Ich war mit dem RP in WoW unzufrieden, einfach weil mir die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen nicht zu sagten. Also zog ich mit anderen mein eigenes auf, komplett mit Umgebungsgestaltung (was deutlich mehr Aufwand ist), Zugang nur für Spieler, die in einer Gruppe (hier: Wie Gilde) sind (was genauso viel Organisation bedeutet), gezieltem Plotspiel (und nicht etwa durch die Straßen schlurfen, was noch mehr Organisation bedeutet) und sogar animierten Sitz-, Liege- und sonstigen Posen. Klappt wunderbar und seit über vier Jahren.
Schade nur, dass das nicht mehr in WoW stattfindet, weil das in dieser Form da gar nicht geht und die erforderlichen Möglichkeiten fehlen.
Man macht sich die Mühe durchaus, aber man macht sie sich nicht, wenn die Rahmenbedingungen es nicht oder nicht mehr zulassen.
Blizzard tut es nicht weh, wenn ich dort kein RP mehr mache - das ist kein Kerninhalt.
Endgame hingegen ist einer und den mangels bereitgestellter Möglichkeiten zu riskieren ist, gelinde gesagt, ungeschickt. Denn das schadet dem Spiel an sich, auch dem Teil der Spielerschaft, der aktuell gar kein Problem hat und womöglich auch nicht sieht.
Eigentlich verlieren sie nur die Allianz-PVEler, die nicht bereit sind, sich von der Allianz zu lösen. Die meisten hören ja auch nicht auf, sondern gehen zur Horde, so ist zumindest die Behauptung. Diejenigen, die zur Horde wechseln, gehen dem Spiel nicht verloren. Das ist aus Herstellersicht akzeptabel.
Mit dem jetzigen Zustand gehen renitente Allis verloren, mit Crossplay verlieren sie renitente Allis UND renitente Hordler.
Wieso sollte man mit Crossplay Allis verlieren, wenn der Zustand, der sie zum Aufhören bewogen hätte, beseitigt ist? Macht schon wieder von vorn bis hinten keinen Sinn.
Halte ich für eine gewagte These.
Ich kenne jedenfalls ein paar die dann wieder Alli spielen würden (ist natürlich nicht repräsentativ).
Ich würde auch wieder bei meinem alten Alli Raid (als Hordler) anheuern und böse Buben vermöbeln.
Du möchtest das Crossplay also nicht aus einer Notwendigkeit heraus, sondern für den Flavour-Effekt.
Sollte dein Raid ernsthaft in Bedrängnis sein, kann „ich will Orc bleiben“ kein Argument sein.
Du stellst keinen Zusammenhang zur Problematik mangelder Spielerzahlen her.
Deine Aussage bedeutet: „Ich würde das machen wenn es geht, aber wenn nicht, ists auch egal.“
Denk halt mal weiter als nur von der Tapete bis zur Wand
Kleiner Tipp: Ich habe auch auf Hordeseite ein soziales Umfeld das ich ungerne hinter mir lassen würde. Und wenn ich mich dann zwischen Alli und Horde entscheiden muss, da eben kein Crossplay möglich ist, entscheide ich mich, natürlicherweise, für die Seite auf der es eine größere Community für meinen favorisierten Content gibt (M+, Raid, etc). Und da ist klar die Horde die bessere Wahl.
Hätte man auch selbst drauf kommen können^^
„Ich mach’ mir die Welt, widdewidde, wie sie mir gefällt“
Nicht so viel interpretieren, kannst du nicht so gut.
Das eben ist ein gutes Beispiel einer selbstverstärkenden Meinungsblase.
Erst erzählt er mir, er will Orc/Troll bei der Allianz spielen, um dort zu raiden.
Dann fällt ihm ein, dass er ein soziales Umfeld bei der Horde hat, welches er ja durch den Allianzraid zumindest zeitweise verlassen würde. Das schreit nach Twinken.
Die Lösung für ihn ist Twinken, aber die Blase sagt Crossplay.
Die Blase akzeptiert keine Widerworte, weder von mir (meine Kritik richtet sich hauptsächlich gegen die Wirksamkeit des Vorschlags), noch irgendjemand anderem.
Hätte die Blase recht, wäre Crossplay eine Lösung ohne wesentliche Nachteile, die natürlich nur die Blase selbst als solche erkannt hat.
Ganz simpel… viele mögen es nicht zu twinken, sie wollen ihren Mainchar spielen und fertig. Es gibt zwar eine „vorgesehene“ Lösung des Spiels aber ob die angemessen ist kann nur jeder für sich entscheiden.
Man sieht überall das in WoW eben nicht mehr der Char sondern mehr und mehr der Account im Vordergrund steht. Vereinfachungen wie accountweiter Ruf / Freischaltungen haben das Problem nur verschärft da sie twinks eben immer unbedeutender machen.
Dazu kommt eben ein komplett kaputtes Fraktionsgleichgewicht im kompetitiven Bereich. Es wird in WoW 10 imho leider (!) eindeutig auf fraktionsübergreifendes Spiel hinauslaufen, ich möchte aber eben ein System das nicht zu viel kaputtmacht.
Bringen wir es doch mal auf den Punkt: Crossplay ist eine Notlösung, die die Symptome bekämpft, aber nicht die Ursache. Und Crossplay ist unumkehrbar. Das bekommt man niemals wieder raus, sobald es einmal implementiert ist.
Also sollte man endlich mal aufhören mit „Jaja, Crossplay wirds schon irgendwie richten.“
Doch. Es bekämpft die Ursache, nämlich dass Leute deshalb immer weiter gehen, weil die Fraktion ausgedünnt ist. Das ist aktuell die einzige Ursache, warum Leute die Allianz immer weiter verlassen und mit Crossplay ist diese Ursache ausgehebelt, weil man wieder einen großen Spielerpool hat. Wurde aber auch schon drölfzigmal gesagt und du hältst dir weiterhin die Ohren zu bzw. die Augen.
Naja leider nicht ganz. Die Spieler wollen eben auch mit festen Gruppen zusammenspielen, in Gilden organisiert sein,… das löst Crossplay aber eben nicht. Daher wird imho eine Lösung kommen die auch das ermöglicht.
Welche Lösung ich befürworten würde habe ich sehr weit oben schon mal geschildert…
„Ordenshallen 2.0“
In dem Konzept bleiben die Fraktionen wie sie sind. Die Charaktere schliessen sich aber einer „dritten Partei“ an die ein Zusammenspiel ermöglicht. Warum? Weil unsere „Helden“ Champions von Azeroth, Mawwalker,… sich einem höheren Ziel verbunden fühlen.
Der riesige Vorteil ist das der Grundkonflikt Allianz gegen Horder erhalten bleibt aber man den Spielerchar davon trennt was Dinge wie Gilden, Gruppen, Raids,… angeht.
Zusätzlich wäre viel intensiveres Storytelling mit den Fraktionen möglich. Die Nachtelfen trennen sich wegen Teldrassil von der Allianz? Plötzlich umsetzbar! Man könnte viel mehr erzählen in dem Konzept.