eher ungern gesehen, als sei das etwas Verruchtes.
Und das stößt bei mir auf Unverständnis nach dem, was jetzt hinter uns liegt und was wir gelernt haben.

5 Likes

Das klingt nach deinem Privatschulposting neulich überraschend bodenständig…
Wobei ich vermute, dass man sehr unterschiedlich definieren kann, was ein „angenehmer Lebensstil“ ist…
Für mich wäre das z.B. eine schöne Wohnung, ein, zwei Mal im Jahr in Urlaub fahren und keine Angst darum haben müssen, was man machen soll, sollte ein teures Gerät kaputt gehen.
Das kann ich in Pflege oder BeWo aber nur mit 40 Stunden Woche erreichen, wobei 30 Stunden zweifellos angenehmer wären…

Genau das ist ja, warum Homeoffice bei den Meisten gut funktioniert.
Sobald man sein Soll erfüllt hat, hat man in vielen Fällen frei…
Wenn das nicht zu zügigem arbeiten motiviert, weiß ich auch nicht…^^

Das würde ich so nicht unterschreiben, wenn ich bedenke, was für Neidwellen bei uns auf der Arbeit gegen die, die woanders ins Homeoffice durften, rollten.
Dabei könnte bei uns niemand seine Arbeit von Zuhause aus machen, deshalb wurde es denen, die es konnten auch nicht gegönnt.
Ein kleines Stück kann ich das sogar nachempfinden, wenn ich mir (jetzt absichtlich extremeres Beispiel) vorstelle, wie son IT Mensch in der Badehose mit Laptop unter Palmen arbeitet, kommt bei mir schon auch ein leichtes Gefühl von Neid auf, obwohl ich bei näherer Betrachtung meinen Job niemals mit dem tauschen wollen würde.
Aber Gefühle folgen keiner Logik und viele Menschen tun sich leider Gottes schwer, diese bevor sie anfangen zu sprechen beiseite zu schieben, um objektiv festzustellen, dass sie ja eigentlich genau so wenig tauschen wollten…
Man nimmt in diesem gedanklichen Bild die Palmen und die Badehose einfach stärker zur Kenntnis, als den Laptop.

Was ich schön finde, ist, dass du in deinen weiteren posts die Selbstbestimmung hervorhebst.
Die ist es nämlich auch bei mir viel stärker, wofür ich bin als Homeoffice, 4 Tage Woche, Gleitzeit oder freie Arbeitszeiteinteilung.
Ich bin einfach davon überzeugt, dass Menschen unter Bedingungen, in denen sie sich wohlfühlen und entfalten können, bessere Leistungen bringen, als wenn man sie in ein Korsett des Zwangs steckt.

Mir persönlich wäre Homeoffice ein Graus, genauso, wie ich jetzt schon vor der Rente „Angst“ habe, weil ich weiß, dass mir Zuhause zu sitzen nicht gut bekommt und das auch mit Mitte 60 nicht anders sein wird.
Ich hoffe, man lässt mir dann meine Selbstbestimmung und ich darf weiterhin arbeiten gehen, so lange ich das kann und möchte.

Wenn ich mir diese Selbstbestimmung aber für mich wünsche, kann ich sie anderen nicht absprechen wollen, nur weil deren Wünsche sich von meinen unterscheiden.
Und ich finde es so extrem traurig, dass so viele das nicht erkennen, obwohl es so offensichtlich erscheint.

Eine 4-Tage oder 30 Stunden Woche bei voller Bezahlung fände ich im Gegensatz zu Homeoffice auch für mich traumhaft, auch wenn es für die Berufe, die für mich derzeit in Frage kommen sehr unwahrscheinlich ist, dass irgendwas davon je kommt.
Um Menschen persönlich zu betreuen muss ich nunmal da sein und kann dabei auch nicht durch effizientere Arbeit schneller machen.
Aber gäbe es Berufe, wo das demnächst Gang und Gebe wäre, würde ich mir (solange es nichts im IT Bereich ist!^^) tatsächlich eine Umschulung überlegen.

Dabei dafür Daten ausgerechnet aus Indien zu verwenden unterstelle ich ja fast schon böse Absicht.
Es erscheint mir sehr wahrscheinlich, dass die meisten Inder wohl in ihrer Wohnung eher keinen ruhigen Büroraum haben, in dem sie nicht gestört werden, was aber nun mal eine Grundvoraussetzung ist, um von Zuhause effektiv zu arbeiten.
Menschen in Amerika oder hier bei uns haben diese Möglichkeit viel eher, schon weil wir im Durchschnitt sicher größere Wohnungen und kleinere Familien haben.
Das ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Deine subjektive Wahrnehmung der gesellschaftlichen Haltung, die du mit deinem Beispiel da erläuterst, deckt sich leider zu 100% mit meiner.
Das ist so tief in uns verwurzelt, dass ich den Ärger über den „Betrüger“ in mir selbst wahrnehmen kann, obwohl mir die Mechanismen, die dahinter stehen bewusst sind und ich so nicht denken möchte.

Ich gehe wann immer negative Gefühle in mir aufkommen den Weg zunächst zu hinterfragen, wo das herkommt (in diesem Fall ist es ein negativer Glaubenssatz, also eine Empfindung, die nicht aus uns selbst kommt, sondern uns von außen eingeimpft wurde) und wenn ich merke, das kommt gar nicht aus mir selbst, schiebe ich das Gefühl weg, um frei denken zu können.
Aber das kann und tue ich, weil ich durch meine Ausbildung, meine begonnenen Studien und meine Arbeit darüber Bescheid weiß und darauf sensibilisiert bin.
Das ist bei den meisten Menschen aus anderen Berufsgruppen aber nicht der Fall, weil viele das nicht Zuhause lernen und auf der Arbeit dann auch nicht.
Und das ist eine der großen Ursachen, warum die Gesellschaft so ist, wie sie ist, warum man nichtmal mehr in Frieden verschiedener Meinung sein kann…
Die Leute handeln nach jedem Gefühl, was bei ihnen aufkommt, ohne dessen Herkunft und Sinnhaftigkeit je zu hinterfragen.

Weil es bei vielen Arbeitgebern so ankommt, als würde man einen zusätzlichen, bezahlten Urlaubstag geschenkt haben wollen.
Obwohl sie ja durchaus überprüfen könnten, ob die Arbeit gemacht wurde.

3 Likes

Ja, vermutlich. Wobei sich das auch nicht jede kleine Firma leisten kann. Insbesondere, wenn sie mit Kunden- oder Patientendaten zu tun haben. Da stellt einen die DSGVO vor ein paar Herausforderungen, was die IT und Datenschutz/Datensicherheit angeht.

Das Problem, das da viele der Studien haben, ist, dass es eher Umfragen sind. Produktivität lässt sich in vielen Berufen auch nicht leicht quantifizieren. Bei sowas wie Dateneingaben eher als bei einem Softwareberater. Ich bin im Support, und die Anrufe und Tickets, die ich erledige, schwanken täglich. Weil die Probleme der Kunden unterschiedlich komplex sind. Natürlich würde auch ich sagen: Im Homeoffice arbeite ich effektiver. Weil es mir auch so vorkommt. Ob das wirklich stimmt… Wüsste ich jetzt nicht wirklich.

1 Like

Es ist aber auch schwer zu messen, vor allem auf lange Sicht, wie sich Glück und Zufriedenheit auf die Arbeitsleistung auswirken, alleine durch weniger Krankheitstage.

Meine Vermutung ist, dass es einen deutlichen positiven Effekt hätte, wenn die Menschen zufriedener wären. Ich habe schon öfter mal von Studien gehört, die sowas auch andeuten. Hier ein Beispiel, was ich auf die Schnelle gefunden habe: [manage it | IT-Strategien und Lösungen (ap-verlag.de)](https://ap-verlag.de/studie-glueckliche-mitarbeiter-leisten-bessere-arbeit/32601/#:~:text=Viele%20Studien%20zeigen%3A%20Wenn%20Angestellte%20gern%20arbeiten%2C%20leisten,%C3%BCber%20viel%20Stress%20beklagte%2C%20unmotiviert.%20%5B2%5D%20Weitere%20Elemente)

Homeoffice ist natürlich nur ein Instrument und auch nicht immer nur positiv, Stichwort Kollegialität. Ich beziehe das eher auf den grundsätzlichen Umgang mit und das Verständnis von Arbeit und Produktivität.

Scheint gerade in „uns Deutschen“ tief verwurzelt zu sein. Heute bei Apokalypse und Filterkaffee hat das ein Psychologe auch angedeutet^^

Im Bereich Pflege scheint es mir aber auch besonders unfair zu sein. Harte, teils unangenehme, potentiell riskante und für die Gesellschaft absolut notwendige Arbeit, die von „Schnick Schnack“ wie Homeoffice und Teilzeit kaum profitieren kann, und dafür aus meiner Wahrnehmung unverhältnismäßig schlechte Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen. Es ist fast klar, dass da Neid aufkommt.

Man müsste das reflektieren (so wie du) und überlegen, wo das herkommt und was konkret der Grund dafür ist. Kels Aussage ist trotzdem glaube ich nicht falsch, irgendwann haben sich die meisten Leute ja wahrscheinlich bewusst für Pflege entschieden. Die wenigsten wollen wirklich mit dem Entwickler tauschen, sondern einfach nur bessere Löhne und Bedingungen.

In diesem Feld versagen wir als Gesellschaft, wenn ich das mal so zugespitzt sagen darf, aber vor allem zeigen sich hier die Grenzen des Kapitalismus. Der Markt regelt da gar nichts, zumindest nicht zum Guten…

1 Like

Ob das bei Deutschen im Vergleich zur Bevölkerung anderer Länder stärker ausgeprägt ist kann ich nicht sagen.
Bezogen auf die Arbeitsthemen vielleicht tatsächlich, weil sie viel mit den klassischen „deutschen Werten“ zu tun haben, aber unter unterschiedlichen, von außen eingeprägten negativen Glaubenssätzen dürfte wohl so ziemlich jeder Mensch auf Erden leiden.
Beim aufwachsen schnappt man halt vom Umfeld Prägungen auf, schon bevor der eigene Charakter reifen konnte…

Würde ich grade in der Pflege arbeiten könnte ichs auch besser verstehen.
Tue ich aber nicht, sondern ich bin in einer sozialen Einrichtung, wo sich alle den ganzen Tag die Eier schaukeln.
Die haben objektiv betrachtet, von der bei uns im Haus schlechten Bezahlung abgesehen, echt keinen Grund neidisch zu sein…
Aber Menschen tun sich schwer zu sehen, wie gut es ihnen eigentlich geht…

Ich hatte schon meine Gründe, trotz betrügerischem Vertrag und miesem Lohn so lange bei uns zu bleiben.
Ich hab da noch einen der anstrengendsten Jobs, aber im Vergleich zur Pflege ist der immer noch das reinste Chill-Paradies…
Aber ich kenne halt den Unterschied, was Andere bei uns nicht tun und nächstes Jahr werde ich voraussichtlich ja wieder in der Pflege arbeiten… :weary:

Work-Life-Balance ist heutzutage ein großes Thema bei den meisten Firmen. Unter anderem aus dem Grund. Weniger Burnout, genügend Zeit für sich und Familie. Da spielt natürlich mehr rein als nur Homeoffice. Viel mehr. Aber dass jemand, der zufrieden oder gar glücklich mit seinem Job (und seiner Familie) ist, produktiver ist, stand vermutlich nie wirklich zur Debatte.

Aber alles ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die einen arbeiten produktiver, wenn sie unter Druck stehen, andere eher, wenn sie viele Freiheiten im Job haben. Für die einen ist Gleitzeit ein Segen, andere haben lieber einen strikt durch geregelten Zeitplan. Und mit Homeoffice ists eben genauso. Die einen brauchen eher die Kollegen oder sind froh dem Chaos der Familie daheim temporär zu entkommen, die anderen sind lieber mit der Familie daheim, oder fühlen sich alleine mit viel Ruhe wohler.

Von daher können Studien eigentlich nur zu dem Ergebnis kommen: Für x% ist Homeoffice produktiver und für y% Präsenzarbeit.

Edit: Ich weiß nicht, ob zu niedrige Bezahlung das große Problem in der Pflege ist. Die Pflegekräfte, die ich so kenne, werden gar nicht so schlecht bezahlt. Das Problem ist eher: Personalmangel (was oft auch keine Geldgründe hat, Pflegen kann nicht jeder, auch nicht bei überdurchschnittlich guter Bezahlung) und daraus resultierend zu wenig Zeit für die Patienten. Außerdem sind Zeitarbeitsfirmen da ein Problem. Da gibts einen Haufen „Springer“ die in akuten Fällen geholt werden, und danach wieder weg sind. Komplette Einarbeitung für die Katz, sozusagen. Und beim nächsten mal ists wieder wer anders.

3 Likes

Das würde ich so unterschreiben, mit der Einschränkung, dass ich schon glaube, dass noch besserer Lohn durchaus mehr Leute überzeugen könnte, sich in der Pflege zu versuchen.
Und so ein „sich versuchen“ würde schon viel bringen, denn ein Leben lang arbeitet heutzutage eh fast keiner mehr in dem Job, weil die Belastung zu hoch ist.
Ich werde das - so zumindest der Plan - auch höchstens wieder 3 Jahre am Stück machen, ehe ich wieder in den sozialen Bereich wechsele.

Aber die Bezahlung ist dafür, dass es sich um einen „klassischen Frauenberuf“ handelt echt nicht schlecht…
Da kommste in Vollzeit schon auf 2500.- - 2800.- eur durch Schichtzulagen etc, je nach Bereich und Schichten sind sogar bis zu 3000.-eur machbar…

Was schlimm ist, ist dass man sich wirklich körperlich wie psychisch kaputt arbeitet.
Z.B. in der Geriatrie, wo ich zuletzt gearbeitet habe (ca 25 Patienten die gewaschen, umgezogen, gelagert und gefüttert werden müssen und noch ein paar, die dabei zumindest Unterstützung brauchen), waren für die Frühschicht ursprünglich 6 Personen vorgesehen.
In Wirklichkeit wars dann oft eine Examinierte und ein Azubi/Helfer o.ä.
Zu zweit die Arbeit von 6 Personen zu machen und dass halt nicht nur mal ab und zu ist einfach nicht witzig.
Man hat keine Pause, oftmals konnte ich in der gesamten Schicht noch nicht mal eine einzige Zigarettenpause einlegen - von sich mal hinsetzen, was essen oä ganz zu schweigen.
Trotzdem kommt man nie pünktlich raus, denn die Arbeit die zur Schicht gehört, muss erledigt werden,egal mit wie wenig Personal, die nächste Schicht hat nämlich ihre eigene, die sie ebenfalls kaum bewältigen kann.
Wenn Kollegen krank werden muss man bei so einer dünnen Personaldecke einspringen, 3 Wochen ohne einen freien Tag durcharbeiten, häufig noch mit reichlich kurzen Wechseln (also heute Spätschicht, morgen dann Frühschicht) dabei ist alles andere als selten.
Man kann sich auf seine Urlaubsplanung nicht verlassen, werden Kollegen krank, wird der gestrichen, hat man n Flug gebucht hat man richtige Probleme.
Und man hat ständig ein schlechtes Gewissen, denn selbst wenn man sich halb zu Tode stresst schafft man nie alles, was eigentlich gemacht werden müsste.
Die Patienten liegen sich tiefe, eiternde Löcher in den Körper, weil man sie nicht alle 2 Stunden zu lagern schafft.
Man ist auch oft alleine auf Station, wie soll man alleine n 180kg Mann vernünftig lagern…?

Deshalb hab ich mit der Pflege aufgehört und weil ich mich habe betrügen lassen muss ich jetzt doch wieder zurück.
Aber ambulante Pflege war früher zumindest nicht ganz so extrem, wie auf Station.

1 Like

Wir hatte ja ein kleines bißchen über kulturelle Aneignung in einem anderen Thread gesprochen. Hab jetzt einen interessanten Beitrag dazu gelesen indem die Karl-May-Festspiele als Karl-May-Faschismus verunglimpft werden.
Ich meine wer kennts nicht: Gehst unbedarft zu den Karl-May-Festspielen und kommst als Na_zi zurück. ^^

https:/ /jungefreiheit.de/kultur/2023/karl-may-festspiele-riesenskandal

3 Likes

Liest sich wie ein Artikel aus dem Postillon :see_no_evil:

2 Likes

Ja, dachte ich mir auch, der gleiche Stil.
Ist natürlich Ironie, aber so nah an der Wirklichkeit das man direkt merkt, das die ganze Sache absurd ist.

1 Like

Also in der heutigen Zeit weiß man nicht mehr, ob so ein Artikel ernst gemeint ist, oder nicht :smiley:

1 Like

Die junge Freiheit würde ich trotz allem nicht zitieren, auch wenn ich dir inhaltlich zu 100 Prozent recht gebe.

Ich habe dazu auch noch eine aktuelle Anekdote von Felix Loprecht. Wer ihn nicht kennt: Deutscher Comedian, Podcaster und Buchautor. Er hat das Buch Sonne und Beton geschrieben, dass von einem Jugendlichen in Berlin-Neukölln handelt und Probleme wie Armut, Rassismus, Drogen und Gewalt thematisiert. Soweit ich weiß ist die Handlung fiktiv, beruht aber schon auf seinen echten Erlebnissen. Das Buch wurde auch verfilmt.

Und in seinem Podcast Gemischtes Hack hat er neulich erzählt, dass ursprünglich Netflix die Verfilmung übernehmen wollte. Allerdings wollten die einiges ändern. Zum Beispiel sollte eine Bande von gewaltbereiten und Drogen-verkaufenden Arabern, in eine deutsche lesbische Drogen-Verkäuferinnen-Bande umgewandelt werden. Er meinte dann, ab dem Punkt war für ihn das Gespräch beendet und er hat den Film anders produziert. Das passt das Karl-May-Bashing ja genauso rein.

In der nächsten Woche hat er dann von den Reaktionen auf diese Erzählung berichtet und hat kritisiert, dass diese Debatte nur zwischen diesen Extremen geführt wird. „Felix der weiße deutsche Cis-Mann, der darf dazu gar nichts sagen, Rassist…“. Oder eben dieses ironische Gehetze von Rechts (wozu ich grundsätzlich auch die Junge Freiheit zählen würde).

Und DAS ist für mich der Punkt, neben diesem offensichtlichen dahintersteckenden „Woke“-Irrsinn. Man darf diese Debatte nicht den Extremen überlassen. Bei den „Linken“ (eigentlich will ich das so nicht nennen) regt es mich halt noch mehr auf und da werde ich auch emotional, weil ich denen trotz allem immer noch unterstelle, dass sie das Gute und Richtige wollen, aber die merken nicht, wie falsch sie abgebogen sind und an der Realität vorbei laufen und den Rechten damit auch noch helfen.

Junge… :sweat_smile:

Stimme dir eigentlich bei allem zu, aber dieser Satz… ^^ Ich weiß nicht, ob du es so meinst, aber manche auf jeden Fall. Das ist doch keine schöne Vorstellung. Ich bin schon faul und hätte gerne sehr viel Freizeit. Aber gar nichts machen, sich nutzlos fühlen… Das ist doch die Horror-Vorstellung schlechthin. Wer will das denn?

Und ja, es gibt Jobs, da macht es Sinn, einfach nur da zu sein, und ja, man kann das sowieso nicht verallgemeinern, aber ich denke schon, die meisten Leute möchten arbeiten. Da geht es dann eher um das Wie. Und warum sollten die Umstände nicht schön und möglichst angenehm sein? Ich finde, ich kann das gerade nicht gut ausdrücken, aber ich hoffe es wird halbwegs deutlich, worum es mir geht ^^

Haut so ein bisschen in die gleiche Kerbe. Was heißt nicht schlecht. Im Vergleich mit wem? (Vergleiche sind leider super wichtig und menschlich denke ich).

Brutto oder Netto?

Finde ich jetzt nicht so viel. Nicht schlecht, ja. Aber für die Arbeit und Verantwortung? Aber da kenne ich mich erstens 0 aus und zweitens weiß ich, dass meine Haltung da sehr weltfremd ist.

Und genau deshalb mache ich es. Weil ich mir eben nicht sagen lassen will, was ich zitieren darf und was nicht. Dem Text ist es ja egal, wer ihn geschrieben hat.
Mir ist in dem Fall auch egal ob rechts oder links, sofern das nicht absolut radikal ist, dann distanziere ich mich auch. Aber wenn etwas meine Meinung widerspiegelt, auf ein Problem aufmerksam macht, einen hohen Wahrheitsgehalt hat oder eine fruchtbare Debatte auslöst, dann ist das für mich in Ordnung.

Du darfst ja :slight_smile: ICH würde es halt nicht tun.

Du reproduzierst ja indirekt damit auch weitere Inhalte von denen und normalisierst ein Stück weit, das Medium oder solche rechtsaußen Positionen in die Debatte einzubringen. Das gilt natürlich nur, wenn das Medium an sich auch zu rechts ist, da kann und muss sich wohl jeder selbst eine Meinung bringen. Aber ich (und nicht wenige Experten) sehen das so, dass die dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen sind.

Ich würde auch nichts von der AfD teilen, geschweige denn sie wählen, selbst wenn ich in einer oder sogar vielen Positionen ihrer Meinung wäre, weil die zugrundeliegende Haltung und andere Positionen da sozusagen Ausschlusskriterien sind.

Außerdem gibt es ja eben nicht nur schwarz und weiß und richtig und falsch. Wir sind uns jetzt in dem Fall einig, dass vieles viel zu weit geht und es lächerlich ist, die Karl May Festspiele zu verunglimpfen. Aber einen sensiblen Umgang mit Sprache und eine Beleuchtung der Hintergründe finde ich schon wichtig. Da würde aber die Junge Freiheit schon nicht mitgehen.

Denke ich ehrlich gesagt nicht. Wenn du weißt, was die dahintersteckende Propaganda ist, kann das schon einen großen Unterschied machen und außerdem geht es ja auch nicht nur um die eine Sache, wie es zum Beispiel in einem Postillion-Artikel eher wäre.

Ehrlich gesagt wollte ich es eigentlich auch lieber nicht lesen, aber ich habe mir das jetzt mal angetan und hier sind einige „Highlights“ aus meiner Sicht als Medienwissenschaftler und Journalist:

Das erste und wichtigste ist direkt: Es fehlt komplett der Aufhänger. Ich hätte jetzt erwartet, jemand hätte sich kritisch zu den Karl-May-Festspielen geäußert und als Reaktion darauf wäre der Artikel erschienen. Aber das scheint gar nicht der Fall zu sein, zumindest gibt es keine Quelle. Die einzige Verlinkung und Quellenangabe in dem Text ist ein eigener Artikel aus dem Mai.

Das heißt dieses ganze Thema ist gar keins, die machen das Fass selbst auf und inszenieren sich als Opfer in einer Scheindebatte a la „Jemand will uns die Festspiele verbieten“. (Etwas, das Rechte gerne tun).

Dann sprechen sie von „Karl-May-Faschismus“, aber das hat ja anscheinend niemand gesagt. Die Wortwahl ist natürlich vollkommen unpassend und suggeriert offensichtlich, dass irgendein politischer Gegner, die „Woke-Bubble“ oder wer auch immer das so sieht, aber das hat in dem Fall ja überhaupt niemand gesagt, jedenfalls gibt es keinerlei Quellen dazu. Dieses Muster zieht sich durch den ganzen Text.

Dann diese Vermengung mit der „Flugblatt-Affäre“. Das hat doch gar nichts miteinander zu tun. Was soll das? Ich möchte mich inhaltlich zu diesem Thema gar nicht äußern, alleine um nicht den nächsten Nebenschauplatz zu eröffnen und es ist halt unklar, wer jetzt dafür wirklich verantwortlich ist und inwieweit man für Jugendsünden so lange später noch verantwortlich gemacht werden sollte. Aber was klar ist, ist doch dass das Flugblatt klar antisemitisch war. Und „geschmackloses Flugblatt aus den Achtzigern“ finde ich da eine ziemliche Verharmlosung.

Dann stellen sie „rassistischen Stereotypen“ und „kultureller Aneignung“ gegenüber, so als wäre das das gleiche. Rassistische Stereotypen sind aber ein real existierendes und wichtiges Problem, während das andere halt aus meiner Sicht eher in die „Woke-Irrsind“-Schublade gehört (zumindest in der realen Ausgestaltung), um es jetzt ein bisschen knapp und reißerisch zu sagen. Das framt den wichtigen Kampf gegen Rassismus also als Schwachsinn und etwas, das man nicht mitmachen sollte und sich nicht gefallen lassen sollte?

„mutmaßlich rechtspopulistische Zuschauende“ ist auch wieder das gleiche wie oben. Das hat niemand gesagt und so geht auch bei anderen Themen (fast) niemand vor. Die Forderung ist nur eine kritische Auseinandersetzung und mehr Empathie. Wir sind ja glaube ich zumindest recht nah beieinander, ich lasse mir auch nicht sagen, welche Lieder ich hören darf oder welche Bücher ich lesen soll und finde es geht teilweise schon zu weit, aber niemand (außer irgendwelche losten Influencer vielleicht) nennt mich Rechtspopulist, wenn ich zu Karl May gehe.

Und der letzte Absatz ist besonders perfide. „Wenn der Faschismus wiederkommt…“ Der Faschismus kommt ja gerade wieder, in ganz Europa und auch in Deutschland mit der AfD und den Wahlergebnissen. Das jetzt mit dem angeblichen (!) Vorwurf zu verbinden, der Karl May wäre Faschismus, lenkt davon ab und verharmlost den echten Faschismus. Damit schließt sich der Kreis ^^

Alles keine Vorwürfe gegen dich und ich unterstelle dir auch nicht, dass nicht selbst zu sehen, aber deshalb finde ich es persönlich eben schwierig, solche Inhalte zu teilen.

3 Likes

Genau. Das Ignoranz und Ausgrenzung nicht die Lösung ist, zeigen uns die Parteien im deutschen Bundestag im Umgang mit der AfD ja ziemlich deutlich. Hat super funktioniert.
Desweiteren stehe überhaupt nicht auf diese Moralpolizei die mir sagen will, welches Verhalten nun gut und welches schlecht ist. Ich entscheide das selber. Und ich traue jedem der hier im Forum zu, das ebenfalls selbst entscheiden zu können. Ich sehe auch niemandens Moralkompass gefährdet, sonst würde ja das, was in dem Artikel ironischer Weise behauptet wird, tatsächlich wahr sein: Also wenn man zu den Karl-May-Festspielen geht wird man rechts und wenn man Medium mit rechten Positionen anklickt wird man ebenfalls rechts. ^^

Ich würde mir ein Bild von Adolf H. aufhängen, sofern mir die Kunst gefällt und sie nichts mit seiner Idiologie zu tun hat, kann aber verstehen wenn Menschen das nicht trennen können.

Stimme ich zu. Einen solchen Artikel würde ich dann auch nicht teilen wollen, aber es versteht sich ja von selbst, bei Sachen hinter denen man nicht steht.

Eher nein. Das Thema ist sogar viel größer. Die haben jetzt bloß die Festspiele als Beispiel genommen für viele Ereignisse die es bereits gab.
Nur mal ein Beispiel: https:/ /www.focus.de/kultur/musik/drastische-reaktionen-in-sozialen-medien-publikum-hat-aufgeschrien-band-nach-konzertabbruch-wegen-dreadlocks-bei-weissen-fassungslos_id_124431778.html

Da wurde das Konzert einer Reggeaband vom Veranstalter abgebrochen, weil 2-3 Zuschauer sich unwohl gefühlt hatten, wegen kultureller Aneignung, weil diese Band ja Reggae gespielt haben und ein Weißer Rastalocken getragen hat. Ich meine sie hätten das Konzert ja einfach verlassen können, bestanden aber auf den Abbruch. Das meine ich mit Moralpolizei und Bevormundung.
Der Typ mit den Rastalocken ist übrigens mit einer Farbigen verheiratet und bestimmt kein Rechter. Und warum Weiße keine Reggaemusik spielen dürfen erschließt sich mir auch nicht. Geht schon Richtung Ausgrenzung bzw. Rassismus.

Das ist der einzige Punkt wo ich die 100% zustimme.
Das sollte meiner Meinung dazu dienen, etwas Druck aus der Aiwanger-Affaire zu nehmen, mit welchem man sicherlich sympatisiert.
Dieser Zusatz hat mich gestern auch kurz überlegen lassen, ob ich den Link poste. Da ich aber beide Sachen gut voneinander trennen kann und glaube das auch jeder andere das schafft, tat ich es dann trotzdem.
Und weil ich schauen wollte, wer diejenige Person/Personen sind, die mir sagen wollen, dass ich das nicht darf. ^^

Nicht das Gleiche, aber meiner Meinung nach kann man das auch nicht trennen. Diese Themen gehen inneinander über. Sieht man ja an der Debatte um Heino und seine angeblich rasisstischen Liedtexte. Da fing es mit Gerndern an und am Ende war Heino ein Rechter.

Du weisst aber schon was Satire ist?
Zitat: „Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde.“

Das sehe ich, zumindest in diesem Fall, völlig anders.

1 Like

Im Vergleich zu anderen Leuten, die ich so kenne. :person_shrugging: Meine Cousine ist Altenpflegerin, seit roundabout 30 Jahren jetzt. Die verdient 4800 Brutto. Eine Bekannte ist Krankenpflegerin, seit knapp 15 Jahren, die ist bei ~3300 Brutto. Die eine in einer privaten Altenpflegeeinrichtung, die andere nach Tarif. 57.000€ bzw. 39.600€ pro Jahr, sind beides keine schlechten Verdienste. Ganz allgemein gesprochen. Ob das zu wenig für eine Pflegekraft ist, mag ich nicht beurteilen. Am Hungertuch nagen aber beide nicht.

1 Like

Das wäre für mich der Fall bei Langzeitsarbeitslosigkeit und ist auch das, was mir in Hinblick auf die Rente richtig dolle Sorgen macht…
Das ist nämlich so ziemlich das Schlimmste, was ich mir für mich selbst vorstellen kann.
Schon die 5 Jahre, die ich nach schwerer Krankheit ab 2011 nicht arbeiten konnte, waren für mich von dem Zeitpunkt, wo ich wieder alleine gehen konnte an, der blanke Horror.
Ich hätte auch komplett umsonst gearbeitet, nur um wieder eine Aufgabe zu haben.

Dieses Problem haben die Leute, die bei uns arbeiten sicherlich nicht.
Die sind sogar der Meinung, ihre Arbeit sei hart.
Ist sie aber nicht, die Leute müssen nur ganz selten mal ne Überstunde machen, sie stehen nicht unter großem Zeitdruck, können zwischendurch jederzeit ne Zigarettenpause machen.
Die arbeiten natürlich schon, die auf die ich mich bezogen habe, vorwiegend Büroarbeit und Klientengespräche, alles bequem im sitzen.
Im Vergleich zur Pflege ist das aber „sich die Eier schaukeln“ und andere Vergleichsmöglichkeiten habe ich halt nicht, für mich jammern die einfach auf sehr hohem Niveau und merken gar nicht, wie gut sie es haben.
Und dazu kommt, dass ich auf die Einrichtung wütend bin, weil ich dank meines betrügerischen Vertrags in die Pflege zurück muss, was sich sicherlich auch auf meine Sicht auswirkt… :wink:
Würden die lesen, dass ich das so schreibe, würde ich vermutlich standesrechtlich erschossen…!^^ :sweat_smile:

Genau das war der Punkt, warum ich meinen Job anfangs so perfekt fand.
Psychisch kranken Langzeitsarbeitslosen ohne übertriebenen Druck ins Arbeitsleben zurück zu helfen, grade, nachdem ich selbst die Erfahrung gemacht hatte, wie furchtbar es ist, sich überflüssig und nicht gebraucht zu fühlen kam mir schon fast wie ein Zeichen vor.
So hab ich mich ja eben überzeugen lassen mit doofem Vertrag für wenig Geld zu arbeiten.
Ich war ja selbst froh, dass man mich, obwohl ich körperlich noch nicht wieder voll belastbar war haben wollte um anderen Menschen mit so gefühlt ähnlichen Problemen zu helfen.
Für Arbeit in der Pflege hätte mir die körperliche Kraft gefehlt, da hätte ich sicher nochmal n Jahr zuhause sitzen müssen.
So kam das mit meiner aktuellen Arbeit alles überhaupt zustande.

2500.- Netto kann man schaffen, aber ansonsten eher Brutto…
Die Zahlen waren aber veraltet, deshalb habe ich mal ein bissi recherchiert, um was handfestes vorlegen zu können…
Guckst du hier, das ist denke ich eine sehr gute und realistische Übersicht, habe extra mehrere angesehen um was seriöses zu finden…
Vielleicht auch für @Levi interessant weil sein Job ja nah dran liegt:

Da ist deine Haltung, die sich scheinbar mit meiner deckt, leider wirklich etwas weltfremd.
Tatsächlich arbeiten viele Pflegekräfte nur mit der Hälfte oder gar nur einem Drittel des vorgesehenen Personalschlüssels, wodurch jeder für 2-3 Personen arbeitet und daher 2-3-fachen Lohn erhalten müsste.
Aber das wird nicht passieren…^^

Es ist aber in sofern ein gutes Gehalt, als dass die klassischen Frauenberufe üblicherweise deutlich schlechter bezahlt werden.
Weshalb der Großteil der heute in einem Ausbildungsberuf tätigen Frauen in Altersarmut abrutschen wird.
Was auch wieder so ein Thema ist, wo ich über die Ungerechtigkeit heulen könnte.



Ihr glaubt nicht was heute in der Teamsitzung passiert ist:
Die Nächste, die uns ehrenamtlich in wichtiger Funktion unterstützt hat (Rentnerin, die früher in der Schuldnerberatungsstelle gearbeitet hat) hat zum nächsten Ersten hin gekündigt.
Jetzt ist Polen, wenn ich ab Januar wegfalle für unseren sozialen Bereich, der nunmal der Hauptteil unseres Vereins ist, echt richtig in Not…
Ab März fallen die geförderten Stellen in den anderen Bereichen weg…
Chef hat sehr sparsam geguckt…!

1 Like

Ist halt erstmal schon ein ziemlich großer Unterschied. Wenn das an den 15 Jahren liegt, ist das ja in Ordnung, wenn die eine dann später auch zumindest ähnlich verdient.

Ich kenne mehrere Leute, die teilweise deutlich mehr als 100.000 Euro verdienen. Das sind meistens BWLer. Ich kenne auch Leute, die deutlich deutlich weniger verdienen, zum Beispiel als Erzieher. (Ich weiß, welchen Job ich als entspannter ansehe bzw. lieber machen würde, aber das nur nebenbei^^).

Was ich übrigens interessant finde, ist, dass fast alle meine Freunde immer nur ihr Gehalt „nach unten“ rechtfertigen. Also, warum es ok ist, dass sie mehr verdienen als andere, aber nie beschwert sich jemand, dass jemand anders zu viel verdient, außer „die Politik“.

Ich kann auch nicht beurteilen und möchte es auch nicht, was zu viel oder zu wenig ist, aber die Unterschiede sind für mich viel zu hoch. Ich kenne die ganzen Argumente: Ausbildung, Verantwortung, „Wirtschaft“, „wie viele können das eine, wie viele das andere…“ Für mich zieht keins davon.

Aber wie gesagt, ich bin wohl weltfremd. Mit Mitte 30 gehe ich jetzt ja zumindest langsam auf die 40 zu und bin immer noch Kommunist, ich habe wohl einfach kein Hirn ^^ Sturmi hat mich ja schon immer durchschaut.

Bitter, aber das ist nicht deine Verantwortung. Vielleicht sind das auch einfach Zeichen, dass du da weg solltest.

Hier liegt - aus meiner Sicht - eben genau der Denkfehler. Das ist nicht dasselbe!

Karl-May-Festspiele sind nicht rechts und niemand wird rechts, wenn er dahin geht und diese ganze Debatte ist lächerlich.

Ein Medium mit rechten Inhalten ist aber eben rechts und verfolgt das Ziel, diese rechten Inhalte zu verbreiten. Ich glaube jetzt auch nicht, dass man automatisch rechts wird, wenn man das liest, zumindest nicht jeder. Aber ich möchte das trotzdem nicht verbreiten und theoretisch wäre diese Gefahr schon gegeben, im Unterschied zu den Karl-May-Festspielen.

Ich respektiere dich für diese Einstellung und dafür, dass du das schreibst. Wirklich, keine Ironie oder so.

Darum geht es aus meiner Sicht aber nicht. Sondern eher, ob es Leute verletzen oder gar traumatisieren könnte, wenn sie das sehen. Und ich finde schon, dass man da gut abwägen muss und bei manchen Themen auch tatsächlich eine Grenze ziehen sollte.

Das ist oft schwierig, aber so schwierig ist es dann auch wieder nicht, wie es teilweise gemacht wird. Es ist halt absoluter Quark, so etwas wie Karl-May oder weiße mit Rastalocken oder so zu verteufeln und X Geschlechter anzuerkennen und jeden anders ansprechen zu müssen potentiell. Aber gar keine Grenzen zu haben und das N-Wort sagen zu wollen oder einen Fürher-gruß zu machen geht eben nicht.

Ich denke das muss die Gesellschaft vorsichtig austarieren, und genau deswegen finde ich dieses schwarz-weiß, rechts-links, extreme Denken nicht gut. Bei dir kommt ja auch durch, dass es teilweise eine Trotzreaktion ist, was ich sehr gut verstehen kann.

Und am Ende gibt es halt auch einfach Gesetze, die sowas regeln, und eben beispielsweise den Führer-Gruß zurecht verbieten. Wenn es erlaubt ist, sich im privaten Rahmen ein A.H.-Kunstbild aufzuhängen, dann darfst du das auch und ich kann das gut akzeptieren, wie du sicherlich gut akzeptieren kannst, dass bei mir keins hängt^^

Möglich, trotzdem ist das einfach journalistisch unsauber. Das ist eher ein handwerklicher Fehler aus meiner Sicht.

ja, das ist lächerlich, geradezu boshaft, und für sowas habe ich auch kein Verständnis. Ich weiß gar nicht, was man dazu sagen soll eigentlich. Das macht ja auch die Welt kein Stück besser, nur schlechter. Selbst wenn auch nur irgendwas dran wäre, was es mMn nicht ist. Den Artikel finde ich übrigens sehr gut.

Ich bilde mir ein, das zu wissen. Der Artikel der JF ist für mich aber eher Propaganda unter dem Deckmantel von Satire.

Aber ich kann gut damit leben, dass wir das anders sehen und ich möchte auch nicht beanspruchen, da recht zu haben. Und nur um das nochmal klarzustellen, ich mache mir bei dir gar keine Sorgen, dass dich so etwas negativ beeinflussen könnte ^^

2 Likes

Ich will einfach nicht benutzt werden für diesen Stellverteterkrieg, bei dem es eigentlich nur um Links gegen Rechts geht.
Ich empfinde es auch als „Freiheitsberaubung“.

Und in diesem Fall finde ich die linke Seite sogar schlimmer als die Rechte. (Im Schwarz-Weiß-Denken)

Es ist mit Sicherheit beides. Ich hab mir die Satire rausgepickt, weil ich das Thema absurd finde.
Die Intension der JF war aber sicher Indoktrination (psychologische Mittel nutzende Beeinflussung von Einzelnen oder ganzen Gruppen der Gesellschaft im Hinblick auf die Bildung einer bestimmten Meinung oder Einstellung)

Soviel anders sehen wir das nicht.
Mir ist es nur egal, wer meine Meinung teilt (gibt natürlich Ausnahmen), während bei die die Alarmglocken läuten.

Ich denke aber, das uns die Ingnoranz von rechten Meinungen nicht weiter bringt und das wir uns damit beschäftigen müssen. Man wird nicht plötzlich Rechtsextrem deswegen. Ich denke auch nicht, das alle AfD-Wähler eine tiefe rechte Gesinnung haben. Die Mehrheit einfach nur unzufrieden mit den Altparteien und fühlt sich im Stich gelassen. Die AfD bekommt nicht soviel Stimmen, weil sie so gut ist, sondern weil die anderen so schlecht sind. Man nimmt die Ängste der Bürger nicht mehr ernst und tut sie als rechtes Gedankengut ab. Dann muss man sich nicht wundern, wenn die wirklich rechts wählen. Aber Wähler kann man zurückholen. Man muss nur weiter im Gespräch bleiben und darf diese Leute nicht der AfD überlassen. Ich bin fest davon überzeugt, das wir in Deutschland viel weniger überzeugte Rechte haben als uns die linke Bubble weismachen will oder es die Wahlergenisse vermuten lassen. Die meisten sind einfach nur überfordert und unzufrieden. Und diese woke Beformundung und Umerziehung, um angeblich maginalisierte Gruppen zu schützen, ist das I-Tüpfelchen. Da soll man ein Spiel wie Hogwarts Legency nicht spielen, weil Rowling angeblich transfeindlich ist. Es wurden sogar Spieler angefeindet, weil sie dieses Spiel gestreamt haben. Oh Mann, das bringt die LGBT-Szene ja richtig nach vor. Ich glaube diese ganzen Aktivisten haben der LGBT-Gemeinschaft eher geschadet als geholfen.
Genauso das Gendern. Wieso macht man keine Volksbefragung? Hat man Angst das der dumme Bürger zu dumm ist um zu wissen was gut oder schlecht ist? Bei SternTV wurde eine Umfrage gemacht, wo immerhin über 20000 Menschen mitgemacht haben. Das Ergebnis war eindeutig über 96% der Männer, 89% der Frauen und sogar 96% der Diversen. Das nenn ich mal Eindeutig.
Quelle: https:/ /www.youtube.com/watch?v=1LP1LPu4C_I

Sorry das ich grad soviele Sachen auf einmal erwähnt habe, aber du weißt ja, das ich finde das man das nicht trennen kann. Es ist halt der ewige Kampf Links gegen Rechts bzw. Rechts gegen Links.
Beide Seiten können mich mal.

1 Like