Ich entschuldige mich im Vorfeld, aber leider ist der Thread hier unmoderiert und ich muss daher einige problematische Ansichten zumindest eine vernünftige Gegenposition darlegen.
Ich habe den Thread nun überflogen. Zum einen stimmen ein Großteil deiner Zahlen schlicht und ergreifend nicht und ein Großteil davon ist auf eine fehlerhafte Interpretation von Datensätzen durch dich zurückzuführen.
Ohne richtige Einordnung von Verhältnissen und Zahlen kann man alles was man gerade will aus Statistiken herauslesen. Wie man Statistiken richtig liest, darin liegt die Krux. Und du machst das eben nicht und aus meiner Sicht auch sehr bewusst. Das fängt schon an ob man absolute Zahlen herannimmt oder nicht.
Was wieder einmal fast alle komplett außer achten ist die Problematik der systematischen Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung. Es werden falsche Schlüsse von Kausalität und Korrelation gezogen.
So ist es nämlich auch der Fall das systematische Benachteiligung, wie z.B. geringere Einkommen, höhere Arbeitslosigkeit, Armut generell die systematisch bei bestimmten gesellschaftlichen Gruppen selbstverständlich Dominoartig dann auch in höherer Kriminalität niederschlagen kann.
Das wird komplett ignoriert bei einigen Argumenten die hier aufgeführt sind. Es wird also bewusst der eigentlich überaus entscheinde und wichtige Teil weggelassen und bewusst nur der Teil betont, der dann eine Gruppe als maximal schlecht dastehen lässt, weil man diese Wahrheit derart simplifiziert.
Rassismus ist weitaus vielschichtiger als blanke Beleidigungen oder Gewalt. Das hat immer auch einen ganz systematischen Aspekt, der so tief verwurzelt ist, dass es einfach berücksichtigt werden muss.
„BLM wäre abwertend, weil ja jedes Leben zähle.“
Hier ist es genau der gleiche Schuh. Wenn man ohne jeden Kontext diese Aussage für sich stehen lässt: Ja, natürlich ist die Bezeichnung BLM dann unglücklich.
Aber ähnlich wie oben beim Weglassen der halben Wahrheit bei Statistiken ist es auch hier eben der Kontext der entscheidend ist. Durch die besondere Gefärdung & den Rassismus ist diese Gruppe eben derzeit besonders stark betroffen. Stellt es euch wie ein Boot vor welches gerade sinkt und dieses braucht jetzt akute Hilfe.
Kontext, Kontext, Kontext. Dieser ist entscheidend bei solchen Themen. Ohne Kontext ist man auf verlorenem Boden.
„Die Spende an BLM wäre woanders besser aufgehoben“
Prinzipiell kann Blizzard mit ihrem Geld tun was sie möchten. Zwar ist es nachvollziehbar, warum man diverse Plünderungen verurteilt. Aber quasi pauschal anzunehmen, dass BLM automatisch gleichzusetzen sei mit Plünderungen ist auch wieder eine massive Simplifizierung der komplexen Realität.
Bei fast allen größeren Protestbewegungen gibt es ab einem gewissen Punkt unkontrollierte Entwicklungen, die eben auch in Gewalt umschlagen können.
Deswegen aber auf einer pauschalen Ebene die Bewegung und das eigentlliche Ziel (gegen Rassismus kämpfen) in Absprache zu stellen ist aber eben nicht richtig.
Und ja, der obligatorische Kommentar, Rassismus funktioniert in alle Richtungen, beliebige Merkmale sind dafür aussuchbar. Aber erneut: Kontext, Kontext, Kontext. Nur weil man z.B. die Ziele der BLM-Bewegung teilt kann daraus nicht abgeleitet werden, dass man andere Formen des Rassismus nicht schlimm fände oder nicht ähnlich verurteilen würde.
Leider hat sich aber auch schon in der Vergangenheit gezeigt das diese Themen hier nicht sinnvoll diskutiert werden und stets von massiven Fehlinformationen und auch schlicht und ergreifend grenzwertigen Kommentaren durchsetzt waren.
Aus meiner Sicht ist die Spende gut und auch kein Aufreger wert.