[A-RP] Angriff auf Cordberg

Die letzten Entscheidungen

Geschrieben von Ath'rog

Eins der letzten Gespräche erledigt, der Abreise Termin steht fest, später als Ath’rog sich wünschte, doch es steht fest der 7 des neuen Jahres. Bedenken in Ath’rog machen sich breit das Luftschiff sah nicht zuverlässig aus, was von Goblins ist schon zuverlässig? Brummend machte er sich auf mit einem Schreiben zum Wolfsreiter der es wieder über Umwege nach Cordberg weiter leiten soll.

Kurz darauf wird ein Händler aufgesucht der nicht alltägliches verkauft, für Expeditionen und Bergungen. Es dauerte einige Momente bis man sich über den Preis einig war doch wahr es auf Lager, zwanzig Gasmasken, Ath’rog selbst kennt die Seuche der Verlassenen nur zu gut, hatte er Ihren Einsatz in Nordend mit erlebt. Mehr Masken als man fürs Eisenbanner brauch, vielleicht kann man ein paar an die Kräfte der Allianz geben für Kampfeinsätze, wer weiß.

Nach dem Besuch beim Händler begutachtet er erneut das Luftschiff, neben der vor Tagen beladenden Rohstoffe wie Kisten voll Nahrung und Medikamente sind nun auch die Sachen von Grimmfang aufgeladen, als Ath’rog sich die Munition des Schiffes anschaut, kommt er ins Grübeln wie die kleinen Kanonen solche Kaliber abfeuern sollten, doch dies obliegt dem Kapitän und nicht dem Eisenbanner. Als er gerade fertig war kommen zwei Orcs vom Händler mit einer großen Truhe wo die Gasmasken verstaut sind, diese werden sogleich verstaut und festgezurrt wie die anderen Kisten und Fässer.
Grummelnd überprüft Ath’rog noch andere Sachen am Luftschiff wie Faltschirme und so Dinger die Feuer aus heißen, wohl um Feuer zu löschen.

Kopfschütteln verlässt er das Luftschiff wie den Landeturm, als sein Kopf rattert auf dem Rückweg, nach den geringen Informationen hebt er sich gedanklich Taktiken aus, vielleicht helfen sie, um das Untote Gesindel von der Bildfläche zu vertreiben

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Einer stillen Wächterin gleich saß sie auf der Bettkante während der Blick aus Sturmblau über die zarten Züge eines noch jungen Mädchens glitt mit hellem blonden Haarschopf - ihr eigen Fleisch und Blut, wie aus dem Gesicht geschnitten. Friedlich schlummernd in den Armen eines schlanken Mannes der auf die Vierziger zuging. Braunes Haar zum Zopf gebunden, und in der anderen Hand gerade noch so ein Buch haltend aus dem er wohl vorgelesen hatte. Ein schönes Bildnis das Friedsamkeit und Familie auf den Punkt genau festhielt. Ein Momentum das sie über die letzten Wochen Revue passieren ließ, um sich darauf zu besinnen was noch vor ihr lag.

Sag mir, Liebes…was ist es, das du dir von Herzen wünschst? Winterhauch steht vor der Tür - vor allem ein neues Jahr, wo du dieses Jahr nun schon neun Jahre alt wirst.

„Cordberg…“

Ein kaum vernehmliches Schmunzeln das da über ihre weichen Züge huschte. Halb im Schatten liegend durch eine Kapuze die ihr Haupt bedeckte. Der Gedanke an Cordberg rief auf der einen Seite Wehmut hervor - ihre Sicht auf die Dinge war nochmal eine ganz andere Perspektive, als die eines Kindes. So unendlich düster die Stimmung bei ihrem letzten Aufenthalt auf Cordberg, und erdrückend die Aussicht auf den Horizont des Meeres. Die Seeblockaden durch furchteinflößende Schiffe mit dunklen Segeln, welche kein Entkommen versprachen, dafür Tod und Verderben. Schiffe wie sie diese noch nie sah - als wären sie aus den dunklen Tiefen des Meeres empor gestiegen um ihr Unheil an Land zu spülen.

Es war schön dort, nicht? Natürlich vermisst du es schwer…

„Ja, vor allem Linda…und die anderen Waisenkinder. Und Harbold!“

Und doch lag auf der anderen Seite dieser kleine zerbrechliche Funke von Hoffnung, der seit Jahrhunderten die Menschheit zu Höhen voran trieb, auf das sie selbst den höchsten Berg der Schicksalsprüfungen erklimmten - oder zerschellend in die Tiefe stürzten.

Das verstehe ich. Ein Ort der sich nicht nach einem zu kleinen Käfig anfühlte - ein Ort an dem du unbedenklich deine ersten richtigen Freunde haben durftest, und Aufgaben.

„Ja…und…und Emmas leckeren Apfelkuchen, den vermisse ich auch!“

Nachdenklichen Blickes strichen schlanke Finger über das noch so junge und zarte Gesicht. Sanft wurden von der Sonne geküsste Strähnen aus dem unversehrten Antlitz des Frühlingskindes verbannt. Wehmut verblassend und durch Entschlossenheit ersetzt. Zu verlieren gab es nichts mehr.

„Wenn ich etwas älter bin…und wenn ich vielleicht einen guten Eindruck mache, dann…dann will ich Knappin werden beim Grafen von Athencord!“

Oftmals brauchte es einfach nicht viel, um der Angst und den Bedenken die Stirn zu bieten und sich vom Feuer der Entschlossenheit lichterloh umarmen zu lassen. Sie wollte brennen - wie der Phönix der sie einst war. Und sie wollte zusammen mit jenen brennen, welche vom gleichen Feuer berührt wurden, um für Cordberg ein kleines Wunder zu vollbringen, das Blatt des Schicksals vielleicht gar zu wenden. Das zurückfordern was drohte erneut entrissen zu werden - ein Traum und eine Perspektive an der ihre Tochter standhaft festhielt. Das gleiche Licht scheinen lassen, welches ein alter Paladin für sie scheinen ließ.

Schutz und Hilfe, mein Kind…

Wispernd letzte Worte, über die friedlich Schlummernden hinweg - eine weiße Rose aus Papier hinterlassend, ehe der Weg kein Zurück mehr kannte. Denn so leise wie die Zwielichtgängerin auftauchte, verschwand sie auch wieder unbemerkt im Mantel der Schatten und im unendlichen Labyrinth verwinkelter Gassen.

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Es war bereits tiefste Nacht als Tellos den Brief laß den ihn Girion Athencord geschrieben hatte. Er sank tiefer an in den Stuhl, die linke Hand fest um das Papier während er mit der rechten Hand die Nasenwurzel massierte.

Eine tiefer trauer, denn anderes konnte er ob der Worte gerade nicht empfinden, umfasste ihn. Frauen und Männer starben, während er hier machtlos am Feuer saß und nichts anderes tun konnte als sich in Selbstmitleid zu suhlen.
„Weitgehend überrannt…“ „Zweit drittel Gefallen…“ „Einsatz von Seuchen…“

Worte wie diese, brannten sich in seine Gedanken und er malte sich die, nur all zu bekannten, Schrecken aus, welche die Verlassenen im Stande waren anzurichten.

Etwas entflammte. Es begann mit einem Funken, er breitete sich in seinem ganzen Körper in seinem ganzen Geist aus. Ein schier unendlicher, rechtschaffener und heiliger Zorn sammelte sich in ihm, wuchs und brannte sich durch jede Faser seines Seins.

„Heiliges Licht… das du bist unser Schild. Steh uns zur Seite und gib uns die Kraft diese Brut im heiligen Feuer von dieser Welt zu brennen…“

Mitten in der Nacht, die Nachtschicht würde bereits bald von der Frühschicht an der großen Schmiede abgelöst werden, schritt eine Gestallt durch die Hallen der mächtigen Feste Eisenschmiede und verteilte Zettel… alle in Handschrift verfasst mussten es dutzende sein.

Volk von Eisenschmiede!

Der Vierte Krieg mag vorüber sein, doch die Schandtaten der Banshee von Lordaeron hören nicht auf. Zu dieser Stunde sterben Männer, Frauen und Kinder an Krieg, Hunger und Krankheit im fernen Lordaeron auf der Insel Cordberg.

Die Kirche von Eisenschmiede ruft jeden der Willens ist seinen Blick nicht von derlei Untaten abzuwenden dazu auf zur Waffe zu greifen und sich am Elten Tag des ersten Monats am Hafen in Sturmwind einzufinden.

Reitet, Brüder und Schwester, Reitet hinaus nach Cordberg und vertreibt die Finsternis! Treibt sie vor euch, die Lakeien der Schatten, brennt die Krankheit die sie sind heraus aus dem Fleisch dieser Welt. Entreißt die Wurzeln des Übels! Für die Lebenden und im Gedenken an die Toten. Möge das heilige Licht unsere Waffen schärfen und unsere Feinde vernichten. Esarus thar no’Darador!

Tellos van Haven
Paladin der Silbernen Hand und Diener des heiligen Lichts.

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Es war bereits dunkel geworden im Silberwald,als sich zwei Soldaten des Grauwappen miteinander unterhielten.
Nachdem jene mit dem Aufbau des Lagers fertig waren,legten sie sich nicht wie die anderen hin,sondern saßen sich noch etwas ans Lagerfeuer.
„James,hast du schon von dem Gerücht gehört das Cordberg angeblich von Moderschädeln belagert wird?“

James antwortet mit großen Augen „Woher hast du dieses Gerücht wieder Clarkson?Ich dachte Allianz und Horde sind nun wieder im…Frieden…?“ Kommt es fast schon wie ein Kloß aus seinem Hals.

Clarkson hustet laut,ehe Er James seine Worte mitteilt"…Ich…Ich habe es von ein paar Adligen aufgeschnappt…" sagt Er langsam "Die Truppen welche Cordberg angeblich belagern gehören zu der Banshee,du weißt doch das die Olle nicht mehr der Horde angehört.Angeblich schlachten sie sogar Frauen und Kinder ab,wir können das nicht zulassen James!

James Blick wird ernster „Du weißt doch das man Adligen nicht vertrauen kann!Naja…zumindest nicht vielen von ihnen.“ Der alte aber stämmige Kerl schnauft einmal laut.Kurz herrscht eine fast schon unangenehme Stille,ehe James wieder anfängt zu reden „Selbst wenn es stimmen sollte,wir können nichts tun um diese widerwärtigen Moderköpfe zu beseitigen,haben ja noch nicht mal ein Schiff!“

Clarkson stammelt fast schon „Aber,aber…sie bringen dort alle um James!Das können wir doch ni-…“

Ehe Clarkson seinen Satz vollenden kann,bekommt Er auch schon eine Backpfeife von James,welcher nun etwas lauter wird
„Hast du mir nicht zugehört?WIR können nichts tun,egal ob wir wollen oder nicht!Komm damit klar…Junge.“ Meint Er dann fast schon abfällig.

Clarkson fässt sich an seine Backe und scheint den Tränen nahe,doch James schüttelt nur den Kopf „Wir können nichts machen…“ wiederholt sich James leise „Rein gar nichts…“

Hinter den beiden tritt aus den Schatten auf einmal ein Mann mit Hut hervor.Jener zieht einmal an seiner Zigarre,ehe Er auch schon seine tiefe Stimme erklingen lässt.
„Normalerweise hättet ihr Recht James,doch wir dürfen nicht zulassen das Cordberg fällt.“ Der Mann zieht wieder an seiner Zigarre.

James und Clarkson drehen sich nun beide erschrocken um „Oh,mein Lord…ich,wir…Ihr habt mitgehört?!..“ beide sprechen wild durcheinander,ehe der sogenannte „Lord“ mit etwas Kraft gegen die Kutsche hämmert „Ruhe jetzt!“ Beide Soldaten hören sofort mit dem Reden auf und fixieren ihre Augen auf den Lord.

„Eigentlich interessieren mich die Machenschaften und Probleme der „höheren Gesellschaft“ nicht,doch Cordberg ist etwas…anderes.
Schon wieder ist die Banshee beteiligt,schon wieder greifen die Verlassenen an und schon wieder…“ Er atmet tief ein und aus „Schon wieder werden Frauen und Kinder abgeschlachtet…Wir werden handeln.“ Meint der Lord dann mit einem sachten Nicken,ehe Er an seiner Zigarre zieht „Weckt die Jungs morgen früh auf,es geht in Richtung Sturmwind.“ sagt Er und verlässt das Lagerfeuer langsam aber sicher.

James ruft ihm fast schon hysterisch hinterher „Aber wie kommen wir nach Cordberg?!“

Der Lord lacht und sagt mit ruhiger Stimme „Lasst das nur meine Sorge sein…“ meint Er dann nuschelnd mit der Zigarre im Mund.

Beide Soldaten bleiben etwas verdutzt am Lagerfeuer sitzen,ehe auch sie sich hinlegen,um sich für den morgigen Tag auszuruhen.

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Stiller Wind, kalte Nacht. Ein Flüstern im Dunkeln, nicht mehr als ein Munkeln.
Plötzliche Kakophonie von kaltem, gefrorenem Metall, welches in Bewegung gebracht wird. Eine Rüstung, aus deren Helm zwei blau leuchtende Augen grell hervorstechen und die ob der Vielzahl von stählernen Stacheln und Dornen keineswegs den Leib eines lebendigen Mannes schützen und schmücken. Ein großes Horn ziert die Kopfplatte oberhalb der Maske, in der ein manisches, angriffslustiges Grinsen in mühseliger Feinarbeit eingraviert wurde. Gesichtslos und doch der Ausdruck blankem Irrsinns, starrt der Todesritter in den Schatten der Nacht.

Kälte in reinster Form. Die Reinkarnation des Winters. Der Bote von Frost. Ritter Tod. Nur der fahle Mondschein weiß den Raureif auf seiner Rüstung zum Glitzern und Glänzen zu bringen, während er den einsamen Pfad beschreitet, der sich vor ihm erstreckt.

„Der Tod zieht über das Land. Du weißt es.“
„Und er wird kommen, um auch dich zu holen, du elender…“
„Wie lange noch, Monster?!“
„Bitte, nicht mehr… NICHT! MEHR!“
„Bring uns nach Hause. Bitte.“
„Irgendwo sterben unschuldige Seelen und DU verschwendest hier deine Zeit! Fahr zur Hölle!“

Stille um den Ritter, doch im Inneren wütet blankes Chaos. Stimmen. Schreie. Verzweiflung und Hass.
Doch es beschäftigt ihn nicht, noch bringt es ihn von seinem Weg ab. Schritt für Schritt nähert er sich unbeirrt seinem Ziel.

„Fühlst du es auch? Der Tod verlangt erneut um deine Arbeit. Am Rande deiner Heimat.“
„Es wird wieder Zeit, die Fehler dieser Welt zu richten.“
„Deine Zeit ist gekommen. Du wirst gebraucht.“

Und abrupt stoppt der Ritter den eisigen Marsch. Vor der Tür eines großen Hauses am Rande der Altstadt Sturmwinds stehend, lauscht er dem Nichts, das nur für ihn alleine so tosend und stürmisch erklingt. Eine heimliche Sinfonie, makaber und fern jeglichem Engelsgesang, sanft begleitet vom kühlen Nachtwind, der das weiße Banner mit der schwarzen Schlange darauf wehen lässt.

„Ich weiß.“

Seine kratzige, kalte Stimme, die sich im Hall des elitären, untoten Dasein suhlt beendet einem Hammerschlag gleich das Wehklagen und all die Stimmen.
Langsam und schwer, doch klar und deutlich. Unangenehm für das Ohr ruft es hervor, dass sich die Türe vor ihm öffnet. Diese Stimme scheint bekannt. Argwöhnischer Blick, entrüstetes Schnauben, doch das schlagende Herz in eben jener Pforte macht dem Ritter Platz, als sei es das notwendige Übel.

Im Inneren herrscht Stille. Fast. Es prasselt ein Kaminfeuer. Es tuscheln die wenigen, die des Nachts keinen Schlaf finden. Mancher Blick streift den Untoten, als sich die Türe hinter ihm schließt, doch keiner macht sich hier einen großen Hehl daraus. Keiner, außer zwei Bedienstete.

„Glaubst du etwa an Zufälle? Also ich nicht.“
„Meinst du, weil wir über Cordberg sprachen?“
„Sollten wir ihn…?“
„Sir… Geluras!“, ruft einer der beiden Bediensteten dem Ritter zu. Er strafft seine Haltung, doch erdrückt er seine eigenen Finger hinter dem Rücken, als der Blick blauleuchtender, pupillenloser Augen ihm gilt.
„Also… vielleicht solltet Ihr Euch über die Angriffe im Norden auf die Insel Cordberg informieren. Scheinbar findet dort ein großer Kampf-…“, weiter kommt er jedoch nicht, ehe die hallende Stimme harsch unterbricht.

„Bestätige. Der Tod findet seinen Weg.“

Den Marsch fortsetzend, lässt Geluras die jüngeren Bediensteten stehen, wo sie über die kryptischen Worte sinnieren können und steuert die Treppe zum Keller des Hauses an, um erneut in Dunkelheit den Blicken der Lebenden zu entfleuchen. Ratlose Blicke, teils amüsiertes, teils entnervtes Schnaufen ist quer im Saal zu vernehmen. Ein Kopfschütteln, dann scheint die Begegnung mit dem Ritter vergessen.

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In einer von Krieg verseuchten Welt, ist wahrer Frieden fast eine Illusion. Fast.

Stets wüteten Konflikte in dieser Welt, weil jene sie zu dem machten, wie wir sie heute kennen. Das war der dunklen Zwergin mehr als bewusst. Im Krieg war sie geboren und Krieg durchzog ganz Azeroth wie ein Wurzelwerk, welches alles geprägt hat.

Dennoch bedarf es Kämpfe, um Frieden herbeizuschaffen. Zumindest für einige Orte, wie in dem Fall Cordberg. Man muss nur für das Richtige kämpfen, um die Illusion des Friedens zur Wirklichkeit zu machen.

Dafür lohnt es sich zu kämpfen.

Mjorna vollführte einige Zauber an eine der Attrappen im Militärviertel Eisenschmiedes.

Hierbei schleuderte sie verheerende Feuerbälle, Lanzen aus purer Lava und weitere zerstörerischen Hervorrufungszauber ihrem erdachten Feind entgegen… Untote. Bald bekommt sie erneut die Möglichkeit jene das Feuer küssen zu lassen. Der elende Geruch verwesenden Fleisches, welcher schließlich gänzlich dem des brennenden Fleisches weicht… ein hervorragendes Gefühl, so widerlich der Gedanke auch war.

Der Untot ist zwar vielem gewachsen… aber Feuer zerstört ihre Existenz bis auf das letzte.

Mjornas erste Gegner, die sie in einer gefährlichen Mission töten musste, waren Verlassene… damals noch im Hinterland, als bereits die Fronten an Stromgarde gehärtet waren. Schließlich zog sich das bis nach Stromgarde selbst weiter, wo die Dunkeleisenzwergin mehrfach zwar auch einstecken musste, aber im Großen und Ganzen viel mehr Zerstörung in den Reihen der Feinde verursachte.

Nun war es erneut soweit. Bald ruft die Schlacht, um Sylvanas‘ Loyalisten den Flammen zu übergeben, welche bereits gierig an den Armen Holzattrappen zeigten, wozu sie fähig waren.

Hungrig umschlung die Hitze mehrere Attrappen, als Mjorna einen Kegel aus Flammen vor sich wirkte. Mittlerweile war der Zauber kein großes Hindernis mehr, sondern ein normaler Zauber in ihrem Repertoire. Dementsprechend lange und weitläufig wirkt der Kegel mittlerweile vor ihr.

„Ihr werdet bekommen, was ihr verdient habt… Verbündete von Feuer wirkenden Zwergen anzugreifen, ist nie eine gute Idee.“ , ging der grauhäutigen Zwergin mit dem flammendem Blick durch den Kopf, wobei ein Mundwinkel in die Höh‘ zuckte.

Vorbereitungen werden getroffen, Ausrüstung wird gepackt… Der Krieg wütet erneut in den Ortschaften von Verbündeten, was Handlung verlangt.

Einige Personen in Eisenschmiede machen sich kampfbereit, um den Kampf erneut beizutreten!

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Eisenschmiede, Khaz Modan

Zufrieden blickte Avanos auf seine alte Rüstung. Die zwergischen Schmiede haben ganze Arbeit geleistet, dachte sich der Paladin. Lange hatte er die Nacht überlegt und in Erinnerung verbracht, war es nicht das erste Mal das er in einer belagerten Stadt gegen den Untot gekämpft hat. Er dachte an seine Familie, die der Seuche zum Opfer fiel und all den Bewohnern von Cordberg. Wut erfüllte das Herz des alten Mannes. Er würde alles versuchen, soviele Familien zu beschützen, wie er konnte. Er hatte nicht vor, ein weiteres Mal zu spät einzutreffen. Er griff in seinen Rucksack und nahm einen Schleifstein heraus. Er packte sein Schwert, setzte sich an den Stufen der Esse und begann die Schneide zu schleifen.

„Nein…nein, keine weitere Stadt soll fallen solange mein Herz schlägt. Licht gib mir Kraft für den kommenden Krieg.“ murmelte der Paladin. Jahrelang war er auf Reise, tat Buße für falsche Entscheidungen und nun war es soweit. Das Licht zeigte ihm einen Weg und den würde er gehen.

So schleifte er weiter sein Schwert und sprach leise Gebete für all die Bewohner von Cordberg.

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OOC: Dies ist die letzte Entwicklung vor Plotbeginn!
Youtube: Beethoven Havok Epic Apocalypse Mix (Symphony No. 7 - II)

Die letzten Tage vor der Öffnung des Portals auf Cordberg

Es klickte, als die Schnalle festgezurrt wurde und so der blaue lange Umhang an den silbergrauen Schulterklappen des Mannes festgezurrt wurde. Der brünette Herr stand in einem steinernen ausladenden Raum in der Burg Cordberg, während der Diener ihm nun die Plattenhandschuhe reichte. Die Schuppen bewegten sich, als Harbold Schneider seine Hand zu einer Faust ballte und nickte. „Wofür kämpfen wir, Knappe?“ Der junge Bursche um die vierzehn Winter schaute zu dem Ritter empor: „Wir…wir kämpfen für die, die uns lieb und teuer sind, Marschall.“ Jener nickte stumm und wiederholte es gedanklich, als er sich abwandte und zwei Gardisten synchron die Eichentür öffnete, welche zur Galerie führte. Ein düsterer gotischer Korridor lag vor ihm und die Schritte hallten darin wider, während das Licht der seitlich an der Wand befestigten Fackeln nur wenig Licht abgaben. Es reichte jedoch aus, die strengen Blicke der Ahnen zu erkennen. Stolz wirkten jene, blickten nach vorne, zum Himmel auf dem einen Ölgemälde. Geradezu stechend war der Blick des Vierten Grafen von Cordberg, dem Großvater Girions. Harbold bog nach links ab und folgte der steinernen Treppe nach unten. Über dem steinernen Gewölbebogen stand in großen Lettern der Wahlspruch der Grafschaft „Schutz und Hilfe“, den er durchschritt. Erneut wurde ihm eine Tür ausgeschwungen, als die Stille und Isolation enden schien. Im Hof der Burg schüttete es wie in Strömen aus der schwarzen Dunkelheit. Zwei dutzend Ritter waren zu sehen, schwer gerüstet in Platte und Kette, die Rösser triefnass wie ihre Herren im Regen. Versank alles in der Dunkelheit? Ertrank er in den Tränen des Himmels? Nichts ließ er sich anmerken, als er aus seinem Tagtraum gerissen wurde und sein Blick nach oben, zum dunklen Bergfried zu jenem Ritter vor sich wich. „Marschall? Wir sind bereit.“ „Gut. Wir brechen auf!“, sprach er, als einige der von eiskaltem Nass durchtränkten Ritter nicken und Helme aufgesetzt wurden. Mithilfe zweier Knappen wurde ihm auf sein Ross geholfen, bevor man ihm die Standarte reichte. Das blaue Tuchend mit dem weißen Ross war durchnässt und schwer, dann gab er seinem Ross die Sporen und langsam setzten sich die rund fünfundzwanzig Gardereiter in Bewegung.

Aufmerksam folgte er dem Trupp, welcher das Burgtor überquerte und sich im strömenden Regen dem Platz des Friedens näherte, dort, wo einst der magische Teleportationspunkt war. Mittig eine Statue aus Stein, eine Frau, die kniend abgebildet war, die Hände in den Himmel gestreckt, klagend. Anklagend. Verzweifelt. Entgegen schlugen dem Antlitz der Statue das eiskalte Unwetter im Winter. Immer mehr Gestalten traten unter den steinernen Arkaden hervor, die unter den Dächern Schutz gesucht hatten. Verarmte Gestalten, in Lumpen gekleidet. Abgemagert, ausgemergelt, am Ende ihrer Kräfte. Schwer zu sagen, ob es ein Mädchen oder Junge war, das da auf den Reiter zukam und eine getrocknete Blume emporreichte. Der Marschall nahm sie entgegen, ohne innezuhalten, als das große Nordtor von mehreren Soldaten geöffnet wurde und das schwere Fallgitter hochgezogen wurde. Die Finger des Grafen ließen den Purpurvorhang los, der sich wieder halb über das bereits beschlagene Fenster legte. Langsam wandte sich Girion vom Fenster ab und blieb einen Augenblick stehen. Keine Kommandanten waren hier, es fand keine Besprechung statt. Seufzend ließ er sich auf dem hohen Lehnstuhl ausatmend nieder und schloss seine Augen. Er wusste nicht, für wie lange, doch kam es ihm wie eine Ewigkeit vor. Wie spät war es, oder früh? In der Dunkelheit hatte man jedwedes Zeitgefühl verloren. Die Augen öffnend fiel sein Blick auf das kleine Bild auf seinem Schreibtisch. Er nahm es in die Hand und betrachtete das sechsjährige Mädchen und den vierjährigen Jungen, im Hintergrund die Markstraße von Stratholme. Das Gesicht des Mädchens schimmerte glänzend und das Feuer des Kamins spiegelte sich in der Träne, die auf das Antlitz seiner Tochter gefallen war. Der Graf stellte das Bild zurück und griff nach der Feder, welche er aus dem Tintenfass nahm, schob das Pergament mit der Generalmobilmachung und Kriegsrecht zur Seite und legte eine frisches Pergament vor sich auf den Tisch, das mittig oben das Wappen Cordbergs zeigte. Mit dem Stift setzte er an: „Testament – Mein letzter Wille…

Der Trab war in einen Galopp übergegangen, das Stadttor längst hinter dem Kavallerietrupp geschlossen worden. Nach und nach wurden die Stadtmauer und Türme dunkler im Schwarz, bis sie zu schattenhaften Umrissen wurden und schließlich ganz verschwanden. Keine fünfzig Meter weit konnten die Reiter sehen, allesamt die Schwerter gezogen und gehoben, bereit zum Schlag. Die Hauptstraße nach Nordosten in Richtung Leuchtturm, wo die II. Garde vermutet wurde sollte die Reiterei zu ihr führen. Die Rose wurde fallen gelassen, dafür war kein Platz an der Spitze. „Schneller!“, rief er und beschleunigte erneut, als das Dreieck der Kavallerie spitzer wurde. Als jene Reiter vorüber stoben, kräuselten sich die Blätter der getrockneten Rose im Schlamm, als sie im grünen Nebel zu Staub zerbrach.

Am Dach des Doms in Cordberg-Stadt stieß sich die Krähe von dem Schindeln ab und flog in der Dunkelheit über die Dächer und Schornsteine der Stadt in Richtung Meer. Das Tier blickte über die dutzenden Kriegsschiffe, die aufgrund der Entfernung wie Spielzeuge aussahen. Orange Blitze wurden abgegeben, als Breitseiten auf den Hafen der Stadt gefeuert wurden. Das Federtier setzte sich darüber hinweg, flog weg von jener Insel, als sich die Dunkelheit lichtete und das weite Meer in all seiner kalten Pracht neue Perspektiven eröffnete.

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Nia’lee schüttelte äußerst langsam und missbilligend den blassen Kopf, während sie durch das hohe Fenster hinunter auf den Hof des Anwesens spähte, auf dem die Truppe junger Leute trainierte, die man auf dem letzten Einsatz aufgelesen hatte, um ihnen Unterschlupf zu gewähren.
… und allesamt haben die korrekte Schwerthaltung zum Blocken verinnerlicht. Man könnte sie als Ablenkungsmanöver einsetzen, sie hätten immerhin die Fähigkeiten dazu, den Feind für eine Weile aufzuhalten.
Die silbern glimmenden Augen der Elfe wechselten ihren Fokus auf das Spiegelbild im Fenster, welches den nervösen Menschen darstellte, der hinter ihr stand und sich um Kopf und Kragen redete. Betreten kniff er die Lippen zusammen, als er sich des langen Schweigens der Priesterin gewahr wurde. Eine gefühlte Ewigkeit verstrich, bevor sich die ruhige und leise Stimme Nia’lees erhob, in der ein dezent anklagender Ton mitschwang. „Ihr schlagt mir vor, dass ich… Kinder in den Kampf schicke? Nichts anderes sind sie für uns. Sie werden lange genug daran zu zehren haben, was sie morgen zu sehen bekommen. Ich werde sie nicht mit in einen Krieg nehmen und in den Kampf werfen wie Körnerfutter in einen Taubenschlag. Ganz gleich, wie sehr Ihr diesen Bund aus dilettantischen Jugendlichen glorifiziert. Ich möchte nicht unhöflich sein, doch bitte… geht mir einfach aus den Augen.
Ein leises, entnervtes Seufzen ihrerseits war noch zu hören, als Sullivan resignierend davonging.

Weshalb konnte es nicht einfacher werden? Schlag auf Schlag. Immer wieder. Es nahm einfach kein Ende. Und vielleicht gerade deshalb… nahm es alltägliche Züge an. Es wurde langsam zu einem Ritual, an diesem Fenster zu stehen und darüber nachzudenken, welchem Elend man als Nächstes ein Ende bereiten wollte und… wie. Pestländer. Dunkelküste. Arathi. Silithus. Cordberg.

Mit einem mürrischen Brummen zog sie den Vorhang zu, um dem Zirkus im Hof nicht weiter folgen zu müssen, wobei ihr Blick ungewollt auf das Armkettchen an ihrem Handgelenk fiel. Mutters Schmuck.
Hab Mut, mein Kind. Eines Tages wirst du soviel Mut in dir tragen müssen, dass du ihn mit all den Kriegerinnen teilen kannst, die du anführen wirst.“, hörte sie die wärmende Stimme der alten Elfe wieder in ihrem Kopf. Eine Erinnerung, die in Momenten wie diesen noch mehr Bedeutung gewann und immer wieder präsent wurde. Nun, wo es tatsächlich soweit war…

Möchtest du der Dekoration Konkurrenz machen oder weshalb stehst du die ganze Zeit im Flur? Du hast keine Zeit für Nostalgie und romantische Gedanken. Hast du nicht einen Termin mit einem Magus?“, riss eine unangenehme, hallende Stimme die Elfe aus ihren Gedanken. Leerenwesen können so penetrant sein. Vor allem dieses hier. Doch auch äußerst hilfreich im Krieg. Mit der Hoffnung, dass diese Meinung auch von anderen Kommandanten geteilt werden würde, wendete sie sich ab, um gemeinsam mit Istariel die Begegnung mit dem ersten von ihnen zu suchen.

Zusammenhalt ist Alles. Wenn wir uns selbst nicht einig werden, werden uns weder Licht noch Schatten an diesem Ort retten…

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Ein klobiger Brocken Eis ruhte über ihrer Hand. Von unsichtbaren Mächten vor der Schwerkraft gefeit, levitierte er sanft auf farblosen Wellen. Fiona wusste nicht einmal, warum sie es tat. Eis war üblicherweise nicht ihr bevorzugtes Element, allen Implikationen ihres Familiennamens zum trotz. Sie war in Gedanken versunken, wie so oft in den letzten Tagen. „Warum benutzt du Feuer? Eis ist viel besser, das weiß doch jeder!“ Sie erinnerte sich an diese Stimmte. Sie gehörte einer ihrer Freunde, vor vielen Jahren. Eine Stimme aus einfacheren, unbeschwerten Tagen. Eine, die längst verstummt war. „Feuer tut weh. Wenn ich die Bösen besiege, will ich das es ihnen weh tut!“ Das war ihre eigene Stimme. Jünger, mit dem trotzigen Ton eines Mädchens, das recht haben wollte. Das noch nicht verstand, wovon es grade sprach. Ungestört von den aufkommenden Erinnerungen drehte sich das Eis in ihren Händen gemütlich um seine eigene Achse. „Wie lange soll das alles noch weitergehen?“ Eine neue Stimme. Älter. Vorwurfsvoll, jedoch auch voller Sorge. Es war nicht lange her, seit Fiona sie tatsächlich gehört hatte. „Du hast gegen die Eiserne Horde gekämpft. Du hast gegen die Legion gekämpft. Du hast im Vierten Krieg gekämpft. Wann ist es endlich genug? Du hast deinen Beitrag geleistet!“ Eine gute Frage. Sie hatte sie sich selbst gestellt, ohne die Antwort zu finden. „Du hast Glück gehabt. Mehr als viele andere! Wie oft willst du es noch herausfordern? Schon jetzt wirst du von Albträumen heimgesucht. Du selbst hast es mir gesagt. Willst du weitermachen, bis dein Geist zerbricht? Bis du zur Invalide wirst, oder, das Licht bewahre, in einem frühen Grab endest?“

Geistesabwesend verfolgte die Magierin, wie sich dünne Risse einem Spinnennetz gleich über das schwende Eis ausbreiteten. Sie hörte wieder ihre eigene Stimme. Laut und zornig. Es war der Tag, als sie vom Ende des Vierten Krieges gehört hatte. „Es kann nicht vorbei sein! Das ist nicht recht. Als ich davon sprach, wir würden die Fehler von Höllschreis Ende wiederholen, da habe ich gescherzt. Gescherzt! Wo ist die Gerechtigkeit? Wo ist die Wiedergutmachung? Wo? Windläufer ist noch immer dort draußen und Teldrassil wird genauso vergessen, wie sie Theramore vergaßen. Ist das etwa unser Sieg?“ Sie war müde, von all dem Krieg. All dem Leid. Doch da war auch noch immer die Wut, die in ihrem Herzen loderte und gegen die Ungerechtigkeit tobte. „Fiona, hör dich doch nur sprechen. Du redest von Auslöschung. Verrätervölkern. Du nennst sie Tiere! Das bist doch nicht du. Was ist nur aus dem kleinen Mädchen geworden, das immer mit dem Kopf in den Wolken steckte?“
Ein dissonantes krachen und klirren, wie zerberstendes Glas, rissen sie erschrocken aus ihrer Gedankenwelt. Der unförmige Brocken war zersplittert, zerbrochen zu scharfkantigen Eisfragmenten. Sie hatten nicht einmal bemerkt, wie sich ihre Finger verkrampften und eine Faust geformt hatten. Mit einem schweren Seufzen lies sie das gebrochene Gebilde auf dem Boden zerschellen und vergrub ihr Gesicht den Händen.

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Salzwasser…gegen Fieber, Husten und Übelkeit auf See.

Chaos in reinster Form herrschte in der kleinen Schiffskabine die Sir Hekthor von Nordwind ihr zur Verfügung stellte, und in der sie sich nun schon seit Beginn der Woche verschanzte. Schriften aus Büchern, Schriftrollen lagen quer verteilt auf einem viel zu kleinen Schreibtisch - und wenn dieser nicht mehr ausreichte, dann quer verteilt entlang des Bodens und ihrem Bett. Der blonde, wüste Haarschopf bildete keine Ausnahme. Wozu das Haar zu sanften Locken in Form bringen, wenn man in ein paar Stunden eh wieder schlafen ging?!

So weit das Auge reichte überall Schriften die sich mit medizinischen Wissenstandarts befassten. Angefangen vom anatomischen Aufbau, bis hin zur Wundversorgung von tiefen Fleischwunden. Verwendung und Verarbeitung von Kräutern. Exotische Rezepturen der Gezeitenweisen. Und gerade Letzteres schien von energischem Interesse zu sein. Es galt altes Wissen aufzufrischen, und doch würde die knappe Zeit niemals zur Gänze ausreichen. Sie war Überlebenskünstlerin, aber keine Frau Doktor Frühling! Niemand starb bisweilen unter ihrer Hand hinweg - geschenkte Minuten reichten aus, um Verwundete in die Hände fähigerer Kräfte zu übergeben, oder so rasch wie möglich gesund zu pflegen. Sie war Laie - trotz Schriften angewiesen auf Anweisungen jener die es um Meilen besser wussten. Trotz des ganzen Wirrwarrs aus Schriften und Skizzen, bildete es in ihren letzten Stunden einen Anker der Ruhe - ein Fokus der sie dazu anspornte die verschiedensten Szenarien im Geiste durchzugehen, und zu überlegen in welcher Reihenfolge wie vorzugehen war. Die Realität war anders - aber diese eine Anker war für den Moment alles was sie hatte, während sie so viel mehr hinter sich ließ.

Nun, immerhin gestaltete sich die trockene Theorie nun abwechslungsreicher, in dem man selbst als Versuchskaninchen fungierte. Skeptisch blinzelnd beäugelte sie noch für einen Wimpernschlag das kleine Fläschchen mit der undefinierbaren Brühe als Inhalt. Grün, bräunlich und mit teils feinen Stückchen versehen die das Ganze nicht schmackhafter gestalten wollten. Mit einem Plopp löste sie den kleinen Korken vom filigranen Fläschen - alleine dieser Moment versprach tausende Tode, als der fischige Duft sich in ihrer Kabine entfaltete. Sie mochte Fisch - aber das hier war nur noch pervers!

Uff…ihr wollt mich doch verarschen…abartiger S_cheißdreck.

Mit leicht verzogener Miene hob sie nur ein bisschen das Fläschchen an die Lippen, um minimal an dem Inhalt zu nippen. Was sie Verletzten verabreichen würde, wollte sie immer stets vorher selber ausprobieren - welch ein Opfer! Einen Orden dafür würde sie wohl nicht erhalten - vor allem nicht als sie nach allen Regeln der Westfaller-Bauernschnauze zu fluchen begann. Halb die Galle speiend in den nächsten Eimer zu ihrer Seite.

E-K-E-L-H-A-F-T! EUER S_CHEIß VERFIDDELTER ERNST?! HABT IHR LACK AUS DEN MILCHBEUTELN EURER GEZEITENMUTTER GESOFFEN, ODER WAS?!

Mit reichlich Wasser wurde der Mund ausgespült, und der Korken wieder auf die kleine Pforte der Hölle im Flaschenformat gepresst. Gar biss man von einem bereits sehr trockenem Stück Brot ab und zerkaute dieses lieblos mit nach wie vor entsetzter Miene, als sie sich die Zutatenliste für die Mixtur zu Gemüte führte.

"Fünf Esslöffel Meersalz, zwei aufgekochte Seealgen, zehn zermanschte Krabbeneier, ein zermanschter Fisch_kopf…was? WER SOLL DENN DAVON GESUND WERDEN?!"

Sich schüttelnd ließ sie sich im Stuhl zurück sacken, um gänzlich traumatisiert an der Brotkante zu nagen. Müde wanderte der Blick in Richtung des Kleiderhakens an der Wand, dort wo eine Kutte eines Gezeitenweisen hing. Noch wenige Stunden, und sie würde diesen ramponierten Fetzen von Stoff tragen, und erneut in eine Rolle schlüpfen, die ihr Schutz davor bot erkannt zu werden. Was tat man nicht alles dafür, um unsichtbar zu sein, nur um anderen Kummer zu ersparen denen man vorgaukelte auf angeblicher Geschäftsreise zu sein.

In ihrer neuen Rolle würde sie weniger Wein predigen, dafür umso mehr Salzwasser für jeden!

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Cordberg - dem Ende nah!

Donner!
Seit Tagen lag er über der Stadt, welche unter einem unwirklichen Nebel begraben lag, herauf beschworen von qualmenden Überresten einstmals mit Leben gefüllter Häuser. Beißender Gestank zog durch die Gassen, verströmt von siechenden Haufen aufeinander gestapelter Leichen deren Silhouetten vom Feuer aufgefressen waren. Mit einem grotesken Grollen klopfte ein weiteres Mal der Tod an die Stadt, das Geschoss dessen Schatten über die Überreste des ehemaligen Marktplatzes hinweg sauste, war ein Vorbote eines bald darauf erklingenden Knalls. Erstickte Schreie erhoben sich in grausamer Kakophonie über das Krächzen der Krähen hinweg die als dunkle Schatten aufflogen.

Es regnete kleine Brocken aus zersprengtem Mauerwerk, gleichsam der rötliche Abglanz eines neuen Feuers explosionsartig das seltsame Zwielicht sprengte, das sich kaum mehr lichten mochte. „Lu!“ Schrillte eine Kinderstimme durch die Luft. Die kleine Gestalt von Ruß bedeckt, der Staub vom Nieselregen an ihre Haut geklebt - kauerte sich die Sechsjährige nahe einer längst schon eingestürzten Mauer zusammen. Unweit schlug der Körper des Bäckers auf dem unebenen Pflaster auf. Der Hinterkopf geschmückt mit einem stachelgleichen Stück Fensterglas das sich durch die Wucht der Explosion durch Haut und Knochen gefressen hatte. Der Blick wurde trüb, erzählte davon das ein weiterer Kampf ein jähes Ende gefunden hatte.

"Das Licht sei uns gnädig!" Verlor sich eine helle Stimme im aufziehenden Sturm aus Wehklagen. Der Klang laut, geschuldet dem nachklingenden Klingeln im Gehör das der Knall der Explosion hinein geschummelt hatte. Die ehemals helle Robe am Saum zerrissen, das Gewebe voll gesogen mit getrocknetem Blut, Exkrementen und zähem Staub - das Haar, gewunden zu einem schlichten Knoten längst schon nicht mehr goldblond sondern von gräulichem Dunst überdeckt. Der Blick hellblauer Augen zuckte über die nahe Umgebung, glitt über Körper, die sich am Boden wanden… oder unlängst einer erlösenden Starre anheimgefallen waren.

Ein Ruck ging durch den Körper der jungen Novizin als sich plötzlich ein Kinderkörper in ihre Arme warf, dürre Arme schlangen sich um die Hüfte, an der die Robe viel zu locker saß, als gehöre sie nicht zu dem Persönchen, das sie kleiden durfte. " Lu, er ist tot!" Als könne die Brust Luisa Weidenfelds den Schrecken verstecken der unheilvoll durch Cordbergs Gassen zog, drückte sich das Kindergesicht dagegen. ‚Das Licht hat uns verlassen!‘ Schrie es lauthals in Gedanken der Novizin deren Arme doch nicht zögerten sich schützend um das Mädchen zu legen.

Für eine winzige Zeitspanne verlor der Fluss der Zeit seine Bedeutung. Das dreckige Gesicht Luisas sank hinein ins verklebte Haar des Kindes. Sie hielten einander fest während um sie herum des Kriegs gnadenloses Antlitz Gestalt annahm.

Unter dem Gebrüll eines Soldaten näherten sich eine Hand voll Gerüsteter. Das metallische Klappern der dreckigen Rüstungen lockte den Geist Luisas aus der Lethargie die drohte sie mit sich zu reißen. Über den Kopf der kleinen Linda hinweg huschte der Blick zu den gebückten Gestalten. Von Tag zu Tag konnte man dabei zusehen wie die Leiber mehr ausmarterten. Von Tag zu Tag wurde ihre Anzahl weniger. Ihre Gesichter allesamt vertraut geworden. „Fräulein Weidenfeld, es ist nicht sicher.“ Kurzweilig hatte sie mit dem Impuls zu kämpfen wahnwitzig aufzulachen.

"Komm!" Flüsterte sie ein leises Wort, im selben Moment fasste die Hand nach dem weitaus kleineren Konterpart. Finger verwoben sich zu einer Einheit, fanden aneinander Halt der in diesen Tagen wahre Bedeutung gefunden hatte. Die zweite Hand genutzt um den zerrissenen Saum des Kleides in die Höhe zu raffen setzte sie sich eiligen Schrittes in Bewegung. „Bergt die Lebenden. Verbrennt die Leichen.“ Hallte die Stimme des Soldaten durch die Gasse, verzerrte den Klang von Schritten die im leisen Echo von den zerstörten Fassaden widerhallten. Als Novizin und Kind die Gerüsteten kreuzten nahmen diese für einen kleinen Moment Haltung an. Unabdingbar zog ein Lächeln auf Lippen - gespiegelt auf müden Gesichtern die beweisen wollten; das Licht war noch da! In den Herzen jener die sich Stunde um Stunde unbeugsam vorwärts kämpften. Cordberg war noch nicht gefallen.

" Marigold würde sie verprügeln. Sie ist stark!" - „Das ist sie.“ - „Sie wird kommen und uns retten!“ Woher das Kind seine Hoffnung nahm? Es musste der kindliche Glaube daran sein das Versprechen nicht brechen konnten. Der Druck um die winzigen Finger wurde kurzweilig stärker. „Das wird sie!“ Tatsächlich ertappte Luisa Weidenfeld sich dabei den Mut Lindas auch nach ihrer Seele greifen zu lassen. Nein, Cordberg war noch nicht gefallen. Sie mussten einfach weiter laufen - dem unsichtbaren Licht entgegen, dass das Versprechen eines Kindes in der kriegsgebeutelten Stadt zurückgelassen hatte.

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Während sich mehr und mehr Grafschaften, Baronien und was nicht sonst noch seine Truppen gegen die Invasoren Cordbergs ins Feld schicken wollte, zusammenrotteten, lag der Elwynn ruhig und beinahe beschaulich dar. Von all dem Heranschaffen kriegswichtiger Vorräte auf Karren oder Mannsrücken, dem Schärfen der zahllosen Klingen und dem Erproben des eigenen Geschicks an Attrappe und Mitstreitern gleichermaßen bekam man hier, am Rande einer Lichtung inmitten des mehrheitlich kahlen Waldes, nichts mit. Kein Klirren von Stahl auf Stahl, kein Poltern von Hufen auf gepflasterter Straße und auch keine Gespräche über den bevorstehenden Krieg störten die andauernde Ruhe.

Der Wind strich in sanften Böen durch die Wipfel der schlanken Buchen und Linden, umspielt die mächtigen Stämme der uralten Eichen und kitzelte auch Schwarzdorn und Brombeersträucher am Boden. Ein bleigrauer Himmel hing über der Szenerie, die Wolken strebten fast eilends dem Horizont entgegen. Es schien, als wolle jede einzelne von ihnen dem Elwynn und der Hauptstadt der Allianz so schnell wie möglich den Rücken kehren. Nur dann und wann entließen sie ein paar Schneeflocken aus ihrer Mitte, die trudelnd den Weg hinab zur Erde antraten, um sich dort als sanfter Film über die Landschaft zu legen. Einige von ihnen wurden aufgehalten durch die Dächer und Mauern der Stadt und sollten schmelzen oder zertreten werden, ohne je richtigen Erdboden erreicht zu haben. Andere landeten auf den Ästen der Bäume weit draußen, manche verfingen sich in den dornenbewehrten Armen der Brombeeren und einige wenige küssten das dunkelblonde Haar einer Jägerin, die seit einer kleinen Ewigkeit reglos in dem nackten Wipfel einer alten, knorrigen Eiche ausharrte. Ohne Klage und Wehe schmolz die kleine Flocke dahin, als hätte es sie nie gegeben.

Charlie West genoss das geduldige Ausharren an diesem kühlen Wintertag. Der breite Ast bot ihr eine mehr als angenehme Rastmöglichkeit und offenbarte dabei gleichzeitig einen hervorragenden Blick auf all die Äsung, die sich im Laufe des Sommers auf der von Holzfällern geschlagenen Lichtung breitgemacht hatte. Was zuvor noch in kleinen Gruppen zwischen den nun gefällten Bäumen gewachsen war, hatte Sonnenlicht im Überfluss erhalten und sich bald zu einem dichten, griffigen Teppich aus Ranken und Dornen vereint. Für Menschen war es irgendetwas zwischen einem Hindernis und einem unangenehmen Stachel in der Haut. Für Wildschweine hingegen war es eine reich gedeckte Tafel.

Die Gedanken der Jägerin kreisten um Cordberg. Wieder ein Kampf. Ein Krieg. Sie würde sich dieses Mal wohl zurückhalten, eher im Verborgenen agieren wollen. Je größer die Schlacht, desto größer die Chance, einem unerwarteten Streich zum Opfer zu fallen, einem Angriff, den man nicht hatte kommen sehen oder der vielleicht einmal für einen gedacht war. Nein, dieses Mal würde sie mit einer defensiven Einstellung am weitesten kommen – und am längsten leben.

‚Verdammt, hör‘ endlich auf, darüber nachzudenken‘, schalt sie sich selbst. Sie war nicht auf der Jagd, um dann doch in Zweifeln zu baden. Cordberg war die Kulmination von Ungewissheit, Unsicherheit. Sie wusste nicht genau, was sie und ihre Gefährten dort erwarten würde. Hier draußen hingegen, hier hatte sie alles in der Hand. Ein Gedanke, der ihr ein schiefes Lächeln auf die Lippen trieb. Dieses Wissen schuf ihr einen Ruhepol. Und doch dauerte es keine fünf Minuten, ehe ihr Denken wieder nach Cordberg driftete. Beinahe hätte sie sich bei der Frage ertappt, wie wohl der Rest des Hauses Stein in diesem Krieg zurechtkäme, da riss sie ein weit entferntes Knacken aus dieser nahenden Überlegung.

Die Augen ihres Begleiters erblickten Sauen, Wildschweine. Acht, neun, zehn. Elf. Waren das alle?

Schien so. Elf Sauen und die große dort, das musste ganz klar die Leitbache sein. Ein altes Tier, wach- und aufmerksam. Im Grunde spielte es kaum eine Rolle, welches der Tiere Charlie sich aussuchte, solange es nicht die Leitbache war. Alle anderen hatten entweder noch keinen Nachwuchs oder dieser war längst alt genug, um selbstständig zu überleben.

Ohne jegliche Hast griff der mit schwarzem Metall besetzte Handschuh nach dem Bogen, der neben Charlie auf dem breiten Ast lag. Die andere, rechte Hand legte den Pfeil ein und spannte die Sehne ein wenig. Ihre Bewegung war beinahe vollkommen lautlos, ein stummes Schauspiel in Zeitlupe.

‚Du da‘, entschied sie. Ein eher schwach wirkendes Tier, wenn auch nicht krank, sollte es sein. Quälend langsam spannte sie den Bogen, führte die Hand, die die Sehne hielt, zur Wange. Das tiefgrüne Auge nahm Maß. Kein Grund zur Eile, warum auch? Die Rotte fühlte sich sicher. Das Schmatzen und Grunzen des kleinen Festmahls drang mehr als deutlich an ihr gutes Gehör.

Sie atmete aus und schickte den Pfeil auf die Reise. Das Schwein fuhr zusammen, wollte nach vorne flüchten, knickte vorne ein und überschlug sich. Noch ein paar Mal schlegelten, strampelten die Läufe, dann erstarb die Bewegung mit dem Tier. Der Rest der Rotte war längst zwischen den Bäumen verschwunden.

Charlie zog die Maske herunter, die ihre Atemluft anwärmte und ihre allzu auffällige, menschlich-helle Haut vor guten Augen verbarg. Sie ließ ihrer Beute die Zeit, aus dem Leben zu treten. Eine Gewohnheit, die sie sich in Cordberg nicht mehr würde erlauben können.

Sie seufzte. Nicht daran zu denken, war schwieriger, als gedacht.

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Die Anreise (Beschreibung des 11.01., ab dann IC verwendbar!)

Viele bekannte Banner waren am Hafen von Sturmwind zu sehen, die da im Wind wehten. Die Sonne schien durch die weißen Wolken, die vereinzelt den Himmel der Hauptstadt der Menschen zierten und gaben dem klingenden Namen Bedeutung. Überall waren Kisten und Fässer zu sehen, Karren, Pferde, Säcke, aber vor allem Menschen. Es tummelten sich jedoch auch andere Völker vor Ort, von allerlei Elfen angefangen, bis hin zu Gnomen. Neben den Adelshäusern gaben auch Banner von Orden und Organisationen Kunde ihrer Anwesenheit.

Ritter standen da, gerüstet in Platte und Kette, einige machten Übungsschwünge mit den Schwestern, Knappen trugen Waffen umher, während Stalljungen Rösser am Zaumzeug führten. Kreischend zogen die Möwen ihre Kreise, als die Mittagssonne langsam vorüberging und der Nachmittag ins Land zog. Von anlegenden Schiffen im Hafen von Sturmwind, bis hin zu Abteilungen, die von oben, vom Kathedralenplatz oder den Kanälen zu kommen schienen, strömten Truppen herbei. Doch auch offizielle Truppen von Sturmwind, Soldaten der Allianz aus der Stadt, waren gerüstet aufmarschiert und hatten einen Halbkreis vor den Magiern gemacht, die zu siebt einen Zirkel gebildet hatten. Zweifelsohne überließ es die Führung von Sturmwind nicht dem Zufall, wenn ein Portal geöffnet wurde in diesem Fall, denn nicht nur von der einen Seite konnte man hindurch, auch von der anderen Seite hierher. Die Lage von Cordberg war nicht hundertprozentig klar und so war diese Vorsichtsmaßnahme nur logisch. Zurückhaltend und statuengleich hatten die Soldaten von Sturmwind Position bezogen. Auch sie folgten dem Tun der Magier, die in unterschiedlichen Roben dastanden. Hochelfische Magier, wie Menschen und sogar Ren’dorei waren dabei, standen kreisförmig da, während sie teilweise ihre Augen geschlossen hatten und murmelten, andere wiederum bewegten ihre Finger und Handgelenke, als ob sie etwas formen würden.

Mittig, etwa einen halben Meter über dem Boden bis in drei Meter Höhe schien sich rosafarbene bis hellviolette, teilweise sogar orangefarbene Arkanmagie zu ballen, ein ausgefranzter Klumpen, der sich um die eigene Achse drehte und immer wieder blitzartig in alle Richtungen peitschte. Ein echoartiges Krachen und Knistern war zu hören, als für Bruchteile von Sekunden die Verbindungslinien der sieben Magier sichtbar wurden, welche zur Mitte führten. Die Ärmel der Roben bewegten sich, als Wind von der Mitte zu kommen schien und es krachte. Plötzlich wurde der rosaviolette Ball zu einer ovalen Scheibe senkrecht aufgezogen, als das untere Ende den Boden des Hafens erreichte und oben etwa drei Meter Höhe erreichte. Dann wurde die Magie nach links und rechts aufgezerrt, als ob sich ein vertikales Auge öffnen würde. Die Zuschauer und Truppen konnten erkennen, wie verschwommen der dahinterliegende helle Hafenbereich wirkte, die weiße Mauer, an der sich der große Löwenkopf befand. Eine ovale große Fläche von etwa acht Quadratmetern hatte sich gebildet, die zu glitzern schien, die Ränder schienen aus Magie zu bestehen und wirkten realitätsfremd.

Mittig jedoch schien die Fläche dreidimensional zu werden und die Magier bewegten ihre Hände weiterhin, stumme Formeln murmelnd. Ganz offensichtlich gab es seit Stunden eine andere Macht, die jenes Unterfangen zu sabotieren schien. Doch mit höchster Konzentration schien nun ein großer Fortschritt erzielt.

Wie spät ist es?“, fragte der etwa vierzehnjährige Knappe den Zwergenjäger neben sich, welcher ein Blick zur Uhr warf, welche zur sechsten Abendstunde zeigte, bevor er brummig erwiderte: „Hoffentlich nicht zu spät, Junge!“ Ein Wurmloch zeigte sich plötzlich in der Mitte der rosafarbenen sich windenden Fläche, als ob sich eine Dimension strecken würde, als die Magie undurchsichtig wurde und die dahinterliegende Mauer nicht mehr zu sehen war. Stattdessen wurde das Portal kohlrabenschwarz, es zeigte einen Platz mit Kopfsteinpflaster, dahinter einige Stufen und weiter hinten ein großes Portal einer dunklen Kirche. Es schien tiefste Nacht zu sein und ein verzerrter Schneeregen wurde sichtbar. Der dunkle Himmel schien immer wieder rötlich aufzuleuchten. Schwer atmeten die Magier, als einige ihre Hände sinken ließen, andere das Portal aufrechterhielten. Einer nickte. Man hatte es geschafft. Im Hafen von Sturmwind zeigte sich ein erster Einblick in die Lage von Cordberg.

Nach einer weiteren Stunde, als es Sieben Uhr Abends am elften Januar schlug, war es schließlich soweit. Ein ärmlich gekleideter Mann um die siebzig Jahre, eine Frau um die vierzig Jahre, in der Hand ein Balg, allesamt in Lumpen gehüllt und verdreckt und leicht verletzt, stolperten aus dem Portal in den Hafen von Sturmwind, als mehrere Personen folgten. Groß waren die Augen, als die einfachen Bauern die Streitmacht erblickten, andere sanken auf ihre Knie und dankten dem Licht für ihre Errettung. Der Weg war frei.

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Überlegene Feuerkraft
Der Leerenblitz gab ein unnatürlich klingendes Geräusch, ein „ffwwwommp“ von sich ehe er auf die Trainingsattrappe traf. Holz und sinistre Schattenmagien schienen für einen kurzen Moment zu verschmelzen ehe die Mitte der unglücklichen Holzpuppe barst und sich in tausend einzelnen Stücken über den schwarzen Felsboden verteilte. Arondal grinste, die Haare waren noch zerzauster als sonst, sonst hingen sie in fein gekämmten Strähnen über dem Gesicht, jetzt hingen sie nur.

Neben ihm klappten drei weitere künstliche Sparringpartner nach oben, ein schneller Streich mit dem Stab und eine scharfe Klinge geformt aus reinem Schatten flog auf sie zu, zerteilte sie sauber in der Mitte. Zuerst waren es nur Gerüchte, doch nun war es offiziell. Slyvanas verblendete Loyalisten wagten es eine Insel des Menschenadels anzugreifen und die Ren’dinoriel würden zur Hilfe eilen. Arondal fluchte, es hätte keinen unpassenderen Zeiptunkt für derartiges gegeben. Die Welt befand sich zurzeit in weit größerer Gefahr als dass die Ren’dorei zu lange von einer deratigen Schlacht abgelenkt werden dürften. Deshalb musste sie so schnell wie möglich enden, koste es was es wolle. Und die Ren’dorei würden dafür sorgen.

Hinter Arondal klappte erneut eine Zielscheibe nach oben. Er drehte sich um und stieß den Stab nach vorne. Die finstere Macht über die er gebot sammelte sich an der Spitze und brach dann hervor, ein Strahl violett glühender, finsterer Flammen. Von der Attrappe blieb nichts übrig, außer ein kleiner Haufen kokelnder Splitter, von denen dunkelvioletter Dunst aufstieg. Das war die letzte Attrappe, Arondal war zufrieden und verließ den Übungsplatz in Telogrus.

Priester und Paladine. Sie waren auch bei dieser Schlacht dabei. Doch Arondal hielt sie bestenfalls für gute Motivatoren. Ansprachen und Schlachtrufe gewannen keine Schlachten. Schlachten gewann man durch überlegene Feuerkraft.

Und davon…hatten die Ren’dorei mehr als genug.

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Auf blasser Haut räkelten die kalten Salzwassertropfen um die wette, entlang von feiner und weich anmutender Haut. Weiter reisend über wulstige und unsauber verheilte Vernarbungen, die von roher Gewalt aus einem schlechten Lebensabschnitt zeugten. Bibbernd und bebend kauerte sie entblößten Leibes zu Boden nieder - nass durchtränktes Blond teils das zarte Gesicht verdeckend das mit klappernden und keuchenden Atemzügen gen Boden gerichtet war. Gleichmäßig das Wiegen des Schiffes unter ihr, das mitten auf See durchs Wasser voran glitt und alsbald sein Ziel erreichte. Erneut zog die große und massige Gestalt des verhüllten Gezeitenweisen seine kreisende Bahn um sie herum. Die Stimme hallend und tief im verlassenen und beinahe leeren Raum. Wände behangen mit langen Bahnen aus Stoff in den Farben des Oezans, und bestickt mit einer Symbolik die sie so noch nie sah - einem Anker gleich, und in seiner Mitte ein Auge.

Erneut prasselte das eiskalte Nass aus einem Eimer auf ihren schmalen Rücken nieder. Die angesammelte Luft in den Lungen wich mit einem erschrockenen Laut und einem harschen Stoß wieder aus ihrer Kehle heraus. Beißend stach sich die Kälte in ihr schwaches Fleisch, beugte den filigranen Leib noch mehr als ohnehin. Arme und Hände fest an den Oberkörper gepresst, während Zähne energischer aneinander klapperten. Ein nächster Atemzug der ihre Lungen füllte - doch kein weiterer Eimer mit kaltem Nass das reinigend auf ihren Leib hinab regnen sollte. Verschwommenen Blickes nahm sie Schriftrolle und Kris wahr, welche man ihr hinunter reichte. Zittrige Finger langten nur sehr langsam danach, ebenso wie der reichlich angespannte Leib eine weniger gebeugte Haltung annahm. Von einem Beben begleitet, jedes einzelne Wort das ihre blassen Lippen verließ.

In meinen Händen halte ich Deine heilige Schriftrolle des Segens, und deine heilige Klinge als Manifestation Deines Willens.

Ein seltsamer Moment.
Einen Schwur zu leisten wie ihn viele Gläubige leisteten die das Amt eines Priesters oder Paladins bekleideten. Überraschend überhaupt die Möglichkeit zu erhalten einen so heiligen Schwur zu leisten - sie, die Zwielichtgängerin, die sowohl im Lichte und seinen Tugenden wandelte, doch auch die Schattenseiten nicht verkannte, wenn es um kühles Kalkül und Effiziens ging. Manches Mal müssen hässliche Entscheidungen im Leben getroffen werden, die manch andere niemals treffen würden - zurück schreckend vor zu großen Bürden, oder dem Kampf zwischen Moralischer Werte und Pfad der Tugenden. Sie war kein Wesen von purer Unschuld und Reinheit, auch wenn viele Blicke immer wieder das in ihr sahen und sehen wollten - als wollten sie die eigentliche Wahrheit nie sehen. Als wollte man nie wahrhaben wollen, das es die eigene Spezies war, die Kreaturen wie sie erst formten, durch rohe Gewalt, Demütigung und Schändung.

Ich schwöre mein früheres Leben zu vergessen. Alles was ich war, wurde durch Dich reinigend von mir gewaschen.

Sie hatte sich angewöhnt ihresgleichen in ihrem Glauben von Reinheit und Unschuld durchzogen zu lassen. Der kleine Raum von Gedankengut, der sie ihn Sicherheit wog - nicht selten manifestierte sich genau das zu ihrem eigenen Vorteil. Der Vorteil nicht gesehen zu werden, oder gänzlich unterschätzt. Wahrgenommen als Freundin, wo sie vielleicht doch der schlimmste Feind hätte sein können, der mühelos im nächsten Wimpernschlag die Klinge durch schwaches Fleisch zieht. Und doch war heute irgendwas anders. Es war nicht das routinierte eintauchen in eine willkürliche Rolle, aus reinem Mittel zum Zweck.

Alles was ich bin, eine Dienerin für all jene die Dich lieben. Ich schwöre Dein Volk bis zu meinem letzten Atemzug zu beschützen, in Zeiten von Kummer und Freude. Lass diese Klinge den Weg zu meiner Kehle finden, sollte ich diesen Schwur brechen.

Es fühlte sich zum ersten Mal nicht an wie eine Bürde. Es fühlte sich im Vergleich zu all den anderen Malen positiv an. Nicht negativ, was mit der Haltung der Gleichgültigkeit oftmals verstummend erstickt wurde, um den Kampf des Gewissens erst gar nicht entfachen zu lassen. Es fühlte sich richtig an - gar im Sinne der Tugenden. Als wäre es eine versteckte Absicht des Gezeitenweisen gewesen, sie auf eine Weise bekehren zu wollen. Oder um ihr doch etwas aufzuweisen, was ihr selbst vielleicht entging. Die Reinheit und den Mut eines Herzens, die Schatten von sich zu waschen um nur für ein Momentum klar und hell zu scheinen, als jeder leitende Stern am Himmelszelt?

Bei der Gezeitenmutter - ich schwöre.

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Am Abend vor der Abreise finden sich im Hafen überall kleine Flugblätter

Treffpunkt vor der Abreise

Vor der gemeinsamen Abreise per Portal im Hafen Sturmwinds lädt der Schwarzfisch alle abreisenden Söldner zum geselligen Umtrunk in der Schiffstaverne der „leichten Brise“ ein, die am zweiten Pier liegt.

So bietet sich hier schon die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, und sich noch ein letztes mal gemütlich ein Bierchen einzuverleiben, bevor es dann zusammen in die Schlacht geht!

Wir haben ab 17 Uhr geöffnet! Bier geht natürlich aufs Haus!

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Dämmerwald, Überreste von Graukamm – 10.01. zur Zehnten Abendstunde

Graukamm, vor Jahrzehnten noch blühender Hauptsitz des ehrenwerten Hauses Ardvall, nun nicht mehr als eine heruntergekommene Ruine, überlaufen von Untoten, Worgen und scheußlicheren Dingen. Die Baronie Graukamm zählt als gefallen, ein verseuchtes Stück Land, geplündert, nichts weiteres als das Opfer der Jahreszeiten. Von den stolzen Verteidigungsanlagen Graukamm’s stehen nicht mehr, als ein paar mickrige Wehrgänge und eingefallene Türme. Einst spendeten Sie den Bewohnern Schutz, die Straßen waren gute besucht, die Märkte erfüllt. Nun werden die Gassen von Untoten, verseuchten Streunern und wehklagenden Seelen heimgesucht. Bauschutt liegt verstreut, die meisten Häuser ausgebrannt, eingestürzt oder eingewoben von den achtbeinigen Plagen des Waldes. Geschichte wiederholt sich. Lordaeron, Quel’thalas, der Dämmerwald, Gilneas, das Hügelland. Verschlungen von den üblen Einflüssen dieser Welt, nur um dann wie ein abgenagter Knochen ausgespuckt zu werden.

… S-Sir?“ - Zaghaft, eingeschüchtert der Klang des jungen Adjutanten welcher den Kampfmagier adressierte welcher stoisch, mit unbewegter Mine von den brüchigen Wehrgängen hinab auf die Straßen seiner einstigen Heimat blickten. Kühle Augen welche den eigenen Werdegang in seiner einstigen Heimat reflektieren. Die leblos wirkenden Augen gleiten in schwacher Melancholie durch die verwinkelten Gassen, während der Körper des Halbelfen einer Statue gleich unbewegt in eisiger Kälte und rauem Wind bereits seit einer halben Stunde ausharrt. Dieser tote Ort erzeugt keinen Ton, bis auf das Schleifen des Steins unter dem eigenem Schuhwerk und das schneidende Pfeifen des Windes welcher den streng gebundenen Zopf des Kampfmagiers in seichte Bewegung versetzt. Die latent Leyblau schimmernden Augen fixieren ein kleines Tier, eine haarige, unförmige Ratte. In einem hellen, freundlichen Wald ein Makel – ist ein lebendiges Wesen in dieser Größe doch ein willkommener Anblick. Leise und vorsichtig, als wüsste das Tier um die Gefährlichkeit dieses Ortes, bahnt es sich seinen Weg durch die Gassen. Als letztendliches ein Niesen des Adjutanten die Ruhe bricht und aus einem Trümmerhaufen sich knarzend und klackend ein Skelett erhebt, Spinnenweben bricht und ein hohles Keuchen erklingen lässt. Die Ratte quietscht, flüchtet, während der Tötungstrieb des Untoten geweckt wurde und er der Ratte hinterher jagt.

Selbst wenn die Untoten zurückgedrängt werden sollten, wer weiß welche Seuchen bereits eingesetzt wurden. Das Land ist womöglich bereits tot. - Es wird als Mahnmal gelten und sich nahtlos in die Galerie unseren Scheiterns einreihen.“

Die kleine Ratte hetzt über Bretter, Steine und versucht sich in verwinkelte Durchgänge zu quetschen, doch der klobige Körper verhindert das Finden einer Nische. Panik setzt sich in den geschwollenen Augen fest, während das Gerippe hinterher stolpert und das hohle Schlagen der Knochen immer Lauter wird. Welch treffende Versinnbildlichung,. Die Allianz, einst ein stolzer Völkerbund mit ehrenhaften Ansichten – nun nicht mehr als ein dickes, ungelenkes Tier mutiert es zu einem Zweckbündnis mit Partnern die zweifelhafte Motive hegen. Zelotische durch den Lichteinfluss mutierte Draenei, Blutelfen verwoben mit der Leere welche von Ihrem eigenem Volk verstoßen wurden, Dunkeleisenzwerge ehemals freiwillige Sklaven eines Elementarlords, Todesritter und Hexenmeister verschiedener Völker. Was kommt als nächstes?

Sir… wovon sprecht Ihr?“

Meldet sich der Adjutant noch einmal zaghaft zu Wort, der Halbelf wendet lediglich den Blick und sucht den Kontakt zu seinen Augen. Stechend glimmt das Leyblau im Zentrum seiner dunklen, fast schwarzen Iris auf und lässt Ihn den Kopf zaghaft, fast eingeschüchtert senken als Gel’daneth seinen Blick wieder zu der ungelenken Ratte schweifen lässt. Es quiekt, es klappert, eine scheußliche Geräuschkulisse. Die rechte Hand gehoben, manifestiert sich der Zorn des Halbelfen in Form eines aufflammenden Feuerschlages. In einer flüssigen Bewegung hebt er die rechte Hand, schockartig knallt die instabile Flamme gegen das Skelett, bis das Unwesen in hunderte, verkohlte Einzelteile zerspringt und die schwarzen Knochen gegen die Haus Knallen und Schmauchspuren hinterlassen. Der Adjutant zuckt auf, als Gel’daneth sich umwendet und die zwei abgestellten Greifen ansteuert.

Ich schließe mich morgen Abend den Streitkräften zur Rückeroberung von Cordberg an. Bereite alles vor.“ - Zaghaft meldet sich der Adjutant zu Wort, als der Halbelf sich auf seiner Höhe befindet. - „Sir… Und was ist mit mir?“ - Gel’daneth bleibt stehen, wendet seinen Blick und betrachtet den schmalen Burschen, seinen Lehrling mit einem kühlen Blick. - „Dich entlasse ich vorerst aus meinem Dienst. Such dir einen anderen Mentor.“ - Er weitet seine Augen, überrascht öffnet sich der Mund als Gedanken sich zu Widerworten formen. - „Ich werde mi-“ - „Du wärst nicht mehr als Kanonenfutter. - Ich brauche dein Blut nicht an meinen Händen.“

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Das Schöne an Cordberg war, dass das Wetter ihn an Gilneas erinnerte. Das war soweit aber auch alles. Der Regen prasselt auch in der zweiten Nacht vor Ort unermüdlich auf die Zeltplane, die Kälte und die Feuchtigkeit kriechen nur noch weiter in die Knochen.
„Statt Frostmagiern hätte man vielleicht Feuermagier mitnehmen sollen, um die Moral der Truppen mit etwas Wärme zu heben.“ dachte der Mann, ehe er sich gegen Morgen aus der Schlafstätte erhebt und anzieht. Bedacht darauf, den Kameraden im Zelt nicht zu wecken, tritt er behutsam aus jenem. Das Feuer war längst ausgegangen, kein Wunder bei einem solchen Wetter.

Das Feuer neu entfachen? Bei Regen und feuchtem Holz eher unwahrscheinlich. Er sammelt also das möglichst trockenste Holz, was er finden kann. Zum Teil hat es an der Seite des Zelts gelegen, zum Teil noch aus den Resten des alten Feuers. Er tritt ins Zelt, um im Zelteingang die Holzstücke mit einer kleinen Axt zu bearbeiten, zu zerkleinern, ehe er wieder hinaus geht und das Holz zunächst nach Größe sortiert zu einem Haufen zusammenlegt. In jenen Haufen wird ein Stück Watte gestopft und mit etwas Übung mit Feuerstein und Zunder angesteckt.

Anschließend setzt er sich auf einen der Hocker neben das Feuer und wartet. Wartet. Dieser Tag würde lang werden. Nicht nur, dass er bereits in dieser Frühe wach war, nein. An diesem Tage würden auch die Missionen zur Sicherung und Verteidigung der Stadt Cordberg anlaufen. Manch einer ging auf eine glatte Selbstmordmission, indem er mit einer Handvoll anderer Gimpel aufmacht, um einen ganzen Leuchtturm von den Verlassenen zurückzuerobern. Ohne zu wissen, was ein Teil der eigenen Leute kann, ohne zu wissen, wie stark die Verlassenen sind, gleicht dies einem sehr unsicheren Unterfangen.

An dieser Stelle war er froh, dass seine Aufgabe lediglich darin bestand, eine kleine Gruppe zur Frontlinie zu führen, nach Seuchenwägen und -fässern zu spähen und bestenfalls noch eine Probe zu entnehmen. Nicht viel weniger gefährlich, wenn man so darüber nachdachte. Wenn man sich jedoch unbedeckt hält - was bei einer Offensive weniger der Fall ist - kommt man gut dabei weg.

Er bleibt dort einfach etwas am Feuer sitzen, ehe er nach einiger Zeit, zu welcher das Feuer dann auch stabil brennt, mit einem kleinen Teekessel Wasser holen geht, um sich, ganz dem Wetter angepasst, einen einfachen, gilnearischen Schwarztee zu bereiten.

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