Keine Sorge, jetzt bin ich da und werde meinen Senf dazugeben. Es gibt doch nichts schöneres, als all diese neuen Karten unter die Lupe zu nehmen und Vermutungen anzustellen, wie es denn werden wird. Da wird mich auch eine kleine zweijährige Pause nicht aufhalten.
Platz 10 Messenger Buzzard
Wer zur Eröffnung von Sturmwind gespielt hat, kennt den Alliance Bannermann. Ähnlicher Effekt, aber als Kampfschrei. Ein Todesröcheln ist zwar langsamer, aber im Hinblick auf Quickdraw eröffnet das zusätzliche Perspektiven. Ist doch blöd, wenn man eine Quickdrawkarte zieht, aber kein Mana mehr hat. Mit dem Bussard zieht man sie nämlich genau dann, wenn man will. Außerdem hat der Hunter viele Karten, die von Buffs profitieren, wie den Hound, Theldurin oder auch King Krush. Insgesamt nicht so mächtig wie der Bannermann, würde ich sagen, aber gut genug für den 10. Platz auf der Liste.
Platz 9 Theldurin the Lost
Von allen Highlandern sehe ich den Jäger an erster Stelle. Ich wünsche zwar jedem Archetypen Erfolg, aber bei den anderen Karten habe ich einige Zweifel, die jetzt noch kurz aufgelistet werden:
Kurtrus ist etwas unzuverlässig und kann alles zwischen extrem gut und recht schlecht sein., je nachdem wie viele dicke Bertas der Gegner spielt. Außerdem hat der DH mit den Relikten einen Archetypen, der sich überhaupt nicht für Highlander eignet, weil man am liebsten alles 2x will.
Der Drachendruide hat so viele gute Karten, dass man sie meiner Meinung nach nicht als Highlander, sondern mit jeweils zwei Kopien spielen sollte. Rheastrasza hat außerdem das Problem, von Reno gekontert zu werden.
Der Paladin mit seinem Fokus auf Pure kann Reno eigentlich nicht so wirklich reinnehmen und Spirit of the Badlands ist eine langsame Valuekarte, die von alleine keine Spiele gewinnen wird.
Der Froschstab des Schamanen ist sehr langsam und wenn man die Karte erst so gegen Ende des Spiels zieht, ist sie einfach nutzlos. Ein dementsprechend langsames Schamanendeck kann ich mir trotz Megawindzornelementar auch nicht vorstellen. Controlmeta und Value sind etwas, das schon vor langer Zeit über Bord gegangen ist.
Und was Elise angeht, kommt sie als reine Statbombe zu spät und ich denke auch nicht, dass der Priester derzeit die besten Diener zum Kopieren hat. Die Klasse war auch schon mal fieser
Jetzt aber genug davon, andere Karten runterzumachen. Wenn Theldurin nur der einäugige König unter den Blinden ist, wäre das keine sonderlich erstrebenswerte Auszeichnung. Nein, Theldurin ist einfach eine schlichte und feine Karte, die auch sehr gut zum Jäger passt, wie ich ihn kenne. Er geht ins Face. Punkt. Aus. Schluss. Wäre da nicht die feine Tatsache, dass er sich gleichzeitig ums Board kümmert. Auch ungebufft können die 3 Schaden auf alles schon lebensrettend sein.
Wenn man ihn nicht spielen kann, ist es auch nicht allzu tragisch, weil man immer noch einen guten Backup-Plan hat. Ich habe mir die Jägerkarten angesehen und wenn man ein Secretpaket, ein Beast Hunter Paket und ein Handbuffpaket in den Mixer wirft, wird ein ganz anständiges Deck draus. Zumindest laut meiner Hypothese ^^
Diese wird aber dadurch bekräftigt wird, dass die Highlander-Hunter-Version, den ich während des Dunkelmondjahrmarkts gespielt habe, auch schon recht erfolgreich war. Rein vom Spielstil und der Strategie sind die beiden Decks sehr ähnlich, auch wenn seitdem ordentlich Zeit vergangen ist. Damals gab es auch noch keinen Zugriff auf so gute Beastsynergien, wie wir sie jetzt haben. Von daher bin ich guter Dinge, was den Highlander Hunter angeht.
Platz 8 Bartend-o-Bot
Das ist eine Karte, die ich schon seit den ersten Tagen des Dämonenjägers erwartet habe. Jeder, der den DH spielt, kennt diesen unschönen Moment, wenn man Karten zieht, Outcast aktiv ist, man sie aber aus irgendwelchen Gründen nicht in diesem Zug spielen kann und sie dann so lange auf der Hand vergammeln, bis sie nach ganz links gerückt sind. Der Bartend-o-Bot kümmert sich um diesen Urschmerz der Dämonenjäger. Selbst wenn man alles geopfert hat, kann man immer noch eine gute lange Rast im Saloon gebrauchen.
Platz 7 Drilly the Kid
Drilly ist die beste Ausgrabungskarte überhaupt. Er kann die Ausgrabung fast alleine abschließen und mit Antique Flinger und der Bloodrock Shovel hat der Schurke überhaupt ein sehr solides Klassenpaket. Die Belohnung ist der Azeritskorpion, der 4 Zauber gibt, die alle 0 Mana kosten, wenn man 8x ausgegraben hat. Mit den Bounceeffekten des Schurken ist es ein Leichtes, sämtliche Mineralienschätze des Ödlands leer zu schürfen.
Platz 6 Reska, the Pit Boss
Und jetzt ist es Zeit für den Todesritter. In dieser Erweiterung voller Highlanderkarten wird der Todesritter wie Gandalf sein, wenn er zum Balrog „Du kommst nicht vorbei!“ sagt. Mit Rush für 6 Schaden und Mindcontrol wird Reska oft zweifach abtauschen können. Das einzige Limit sind die 20 Manakosten, aber bei den untoten Horden, die dem Todesritter auf Schritt und Tritt folgen, wird Reska schon bald 0 Mana kosten. Daran wird auch die nächste Karte einen wesentlichen Anteil haben.
Platz 5 Crop Rotation
Was für andere Klassen Mana ist, sind für den Todesritter die Leichen. Mehr Leichen sind immer besser, weil man dann lauter gute Effekte aktivieren kann, die on curve überdurchschnittlich sind. Viel mehr muss ich zu der Karte jetzt auch nicht schreiben, da ich denke, dass sie ein Nobrainer ist.
Platz 4 Splish-Splash Whelp
Der Druide kriegt seinen obligatorischen Ramp, der in jedes Druidendeck, das nicht Tokendruide heißt, wandern wird. Der Welpe sichert eigenhändig den Erfolg und das Fortleben der Drachen beim Druiden.
Er ermöglicht eine schöne Kurve, bei der man in Runde 4 gleich Desert Nestmatron oder den Spinetail Drake spielen kann. Falls man Yogg auf seiner Seite hat, sogar beide auf einmal.
Eigentlich könnte ich die halbe Liste mit Karten vom Drachendruiden füllen, aber das mache ich lieber mal nicht. Es soll nur der Welpe stellvertretend für den Archetypen stehen.
Dishonourable Mention
Diese Idee finde ich gut, also greife ich sie einfach mal auf. Die Karte, die ich glockenläutend und Schande rufend durch den Straßendreck jage, ist Blast Charge.
Das ist ein 3 Mana Execute. Nicht 1 Mana, auch wenn das Powercreep wäre, auch keine 2 Mana, sondern 3 Mana. Die einzige andere Ausgrabenkarte, die der Krieger neben Blast Charge hat, kostet auch 3 Mana und gibt nur 6 Rüstung.
Das hat zur Folge, dass der Krieger beim Ausgraben endlos langsam ist. Die Absicht ist natürlich, dass der Krieger sich richtig langsam durchs Match grinden soll, mit Boomboss Thogrun am Ende den Gegner ausbluten lässt und… Ich verstehe auch nicht, wie die Leute den Boomboss dermaßen überschätzen können. Bei dieser Controlkriegervariante hapert es allerdings nicht nur am Finisher, sondern auch an allem, was davor ist.
Die einzige Hoffnung, die der Krieger hat, jemals seinen Schatz ausgraben zu dürfen, ist, alle neutralen Ausgrabenkarten zu spielen und ihr merkt schon selbst, warum es eine blöde Idee ist, das halbe Deck mit neutralen Karten zu füllen ^^
In der Top 3 sind nur neutrale Karten, da man diese im Idealfall oft sehen wird.
Platz 3 Azerite Chain Gang
Ihr seid mit der Meta unzufrieden und stellt die Frage: How long can this go on? Keine Angst, in einer Woche kommt die neue Erweiterung und mit ihr ein alter Bekannter in neuem Gewand. Statt Saronit wird diesmal Azerit in der Mine abgebaut. Auch wenn die Arbeitsbedingungen im Wildwestanarchokapitalismus trist sind, müssen diese Minenarbeiter immerhin nie alleine in den Schacht absteigen. Mit Quickdraw dürfen sie sogar zu dritt den Gefahren in den finsteren Tiefen entgegentreten.
Die Chaingang ist ein starker Taunt, den man dem Gegner in den Weg legen kann und sollte man den ein oder anderen Handbuff schaffen, zeigt die Karte erst ihr wahres Potenzial.
Platz 2 Greedy Partner
Mal abgesehen von diesem komischen neuen Münzenschurken bin ich der Meinung, dass der gierige Partner auch so viel gespielt werden wird., unter anderem auch von normalen Schurkendecks. Die Bedingung einer anderen 2 Manakarte ist auch nicht sehr schwer. So ziemlich jedes Deck, das kein extremer Gierschlundpriester ist, spielt Karten mit 2 Mana.
Mit dem gierigen Partner lassen sich komische Lücken in der Manakurve überbrücken und Zaubersynergien aktivieren. Also auch wenn er einen unverschämt hohen Anteil an euren Einnahmen will, obwohl ihr euch eigentlich die ganze Zeit alleine unter Tage abmüht, empfehle ich trotzdem, in seine schmierige Hand einzuschlagen, weil es im ganzen Ödland sonst keinen so guten Deal gibt.
Platz 1 Reno, Lone Ranger
Wie unser Kartenvoraussagungsgott Ilkay sehe ich Reno am ersten Platz, allerdings sehe ich noch einen anderen Grund, warum Reno gut sein könnte. Reno ist nicht ausschließlich die letzte Bastion von Control und Value.
Mit ihm werden Decks im Stile des aggressiven Highlanderhunters aus Zeiten des Dunkelmondjahrmarktes gebaut werden. Das Board ist voller Spottdiener? Reno und dann alles ins Face. Darüber hinaus stellt er sicher, dass der Gegner nächste Runde nur mit einem einzigen Diener reagieren kann. Also geht es gleich noch ein zweites Mal ins Face.
Es ist so praktisch, dass das eigene Board nicht angetastet wird. Einen derart asymmetrisch unfairen Clear gab es noch nie. Im Vakuum betrachtet ist Reno schlicht eine der stärksten Karten, die jemals gedruckt wurden. So stark, dass meiner Meinung nach selbst die Klassen, die keine eigene Highlanderlegy bekommen haben, mit Reno experimentieren sollten.
Bevor ich jetzt aber komplett abhebe und in den Wolken vor mich hinträume, sollten wir besser wieder auf den sandigen Boden der Tatsachen zurückkommen. Es wird für Reno nämlichdoch nicht so einfach werden. Der Todesritter und Schlangengift werden sein charmantes Lächeln ziemlich trüben. Aber auch ein Plague-DK hat seine Konter.
Meine Begründung, warum Highlander doch spielbar sein wird, ist ganz simpel. Abgesehen von seltsamen op Metas, wo ein Deck komplett dominiert und die einzige Alternative die Konterdecks dazu sind (Scherbenwelt-DH gegen Galakrond-WL und Enrage Warri z.B.), ist die Meta tendenziell doch recht divers. Ich sehe eine HS-übliche Schere-Stein-Papier-Meta kommen, in der Reno als Highlander die Konterdecks des Plague-DKs ordentlich versohlen wird, weil es nur einen geben kann.
Mit diesen makrometahearthstonologischen Überlegungen schließe ich meine Liste ab. Bald wissen wir die Antwort darauf, ob im Philosophenstreit um die Highlanderkarten die Skeptiker oder die Stoiker Recht haben ^^