Das MM hat aus meiner Sicht auch ne Menge unlogischer Fehler.
So wie ich das verstanden habe, versucht das MM die Teams anhand eines mathematischen Durchschnittswert zu erstellen. Wie hier schon ausführlich beschrieben, ist das mathematisch logisch. In der Praxis aber weniger förderlich für den Spielspaß. Stellt euch mal ein Dorfligafußballteam vor, in dass man einen Profifußballer steckt und es dann zum mathematischen Ausgleich gegen die Kreisliga spielen lässt. Der Profifußballer wird vermutlich das Spiel ziemlich einseitig gestalten.
Jetzt kommt dann direkt “ABER bei HOTS kannst du nicht carrien usw” - mag sein, aber erstens, wenn das komplett ausgeschlossen ist, wie sind die angeblichen Durchmärche der Pros von Bronze bis GM dann möglich und zweitens, gibt es oft nachweislich (anhand der Spielstatistiken) sehr ungleichmäßige Teams, wie hier oben mit Screenshot auch gezeigt wurde.
Das Spielergebnis der ungleichmäßigen Teams kann man häufig schon im Voraus erkennen und nur in sehr wenigen Fällen etwas am Ausgang ändern.
Hinzu kommt, dass hier einfach kein vernünftiger decoy stattfindet und viele wichtige Parameter für ein vernünftiges Matching ignoriert werden.
Ich spiele je Season 1000-2000+ Spiele und habe ein Großteil von Mitspielern die dann je Season nur wenige Spiele haben und nur selten ähnliche Mitspieler. Wie sieht dann meine Teamverteilung aus ? Wie oben beschrieben -> mathematisch ausgeglichen, d.h. ich mit meinen 15k Gesamtspielen habe Spieler mit 1k-4k Gesamtspiel max dabei und das Gegnerteam häufig ausgeglichenere Gesamtspielezahlen.
Und JA, die Anzahl von Spielen (zumindest in einer Season und im Rankedmodus) sollten eine wichtige Rolle spielen. Was nützt mir ein Dia 2-Spieler, der diese Season gerade mal 15-Spiele gemacht und somit weder die Meta kennt, noch wichtige Änderungen mitbekommen hat ?
Wer nun meint, es wäre alles viel zu kompliziert zu programmieren, der sollte sich erstmal bewusst machen, welche Daten Blizzard zu jedem Spieler in seinen Datenbanken hat und wie einfach und schnell heute eine Unzahl von Variablen und Faktoren berechnet, verglichen und gepairt werden können. Die Datenbanksysteme sind exakt für “Vergleiche” bestens geeignet und einen passenden Algorythmus hätte man in den letzen Jahren entwickeln können oder zumindest einen funktionierenden zum Start adaptieren können :-).
Ich muss aber mal wieder zugeben, dass es bestimmten Fällen das Matchmaking recht gut zu funktionieren scheint. Bei den bekannten Niederlagen- oder Siegserien schaue ich mir immer ganz gerne die Stats der Mitspieler und Gegner an. Ein Schelm wer dabei böses denkt (ist vermutlich reiner Zufall, dass z.B. bei einer Niederlagenserie mind. 2 Mitspieler aus den letzten 12 Spielen 8 oder mehr Spiele und/oder sogar am Stück verloren haben - bei Siegserien das Gleiche Erscheinungsbild).
Hinzu kommt diese ominöse 50%-Regel, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.
Das Matchmaking macht also irgendwas, aber es ist weder transparent, noch motivierend und gerade wer viel und aktiv spielt kann sich das System nicht schön reden und dabei spielt der aktuelle oder gewünschte Rang erstmal keine Rolle, denn die [gefühlten] Probleme des MM ziehen sich durch alle Ränge und sind nicht nur high elo-Bereich beschränkt.