[A RP-PVE] Lilien von Stratholme - ohne Voicechat

Die kleine Magierin lugt vorsichtig um die Ecke des Bücherregals. Kein Erzmagier zu sehen…
Erleichtert hängt sie den Staubwedel an den Haken, schiebt die drei neuesten Fassungen von „Reversive Portale - eine theorethische Abhandlung“ zur Seite und zieht einen leeren Papierbogen, Feder und ein Titenfass zu sich heran.

Beste Feyea,
ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr Ihr uns fehlt. Besonders mir. Und besonders am Samstag, dem Piratentag. *
Ich will nicht um das brodelnde Elixier herumreden, es war eine Kathastrophe!
*
Es waren alle pünktlich am Steg von Menethil und alle hatten mehr oder weniger etwas Piratiges an. Ich habe natürlich den Vogel abhgeschossen, mit Enterhakensäbel, Admiralshut (den verdanke ich Florelle und Manderlay) und einem Papagei als treuer Gefolgsgno… ähm Gefolgsvogel. Sie haben auch brav, „Kapitän“ zu mir gesagt, als wir den Steg hinabstürmten und das Schiff nach Theramore enterten. Tana hat sofort das Steuer unter Kontrolle gebracht und ich habe mich an alle guten Ratschläge aus „Für Schiffsbrüchige und alle, die es noch werden wollen“ erinnert.
*Meine Befehle haben leider nur Tana und Fraxel (der mutigste Gnom unter der Sonne) befolgt. Ich konnte meinen Posten nicht verlassen (jemand muss den Überblick haben… zumindest bis zum nächsten Segel), doch offenbar habe ich meine Rechnung einer reibungslosen Überfahrt ohne Konstantinos Geschäftssinn gemacht.

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Der Wirt des Cafes im Zwergenviertel hat schon bei der ersten Überfahrt ein Bierfass hervorgezaubert und fleißig seine Humpen verkauft. Es sollte ja auch angestoßen werden, aber erst nachdem wir wieder Land unter unseren Füßen hatten.

Die Magierin hält inne, hebt den Kopf und lauscht. Schlurfende Schritte nähern sich. Rasch verteilt sie noch ein paar Bücher um ihren Brief, schnappt sich den Staubwedel und klettert das Regal hoch, um die Bücher auf dem obersten Brett abzustauben.
„Noch immer nicht fertig?“, nuschelt Erzmagier Egbert (im Ruhestand), als er den Raum betritt.
„Es handelt sich nur noch um Stunden“, versichert ihm Terizza treuherzig und schwebt vom Regal herab, wobei sie dabei den Staub aller erreichbarer Buchrücken hochwirbelt.
„Hrmpf…“ Der greise Erzmagier dreht sich um und schlurft wieder davon.
Terizza wartet noch etwas, dann setzt sie sich wieder an ihren Brief.

Somit war die ganze Mannschaft bis auf mich, Thora und Fraxel sternhagelvoll (auch Tana, obwohl diese trotz Flachmann das Schiff nicht auf Grund gesetzt hat) bis wir bei der dritten Überfahrt wieder im Hafen von Theramore eingelaufen sind.
Ich habe daher die Mannschaft von Bord geführt hin zum Feierort, am Steg zwischen den beiden Schiffen, die dauernd dort liegen. Trogathan, unser Schiffsgeistlicher, hat gleich einmal das Schiff auf „Die weiße Lilie“ getauft.
Leider konnten wir auf dem Deck keine Lagerfeuer entzünden, also blieben wir am Steg, haben gegessen, getanzt, geplaudert, gelacht und besonders viel, du errätst es sicher, gesoffen. Es war das feuchteste, nein, nasseste Fest, das wir je gemacht haben.
Es hat sich noch eine zufällig vorbei kommende Hexe unserer Feier angeschlossen und wir hatten einen gildenlosen Gast namens Ludger. Ein sehr freundlicher junger Mensch.
Unsere zauberhafte Florelle war als Piratenbraut verkleidet und hat sich mit einem weiteren Gast, Dimazawa (ein Gnom natürlich) in die Feste Theramore eingeschlichen, um deren Goldschatz etwas genauer … zu betrachten. Zum Glück sind sie nicht entdeckt worden.
Da es in Theramore Haie geben soll, habe ich Manderlay als erfahrensten Krieger auf die Suche danach geschickt, leider hat er keinen gefunden. Wir hätten einen Jäger gebraucht, doch Eldoraij hat es leider nicht zum Fest geschafft.
Nach Sonnenuntergang habe ich Deidra mit Feuerwerk vorbeigeschickt und mit vielen bunten Lichtern und schwankenden Lilien ging das Piratenfest zu Ende.
Ich hoffe nur, dass die Gäste von außerhalb der Reihen der Lilien jetzt den Eindruck haben, wir lebten nur, um uns vollaufen zu lassen.
Unser nächstes Fest ist schon in Planung. Es soll etwas werden, das für alle offfen ist. Mal sehen, ob die Planungen dafür nicht in einer Flasche Rum ihre Ende finden…
Beste Grüße und lasst von Euch hören
Terizza

Die Magierin seufzt vor sich hin, während die Tinte trocknet. Dann faltet sie den Bogen sorgsam zusammen und steckt ihn in die Tasche ihrer Robe.
Rasch das Tintefässchen zugeschraubt und die Feder weggeräumt, sie greift wieder zum Staubwedel und widmet sich dem untersten Regal. Vielleicht ist irgendwo ja ein Zauber gegen Trinklust zu finden…

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„Tut mir Leid, mien Jung. Dat is mein letztes Wort.“ Veron Amberstill seufzt betrübt.
„Das kannst du nicht machen, Veron!“ Simorthas ist sauer. Ein Beutel in seiner Hand klimpert mit Goldmünzen. „Ich leg’ auch noch ein bisschen was drauf!“
Veron seufzt wieder. „Simo, ich tät dir gern wat helfen.“
„Du verdammst mich dazu als Puma überall hinzulaufen? Barfuß. Ich hol’ mir eine fiese Erkältung.“
„Aber so lautet nun mal dem Könich seine Anordnung: ‚Nur echte Zwerge sollen auf Widder reiten…‘
Simorthas zieht eine Augenbraue hoch. „Willst du mir sagen, ich bin kein echter Zwerg?“
Veron blickt zu Boden und malt mit seinem Stiefel ein Muster in den Schnee . „Komm schon, Simo. Du weißt wie ich dat mein’. Die nehmen mir meine Lizenz wech.“
Simorthas klimpert noch mal mit dem Münzbeutel während er Veron erwartungsvoll ansieht.
Veron schüttelt den Kopf. „Du bist doch nun so oft wech. Wenn du im Namen der Zwerge Gold und Ruhm anhäufst, dass sogar der Könich sacht ‚Jo, der Jung is bereit für nen Widder!‘, dann lass uns noch ma schnacken.“
„Ich schleppe schon mein Leben lang Gold und Ruhm für unser Volk an!“
„Ich weiß dat, wir alle hier wissen dat. Aber da draußen, da sehen die Leute in dir halt nen…nen…“
„Ja?“ Simorthas sieht unglücklich aus.
Veron seufzt, denkt dann kurz nach und lächelt plötzlich. „Weißt du wer in dir auch etwas anners als nen Zwerch sehen könnte?“
„Wer?“
„Die Elfen!“

In Darnassus riecht es nach Blumen, Mondbeerensaft und einfach nur sauber. Die Reise war nervig und Simorthas spürt die neugierigen Blicke der Bewohner auf sich. Furchtbar. Ein oder zwei Mal war er in seinem Leben hier. Aus irgendeinem Grund, den er bis heute nicht versteht, musste er einige Lektion seiner Gestaltwandlerausbildung genau hier erlernen.
So richtig überzeugt ist Simorthas von dieser Idee immer noch nicht. Aber welche Wahl hat er schon? Mit strammen Schritten marschiert er auf die Cenarion Enklave zu. Vom weiten sieht er schon die Säbler in der Abendsonne von sich hin dösen.
Während er näher kommt, bemerkt Simorthas dass eine junge Elfe sich ihm zuwendet und ihn anlächelt.
„Balah Ash Thero’shan. Est Lelanai. Ashra thoraman?“
„…“ Simorthas seufzt. „Balah… Hallo. Ich heiße Simorthas Weißbart. Ich interessiere mich für einen Säbler.“ Er deutet auf die schlafenden Katzen. „Ich bin ein Elf und ich habe Gold!“
Die Elfe kichert fröhlich. „Und ich heiße Lelanai. Schön Euch kennen zu lernen, Simorthas Weißbart. Ein ungewöhnlicher Familienname. Habt Ihr schon einen Begleiter gewählt?“ Lelanai kniet sich und krauelt dem weißen Säbler am Kinn. „Zwischen Säbler und Reiter besteht eine enge Verbindung. Darum ist es wichtig dass beide sich gegenseitig auswählen.“
Simorthas lässt seinen Blick schweifen. Seine Augen bleiben an einem schwarzgrau gestreiften Säbler hängen. Der Säbler sieht mürrisch und gelangweilt aus. Plötzlich erwidert er Simorthas’ Blick, als wollte er sagen ‚bitte hol‘ mich hier raus’.
„Ihn.“ Simorthas hält dem schwarzgrauen Säbler seine Hand entgegen, welcher die Hand misstrauisch beschnüffelt, aber dann sein Kinn dagegen reibt.
Lelanai lächelt. „Wie schön! Habt Ihr schon einen Namen für Euren Gefährten?“
"Klippenspringer!
Lelanai zieht verwundert die Augenbrauen hoch.
„…ich meine…“ Simorthas schaut sich um „Mond…silber…tatze?“
Lelanai strahlt. „Mondsilbertatze ist ein schöner Name. Ich freue mich dass ihr zu einander gefunden habt.“
Simorthas drückt der Elfe den Münzbeutel in die Hand. „Danke.“
„Del’Nadris!“ Lelanai macht eine Abschiedsgeste.
„Macht es gut.“ Simorthas verbeugt sich ungeschickt. „Komm, Tatze.“
Mondsilbertatze gähnt und setzt sich langsam in Bewegung.

Während die beiden am Steg von Auberdine zusehen wie das Schiff einläuft, krault Simorthas Tatze am Kinn. „Das wird eine lange Reise. Ich hoffe du magst Eberrippchen in Biersauce?“

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Deidra läuft durch die Bibliothek , einen ganzen Stapel Bücher in den Armen.
Sie hat keine Geistergeschichte finden können für ihren Abend, doch einige Andeutungen hier und da, versteckt in anderen Texen haben ihre Fantasie angeregt.
Sie ist so neugierig, was Brigor erzählen wird. Ob Terizza Dolkin schon eine Einladung geschickt hat?

Die kleine Magierin sieht sich vorsichtig um, ehe sie im Haus mit Blick auf den kleinen See die Treppe hinauf schleicht und der Kellnerin freundlich zunickt. Der Raum mit dem Bärenfell ist leer.
Erleichtert stellt sie ihre Taschen ab und murmelt einen Zauber, der den Raum für Außenstehende ebenso leer wie zuvor erscheinen lässt, obwohl jetzt Terizza mitten drin steht. Die Kellnerin wird schweigen.
„Irgendwann könnten sie eine Tür einbauen“, murmelt Terizza, zieht die Landkarte und ein Notizbuch heraus und einen Kohlestift, ehe sie es sich auf dem Bärenkopf bequem macht.
Ein weiteres Zauberwort und die so gewöhnlich wirkende Karte löst sich aus ihren Händen und schwebt nun mitten im Raum. Die Grenzen der Länder schimmern rot und überall erscheinen dunkle Flecken auf dem zuvor noch sauberen Papier. Sie scheinen ein eigenes Leben zu haben, pulsieren und werden mal größer, dann wieder kleiner.
Terizza seufzt, zieht das Notizbuch heraus und beginnt die Namen der Gildenmitglieder vorzulesen. Nach und nach erscheinen kleine weiße Blüten in den schwarzen Flecken. Von ihnen geht ein blasses und dennoch beständiges Licht aus.
„Mal sehen“, murmelt Terizza und klettert auf einen der Stühle, um das Ergebnis genauer in Augenschein zu nehmen. „Irgendwann muss ich den Zauber der Priester lernen“, sagt sie halblaut, zieht die Augen zusammen und konzentriert sich auf einen der Flecken.
Manderlay. Der Unermüdliche. Ständig im Kampf gegen die Horde an verschiedenen Fronten. Siege. Niederlagen. Rückzug, Vorstoß „Ich muss mal wieder fragen, ob er etwas braucht. Gold vielleicht für die Reperaturen.“
Terizza macht sich eine Notiz
Ein anderer Flecken zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich. Weit im Süden von Kalimdor hat sich ein grünlicher Wirbel inmitten eines schwarzen Flecks gebildet und darin zwei, nein drei schimmernde Blüten.
Arien, Prynn, Manderlay. Der Elf ist wirklich überall. Es sieht nicht so aus, als würden die drei allein diesen giftgrünen Ausbruch bezwingen können. „Insekten.“ Terizza schaudert und notiert eine Bestellung Naturschutztrank bei Thora.
Eine weitere Blüte hat sich im Dschungel nahe Booty Bay geöffnet. „Deidra hat keinen so leichten Stand gegen diesen großen Tiger“, überlegt sie halblaut. „Ich sollte Eldoraij anfragen, ob er ein paar Jätertipps für sie hat.“
Darkshire ist komplett mit einem feinen, dunklen Flim überzogen, der das Licht zweier kleiner Lilien zu überdecken droht. „Shirleen, Bessra“, ein stolzes Lächeln huscht über ihr Gesicht. Die beiden jungen, mutigen Frauen gegen das Unheil, das sich dort breitzumachen droht. „Ich muss noch ein paar Taschen nähen“, erinnert sie sich. Neue Lilien brauchen alle Unterstützung, die sie ihnen zuteil werden lassen kann.
Weiter wandert ihr Blick über die Karte, sieht die Blüte von Zholak, der Tapferen, die dunkelsten Flecken der Pestländer erhellen, und Fraxels Lilie mit dem bläulichen Schimmer von einem dunklen Fleck zum anderen huschen.
Feyea und Fynrah wären sicher stolz auf sie und all die Blüten, die sich so tapfer gegen die Dunkelheit stemmen.
„Wir brauchen dringend noch einige mehr. Am besten ein ganzes Feld“, seufzt sie und schließt das Buch, um sich die Stelle an der Nasenwurzel zu reiben. „Und vor allem müssen wir endlich die Quelle finden.“ Sind es die Insekten? Die Unoten? Hängen beide zusammen?
Es hilft nichts. Sie werden weiterhin aus der Dunkelheit wachsen müssen, die Lilien und dabei die Finsternis in ihre eigene Kraft verwandeln.
Konstantino. Ein warmes Lächeln huscht über Terizzas Gesicht. Was wären die Lilien ohne sein gemütliches Cafe, einen Rückzugsort, um Kraft zu tanken? Und Bier natürlich.
Mit einem Nicken springt sie vom Stuhl und klatscht in die Hände. Sogleich verwandelt sich die Karte wieder in eine ganz gewöhnliche, gezeichnete Landkarte und flattert auf das Bärenfell.
„Wir dürfen einfach nicht nachlassen“, sagt sie zu sich und rollt die Karte zusammen, klappt das Notizbuch zu und steckt es zusammen mit dem Kohlestift ein.
Sie hat noch eine Menge zu tun, um Gildenmeister Prynn und die geniale Tally zu entlasten. Und irgendwer muss sich endlich um Gnomeregan kümmern. Es kann nicht sein, dass der Verrückt es wieder und wieder zurückgewinnt.
Neue Entschlossenheit im Blick löst sie all ihre Zauber, kauft bei der Kellnerin noch ein paar Gläser Milch und wandert hinunter um See, um diese bei Abendrot am Steg zu trinken. Bier wäre besser, doch das hat sie vergessen, mitzubringen. Ein weiterer Punkt auf ihrer Liste. Genauso wie die Einladung an Dolkin zu Deirdras Geschichtenabend.

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Mit seiner zweiten Tasse Kakao an diesem Morgen betritt Fraxel das Obergeschoss des Hauses am See. Der Raum ist leer, doch irgendetwas lässt ihn unruhig werden.
Generell, seitdem Terizza ihn zu diesem Erzmagier in Stormwind geschleppt hat, kam er immer weniger zum Aufspüren von Erzadern oder zum Sammeln von Edelsteinen. Dieses Magie-Dingens ließ ihn nun scheinbar nicht mehr los. Nahezu täglich versuchte er irgendwelche Zauber zu weben, und sei es nur das Herbeizaubern eines frischen Brotes oder das Wirken einer Frostnadel, welche dann auf seiner Hand schwebte, bis er ihr eine Richtung zuwies und sie entließ. Auch übte er sich zunehmend im Kampf gegen mehrere Gegner, was jedoch nicht immer so verlief, wie er es sich gewünscht hätte. Er hat noch viel zu lernen, muss seine Fähigkeiten verbessern. Denn irgendetwas größeres liegt in der Luft, das spürt er genau. Und möglicherweise würden die Lilien ihn dann brauchen.
Ein seltsamer Geruch reißt Fraxel aus seinen Gedanken und bringt ihn in den leeren Raum im Haus am See zurück. Er verzieht leicht das Gesicht und schnuppert: „Hier wurde doch gezaubert!“ Schlimm genug, dass er mittlerweile schon Magie zu riechen glaubt, denkt er sich und begibt sich zu einem der Fenster, von dem aus man auf den See blicken kann. Dort am Pier sitzt eine kleine Person. Ein Menschenkind? Nein, es ist eine Gnomenfrau! Und zwar nicht irgendeine, nein, es ist eben jene Terizza, die ihn zur Magie gebracht hat. Wohlwollend schmunzelt der ältere Gnom auf die Gnomin am Holzsteg herab. Sie wirkt ebenfalls in Gedanken und Fraxel hat nicht vor, sie zu stören. Stattdessen stellt er seinen Kakao auf einen der Tische und geht zum großen Bücherregal. Suchend fliegt sein Blick über die vollen Regalreihen bis er schließlich an einem blaugefärbten Einband hängenbleibt. „Ah, da ist es ja“, spricht er zu sich selbst und nimmt das Buch aus dem Regal. Mit einem leichten Pusten weht er leichten Staub vom Buch herab, dann setzt er sich an den Tisch und nimmt noch einen Schluck aus seiner Kakaotasse. „Bronze, Silber und Gold - Wertvolle Nebenprodukte der Eisenerzgewinnung und ihre Verwendung in der Herstellung von Sprengkörpern und sonstigem Explosionsmaterial - von Wolf-Peter Gang“, las Fraxel den Titel und Autor leise vor. „Zeit, sich mal wieder den Erzen und Steinen zu widmen. Wo konnte man nochmal auf reiche Eisenerzvorkommen stoßen?“.
Und während er sich durch die Seiten des dicken Bandes wälzte, zogen am Himmel über dem See die Wolken hinweg, als wären auch sie auf einer gedankenverlorenen Suche.

Deidra legt ihren Bericht auf einen Stapel auf Terizzas Schreibtisch im Magierturm von Stormwind und huscht leise hinaus.

Die kleine Magierin blickt vorsichtig nach links, dann nach rechts, bevor sie den Flachmann mit dem Rum der Piraten aus der Tasche zieht und einen großzügigen Tropfen in ihre Tasse Tee gießt.
Die Kellnerin Naja hat es nicht gesehen. Zum Glück.
Draußen vor dem Süßen Traum ist es still geworden. Auch am Tisch ist jetzt wieder reichlich Platz und so zieht sie einige Berichte aus der Tasche, einen leeren Bogen Papier und einen frisch geschärften Kohlestift. Die nächsten Minuten schlürft sie genüsslich ihren angereicherten Tee und liest die Berichte, ehe sie den leeren Bogen heranzieht und zu schreiben beginnt.
Werte Fynrah,
es hat sich wieder einiges ereignet in den letzen Tagen und Wochen. Seit das Tor zum Refugium der Käfermonster geöffnet wurde, gibt es tagtäglich neue Aufrufe, den Kampf in deren Reich zu tragen. Prynn kehrt von jeder dieser Expeditionen über und über mit unbeschreiblich ekelhaftem Zeug bedeckt zu uns zurück, doch in seinem Blick lodert Hoffnung, dass wir dem Kern allen Übels recht nahe sind. Es wäre ein Segen, sollte er Recht behalten.
Sie lächelt Naja zu und winkt mit der leeren Tasse. „Bitte nachfüllen!“ Kaum füllt der frische Duft nach Kräutertee den Gastraum, beugt sie sich wieder über das Blatt.
Wir haben auch neue Lilien gewinnen können. Bei diesen Worten spielt ein Lächeln um ihre Lippen. Darunter einen furchtlosen Magier namens Quann. Ein Gnom und auf dem besten Weg, der nächste Meistermagus in unseren Reihen zu werden.
Eine ältere Dame namens Anneliese (Spitzname Gretchen) hat sich von mir überreden lassen, unsere Reihen zu verstärken und auf mehr Ordnung und gutes Benehmen in der Halle zu achten.

Ihr Lächeln wird breiter. Dann ist mein lieber Freund Jurist von seiner langen Reise zurückgekehrt und hat auch noch seien Adoptivbrüder in die Reihen der Lilien einziehen lassen. Natürlich ist auch ein Gnom dabei. Ihr hättet mit Schmutzfink Eure Freude als Schüler mit langen Fingern.
Sie zieht einen kleinen Dolch hervor, schärft den Stift und kritzelt weiter.
Mein Schützling Deidra ist vor einigen Tagen ausgezogen und hat in der Altstadt Quartier bezogen. Strauchdieb hat versprochen, dass seine ehemaligen Gesinnungsgenossen in den dunklen Gassen einen Bogen um das Haus machen werden. Doch man kann ja nie wissen.
Daher bin ich beruhigt, dass wir mit Valturos und Gillion gleich zwei neue Streiter des Lichts bei uns willkommen heißen durften. Junge Männer mit besten Manieren wie ich betonen möchte, ganz ähnlich wie unsere erfahrendsten Paladine Orthadeon und Jurist.
Deidra ist in letzter Zeit verändert. Sie hat mehr Feuer und Wagemut. So ist sie doch tatsächlich mit einem bunten Haufen in Feralas Fallschirmspringen gegangen, genau dort, wo wir uns damals zum Sommerfest getroffen haben. Der elde Zwergendruide Simorthas war auch dabei und daher war sie sicher.
Auch Dolkin vertraue ich voll und ganz, daher war mir nicht bang, als Deidra an seiner Seite mit einem wagemutigen Trupp letzthin loszog, um Nachschub von Southshorte zur Zuflucht ins Arathibecken zu transportieren. Zudem waren mit Quann, Zholak, Bessra und dem lieben Bambor, einer Seele von einem Priester, genügend Lilien dabei, sowie andere erfahrene Kämpfer, um jedes Ungemach abzuwenden, sollte man meinen.
Sie sind auf dem Weg untoten Hexenmeistern begegnet und die haben den Tross verfolgt und provoziert und einige bis ins Sumpfland gelockt, wo sie dann über sie hergefallen sind. Doch natürlich haben die Freunde der Verwundeten den Braten gerochen und haben sich heldenhaft gerächt. Deidra konnte dabei ihre Bekanntschaft mit einem weiteren, sehr edlen Paladin namens Lothar Lichtbringer festigen. Ich hoffe, er wird ihr noch einiges über die Kampfweise der Paladine näher bringen können, welche sie sehr bewundert.

Sie reibt sich mit dem hinteren Ende des Kohlestifts geistesabwesend über den Nasenrücken.
Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, den respektierten Dolkin für uns zu gewinnen. Leider denkt er immer noch, wir wären lediglich ein feierfreudiger Haufen Abenteurer. Ganz falsch ist es nicht, nur vollständig.
Ich hoffe, es geht Euch und Feyea gut. Wir vermissen Euch beide sehr und vielleicht gibt es bald neue Nachrichten von Euch.
Somit verbleibe ich
Eure Schwarze Lilie
Deidra Perpetum

Sie wickelt den Kohlestift in einen Fetzen eines anderen Papiers, schlürft ihre Tasse Tee leer und winkt Naja, ehe sie aus dem Gastraum läuft, um den Brief auf den Weg zu bringen.

Aye, ein Haufen Abenteurer und Händchenhalter! Und, nicht zu vergessen, gemeingefährlicher Gnome deren Hände gerne blau zu glühen anfangen, nur weil sie ein wenig was getrunken haben. Und Zwerginnen, welche einem andauernd Dinge schicken die einen in Stücke reissen können. brummt

Aber scheint so, dass die Blümchen ordentlich Nachwuchs bekommen haben. Freut mich. Hilft ihnen sicher, nich’ bei jedem Windstoss sofort umzuknicken.

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„Was soll das heißen, ich kann sie nicht haben? Du hast nicht mal Verwendung dafür!“ Verärgert blickt Simorthas auf Zholak, die ein Paar Schulterrüstungsteile, aus Leder, festhält.
Zholak schüttelt den Kopf. „Tut mir Leid, aber ich persönlich habe sie einem fanatischen Kanonenmeister in der Bastion abgenommen.“
„Was hast du damit denn nun vor?“
„Ich werde sie vermutlich einem Händler verkaufen.“
„Nicht dein Ernst. Und ich darf sie dir nicht abkaufen, weil…?“
„…Weil… das geht einfach nicht.“
„Das macht überhaupt keinen Sinn.“ Simorthas hebt eine Augenbraue.
„Jo.“
Zholak seufzt. „Du hättest halt dabei sein müssen. Es war ein heroischer Ausflug. Quann hatte Heißhunger auf Zimtbrötchen und scheinbar haben die Fanatiker ein verdammt gutes Rezept. Furgil, die alte Rumkugel, und eine Freundin von Anneliese waren auch dabei. Bambor hat dafür gesorgt dass wir dabei nur ein paar Schnittwunden erlitten haben.“ Sie kichert.
„Schön dass ihr so viel Spaß habt.“ Simorthas verschränkt seine Arme.
„Sei doch nicht so ein Brummbär. Komm doch nächstes mal einfach mit.
Neulich, da waren wir mit unserer Schildlilienallianz mal wieder im Blackrock. Ganz oben! Naja, fast ganz oben. Sir Prynn hatte sich auch wieder mal die Ehre gegeben. Und Bambor der Priester. Und die Schildbrecher, natürlich. Malda, Khaz, Mak der Versoffene,…“
„Ist ja gut! Worauf willst du hinaus?“
„Bring deinen pelzigen Hintern doch mal mit!“
Simorthas runzelt die Stirn. „Das verstehe ich nicht. Wir können doch nicht gemeinsam losziehen.“
„Nicht?“
„Nein.“
„Das macht überhaupt keinen Sinn.“ Zholak sieht nachdenklich aus.
„Jo.“

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Mühsam schiebt Lothas eine randvoll gefüllte Truhe mit Fläschchen durchs Zimmer. Einen Fußtritt später ist er mit der Positionierung der Truhe zufrieden. Genau zwischen herumliegenden Stoffen und Edelsteinen. Hmpf, abholen sollen die das gefälligst selbst.
Er hört ein knarrendes Geräusch hinter sich und als Lothas sich umdreht steht Simorthas in der Tür. Auf seinem Arm trägt er einen Lederharnisch sowie mehrere Gürtel.
„Jo Bruder, das hier sollst du zu Staub…“ Simorthas lässt seinen Blick durch das Zimmer schweifen. „Was ist denn hier passiert? Hast du versehentlich einen Wirbelsturm beschworen?“
„Ha!“ Lothas nimmt seinem Bruder die Gegenstände ab und stopft sie in ein Regal mit der Aufschrift ‚Krams‘. „Das ist mein hochkomplexes meisterhaft ausgeklügeltes Aufbewahrungssystem. Fass’ hier nichts an!“
Simorthas zuckt mit den Schultern und schiebt ein paar Roben von einem Stuhl herunter. Er lässt sich auf den Stuhl nieder und legt die Beine auf eine weitere herumstehende Truhe. Sein Blick fällt auf einen zerknüllten Zettel auf dem Boden. Neugierig untersucht Simorthas das Schriftstück.
„2 große glänzende Splitter. 4 große ewige Essenzen…“
„Ey!“ Lothas nimmt den Zettel an sich. „Ich sagte nichts anfassen!“.
„Zoll an die Chefin, hm?“ Simorthas grinst süffisant.
Lothas zuckt mit den Schultern „Ich habe keine Ahnung was sie damit vor hat. Den ganzen Tag hockt sie im Kaminzimmer, trinkt Krischgrog und liest irgendwelche Bücher in fremden Sprachen. Und sie guckt immer so komisch.“
„Hast du etwa Angst vor ihr?“
„Ha! Jetzt lachst du noch, aber wenn wir eines Tages im Eisenschmiede-Kurier lesen ‚verrückte Gnomin erklärt sich zu Eiskönigin von Gnomeregan‘, denk an meine Worte!“.
Simorthas lacht laut.
„Sind die neuen schon bei dir vorstellig geworden?“
Lothas rümpft die Nase. Sehe ich aus wie ein Hausmeister?
„Es waren ein paar junge Paladine und Priester da. Gillion, Bessra, Valturos, Bambor. Mal im Ernst, hat die Kirche einen Mangel an Kanonenfutter? Die Rekruten sind versorgt. Ha!“
„Ausgezeichnet.“
„Übrigens.“
„Aye?“
„Was war das mit dir und Brigor und der Bratpfanne und dem Stuhl bei Konstantinos Feier?“
Simorthas zuckt mit den Schultern „Der arme alte Mann war kurz davor sich selbst zu verletzen. Er war verrückt nach einem Stuhl. Maldas Hintern hat deeskalierend eingewirkt…“
„klingt nach einer Spielverderberin.“
„…ein ausgesprochen ansehnlicher und wohl geformter Hintern.“
Das darf doch nicht wahr sein.
„Schluss jetzt mit Maldas Hintern. Warum sind keine Tische zerstört und die Wachen gerufen worden?“
Simorthas zuckt mit den Schultern. „Menschen reagieren da manchmal überempfindlich. Und ich wollte lieber noch mehr Kuchen und Bier umsonst haben.“
„Was hat der Chef gesagt?“
„Nix. Der ist früh weg. Ich glaube er wird auch alt.“
Lothas seufzt. „zum Glück ist der Schildbrecherstammtisch in keiner Menschenstadt!“
Simorthas nickt. „Aye. Da fällt mir ein. Hast du eine Bratpfanne auf Lager?“

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Terizza rückt den Teller mit dem Stück Käsekuchen zurecht und gießt sich ein Glas Melonensaft ein. Wein würde besser dazu passen, doch es ist noch früher morgen und der Erzmagus mag es nicht, wenn sie allzu fröhlich seine Bücher durch den Raum schweben lässt. Mit einem Seufzer dreht sie das Uhrenglas um. Eben hat es zur siebten Stunde des Morgens geschlagen, jetzt hat sie noch ein halbes Stundenglas Zeit, die Worte aufs Papier zu bringen. Ein Blick auf die kleinen Papierfetzen mit den Notizen, die sie sauber vor sich aufgereiht hat, dann taucht sie die Feder ins Tintenfass und beginnt zu schreiben:

Liebe Fynrah,

wir hätten uns sehr gefreut, wenn Ihr zu unserer Winterhauchfeier gekommen wärt. Doch da Ihr verhindert wart, erzähle ich Euch, was sich dort zugetragen hat.

Doch bevor ich damit beginne, sollte ich weiter ausholen. Vor Feier in Arie Peak war ja Konstantinos Geburtstag. Ich habe mich sehr gefreut, dass die Lilien und auch die Schildbrecher ihm zahlreich die Ehre gegeben haben. Die Getränke waren gratis und die Stimmung gut, so hat es mir Deidra erzählt.

Ich habe sie statt meiner dorthin gehen lassen, denn es war an der Zeit, dass sie „ihren“ Kuno den Lilien zum Fraß vorwirft, ähm … ich meine damit, dass sie ihren Verlobten den anderen Lilien vorstellt. Konstantino hat sich nicht lumpen lassen und auch John den Barden aufgeboten. Bessra war auch dort und somit zumindest zwei Lilieninnen, mit denen getanzt werden konnte. Kuno hat den Abend gut überstanden und Bessra hat sich mit dem Barden angefreundet, was dazu geführt hat, dass auch er zu unserer Winterhauchfeier gekommen ist.

Er hat erwartet Bessra dort anzutreffen, doch leider war sie verhindert. Das hat auch verhindert, dass Gildenmeister Prynn sie direkt dort befördert. Die beiden jungen Paladins, Gillion und Valturos, waren dort und sind während des offiziellen Teils (eine schöne Rede von Prynn übrigens) auch einen Rang aufgestiegen.

Zholak war natürlich auch dort, sie ist ja dort zuhause und ebenso Waller, der Elfenjäger, in beeindruckendem grauen Frostkatzenleder. Anneliese konnte leider nicht hier sein, dafür war Bambor dabei, was mich sehr freute, er ist ja sonst eher schüchtern. Auch Thora hat sich dazu gesellt, nur blieb sie leider nicht sehr lange.

Terizza atmet durch, nippt an ihrem Melonensaft und zerteilt nachdenklich ihren Kuchen mit der Gabel, ehe sie die Feder frisch eintaucht und fortfährt:

Konstantino hat es sich nicht nehmen lassen, allerlei exotische Getränke mit zu unserer Feier zu bringen, darunter ein Bier bei dem mir so schwindlig wurde, dass ich nur noch die Treppe irgendwie raufgewankt bin, Deidra einen Nachricht geschickt habe, sie solle mich vertreten und dann weiß ich nichts mehr bis zum nächsten Morgen.

Sie wirft einen Blick auf die Notizen.

Da auch Deidras Kuno geladen war, hat es sich gerade gut ergeben, dass die beiden einige Zeit zusammen im Kreis der Lilien verbringen konnten. Es tut mir leid, dass ich die Schneeballschlacht verpasst habe, denn wie Ihr sicher wisst, ist niemand so gut mit Schneebällen wie ein gnomischer Frostmagier.

Jedenfalls scheinen alle sehr viel Spaß gehabt zu haben und das ist ja das Wichtigste.

Das neue Jahr beginnt auch schon wieder sehr hoffnungsvoll, denn wir haben einen neuen Jäger in unsere Reihen locken können. Ihr kennt seinen Namen wahrscheinlich nicht, doch Norral ist ein guter Bekannter von Thora und mir. Thora hat ihn vor längerer Zeit mal getroffen und es sind ziemlich einige Briefe hin und her gewandert. Das mechanische Eichhörnchen, das ich immer noch nicht richtig abrichten konnte, ist ein Geschenk von ihm.

Ich hoffe, wir werden auch dieses Jahr wieder um ein paar Pflänzchen mehr wachsen und vielleicht kommt Ihr ja zu einem unserer nächsten Treffen und lernt sie alle kennen, die im Grunde ja auch Eure Lilien sind.

Somit verbleibe ich,

Eure Terizza Perpetum

Schwarze Lilie von Stratholm

Terizza nickt zufrieden, räumt Feder und Tinte beiseite und lässt den Brief offen auf dem Tisch liegen, während sie den Käsekuchen verdrückt. Wird Zeit, dass Konstantino sein Café wieder öffnet, der Kuchen ist ganz in Ordnung, aber kein Vergleich zu Konstantinos Spezialität…

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Terizza sieht sich in dem frisch renoviereten Gasthaus in Southshore um, bestellt einen Melonensaft und setzt sich an den Tisch. Drei Bögen Papier legt sie sich bereit, ehe sie die Feder in das mitgebrachte Fass Tinte taucht und mit gerunzelter Stirn rasch zu schreiben beginnt.

Werte Fynrah,

es ist einige Zeit seit meinem letzten Brief vergangen. Es ist ziemlich viel geschehen seitdem.

Der Liliengarten ist wieder um eine Blüte reicher, die edle Eldrin ist zu uns gestoßen und bezaubert uns alle mit ihrer katzengleichen Anmut.

Da der Frühling vor der Tür steht und die Romantik den Menschen ihr letztes bisschen Verstand aus dem Kopf saugt, wollte Deidra ihren Geschichtenabend am neunten dieses Monats machen.

Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, dass er in Dunkelhain stattfinden sollte, in dieser Lichtung zwischen den hohen Hügeln, die genau in der Mitte zu finden ist. Ihr kennt den Ort vielleicht, es gibt ein Holztor, Bäume mit rosa Blättern und rosa Blüten im Gras, ein bisschen wie in Ashenvale.

Doch zu ihrem Entsetzen war an diesem Abend ein Drache in eben jenem Hain unterwegs, sodass sie rasch verbreiten ließ, dass sie nach Darnassus ausweichen würden.

Dort schien zum Glück die Sonne, denn die Blumenwiese gleich unterhalb der Terasse der Krieger war genau richtig für Geschichten um „Liebe, Blüten und Magie“. Sie traf auch auf zwei sehr freundliche Kaldorei, eine liebenswerte Dame, die sogar mit den zahmen Rehen sprechen konnte irgendwie und einen grünhaarigen gut erhaltenen uralten Hainhüter, der sie freundlich begrüßte.

Doch neben diesen beiden liebenswerten Fast-Ewigen stießen nur noch wenige Zuhörer dort zu ihr. Der treue Dolkin und ein weiterer Zwerg, sowie einige Menschen aus den Reihen der Lilien. Die kleine Gruppe scharte sich um ein Lagerfeuer und lauschte nicht den vorbereiteten Geschichten, sondern spontanen Erzählungen. So erzählte Konstantino ein unglaublich dramatisches Reiseabenteuer mit Kultisten und Dämonen und Dolkin berichtete von den Geschehnissen rings um Southshore. Dort hatte sich inzwischen so Einiges getan, über das ich später noch berichten werde. Der greise Hainhüter schloss den Abend mit einer kurzen Erzählung und wunderbar poetischen Zeilen über den Regen. Deidra, die erst sehr unglücklich war, war am Ende doch versöhnt mit dem Geschehen und ist jetzt auf der Suche nach einem neuen Zeitpunkt, um den Abend so nachzuholen, wie sie es eigentlich geplant hatte.

Ich habe Southshore schon erwähnt und die Ereignisse dort sind etwas aus dem Ruder gelaufen, wenn man so sagen kann. Seit eine Nachricht die Runde machte, dass die Untoten den Ort überfallen wollen, wurden schon Tage vor dem vermuteten Überfalltermin Vorbereitungen getroffen. Dolkin, Torgar von den Schildbrechern und ein Mensch namens Thomas haben das ganze vorangetrieben und so sah man dem Überfall gespannt entgegen. Die Aufrufe an Helden der Allianz zur Verteidigung von Southshore hatten ein Echo, mit dem niemand gerechnet hatte. Es waren so viele Leute da, dass man nicht einmal dazu kam, alle zu begrüßen. Ich bin hin und her geflitzt, habe Taiirii dabei beobachtet, wie er Kühe und Hühner zählte, mich mit Schildbrechern und der großartigen Zholak unterhalten und auch zwei Bekannte Deidras entdeckt, den edlen Ritter Vírion und Freiherr Hernandell, den Herrn von Deidras Verlobtem Kuno Weisenstein. Ich war noch nicht mal fertig damit, sie einander alle vorzustellen, da kamen ein paar goldrotfunkel Menschen auf Pferden geritten, Wappenröcke mit roten Flammen auf der Brust, und einem Gehabe, da knirscht jedes Zahnrad mit den Zähnen. Als die Untoten am Fluss gesehen wurden, stürmte alles los und es gab ein hin und her, denn obwohl in der Unterzahl erwiesen sie sich als geschickt.

Trotzem war den Allianzkräften der Sieg sicher, so sicher, dass diese blutdurstigen Scharlachroten sogar nach Tarrens Mühle aufgebrochen sind, um dort alles und jeden niederzumetzeln. Ein Verhalten, das ihren Wahnsinn nur unterstreicht.

Ich habe dann den Fehler gemacht, mir in der Taverne etwas zu Trinken zu gönnen und wurde dort von einem Untoten überrascht und fiel in Ohnmacht. Deidra trat an meine Stelle, doch für sie gab es kaum noch etwas zu tun, die Streitkräfte hatten alles unter Kontrolle bis die Taverne in Flammen stand. Zu dem Zeitpunkt lag ich noch bewusstlos im Gras neben dem Friedhof.

Was die arme Deidra so schockierte, dass sie nicht einmal zur Feier des Sieges bleiben wollte, war das Verhalten einiger Kämpfer der Allianz. Ein Priester übernahm einen angeschlagenen Feind und zwang ihn, sich zu heilen, entließ ihn dann aus der Kontrolle, sodass die umgebenden Freunde von ihm diesen wieder fast tot prügeln konnten, übernahm ihn wieder, zwang ihn zur Selbstheilung und so weiter bis der einzelne Gegner, umzingelt von Allianzkämpfern endgültig sterben durfte.

Ich habe so meine Zweifel, dass des sich bei dem von den Menschen und Zwergen verehrten „Licht“ über eine Persönlichkeit voll Gnade und Liebe handelt, wenn es solche Dinge zulässt. Es dürfte sich eher um eine kosmische Entität handeln, die sich von allen benützen lässt, die über ein bestimmtes Talent und die nötigen Zauberformeln verfügen. Irgendwie enttäuschend.

Vielleicht wird das Konklave, das auf einem Anschlagbrett verkündet wird, Licht in diese Frage bringen, obwohl Gnome nicht geladen sind.

Ich werde Euch bald wieder berichten.

Ihr fehlt uns immer noch.

Eure

Terizza

Schwarze Lilie

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Sitzt im Süßen Traum nachdem er den Tag damit verbracht hat an Rezepten zu feilen und ist nun dabei einen Brief zu schreiben.

Sehr geehrte Fynrah,

wir haben uns nur einmal gesehen als ihr in mein neu eröffnetes Lokal mit dem Rest eurer bunten Truppe gekommen seid. Falls das nicht ihr sondern Feyea gewesen seid dann verzeiht bitte meine Verwechslung. Wie leicht das passieren kann, kenne ich aus Erfahrung denn schließlich habe auch ich einenn „Doppelgänger“.

Jedenfalls schon damals sah ich insgeheim sehnsüchtig auf eure fröhliche Gesellschaft und wünschte mir auch Teil einer solchen Familie zu sein.
Am Ende bin ich eurer Truppe auch Beigetreten allerdings hatte ich da nicht mehr das Vergnügen euch kennenzulernen. Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung wo ihr seid oder wie und ob euch dieser Brief erreichen wird. Ich weiß nur Terizza schreibt euch regelmäßig und deshalb bitte ich sie ihn zu verschicken.

Jedenfalls wisset, dass ihr einer weiteren Person das Leben gerettet habt.

Ich war damals nicht in einem geistig gesunden Zustanden und war so großer Belastung ausgesetzt, dass ich beinahe daran zerbrochen wäre. Am Ende war es eure Ansammlung von Gefährten die mir zeigten, dass das Leben lebenswert ist und ich darum kämpfen muss meinen Platz zu bewahren anstelle einfach nur eine Waffe mit Ablaufdatum zu sein.

Nur wenige Wissen, dass ich als Kind, nachdem ich zum Waisen wurde, von einem anderen Nethermanten aufgenommen und zum Felmagier ausgebildet wurde. Ich wuchs in dem Glauben auf, dass die Welt Feuer mit Feuer bekämpft.
Dementsprechend war mein Kulturschock groß, als ich hörte, dass mein Wissen verpöhnt war und nur machtgierige Dreckskerle es lernen. Ich kämpfte ständig darum das Gefühl zu haben etwas tuen zu müssen ohne die anderen davon was erfahren zu lassen und bekam den Eindruck, Stormwind ist ein Kothaufen den man glänzend angemalt hat. Wo offizielle Liebe und Gerechtigkeit gepredigt wird, tut man eigentlich nichts gegen die wahren Probleme und so muss man selbst in die Dunkelheit gehen um was zu verändern.

Jedenfalls ist das nun alles in der Vergangenheit. Ich habe nun dank eurer Lilien endlich den Fokus gefunden, nachdem ich gesucht habe und habe nun eine Vorstellung genau was ich tuen will und kann.
Ich fühle mich auch als ein Teil von ihnen.
Ich hoffe wirklich, dass ich euch einmal persönlich sehen kann und euch persönlich danken kann doch bis dahin wünsche ich euch noch ein gesundes und erfolgreiches Leben.
Mit vielen dankbaren Grüßen
Konstantino Lonechild
Inhaber des Süßen Traums von Stormwind

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Aelion Bladesong lässt fragen, ob unsere Gilde Verbindungen zum Kult der Verdammten hat?

Terizza knabbert an einem Stück Melone und klopft mit dem fedrigen Ende der Feder nachdenklich gegen ihr Kinn.
Schließlich legt sie Melonenschale auf den Teller, schiebt diesen zur Seite und beginnt zu schreiben.

"Beste Fynrah,

es ist viel geschehen, seitdem ich Euch zuletzt geschrieben habe.
Meine kleine Deidra hat letzten Samstag geheiratet. Ich kann mir das immer noch nicht so recht vorstellen, obwohl sie wunderschön ausgesehen hat, vor dem Wasserfall in dem weißen Kleid Seite an Seite mit ihrem geliebten Kuno. Ich musste ein paar Tränchen vergießen, wie auch einige der anderen Gäste. Raemons Kanone, die magischen Blüten, die schönen Worte von Enya (nach der Inspiration vom geschätzten Thomas) und Thoras Lichtbrunnen, die Schwüre der beiden … Es war traumhaft. Konstantino hat ein phänomenales Hochzeitsmahl vorbereitet, doch offenbar waren viele der Gäste eher auf Trinken, Tratschen und Tanzen bedacht als dass sie viel gegessen hätten. Bestimmt steht Hummer noch einige Zeit auf der Gästeliste des süßen Traums.

Ich hoffe sehr, dass die beiden glücklich werden. Auch sonst geht es voran in den Reihen der Lilien. Eldrin, unsere neue Druidin hat ihre Ausbildung abgeschlossen und auch Valturos dürfte bald soweit sein. Bessra und die Staub-Brüder haben sich etwas rar gemacht.

Es scheint, als würden viele auf dieser Welt den Atem anhalten, auf etwas warten und wir sind dabei, die düsteren Vorzeichen des Kommenden zu deuten und mehr in Erfahrung zu bringen. Das wird eine große Herausforderung für alle Lilien sein.

Vielleicht bringen jedoch gerde diese neuen Zeiten alte Freunde zurück, die sich zur Ruhe gesetzt oder auf Pilgerreise begeben haben. Darauf zähle ich und darauf freue ich mich.

Vielleicht findet auch Ihr Zeit, uns wieder einmal zu besuchen. Dann lernt ihr auch Laureline kennen, die neu zu uns gekommen ist., ebenso wie Cicero, der hoffentlich bald einemal die vielen Kassetten öffnen kann, die sich bei mir stapeln, seitdem Ihr nicht mehr in den Hallen vorbeigeschaut habt.

Ich kann auch mit Stolz vermelden, das ich und Deidra es geschafft haben, Dolkin in unsere Reihen zu holen und ich plane, ihn ordentlich einzuspannen, sobald er es sich gemütlch gemacht hat. Auch Grumnus, ein Greifenreiter ist nun neu in unseren Reihen. Sein Greif ist sooo flauschig.
Mirea, eine junge Dame mit sehr freundlichem Wesen und leisen Sohlen ist zu einer treuen Besucherin von Konstantinos Cafe geworden und ich freue mich, wenn ich dort mit ihr anstoßen kann.

Ach ja, es gab dort tatsächlich einmal Bierkuchen nur für Zwerge. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ich war versucht, den Bäcker in ein Schaf zu verwandeln und auf Kleediät zusetzen.

Ich hoffe, dass es Euch gut geht und Ihr vielleicht einmal die Zeit findet, mir zurück zu schreiben.

Damit verbleibe ich,
Eure treue Terizza Perpetum

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Falls jemand gerne eine Lilie sein will der Süße Traum hat nächste Woche Dienstag geöffnet und bietet dort die Möglichkeit für ein Teilnahmegespräch.

Fynrah betrachtete die ruhende Feyea Blythe auf ihrem notdürftig hergerichtetem Lager. Ihr Gesicht war noch bleicher als sonst und die Arme lagen schlaff neben ihrem Körper. Fynrah stierte sie an wie eine lauernde Katze und irgendwann öffnete Feyea die Augen. Ein wenig. Der Mund öffnete sich ebenso und Fynrah musste sich hinabbeugen, um zu verstehen, was sie sagte. Beinahe spürte sie die Worte mehr, als dass sie sie wirklich hören konnte. „Du musst mir helfen“, krächzte sie und Fynrah nickte. Das würde sie. Deshalb war sie hier. Sie hatte alles vorbereitet. Fynrah richtete ihren Oberkörper auf und löste den Blick von der schwachen Frau, um ihn in der kleinen Kammer umherschweifen zu lassen. Die Wände waren kahl, die Fenster starrten vor Schmutz, ebenso der Boden. Nur ein kleines Feuer im Kamin sorgte für etwas Wärme in diesen tristen Stunden, Tagen und Wochen. Feyea Blythe tastete mit ihren Fingern nach Fynrahs Handgelenk. „Bitte“, fügte sie hinzu und lenkte Fynrahs Blick wieder auf sich. Fyn nickte und richtete Feyea etwas auf. Dann hielt sie ihr einen Becher an den Mund. Es dauerte nicht sehr lange, bis Feyea Blythe ein letztes Mal in ihre Kissen zurücksank.
Fynrah blieb noch eine Weile auf der Bettkante sitzen, dann legte sie Feyeas Hände auf deren Bauch ab, deckte sie zu und strich mit ihren Fingern über Feyeas Augen, so dass diese sich schlossen. Die unzähligen Briefe, welche zum Teil an Feyea und zum Teil an sie selbst adressiert waren, warf sie ins Feuer, welches dankbar nach ihnen züngelte.
Und dann war es Zeit zu gehen.

ooc: Liebe Lilien, vielen Dank für die schöne Zeit mit und bei euch. Ich bin ja schon länger nicht mehr da, habe aber nun Nägel mit Köpfen gemacht. Meine Zeit ist einfach zu knapp, um Teil einer festen Gemeinschaft zu sein. Ich wünsche euch noch viel Freude. Wachst und gedeiht und habt eine schöne Zeit!
Eure Fyn (:

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Terizza saß in ihrem geheimen Forschungsraum tief im Keller des Magierturms. Ihre Augen rot geschwollen von Tränen, die sie bei der Kundschaft von Feyeas Tod vergossen hatte.
Dazu die Unruhen rings um das Dämonenportal…
Sie schüttelte den Kopf und sah zu dem Spiegel hinüber, wo ihr Spiegelbild an genau dem gleichen Schreibtisch saß. Nur, dass es nicht zu ihr hinüber sah.
Soviel also zu Etherfluktuationstheorie des Großmeisters. Zwei Realitäten, die mehr und mehr auseinander driften würden. Doch sie und die Terizza im anderen Turm hatten rechtzeitig Vorsorge getroffen. Und so öffnete sie ihr Buch, betrachtete die weißen Seiten und griff zur Feder.

*"Journal der Lilien von Stratholme, Bericht aus der beständigen Welt:

*Es ist schlimmer gekommen, wie gedacht. Der Kampf gegen Kazzak hat trotz unseres Sieges etwas ausgelöst, was keiner hatte kommen sehen. Die Verwerfungen sind nicht mehr rückgängig zu machen und nur eine Hand voll von uns ist nicht in die andere Realität hinüber gezogen worden. Die leere Gildenhalle brach zusammen und jeder von uns stand plötzlich allein in der Welt. Doch das Band zwischen uns ist stark, so stark, dass die verstreuten Seelen wieder zusammen gefunden haben und wir unsere Halle neu errichten konnten. *
Lilien von Stratholme, erblüht aus der Asche, aus dem Dunkel, erstrahlen wieder.
Ich werde mich bemühen Prynns große Schuhe zu füllen und werde Zholaks Schild vermissen. Deidra zittert, denn sie weiß noch nicht, ob sie ihren Kuno wieder sehen wird, denn sie hat noch keine Kunde von ihm erhalten.
Áine scheint das ganze gelassen zu nehmen und Ameyra hat noch nicht wieder in die Hallen gefunden. Bis ich endlich alle meine Schützlinge vereint habe, wird es noch dauern."

Sie streicht über den neuen Gildenwappenrock mit genau der gleichen weißen Lilie wie zuvor auf schwarzem Grund. Nun ja, der Rand ist etwas aufwändiger als Feyea gewählt hätte, aber es schien allen zu gefallen gestern Abend im Park.

" Sogar ein neues Gesicht hat sich blicken lassen und geholfen, die Halle neu zu errichten, bevor dann alle durstig in den Süßen Traum gezogen sind, um mir das Gold aus der Tasche zu ziehen, zusammen mit Brigor, der, sage und schreibe, 100 Getrtänke bestellt hat, auf meine Kosten.
Nun, was tut man nicht alles, um den besten zwergischen Paladinheiler in seine Reihen zu locken. Vielleicht hat die neue Schwarze Lilie Laureline mehr Erfolg damit. Sie und Mirea, die jetzt eine Weiße Ehrenlilie ist, haben ihr Duo der Unbesiegbaren neu aus der Taufe gehoben. Wehe dir, Azeroth …"

Terizza taucht die Feder neu ins Tintenfass.

„Es muss sie geben. Neue Lilien. Da draußen, irgendwo. Derzeit noch allein und verloren. Wir werden suchen, geduldig sein, einladen. Wer immer nicht allein durch die beständige Welt ziehen will, wer eine einladende Halle hinter sich wissen möchte, und die unvergleichliche Terizza an deren Spitze, der wid zu uns finden und sich unserem kleinen, familiären Kreis anschließen. Wir haben Hoffnung. Nein, wir haben Geduld. Die Hoffnung sind wir selbst.“

Zufrieden legt sie die Feder nieder und beobachtet durch den Spiegel, wie die Terizza auf der anderen Seite das gleiche tut. Sie beide blicken sich an. Die drüben in der verändernden Welt nickt und lächelt. Die Terizza hier nickt ebenso. Der Weg wird hart, doch dank dem Traum sicher nicht trocken.

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Da wir unseren Langjährigen Chef verabschieden, schmeißen wir für ihn am Mittwoch eine Wiedersehensfeier im Süßen Traum. Ich hoffe die Wanderseuche hat ein Verständnis, dass wir diesen Tag nun auch belegen und ich hoffe möglichst viele kommen zu diesem zwergischen Besäufnis.
Getränke werden freundlicherweise vom Orden des Abendstern finanziert also kommt und trinkt denn es gibt alles für Trinkgeld!