Nach dieser (ersten) Definiton, ist HS-Arena auch mathematisch kein faires Spiel, da HS-Arena eine Mischung aus Glücks- und Geschicklichkeitsspiel ist, man seinen eigenen Skill nicht in jedem Spiel neu auswürfelt und jeder Spieler eine individuelle Obergrenze an Skill besitzt, kann damit dieser Aspekt nicht dem Gesetz der großen Zahlen folgen und die gemessene Wahrscheinlichkeit kann daher nicht gegen theoretische konvergieren.
Deswegen ist Hearthstone auch nach den anderen beiden zitierten Definitionen nicht fair (der Erwartungswert des Gewinns hängt vom Skill ab (ist damit nicht gleichverteilt) und liegt im Mittel deutlich unter dem Erwartunsgwert des Verlustes - ich meine mich daran zu erinnern, das irgendwer hier das mal ausgerechnet hat - sry dass mir entfallen ist wer genau).
Ich wollte die obige Liste eigentlich nicht für die Bewertung der Fairness von Hearthstone-Arena benutzen, sondern damit nur belegen, dass innerhalb der Stochastik (entgegen dem, was da behauptet wird) keine eindeutige Definition für ein „faires Spiel“ existiert und leichte Kritik üben, den entsprechenden Teil unkommentiert zu zitieren.
und
Jein:
Auf das Glücksspiel bezogen werden können alle Definitionen. Die letzten beiden zeigen idR, dass professionell angebotene Glücksspiele nicht fair sind, da die Bank als teilnehmender Spieler im Erwartungswert gewinnt (wenn ich mich richtig erinnere, sind bis zu 40% des Einsatzes hier in Deutschland legal) und die anderen Spieler daher im Schnitt verlieren.
Deswegen wirbt die Glücksspielindustrie auch eher mit der von dir genutzten Definition und spielt dabei die Rolle der Bank herunter und z.B. Roulette wird damit als fair deklariert.
Im Studium wird meist ein Glücksspielbezug hergestellt, da das (angeblich) oftmals die Motivation der Entwickler der Stochastik war.
Die letzten beiden Definitionen für „fair“ werden (leicht abgewandelt, indem man die Präfixe „Netto-“ und „Brutto-“ an passender Stelle einfügt) vor allem in der BWL genutzt um Produktionsprozesse und Personalmanagement zu planen bzw. um einen fairen Preis für das resultierende Produkt und die geleistete Arbeit berechnen zu können - wobei ich (falls ich mich recht entsinne) die Begründung für die Nutzung dieser Formeln für zweifelhaft halte, da Manager (50%) und Geldgeber (25%) Prozentual verdienen und die Arbeiter immer nur 25% der geleisteten Arbeit ausgezahlt bekommen (ob die Tätigkeiten von Manager und Geldgeber aber wirklich immer 75% der geleisteten Arbeit wert sind halte ich für diskussionswürdig).
Da stimme ich dir teilweise zu; ich finde alle drei Definitionen sind nicht passend, da HS-Arena kein reines Glücksspiel ist, sondern auch Geschicklichkeitsspielanteile hat (s.o.).
Ich halte es hier für uns für praktisch unmöglich, eine konkrete objektive mathematische Definition für „fair“ angeben zu können, die das in Zahlen korrekt abbilden würde, da für uns die Verteilung des Skills unter Spielern unbekannt ist und man diesen Anteil daher aus keiner Konvergenzberechnung herausrechnen kann.
Man kann sich daher eh’ nur dafür entscheiden, welcher Aspekt einem selbst am wichtigsten ist und für diesen eine praktikable Definition herauszusuchen.