[A-RP Gilde] Der Smaragdzirkel

Heute ist es so weit! Nach der Zwangspause im letzten Jahr findet endlich wieder ein Regentanzfest statt!

Werft euch in Schale, lasst die Sorgen für einen Abend ruhen und gebt euch der mitreißenden, urtümlichen Stimmung dieses lebensbejahenden Festes hin!

Heute Abend beginnen wir pünktlich um 20Uhr auf dem Hyjal direkt neben dem Traumportal.

Wir freuen uns auf euch!

6 Likes

Aufräumarbeiten, Platz da! kehrt einmal durch und pinnt das Infoblatt wieder an

Der Smaragdzirkel schläft nicht! Deswegen bereiten sich nach den gestrigen Festivitäten einige Mitglieder auf eine weitere Mission vor. Bis zur Abreise sind wir aber jederzeit in der Mondlichtung anspielbar oder stehen ooc für Fragen bereit.

2 Likes

wischt den Staub weg
Besser…streicht die Falten aus dem Pergament
Fast perfekt…zieht verblasste Stellen nach
Wunderbar!

5 Likes

Momentan sind einige von uns in einer besonderen Mission gemeinsam mit den Kalidar und einigen Freunden an der Dunkelküste unterwegs.

Trotzdem könnt ihr uns weiter per Whisper ooc erreichen oder ihr schaut, ob ihr einige von uns auf der Mondlichtung antrefft.

In jedem Fall: Keine Scheu, ob ihr erfahrene Rpler seid, Neulinge oder Widereinsteiger. Wir freuen uns auf alle!

6 Likes

Das Gefühl das seine Adern durchflutete, war berauschend. Es fühlte sich so echt an! Nur diese eine, winzige Berührung seiner Finger auf der Schulter des jungen Druiden und die Verbindung war hergestellt. Mit einer Selbstverständlichkeit, die Sinhael nur von zwei Wesenheiten kannte: Der Natur selbst und seinem Zwillingsbruder Leahnis.Wie hatte Sinhael die Tatsache vorher all die Wochen entgehen können, das Fenubar so „gleich“ war? Hatte er ihn nie berührt? Nein. Sicher nicht. Weder durch Absicht noch Zufall und erst recht nicht mit dem Hintergrundgedanken daran, seine Quelle zu öffnen und mit der von Fenubar zu verbinden. Diese Art Verbindung unter Druiden war nicht nur mächtig, sondern auch sehr intensiv und privat. Es war etwas besonderes, einem anderen seine Macht zu leihen oder geliehen zu bekommen. Im Normalfall setzte dies Zustimmung auf beiden Seiten voraus. Aber Sinhael hatte schon im Sumpf einfach auf die Macht von Fenubar zugegriffen. Ohne Erlaubnis. Der Druide war es einfach schon zu sehr gewohnt sich zu nehmen, was er an Energie brauchte. Die Natur benötigte dazu keine Bitte. Sinhael und sie tauschten sich beinahe konstant aus, tauschten Energien und Lebensfunken wie andere atmeten. Schon damals war ihm diese selbstverständliche Verbindung, diese Gleichheit und Einigkeit zwischen ihnen, seltsam vorgekommen. Aber verunsichert hatte ihn das nicht. Im Gegenteil. Er war neugierig gewesen und hatte den Grund erfahren wollen. Im Gegensatz zu Fenubar selbst, der plötzlich weniger selbstbewusst gewirkt und sich zurückgezogen hatte. Nachvollziehbar. Für den jungen Elfen war es immerhin das erste Mal gewesen, das derart mit ihm passierte. Sinhael war damit aufgewachsen. Für ihn war es der Verlust dieses Bandes gewesen, dass Unsicherheit gebracht hatte.

Und jetzt?

Sinhael konnte spüren, wie die Macht durch ihre Körper floss, in ihrem Blut sang, in den Lungen vibrierte, jeden Herzschlag doppelt ausfüllte. Auch wenn die Natur hier welk und krank war, ausgelaugt durch die niederträchtige Seuche inmitten des Kessels vor ihnen, griffen die beiden Druiden gemeinsam tief in die Erde hinein. Es war ihnen ein leichtes, Macht zu schöpfen und zu verwenden. Gemeinsam nahmen sie sich, was die Natur ihnen preisgab, legten die Kraft ihrem Willen zu Füßen und formten die Wurzeln, die ihre Feinde umschlingen und festhalten sollten. Und genau nach ihren Wünschen regte sich unter den Verlassenen der Boden, brachen feste Wurzelstränge hervor und zogen die Untoten in ihr lebendiges Gefängnis. Sinhael wusste, das alle fünf sofort bewegungsunfähig waren. Die Gräser und Moose auf demBoden verieten ihre Bewegungen, die nun zum erliegen gekommen waren. Er konnte spüren, wie sich Cyandris und Valimee bewegten, losschossen um die Schänder zu überwältigen. Er verfolgte die Signatur von Valimee und versuchte ihr den Weg zu ebnen. Doch neben all diesen Eindrücken, die der Druide nur mit mäßigem Interesse verfolgte, galt seine Hauptaufmerksamkeit der Macht, die in ihm anschwoll und durch ihn hindurch in Fenubar glitt. Er konnte den Schweiß riechen, der auf dem Stirn des anderen Druiden ausbrach; konnte spüren, wie er konzentriert versuchte all die Kraft zu halten und zu lenken. Sinhael schmunzelte. Das sein Partner Mühe hatte alles zu kontrollieren war neu. Leahnis war genauso alt gewesen wie Sinhael. Genauso talentiert, genauso versiert. Sie waren beinahe nie getrennt gewesen und hatten alle Erfahrungen geteilt. Bei Fenubar jedoch musste Sinhael vorsichtiger sein. Fenubar war mächtig, keine Frage, aber unerfahren was diese Art der Verbindung anging. Er würde es lernen. Er würde daran wachsen. Und irgendwann würde er vielleicht den Platz seines … Etwas lenkte Sinhael ab. Die Spur eines Schattens auf dem Waldboden. Eine unsichtbare, aber deutlich spürbare Linie die fort von der Gruppe und in den Wald führte. Und er konnte das Leben der fremden Elfe spüren, die auf dem dunklen Pfad wandelte, als würde sie etwas folgen das nur sie wahrnahm. Sinhael musste etwas unternehmen, bevor auch die anderen davon gefangen genommen wurden. Er ergriff die Macht der Natur mit eigener Hand, um Fenubar nicht noch weiter zu Schwächen und rief ihm zu:
„Fenubar, du musst sie alle zurückholen. Sofort!“

6 Likes

Eine kleine Nachricht, damit Sinhael uns weiter mit seinen Geschichten unterhalten kann :slight_smile:

3 Likes

Im Auftrag von Sinhael:

Es war ruhig im Lager. Feywe war im Zelt verschwunden, um sich um Valimee und Lhaewel zu kümmern. Die Druidin tat ihr bestes, obwohl es garnichts nützen würde. Den Schlaf dem die beiden verfallen waren, mussten sie selbst überwinden. Sie hoffte dennoch - und das rechnete Sinhael ihr hoch an. Hoffnung war ein wichtiges Rad im getrieben der Zeit; im Erhalt des Lebens. Wer die Hoffnung verlor, verlor sich selbst. Trotzdem machte er sich sorgen um die Druidin. Feywe hatte beträchtliche Macht einbüßen müssen, als sie das Ritual durchgeführt und den Seuchenkessel gereinigt hatten. Wusste sie tatsächlich, wieviel sie sich zumuten konnte? Die Energien die für die Reinigung nötig gewesen waren, waren tief verborgen und verschüttet gewesen und hatten erst mit großer Anstrengung an die Oberfläche geholt werden müssen. Und obwohl sie aus dieser Aufgabe mit hoher Erschöpfung getreten waren, blieb ihr und Sinhael noch keine Ruhe vergönnt.

Alle paar Stunden opferte Sinhael einen beträchtlichen Zeil seiner eigenen Ressourcen, um Energie in die beiden schlafenden Kaldorei zu leiten. Ob sie davon schneller aufwachen würden, war nicht gewiss. Sogar eher unwahrscheinlich. Vielleicht würde es ihre Träume beruhigen. Zumindest das. Sinhael seufzte. Er hörte das gleichmäßige Atmen, spürte ihre Energie. Mehr nicht. Keine Regung. Seit Stunden. Feywe und er hatten sich abgewechselt, um trotz des kräftezehrenden Rituals und der fehlenden Ruhe einen stetigen Fluss an Energie in den beiden Schlafenden garantieren zu können. Trotzdem spürte der alte Druide, dass sein Körper erschöpft war. Zwar war die Energie der Natur hier wieder stärker und nährte seine Quelle konstant, aber das erlöste ihn nicht von der körperlichen und geistigen Erschöpfung, die das Lenken der Macht von ihm verlangt hatte. Nicht zuletzt fühlte er sich müde wegen dem Schlafgas, das er bei seinem wilden Flug in den giftigen Nebel eingeatmet hatte. Zumindest redete der Druide sich ein, dass er mit seinen Schwingen den Großteil des Nebels schnell hatte vertreiben und Lhaewel und Valimee so vor schwereren Schäden hatte bewahren können. Sinhael betrachtete seine Hände, die äußerlich vollkommen unversehrt wirkten. Lange Finger, die in einer eher schmaleren Hand begannen und von dunkler Haut überzogen wurden. Er machte nicht viel Arbeit mit den Händen, weswegen sie kaum Schwielen oder Kratzer aufwiesen. Unter der Haut jedoch, nicht zu sehen aber zu spüren, lagen tiefe Wunden und Kratzer. Die Nägel waren aufgerissen, Blut tropfte um die Knöchel, die Haut schien geschunden, wund und rot. Er lächelte wehmütig. Das wäre ihm früher nicht passiert. Früher, als Leahnis noch mit ihm, durch ihn gewirkt hatte. Seine innerlich zerrupften Hände waren das Zeugnis der Gewalt die Sinhael hatte aufbringen müssen, um mit der gesammelten Macht von Feywe, Cyandris, Lhaewel und Fenubar den Mantel des Todes zu durchbrechen und die Energien der Flora wieder an die Oberfläche des Waldes zu befördern. Ob die anderen sich auch so fühlten? Geschunden. Denn Sinhael war nicht zimperlich gewesen, ihnen ihre Macht zu entreißen und sie zu benutzen. Zu Anfang noch hatte der Druide Vorsicht walten lassen, doch allzu schnell war es notwendig gewesen sich mehr zu nehmen. Mehr, als sie zur Verfügung gestellt hatten. Nur würden es bei ihnen nicht ihre Hände sein, die unter der oberen Schicht zerfetzt worden waren, sondern ihre Quelle selbst. Im Nachhinein tat es Sinhael leid. Bei Feywe hatte er sich dafür entschuldigt, immerhin hatte er sich der Druidin ohne Erlaubnis und mit einem unvermittelten Ruck bemächtigt. Aber sie war geübt genug gewesen, es zuzulassen und ihm sogar noch zu helfen. Aber die anderen? Er kannte sie kaum. Cyandris. Lhaewel. Nicht einmal Fenubar. Er würde sich bei ihnen erkundigen, sobald sie erwacht waren.

Als Sinhael den Kopf hob, fing sein Blick ein entferntes Lächeln auf. Eine der Schildwachen stand nicht weit entfernt von ihren Zelten am Rand des Waldes. Sie schien Wachdienst zu haben, denn sie war voll gerüstet. Doch statt den Wald und das, was darin verborgen lauerte zu beobachten, hatte sie die Augen auf den Druiden gerichtet. Beim zweiten Hinsehen erkannte Sinhael, dass es jene Schildwache war, die ihm für die Rückreise ihren Säbler überlassen hatte. Er erwiderte das Lächeln, bevor er sich erhob. Feywe war im Zelt verschwunden und würde so schnell nicht wieder auftauchen. Der Rest der Gruppe schlief seelenruhig. In nächster Zeit würde Sinhael also keinerlei Bespaßung bekommen und die Langweile und das ganze Nachdenken machten ihn mürrisch. Und mürrisch zu sein gefiel Sinhael überhaupt nicht. Dagegen musste etwas getan werden! Da kam ihm eine aufmerksame Elfe gerade recht, die während ihrer Wachperiode sicherlich für ein nettes Geplauder zu haben war. Und vielleicht, ganz vielleicht…hatte sie Kekse in ihrer Tasche.

5 Likes

Und noch ein kleiner Push in Sinhael’s Namen:

Der Druide saß im Schneidersitz auf dem Boden, die rechte Hand ausgestreckt sodass Zeige- und Mittelfinger auf Valimee’s Stirn auflagen. Er spürte ihre kalte Haut unter seinen Fingern, ihren Atem der gegen sein Handgelenk stieß – gleichmäßig und tief, als würde sie den besten Schlaf ihres Lebens schlafen. Die linke Hand hatte der Druide auf ihre untere Körperhälfte gerichtet, wo sie auf dem Oberschenkel ruhte. Gleichmäßig ließ er seine Kraft in die Verteidigerin strömen, kurbelte ihren Kreislauf an, verband die Energien zu einem stetigen Fluss. Inständig hoffte Sinhael, dass diese Methode Valimee rascher aufwachen ließe. Fünf Tage schlief sie bereits, ohne einen einzigen Hinweis darauf, was sie eventuell aus diesem Schlummer retten könnte. Zuerst hatte er noch geglaubt, dass das Schlafgas sie voll erwischt und in einen traumlosen Schlummer gezogen hatte, welcher nach wenigen Stunden bereits vergangen wäre. Aber entweder war die Chemikalie aus der feindlichen Phiole unfassabr hoch konzentriert gewesen oder aber Valimee litt unter etwas ganz anderem . Vielleicht war es nicht nur Schlafgas gewesen. Sie hatten die Substanz nicht auffangen und untersuchen können. Deswegen blieben ihnen nur hohle Vermutungen darüber, was es gewesen war das Valimee und Lhaewel in nebligen Dunst gehüllt und dann ausgeschaltet hatte. Und vor allem konnte keiner mit Gewissheit sagen, wann sie aufwachen würden und vor allem…wie.

Sinhael fühlte sich schmerzhaft an seinen Zwillingsbruder erinnert. Schon verschwamm die zarte Gestalt Valimee’s vor seinen goldleuchtenden Augen und an ihrer Stelle ruhte sein eigenes Abbild auf dem Zeltboden. Leahnis. Sein Zwilling. Sein Atem ging ruhig und tief. Jeglicher Schmerz war aus seinem Gesicht gewichen. Die eingefallenen, dunkeln Augen und die blasse, trockene Haut die sich langsam abschälte und über die Wangenknochen spannte ließen ihn aussehen wie ein Gespenst.Wie einen Toten. Aber tot war Leahnis noch nicht. Noch. Auch damals hatte Sinhael gehofft. Er hatte geglaubt, dass seine Energie den Verfall aufhalten, die Krankheit vernichten und den Körper seines Bruders wieder herstellen könnte. Aber nichts dergleichen war passiert. Leahnis’ Leben war besiegelt gewesen, als er damals in Gefangenschaft geraten und den Versuchen der Verlassenen ausgesetzt gewesen war. Beide Druiden hatten das gewusst und trotzdem war der Weg der gleiche geblieben. Weil es so hatte sein müssen. Aber Hoffnung hatte Sinhael dennoch bis zum Schluss gehabt. Bis zum letzten, schweren Atemzug den Leahnis getan hatte, bevor er in Sinhaels Armen gestorben war.

Es raschelte am Zelteingang und Sinhael konnte den Schopf von Feywe erkennen, die sich sicher um Lhaewel kümmern wollte. Der Druide lächelt, auch, wenn ein wehmütiger Ausdruck in seinem Gesicht lag. Die Elfe würde es spüren, das war Sinhael klar. Aber die traurigen Erinnerungen konnte er nicht so schnell zurückdrängen. Er konzentrierte sich wieder auf Valimee und ließ seine Energien in sie gleiten. Grüne Funken schimmerten um die Hände des Druiden, bevor sie ihn den Körper der Schlafenden sickerten, träge und zäh, als hätte Zeit und Hoffnung keine Bedeutung für sie.

5 Likes

Sand. Wie ich diese feinen Körner hasse, die sich immer wieder zwischen das Leder meines Wamses und die Beinlinge schmuggeln. Fein und doch so zermürbend. Wer würde es ihnen im ersten Moment zutrauen? Sie wirken so zierlich und unauffällig. Trotzdem ist es jedes Mal dasselbe mit ihnen: Je länger man sie um sich hat, desto mehr hinterlassen sie wundgescheuerte Haut und blutige Blasen. Und nicht nur das… Einem Impuls folgend hebe ich die Hände und betrachte die bloße, vernarbte Haut an ihnen. Ich kann nicht sagen, warum ich die Handschuhe nach dem Erwachen nicht angelegt habe. Normalerweise tue ich es immer. Es ist wie ein Zwang. Und doch stehe ich nun hier, die Füße im Schlick der heranrollenden Wellen vergraben, und starre auf etwas, das ich sonst vermeide zu sehen.

„Wieso seid ihr eigentlich von der Schildwache zum Zirkel gewechselt?“ Die Frage des jungen Druiden lässt mir keine Ruhe. Voller Unwissen und Naivität gestellt. Wieso habe ich darauf geantwortet? Mir diese Blöße gegeben? Vor allem vor Kaldorei, die ich kaum kenne? Mit aufeinandergepressten Lippen richte ich die Silberaugen auf den aufgewühlten Ozean, der mein Innerstes zu spiegeln scheint. Ich fühle die altbekannten Zweifel in mir aufsteigen, ob die Entscheidung, in den Schutz einer Einheit zurückzukehren, wirklich die richtige gewesen ist. Hätte ich Sinhael abweisen müssen? Die verlorene Wette einfach hinnehmen und widerrufen? Dann stünde ich jetzt nicht hier und zermarterte mir den Kopf über Dinge, die andere über mich erfahren könnten, sondern täte das, für was ich ausgebildet wurde: Den Feind aufspüren und töten. Kühle streift mein Gesicht. Als ich die Finger tastend über meine Wange fahren lasse, um das unangenehme Gefühl beiseite zu wischen, bemerke ich Nässe auf ihnen. Wut über diesen Anfall von Schwäche drängt sich in meinen Geist und ich schließe die Augen, nur um viel zu schnell in alte Ereignisse abzudriften.

Ich spüre meine Kiefer mahlen, als mein Blick abermals in verzweifelter Hoffnung den Horizont absucht und nichts als flatternde Körper dort entdeckt, die dicht an dicht den Himmel verdunkeln. Wir sind allein. Selbst Elunes Licht ist hier an diesem verlorenen Ort verblasst. Ihre Sichel, die mir in den letzten Nächten Trost spendete, liegt nun verborgen hinter einer dichten Wand aus Wolkentürmen und den Flügeln unserer Feinde. So als ob selbst die Natur sich gegen uns stellt. Jarisel hätte längst zurückgekehrt sein müssen. Was das bedeutet, weiß ich nur zu gut. Dennoch suche ich weiter nach ihrer zierlichen Gestalt, irgendeinen Hinweis auf die kleine Sturmkrähe, die sich todesmutig zwischen die Wespen stürzte, um Verstärkung zu holen. Meine Lider brennen und ich widerstehe dem Wunsch, mit den Händen über sie zu fahren. Stattdessen lasse ich meine Aufmerksamkeit über die vor uns liegende Hügelkette gleiten, auf denen es vor Jägern und Kriechern nur so wimmelt. Starr wie Statuen stehen sie dort und warten. Mehr brauchen sie nicht zu tun und ich muss nicht den Kopf zu den Bergen hinter uns drehen, um zu wissen, dass auch dort diese erbarmungslosen Tiere mittlerweile Position bezogen haben.

Meine Kehle ist ausgedörrt vor dumpfer Furcht, die in mir aufwallt und von der trockenen Hitze, die jedwedes Leben in dieser Einöde zum Sterben verdammt. Jedes…bis auf SIE. Meine rissigen Lippen öffnen sich, versuchen das staubige Gefühl loszuwerden, das sich, einem Parasiten gleich, an mich klammert. Vergeblich. Meine Sehnsucht nach kühlem Quellwasser ist überwältigend und doch unterdrücke ich ihn. Dafür bleibt jetzt keine Zeit mehr. Müde blicke ich über die Schulter zurück in die Augen meiner Schwester, suche den Kontakt zu der Älteren, ihren Rat, irgendetwas, das mir einen Schimmer von Mut verleiht, der in all den Leibern dort vorn zu ertrinken droht. Reilee weiß es. Ich sehe es im Ausdruck ihrer Lichter. Wir sind ihnen ausgeliefert. Ein flüchtiges Lächeln schenkt sie mir, schmerzlich und voller Trauer. Es wirkt wie ein Abschied und vielleicht ist er das auch. Trotzdem schafft sie es, mir aufmunternd zu zunicken. Dann verliert sich der Augenblick und unsere Verbindung reißt ab. In mir aber brennt sich diese Erinnerung bis in alle Ewigkeit ein, wie ein Stein, der sich auf die Seele legt. Ich hätte wissen müssen, dass es so kommt. Eine verdammte Falle. Und ich habe uns wie Schlachtvieh in sie hineingeführt.

Bald schon trägt der aufkommende Wind das unverkennbare Klicken heran, das uns seit Wochen die Ruhe raubt und das sich in die Eingeweide gräbt wie die Klauen des Raubtiers, das sie sind. Es ist der Stoff, aus dem Albträume gemacht werden. Widerwillig richte ich mich auf und recke das Kinn empor. Außer Reilee darf niemand meine Schwäche bemerken. Auch wenn ich meine Schwestern und Brüder an diesen Punkt geführt habe, so trage ich doch immer noch das Kommando, ob ich es nun will oder nicht. Sie vertrauen mir. Allein der Gedanke hallt höhnisch in meinen Ohren. Meine verkrampften Muskeln schreien auf, als ich die Gleven fester greife und sich meine Handschuhe knarzend um sie legen. Wer weiß schon, warum die große Göttin mich diesen Weg gehen lässt? Wenn es ihr Wunsch ist, dass wir in dieser Stunde als Lichter an ihre Seite zurückkehren, dann werde ich ihn ihr nicht verwehren. Entschlossen heben sich meine Lefzen zu einem grimmigen Zähnefletschen und ich setze meinen erschöpften Körper in Bewegung. Ich brauche mich nicht zu vergewissern, ob meine Einheit mir folgen wird. So oft haben wir in stetem Einklang miteinander geübt, damit unsere Bestrebungen eins sind. Was der eine tut, sieht der andere voraus und umgekehrt. Hier, an diesem düsteren Ort, inmitten von Chitin besetzten Felshängen, müssen wir zeigen, dass der Drill und die endlosen Übungen nicht umsonst gewesen sind.

Ein letztes Mal atme ich bewusst die trockene Luft ein, ehe unter meinen Stiefeln der Untergrund zu knirschen beginnt und ich loslaufe…

8 Likes

Sinhael:

Er lehnte den Kopf schwer an Thalessa’s gepanzerten Rücken und tat einen tiefen Atemzug. Sein Körper fühlte sich taub an, die Gliedmaßen schwer. Elune sei Dank musste er nicht selbst laufen, denn das hätte ewig gedauert und vermutlich wäre Sinhael einfach ins Gras gekippt, um sich dort einzurollen wie ein Kleinkind und selig zu schlafen. Seine Hände umschlangen die Taille der Schildwache, damit er nicht herunter fiel, denn obwohl das auf und ab des Säblerganges ihn einlullte, hätte es ihn auch gut hinunterschmeißen können. Er war zu müde um sich der Bewegung anzupassen und die Beine um den Leib der Großkatze zu schmiegen, damit er sicher im Sattel saß. Das heutige Ritual war etwas besonderes gewesen. Der Druide hatte es deutlich gefühlt. Die Mächte der vier Druiden vereint mit dem Quell der Natur, den Sinhael aus der Tiefe gegraben hatte, war berauschend gewesen. Ein Strudel, der ihn erfüllt und vollkommen eingenommen hatte. Als er alle Punkte verbunden und in ein einzigartiges Muster gewebt hatte, war Sinhael tatsächlich nach Lachen zumute gewesen. Die Freude über soviel Energie hatte die Anstrengung alles zusammenzuhalten in den Hintergrund treten lassen. Vergessen war der Schmerz, der in Sinhael’s Körper pochte; der Schweiß, der seinen Rücken hinunter ran und die Müdigkeit, die ihn eroberte.

Ein leises Seufzen stieß gegen Thalessa’s Rücken, deren Geruch nach Schweiß und Blut ihm unangenehm in die Nase kroch. Sinhael wurde übel, weil er sich vorstellte, wie blutverschmiert ihr Gesicht und ihre Rüstung immernoch sein mussten. Sie hatte ordentlich eins auf die Nase bekommen, als Valimee sie verprügelt hatte. Vor seinem inneren Auge tobte erneut der Kampf der beiden Frauen, den er zu Anfang so garnicht verstanden hatte. Er konnte den Hass in Valimee’s Augen erneut sehen, Wut und Gier…Blutgier. Wie sie über Thalessa gehockt hatte wie ein Raubtier, bereit, ihre Beute niederzustrecken. Die Schildwache hatte sich gewehrt. Mit Leibeskräften. Aber gegen jemanden zu gewinnen der töten will, den man aber nicht töten kann, ist beinahe unmöglich. Zumindest, wenn man nicht stark überlegen war. Wie sie sich wohl fühlten? Thalessa, die mit einem vermeintlichen Verbündeten um ihr Leben gekämpft hatte und Valimee, die jenes Leben hatte nehmen wollen. Sinhael schloß die Augen und unterdrückte ein Gähnen. Die Müdigkeit kroch in seine Gedanken, machte sie träge und zäh. Er würde sich um beide kümmern, sobald er geschlafen hatte. Sein Blick suchte Valimee, aber er blieb erfolglos. Vielleicht war sein Blick so verschwommen, dass er sie nicht zwischen den ganzen Leuten erkennen konnte…oder sie war voraus geritten. Die Müdigkeit eroberte Sinhael’s Sinne und ließ ihn die Suche nach der Verteidigerin aufgeben. Er würde sie nachher finden. Ganz bestimmt.

5 Likes

Die meisten von uns gehen nun erstmal in die Weihnachtspause. :evergreen_tree: Wir wünschen Euch allen schöne Feiertage. Kommt gut ins neue Jahr. :clinking_glasses:

6 Likes

Ein frohes und rp-reiches neues Jahr wünschen wir allen!

Der Smaragdzirkel hat sich für dieses Jahr fest vorgenommen die alten unf beliebten Feste der Kaldorei weiterzuführen, zb das Regentanzfest oder das Frühligsfest!

Außerdem genießen wir weiterhin den lebhaften Austausch mit den anderen Kaldoreigilden und freuen uns da auf weiteres spannendes RP und einige spannende Abenteuer!

4 Likes

Na sowas…*hochpust *…besser so :wink:

2 Likes

Wir verweilen immernoch in Anstranaar und erfreuen uns gerade einer kleinen Plotpause und freiem Spiel. Aber auch hier sind wir immer für euch anspielbar.

2 Likes

Leise schwimmt der Orca vorbei und pustet das Pergament nach oben :whale:

5 Likes

Ein kühler Wind weht von den hohen schneebedeckten Bergen in Richtung der friedlichen Lichtung. Das kristallklare Wasser des Elune´ara spiegelt die fahle Scheibe des Mondes, während über ihm die Motten tanzen. Noch ist es still in diesen Gefilden. Doch die säuselnden Stimmen, die der Wind mit sich trägt, sprechen von neuen Ereignissen.


Wir wünschen euch einen schönen und ruhigen Sonntag! Im Moment verweilen einige von uns in Astranaar. Dort hoffen wir, euch zum Mondfest zu treffen!

7 Likes

Sinhael’s Augen suchten vergeblich die tiefen Wagenspuren, die eigentlich auf dem Weg hätten sein müssen. Jetzt waren da nur neue Wegsteine, die die Straße durch das Eschental wieder befahrbar machten. Vor wenigen Monaten noch, nein, schon vor einem ganzen Jahr, waren sie hier gewesen. Tiefe Rillen von schweren, hölzernen Wagenrädern. Großen Karren voller Kaldorei. In den Ohren des Druiden erklangen die längst verdrängten Geräusche:

Das schwere Schnaufen der Kodos, die alle Mühe hatten die Wägen durch den Morast zu zerren. All die Kriegswaffen, die Reittiere, die unendlich vielen Füße der Soldaten hatten den Pfad aufweichen und die Steine fortrutschen lassen. An einigen Stellen kam man gut voran, an anderen eher weniger, wieder andere waren nur mit größter Mühe zu passieren. Die Horde wusste das, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig als die Gefangenen hier entlang zu transportieren. Der Wald des Eschentals war wütend. Seine Bewohner gleichsam zornig. Für die Horde war es hier alles andere als sicher. Sinhael nahm das Surren der Irrwische wahr, die hoch in den höchsten Baumkronen herum flitzten und ihr Lied aus Zorn und Klage sangen. Viele waren es nicht mehr. Die meisten hatte die große Barriere verschlungen, die an der Dunkelküste augebaut worden war. Die Tiere versteckten sich, waren aber aufgrund ihres dezimierten Lebensraumes und der wenigen Nahrung kurz davor sich aufzubäumen. Neben dem Karren, in dem Sinhael saß, ritten Wolrgenreiter. Die breitschultrigen Orks auf den geifernden Worgen waren bis an die Zähne bewaffnet und spähten äußerst wachsam umher. Es waren, abgesehen von ihnen und den Gefangenen, nicht viele Lebende im Treck. Die Vielzahl ihrer Peiniger bestand aus Verlassenen, deren gleichmütiger, unerschöpflicher Gang wie Hohn in Sinhael’s Augen wirkte. Er selbst war nämlich unfassbar müde. Sein Kopf lehnte an der Schulter seines Bruders, dessen Kopf wiederrum auf dem von Sinhael auflag. Leahnis schlief tief und fest, weil auch er der Schwäche nicht mehr widerstehen konnte. An ihrer beider Hände, genauso wie bei allen anderen Gefangenen, rasselten eiserne Fesseln durch die eine lange Kette gezogen war, die sie miteinander und dem Karren selbst verband. Auch die Fußgelenke waren in Ketten gelegt. Es gab kein Entkommen. Nicht ohne die Macht, die den Druiden innewohnte, die ihnen bei ihrer Geburt gegeben wurde. Nicht ohne das Band zur Natur, der unerschöpflichen Quelle. Aber egal wie sehr Sinhael sich auch konzentrierte – und dabei musste er absolut vorsichtig sein, denn die Verlassenen beobachteten ihn mit Argusaugen – er spürte sie nicht. Die Pflanzenwelt bliebt seinem Ruf eine Antwort schuldig. Die Stille versetzte Sinhael einen Stich. Es war lang her gewesen, dass er sich so gefühlt hatte. Allein unter vielen. Abgekapselt, verschlossen, ausgesperrt. Die Verbindung zur Natur, die ihn mehr ausmachte als andere je wissen würden, war sein Lebenselixier, seine Hoffnung. Ohne sie spürte er, wie Mutlosigkeit sich breit machte. Vielleicht noch ein letztes Mal… vielleicht würde er noch einen allerletzten Versuch starten, um die Macht der Natur zurückzufordern. Und wenn das scheiterte, dann würde er…

6 Likes

Am Mittwoch, 29.01.2020 um 19 Uhr, findet eine Zusammenkunft des Smaragdzirkels in Nachthafen, Mondlichtung, statt. Anzutreffen sind wir dort auf der leeren Holzplattform (die Zurzeit für das Mondfest herhalten muss).

Diesmal wird es auch wieder ein nervenaufreibendes Vorsprechen geben!

Die Zusammenkunft ist immer eine hervorragende Gelegenheit unsere Einheit ungezwungen anzuspielen und ins lockere Gespräch zu kommen.
Also, Neulinge und Interessierte, ihr seid herzlich eingeladen vorbeizuschauen und uns kennen zu lernen!

Wir freuen uns auf euch!

8 Likes

Auch den Smaragdzirkel findet ihr auf dem Mondfest. Eine sehr gute Gelegenheit mit uns ungezwungen ins RP zu kommen oder uns zu beschnuppern.

Wir sind sowohl als Helferlein, Gäste und Verkäufer vertreten.

Thanris wird seine Tätowiernadel schwingen und extra für euch handgestochene, traditionelle Kaldoreihautbilder anbieten.

Aquilla widmet sich der Kunst und steht euch für allerlei Portraits und diverse Malereien zur Verfügung!

Wir hoffen ihr genießt das Mondfest und habt sehr viel Spaß!

4 Likes

Das Mondfest ist vorbei und der Smaragdzirkel muss sich den wichtigen, ernsteren Dingen zuwenden.

Deswegen findet man uns nun wieder vermehrt auf der Mondlichtung. Insbesondere in unserem Hauptquartier, neben der leeren Holzplattform, unserem Versammlungsplatz.

Wir dürfen auch drei neue Mitglieder bei uns begrüßen und hoffen, das sie sich schnell bei uns einleben werden!

Für Fragen rund um das Kaldorei und Druiden-RP sowie natürlich zum anspielen im RP selbst stehen wir euch jederzeit zur Verfügung.

Wir sehen uns auf der Mondlichtung!

6 Likes