Seit Jahren dümpelt Archäologie so als unliebsamer Beruf vor sich hin in WoW und wird gefühlt etwas mürrisch von Erweiterung zu Erweiterung mitgeschleppt. Das letzte große Highlight des Berufs war im Grunde der Sitz der Weisheit in Pandaria, wo es quasi ein eigenes einrichtbares Museum gab sowie einen Titel.
Ansonsten fällt mir auch wenig Positives ein zu diesem Beruf. Dabei wäre das Potential so groß. Aus meiner Sicht sollte Archäologie daher primär in einen Story-Beruf umgewandelt werden.
Warum Geschichte?
Die Geschichte von Warcraft ist mittlerweile gigantisch groß. Selbst langjährigen Spielern, die diese Geschichte schon sehr lange begleiten, verlieren oftmals den Überblick oder verstehen nicht mehr, wie das Ganze jetzt in der Geschichte einzuordnen ist.
Es gibt auch so viele Details, so viele Bücher rund um das Spiel, sodass es kaum möglich ist, dies alles durch Quests oder Filme abbilden zu können im Spiel. Aber es gibt einen Ausweg, und Archäologie kann dieser Ausweg sein.
Verknüpfung der Archäologie mit Housing:
Eine wesentliche Grundlage der folgenden Überlegungen ist eine Verknüpfung des Berufs Archäologie mit dem Feature Housing. Wie oben erwähnt, gab es in Pandaria dieses wirklich coole selbst einzurichtende Museum.
Einen solchen Ort wünsche ich mir im Zuge von Housing. Alternativ müsste so ein solcher Ort im Spiel geschaffen werden. Im Folgenden soll aber davon ausgegangen werden, dass es im Zuge von Housing kommt.
Spieler können also eine Art Bibliothek bauen und Archäologie wird einer der maßgeblichen Werkzeuge sein, um diese Bibliothek zu füllen. Und zwar auf viele verschiedene Wege.
Funktionsweise von Archäologie:
Diese ist derzeit unfassbar monoton. Aus meiner Sicht ist selbst Angeln spaßiger. Archäologie muss daher grundlegend neu erdacht werden. Das betrifft sowohl die Anpassung der bisherigen Funktionsweise als auch das Hinzufügen neuer Funktionsweisen.
Was prinzipiell bleiben kann ist die Funktionsweise der mit Schaufeln markierten Gebiete, wo dann ein roter Kreis auf der Karte und der Minikarte zu sehen ist. Archäologie sollte dann jedoch mehr wie das Abbauen von Vorkommen funktionieren. An den Grabungsstellen sollte so z.b. immer irgendwelche Steine, eine Ruine etc. herumliegen, welche dann glitzert und vom Spieler „untersucht“ werden kann.
Dabei können wie gewohnt die bisherigen „Mini-Events“ auftreten, z.B. das Erscheinen eines alten Geistes, der dann zusätzliche Beute fallen lässt. Wie gehabt wird auch bleiben, dass man dadurch Fragmente bekommt, die man am Ende zu einem Artefakt zusammensetzt.
Das System der makellosen Artefakte sollte dabei jedoch vollständig umgebaut werden. Bei jedem restaurierten Artefakt einer bestimmten Art sollte die Erfahrung bei der Herstellung dieses spezifischen Artefakts systemintern (das heißt für den Spieler nicht sichtbar) steigen. Je mehr also restauriert wird, desto wahrscheinlicher wird das makellose Artefakt.
Die makellosen Artefakte können dann in der Bibliothek ausgestellt werden und dort betrachtet werden. Auch im Archäologie-UI sollten sie dann aufgelistet sein.
So viel zu den alten Funktionsweisen. Ich möchte Archäologie über dies hinaus jedoch noch massiv erweitern. Einige dieser Funktionen sollen hier dargestellt werden.
Neue Funktionsweisen - Bücher & Folianten:
Früher, und auch noch heute, liegen überal im Spiel viele Bücher/Folianten herum und einige bekommt man auch durch Quests. Ich möchte diese Bücher als erlernbare Gegenstände umgestalten, die man beim Anklicken erlernt oder wenn man sie im Inventar hat und „erlernt“.
Der Buchinhalt sollte dadurch in der eigenen Bibliothek freigeschaltet werden und dort gelesen werden können. Dazu klickt man dort einfach auf das Buchregal und wählt das jeweilige Buch im dann erscheinenden Fenster aus. Hier kann eine grobe Sortierung vorgenommen werden. Dem Spieler kann so sehr viel Lore nahe gebracht werden. Und all die Bücher sind ja bereits im Spiel, warum nutzt man sie also nicht? Viele laufen daran einfach vorbei.
Neues Feature - Die Warcraft Enzyklopädie:
Archäologie soll ebenso das maßgebliche Feature zur Erstellung einer Warcraft-Enzyklopädie werden. Spieler sollen damit die Möglichkeit haben quasi die Spielewelt loretechnisch zu erfassen.
Beispiele für die Umsetzung:
Spieler tötet einen Kobold, der dann eine Kerze fallen lässt. Diese kann „erlernt“ werden. Dadurch wird ein Eintrag in der Enzyklopädie freigeschaltet, der beschreibt, warum Kobolde so sehr an ihren Kerzen hängen.
Spieler besucht den Hain von Aviana und spricht dort mit Aviana. Er erhält ein erlernbares Item, was den Eintrag Aviana freischaltet und beschreibt, wer das ist, was sie tut und so weiter.
Spieler erntet ein Saronitvorkommen und erbeutet dabei ein Item, welches erlernt werden kann und beschreibt, was Saronit eigentlich ist und es auszeichnet.
Spieler betrachtet Ruine XYZ. Der Spieler erlernt dadurch einen Eintrag in der Enzyklopädie zu diesem Ort.
Der Spieler soll somit also bei allen Aktivitäten permanent loretechnisch begleitet werden. Die Welt soll somit mehr Tiefe und Spannung erreichen und den Spieler dazu ermutigen, sich mit ihr auseinanderzusetzen und Orte zu erkunden.
Die Enzyklopädie müsste erstmalig per Housing Feature freigeschaltet werden, indem man z.B. dann ein großes Podest mit einem Folianten darauf in seiner Bibliothek errichtet.
Die Belohnungen:
Wie gehabt sollen auch weiterhin seltene oder besondere Belohnungen gefunden werden können. An diesen sollte eigentlich nichts verändert werden. Denkbar wären aber besondere Belohnungen, wenn man die Geschichte einer Kultur komplett rekonstruiert hat via Artefakte und Enzyklopädie-Einträgen.
Auch sollte man sich bei steigendem Skill gegebenenfalls auch besseres Werkzeug herstellen können zum Untersuchen von Grabungsstätten.
Auch Erfolge und Titel sollte es wieder geben.
Aus meiner Sicht würde durch diese Maßnahmen Archäologie von einem stink-langweiligen und belanglosen sowie monotenen Beruf zu einer echt spaßigen Beschäftigungsmöglichkeit für alle werden, die mehr an der Lore interessiert sind.