[Blutelfen RP-PvP] Haus Mondschwert

''Sag es...'' Shandria's Stimme hatte einen harten Beiklang, ihr Blick durchbohrte den Krieger wie ein unsichtbarer Speer. Doch Dante war es völlig gleichgültig, als würde er sie nicht hören, weigerte es zu verstehen, was sie von ihm wollte.

''Du hast vor zu gehen, stimmt's ?'' sagte er im messerscharfen Ton und hasste den Gedanken, wenn es so wäre, jetzt schon. Ihm wurde langsam klar, warum sie sich so eigenartig am heutigen Abend verhalten hatte und warum die beiden jetzt hier waren - sie nahm Abschied. Er sah sie an: ''ich sehe es doch in deinen Augen.''

''SAG ES,'' wiederholte sie laut, wobei ihre Lippen bebten und die Augen funkelten: ''SCHWÖRE ES mir, Dante.''

So standen sie einen Moment lang da und sahen einander weiter in die Augen. Dante kam es vor, als würde sie in seine Seele schauen...und er in ihre. Er gab den Kampf, der in seinem Inneren gerade tobte, sie davon abzubringen, was auch immer sie vorhatte, langsam auf. Shandria und ihrem Vorhaben sich in den Weg zu stellen war nicht richtig, unfair ihr gegenüber. Dante drängte seine Gefühle weit weg.

''Ich schwöre es, Shan'' sagte er mit fester, durchdringender Stimme: '' Beim Angesicht meiner Vorväter, SCHWÖRE ich dir, dass ich deiner Mutter, deiner Familie stets beistehen werde, sie beschützen werde...bis zu meinem letzten Atemzug.'' Dante ging einen Schritt zurück, als er es ausprach, legte seine rechte Hand auf die Brust und verbeugte sich. Shandria atmete erleichtert auf, während Dante sich langsam wieder aufrichtete.

''Darf ...''er''...''sie'' trotzdem begleiten?''

''Nein.'' kam Shan's Antwort, die Dante bereits vermutete: ''das ist allein ''ihre'' Aufgabe. Und versprich mir von unserem Gespräch Niemandem zu erzählen.''

''Ich werde wie ein Grab schweigen.'' sagte der Krieger trocken und konnte selbst nicht glauben, was er da von sich gab. Wenn Irya nur dieses Versprechen hören könnte, würde er mit Sicherheit Shan's Haus mit seinem Kopf unterm Arm verlassen. Aber das wäre Dante egal...

''Ich danke dir,'' sagte sie sanft, kam näher und sah zu ihm auf: '' vertraue mir einfach.''
Da war es...damit hatte sie ihn endgültig. Ja, er vertraute ihr, respektierte sie, hatte große Achtung vor ihr und bewunderte sie, so wie sie war. Und er würde keinen einzigen Versuch starten, um sie davon abzubringen, was sie vor hatte, gleich, wie schmerzlich sich das für ihn anfühlte.

Als Dante Shandria's Atem zuerst auf seinem Hals und dann auf der Wange spürte, neigte er den Kopf leicht zur Seite, um ihren Lippen zu entkommen: ''Nein, Shan...bitte.''

Sie legte ihre Hand auf seine Wange und drehte sein Gesicht zu sich. Er wehrte sich nicht, konnte es einfach nicht - wie weich und warm doch ihre Hand auf seiner Haut sich anfühlte. So standen sie da, ihre Gesichter waren dicht beieinander. Sie küsste ihn auf die Wange, hielt inne und sagte leise, aber in Dante's Ohren klang es wie Donner: ''du musst jetzt gehen.''

Er nickte.

Das schreckliche, widerliche Gefühl, sie vielleicht nie wieder zu sehen, überkam Dante und breitete sich wie ein Gift in seinem ganzen Körper aus. Er schaute tief in ihre Augen, zögerte zuerst und sprach dann doch das aus, was er noch zur keiner vorher gesagt hatte, was er zur keinen anderen jemals sagen würde: ''Ich habe mich in dich verliebt...damals, als ich dich vor 112 Jahren das erste mal auf der Straße sah. Ich liebe dich, Shan...mit jedem Fleck meines Herzens, mit meiner ganzen Seele,'' er verstummte für kurze Zeit, schaute zum Boden herunter und dann zur ihr wieder auf: ''ich erwarte nichts, ich würde niemals verlangen, dass du meine Gefühle erwiderst - ich will nur, dass du es weißt.''

Es stand keine Überraschung in Shandria's Augen, aber ihre Augen glänzten nun vor Nässe darin. Dante würde um die ganze Welt zu Fuss laufen, nur für ein einziges Lächeln von ihr... ihre Tränen hasste er. Er wollte nichts mehr hören, wandte ihr den Rücken zu und ging...wie sie es wollte.

Die Straßen von Silbermond waren leer und wirkten fremd, farblos, nicht real. Dante taumelte vorwärts, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Die Beine fühlten sich wie Watte an und schienen bei jedem Schritt einen weiteren zu versagen. Sahrlaen und Vescara kamen ihm entgegen. Sie plauderten miteinander und begrüßten Dante lächelnd. Er sah sie nur verschwommen, wie durch einen Schleier, versuchte ihnen wenigstens zu winken, schafte aber nicht mal das. Sein Arm war wie mit Blei gefüllt und verweigerte jede Bewegung nach oben. Sie gingen weiter, er auch. Wie er nach Hause geschafft hatte, wusste er nicht mehr - das ganze war wie ein schlechter Traum.

Dante saß auf der Treppe vor seinem Haus und schaute zum Himmel hinauf. Die Nacht, mit ihren ständigen Begleitern - dem hässlichen Mond und den abscheulichen Sternen - beanspruchten die ganze Überwelt für sich. Diese Sterne, in ihrem übernatürlichen Blau, kamen näher und schienen ''Ihr'' Gesicht zu formen. Dies zu sehen, fühlte sich so an, als würde jemand sein Herz in zwei Hälften mit einem stumpfen Messer schneiden. Er sah trotzdem weiter hinauf und wusste nicht, wem er seine Gebete sendete, flüsterte nur:

''Ich bitte nicht um Hilfe für ''sie''....ich flehe dich an, störe ''sie'' nicht, lass ''sie'' wieder nach Hause, zur ihrer Familie kommen...''
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Seit Stunden schon beobachtete Shandria die Ruinen der alten Nekromantenschule in den Pestländer. Die Gebäude ringsum waren vom Verfall deutlich gezeichnet, die Schule selbst sah auch nicht gerade stabil aus,schien sich aber besser gehalten zu haben als die restlichen Gebäude auf der Insel.
Es war ein ideales Versteck, jeder mied diesen Ort und niemand würde vermuten das nun wieder ein Nekromant hier sein Unwesen trieb.
Noch eine Stunde verstrich,doch niemand kam aus dem Gebäude heraus oder betrat es und Shan begann zu zweifeln, dass sie hier richtig war.
Es gab aber nur einen Weg herauszufnden, ob Voras dort drin war oder nicht.Ihre Hand schloss sich fest um den Griff ihres Schwertes als sie aus ihrem Versteck heraustrat und entschlossen auf das schwere Tor zuschritt.Dieses öffnete sich erstaunlich leicht,wenn man bedachte, dass es schon seit Jahren nicht in Benutzung war. Also war hier doch jemand.
Vorsichtig und sämtlichen Geräuschen lauschend stieg sie die Treppen zu den unterirdischen Krypten hinab.
Kerzen brannten überall und tauchten die einzelnen Räume in ein unheimliches Licht.
Schatten bewegten sich mit jedem Aufflackern der Flammen und ließen sie unruhig werden. In den Ecken lagen Knochen verstreut umher und ein widerlicher Gestank nach Verwesung drang in ihre Nase und verursachte einen Würgereiz in Shandria,aber er kam nicht von den herumliegenden Knochen.
Weder lebende noch untote Wesen traf sie an, als wäre die Schule verlassen.Aber da waren immer noch die brennenden Kerzen und dieser Gestank der dagegen sprach.
Shan schlich sich von Raum zu Raum.
"Was machst du hier Shandria?"
Die nur allzu bekannte Stimme lies sie zusammenzucken und sich umdrehen.Aus einer dunklen Ecke heraus trat....Irya. Die Arme vor der Brust verschränkt schaute sie ihrer Tochter direkt in die Augen und trat näher auf sie zu.
"Hatte ich dir nicht gesagt, dass du keinen Unsinn treiben sollst?"
Immer noch geschockt darüber ihre Mutter hier anzutreffen,brachte Shan nur ein Nicken zustande. Hatte Niawen sie verraten? Woher sollte die Fürstin sonst wissen,dass sie hier war?
Immer noch sprachlos (und das ist eine Seltenheit bei Shandria), starrte sie Irya einfach nur an.
"Er ist nicht hier. Wir gehen nach Haus!"
Dieser Befehlston lies keinen Wiederspruch zu und war typisch für die Fürstin und doch hatte Shandria ein eigenartiges Gefühl das sie nicht bestimmen konnte.Irya ging auf sie zu,wollte sie in den Arm nehmen oder auch weg ziehen.Beides hätte sein können,sie würde es jedenfalls nicht erfahren,denn auf einmal vernahm sie noch eine weitere Stimme.
"Er ist da."
Niawen trat aus dem Raum,aus dem sie gerade erst gekommen war und nickte Shan zu.
"Geh und tu was du tun mußt."
Shandria war hin und her gerissen,erst recht nachdem sich Irya wieder zu Wort meldete.
"Wir gehen nach Haus Shandria.Das ist keine Bitte!"
Als die junge Mondschwert sich immer noch nicht äußerte,geschweige denn sich von der Stelle rührte, wurde Irya bestimmender.
"Willst du dich einem Befehl widersetzen?"
"Geh ruhig Shandria." das war wieder Niawen "Deine Mutter und ich warten hier."
Man sah Shan direkt an,dass sie mit sich selbst kämpfte und der Entschluss stand fest als sie sich umdrehte um ihren Vater zu suchen. Sie wußte das Irya sie später spüren lassen würde,dass sie sich einem Befehl mal wieder widersetzte, doch das nahm sie in Kauf.
Vielleicht hätte sie nicht so mit sich gehadert,wenn sie nochmal zurückgeschaut hätte. Wenn sie gesehen hätte wie Niawen die Fürstin am Oberarm festhielt als diese ihr folgen wollte. Wenn sie mitbekommen hätte wie die Priesterin Irya an die Wand drängte und plötzlich einen Dolch aus dem Gewand hervorholte und Irya die Kehle durchschnitt.
Und vielleicht wäre sie nicht mehr so beunruhigt wenn sie mitangesehen hätte,wie die Illusion von der angeblichen Fürstin abfiel und einer von Voras Anhängern darunter zum Vorschein kam.
Doch all das bekam sie nicht mehr mit als sie die Treppen zum letzten Raum hinunterlief.
Was sie dort zu Gesicht bekam,lies sie das Blut in den Adern gefrieren. Mitten im Raum, der wie die anderen zuvor auch von Kerzen erleuchtet wurde, stand ein gläserner Sarg auf einem Podest. Der Sarg an sich störte sie nicht allzu sehr,es war eher der Inhalt.Die Augen fest auf ihn gerichtet schritt sie langsam immer weiter darauf zu und hatte keinerlei Augen für das was sonst noch in diesem Raum war.
Und so bemerkte sie nicht ihren Vater der an der Wand links neben ihr lehnte und mit einem boshaften Lächeln auf den Lippen seine Tochter beobachtete.Wie benommen starrte sie einfach nur die Tote in dem Sarg an.
Keine Verwesung,nicht das kleinste Anzeichen davon war zu erkennen als Shan auf ihre tote (leibliche) Mutter herabsah. Über 100 Jahre war es nun her wo Shandria sie verlor und wo sie an einem leeren Grab geweint hatte. Der Schock sie hier jetzt zu finden war unbeschreiblich.
"Du siehst genauso aus wie sie."
Sie schrak zusammen als die Stimme direkt hinter ihr erklang,aber es war zu spät.Der Dolch den Voras ihr in den Rücken rammte und stecken lies, kam noch bevor sie in der Lage war zu reagieren.
"Du bist es nicht wert ihr Gesicht zu tragen."
Voras spuckte auf sie als Shan in die Knie ging und ihr das Schwert aus den Händen glitt.
"Spürst du es?"
Natürlich spürte sie es.Es war nicht der Schmerz von den Dolch der sich in ihr Fleisch bohrte.Diesen Schmerz war sie gewohnt,sie wurde gut darauf trainiert in ihrer Gefangenschaft. Nein,was sie spürte war hundert mal schlimmer. Sie hatte das Gefühl als würde jemand feinen Draht durch sämtliche ihrer Adern schieben und eine Spur aus Feuer hinterlassen. Dieser Schmerz ging von dem Dolch aus und breitete sich langsam in ihrem Körper aus.
"Was....?" Mehr brachte sie nicht heraus als sie immer mehr zusammensackte.Sie wollte schreien,aber schaffte es sich das zu versagen.
"Eine Art Gift magischer Herkunft. Ich hatte viel Zeit zu experimentieren und das Ergebnis hier war eigentlich ein Zufall, aber überaus nützlich gerade." er lachte.
"Solang der Dolch in dir steckt werden die Schmerzen immer schlimmer und ich habe bestimmt nicht vor ihn herauszuziehen. Oh...und keine Sorge,das Gift tötet dich nicht."
Noch schlimmer? Schon jetzt waren sie unerträglich und jede Bewegung,jeder Atemzug machte die Sache noch schlimmer. Unter enormer Anstrengung versuchte sie mit der Hand den Dolch in ihrem Rücken herauszuziehen,aber sie kam nicht dran.
"Es wird Zeit dein Gesicht ein wenig zu verändern.Sag Leb wohl zu deiner Schönheit."
Shandria sah wie sich in Voras Händen grünes Feuer bildete das er auf ihr Gesicht abschoss. Sie wußte nicht wie,aber sie schaffte es gerade noch ein Schild aus Licht um sich zu errichten bevor sie getroffen wurde.
Das Feuer glitt am Schild ab und wurde so umgelenkt.Die Wände und der Boden hinter ihr gingen Flammen auf.Die wenigen Möbel fingen Feuer und die Reagenzgläser auf ihnen begannen zu schmelzen bei der unnatürlichen Hitze. Voras fluchte und schoss immer weiter auf sie,seine Angriffe waren nicht mehr geziehlt auf ihr Gesicht,sondern auf ihren gesamten Körper und Shan spürte wie die Kraft sie mehr und mehr verlies und ihr Schild schwächer wurde.
Sie war dumm gewesen.Natürlich hätte sie wissen müssen dass Voras nicht fair kämpfen würde. Sie war unvorsichtig und hatte sich zu sehr von dem Sarg ablenken lassen.
Und nun mußte sie hilflos und unter schlimmen Schmerzen miterleben wie ihr Schild an den ersten Stellen durchbrochen wurde und das grüne Feuer begann ihre Rüstung zu schmelzen. Sie war am Ende ihrer Kraft ohne auch nur einmal anzugreifen.
"Du verschließt die Augen immer noch vor dir selbst Shandria." Shan brauchte nicht aufzusehen umzu wissen das Niawens Stimme nur in ihrem Kopf erklang. Na toll,jetzt wurde sie wohl schon verrückt.
"Sieh in dich hinein und nutze dein eigenes Licht." Niawens Stimme war eindringlich und beschwörend und irgendwie glaubte Shan ihr.
Es war schwer sich trotz der Schmerzen zu konzentrieren und in sich zu kehren,doch was sie dort fand lies sie staunen.Ein starkes Licht brannte in ihr und Shan zögerte nicht es zu nutzen.Sie leitete es in ihre Arme und brachte es fertig ihren linken Handschuh abzustreifen.Sie wußte was sie zu tun hatte.
"Du bist nicht mehr wert als ein elender Bastard." Voras Stimme drang zu ihr durch,doch sie störte sich nicht daran und tastete mit der rechten Hand nach ihrem Schwert.
"Du hast eins vergessen Vater...." ihre Stimme war leise als sie ihn ansprach und Voras mußte sich vor sie hinknien um sie zu verstehen,hörte aber nicht auf sie mit dem Feuer weiter zu bearbeiten.
Shandria nutzte es und in dem Moment in dem ihr Schild in sich zusammenfiel,packte sie Voras mit der linken Hand am Arm und entzog ihm die Magie.
"..ich bin DEIN Bastard!"
Ihr Schwert schoss empor und bohrte sich in Voras linke Brust und durchstach sein Herz.
Das letzte was sie sah, war das verblüffte Gesicht ihres Vaters und wie er dann tot zu Boden ging.Dann wurde ihr schwarz vor den Augen und ihr Körper ergab sich dem Schmerz.
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Ich realisierte erst was ich da tat als die Wächter eintraten und mich fragend anstarrten. Inzwischen hatte ich es doch tatsächlich geschafft, sowohl die weiße Wand meiner Gemächer, sowie auch die neue rote Rüstung welche ich noch keine zwei Tage hatte zu beschädigen. Das Loch in der Wand mit meiner Faust darin deutete vor den Mitgliedern meines Hauses welche mich immer noch anstarrten nicht unbedingt von der gewohnten Beherrschung meiner selbst.
"Fürstin? Ist alles in Ordnung?" Fragte mich einer der beiden.
Ob alles in Ordnung war?

Oh bei dieser Frage hätte ich gerne ein weiteres Mal auf etwas eingeschlagen. Es war ja nicht so das ich es nicht Verstand, doch mit so wenig Intelligenz an diese Angelegenheit heran zu gehen war ja schon fast ein Meisterstück. Nun hatte Shandria endgültig den Verstand verloren und ich durfte ihr hinterher eilen um zu verhindern das man sie umbrachte.
In meiner Faust welche sich immer noch mehr in als an der Wand befand, war Niawens Brief. Die Nachricht welche verraten hatte warum sich meine Tochter die letzten Tage benommen hatte, als hätte Phosgen sie ein weiteres Mal mit irgend welchen fragwürden Cocktails als Lebendes Versuchskanienchen benutzt, bei diesem Gedankengang wusste ich wieder was ich schon fast vergessen hatte zu tun.
Nein dieses Mal hatte dieses Mädchen es zu weit getrieben.
Oh ich hatte schon Probleme mit Tarria als sie noch jünger war. Aber gegen Shandria war sie ja der reinste Engel. Der bloße Gedanke das Melina sich das von ihrer großen Schwester abschauen könnte reichte aus um mir den Angstschweiß den Rücken hinunter zu jagen.

"Herrin, ist alles in Ordnung?"
Wieder fragte einer der beiden Wächter.
Stimmt ja, die beiden Elfen standen noch dort und beobachteten mich, ob dieses Gefühl das mir ins Gesicht stieg, weitere Zornesröte oder Scham war konnte ich nicht sagen...beides hätte zutreffen können. Ich zog die Hand zurück und versuchte so gut wie mir in diesem Augenblick möglich, Haltung an zu nehmen.
"Ruft das Haus zusammen!"
Die beiden sahen sich an, zum Glück verneigten sie sich wortlos und gingen. Ich würde noch früh genug erklären müssen was vor sich ging, besser zu warten bis alle da waren.

Nun da ich wieder alleine war und mich etwas gesammelt hatte, spürte ich ihn, den Schmerz in meiner Hand. Ich zog den Handschuh aus und sah die Blutigen Knöchel und die abgeschürfte Haut. Mit den Zähnen zog ich die Fetzen herunter und betrachtete Kopfschüttelnd mein Werk.
"Gut gemacht Irya...verstümmle nur dich selbst!" Murrte ich mich selbst an. Den Handschuh warf ich auf den Schreibtisch als die Wut sich in Erschöpfung umwandelte und lies mich in den Stuhl fallen, welcher durch das Gewicht der Rüstung etwas nach hinten rutschte und knarzend durchgedrückt wurde. Na immerhin brach er mir nicht unter dem Allerwertesten weg.
Seufzend legte ich den Kopf zurück und starrte den Kronleuchter an.
Meine Kinder schafften es tatsächlich noch meine Lebensspanne zu verkürzen, kurz blickte ich geistesabwesend hinüber zu meinem großen Spiegel, ich war mir sicher irgend wo eine Sorgenfalte zu finden...verwarf diesen Gedanken schnell, schnappte meinen Handschuh und zog ihn auf dem Weg nach draußen wieder an.

Am Brunnen traf ich Leothas und Vescara.
Es brauchte nicht mehr als eine kurze Erklärung, dass Shandria in Gefahr war und sie waren bereit. Während sich die beiden rüsteten und ihre Reittier holten, trafen weiter Mitglieder des Hauses ein. Meine Wächter waren bereit in den Kampf, welcher ohne Zweifel kommen würde, zu ziehen. Leothas, Vescara, Dante, Anjalia, Sahrlaen, Aradin und Endarya zogen sofort los. Morwana blieb zurück, sie wollte mir erklären etwas wichtigeres zu erledigen zu haben. Mit meiner Untoten Schwester zu diskutieren hatte ich vor vielen Jahren bereits aufgeben. Bei der Todesritterin war Hopfen und Malz verloren.

Durch Niawens Brief wusste ich wohin wir mussten. Voras hatte mit seinem Versteck nur ein weiteres Klischee erfüllt. Ein Nekromant der sich in einer alten, verlassenen Nekromantenschule versteckte, welche in den letzten Jahren dutzende Male gesäubert wurde, welch ein unheimliches Geheimversteck.
Doch die Lage war trotz alle dem gut, es war eine befestigte Insel mir nur einem Eingang und die Mauern waren noch intakt. Wir nahmen mit Leothas und seiner Eismagie eine Abkürzung über den See und durchkämmten die alten Gebäude nach Spuren oder Anhaltspunkten.

Trotz all dem Chaos und dieser unnötigen Krise, versuchte ich auf meine Leute Ruhe auszustrahlen.
Es gelang...
Überhaupt nicht, das Gegenteil war der Fall. Bei unserem Ersten Kontakt dem man schon nach wenigen Worten anmerkte das sie uns zum einen erwartet und zum anderen kein bisschen über uns verwundert waren, war meine Ruhe und Geduld, schon Vergangenheit. Die Art dieser Aris oder wir auch immer ihr Name war, war einfach zu offensichtlich.
Gut, an dieser Stelle hatte Satheadis der uns ebenso zu Hilfe geeilt war wohl recht gehabt, ein zwei Worte mehr hätte ich wechseln können.
Beim Sonnenbrunnen...das waren ganz offensichtlich unsere Feinde und um etwas anderes zu erreichen hatten wir keine Zeit, ich hatte mein Kind zu retten.
Eine Nethermantin und ihr kleiner Dämon waren das eine, doch die Untote Schattenpriesterin in ihrer Leerenform, war etwas ganz anderes. Dazu bekamen wir noch das Vergnügen einer Monstrosität.

Während Sahrlaen und Vescara sich unbemerkt in Angriffsposition begeben hatten, wollte ich mich um die Untote kümmern. Als ich Angriff konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen wie Leothas einen Frontalangriff versuchte, Sahrlaen die Seiten wechselte und Dante, warum auch immer sein Schwert auf den großen Untoten warf.
Auch später wollte ich es gar nicht wissen, was einen Krieger auf dem Schlachtfeld dazu bringt seine Waffe zu werfen...
Die Leerenprieserin verschwand und ich war mir sicher sie war die größte Bedrohung. Als ich mich zu dem wandelndem Kadaver umdrehte war es schon zu spät. Er traf mich und wischte mich wie eine Fliege einfach von den Füßen. Die unsanfte Landung hatte ich relativ schnell verarbeitet, dass dieser Gorilla von einem Elfen sich auf mich drauf warf und mir sämtliche Luft aus den Lungen presste, war schlimmer. Danach fiel Dante noch über Vescara her, entwaffnete sie und würgte die Elfe. "Gern geschehen Fürstin."
Meinte er das ernst?
Irritiert schüttelte ich noch etwas benommen den Kopf und versuchte mir einen Überblick zu verschaffen.
Sahrlaen und Aradin bekämpften sich, Leothas und seine Untoten Diener waren dabei sich um die Nethermantin zu kümmern und Endarya spielte mit der Monstrosität fangen. Als Satheadis...nennen wir es einen Feuerball auf die Untote Priesterin warf, nutzte ich die Chance und entfesselte eine Lichtnova.
Danach ging alles schnell, die Priesterin entkam mit einem Ohrenbetäubendem Schrei, Aradin nahm die Nethermantin gefangen und Sahrlaen kam wieder zur Vernunft.
Satheadis, Endarya eine seiner Schülerinnen und ich machten dem Untoten Monster den gar aus und auch Dante hörte auf seine Verbündete anzugreifen.
Es dauerte einen Moment bis sich alle wieder gefangen hatten.
Nach einer kurzen und unbefriedigenden Unterhaltung, beendete ich das Gespräch mit dieser Aris. Aradin warf den Kopf weg und Satheadis seufzte wie immer.

Was wir in der Krypta fanden war ein erschreckender Anblick, ich versuche das gesehene immer noch zu verdrängen. Wir fanden Shandria schwer verwundet mit einem Dolch im Rücken vor. Dante trug sie durch das Portal welches mein Magister und seine Schülerin gewoben hatten nach Hause.
Es benötigte nicht vieler Worte und Satheadis Verstand sofort.
Er blieb zurück bei der Leiche und dem Verwüstetem Ort. Ich wusste das ich mich auf ihn verlassen kann, besonders wenn es darum ging etwas einzuäschern. Zurück in Quel'thalas zogen wir uns angeschlagen und verwundet zurück in die Hallen der Ruhe.
Mein Großmagister holte unsere Gruppe schließlich in den Straßen ein. Mit zufriedenen Gesichtsausdruck nickte er nur, noch bevor ich fragen konnte ob die Sache erledigt war. Ich kümmerte mich um Shandrias Verletzungen die noch immer nicht bei Bewußtsein war. Mit meiner Magie, heißem Wasser und Nadel sowie Faden brauchte ich doch etwas die nicht gerade kleine Wunde zu behandeln. In den nächsten Tagen würde ich sie noch ein paar Mal versorgen müssen um Narbenbildung zu verhindern. Erst tief in der Nacht konnte ich mich überwinden und meiner Arbeit nach gehen, für den Schlaf war ich immer noch zu aufgebracht.
Auf dem Schreibtisch lagen Gesuche, Frontberichte, Rechnungen und anderes.
Was mir jedoch mehr in meine Augen stach war eine Liste der Abbaurate meiner Mine im Schlingendorntal. Ganz offensichtlich stimmte da mehr nicht den sie warf keinen Ertrag ab.
Das würde wohl der nächste Punkt auf meiner Liste sein und ich hatte mich zu beeilen, denn das Falkenrennen war bald...
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Die Worte der Fürstin, dass sie sich um ihre Tochter selbst kümmern wollte, waren eindeutig, Dante respektierte das, ganz gleich wie groß sein Wunsch war, zu dieser schweren Stunde bei ''ihr'' zu sein. Er kam am nächsten Tag, nach seiner wieder-mal-ohne-Schlaf Nacht, noch einmal in die Hallen der Ruhe. Wie er schon vermutete, war die große Halle, wo vor kurzem Shandria versorgt wurde, leer - ''sie'' lag in Gemächern der Fürstin. Er ging...

Warten...

Hoffen...

Reiten...

Alle Mitglieder des Hauses waren im Silbermond, waren in Sicherheit, auf ihn würde man wohl für paar Tage verzichten können.

Dante kam oft hierher...zu diesem Stein, zu dem Shan ihn bei ihrer ersten Begegnung geführt hatte. Er kam hierher um allein zu sein, um nachzudenken, um der Stille zu zuhören. Ja, er hatte vieles in seinem Leben gehört - Versprechungen, Schwüre, Komplimente, aber das schönste, das beste, was er je gehört hatte, war die Stille - seine ständige Begleiterin. Sie log nicht...
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"Eine Reise?"
Alan'thaes runzelte seine Stirn während er noch immer seine Fürstin Irya, dabei beobachtete wie sie hinter ihrer kleinen Tochter um den großen Bürotisch, her lief.
Diese friedlichen Momente hatten etwas für sich, auch wenn dennoch durch solche Bilder keinerlei Verlangen in ihm aufkam nach einer eigenen Familie.
"Die Reisegruppe ist bereits zusammengestellt und-"
"Ist von mir noch lange nicht genehmigt!"
Unterbrach Irya ihre ältere Tochter Tarria die mit ihrer kleinen weißen Katze auf dem Schoß auf einem Stuhl im hinteren Teil des runden Raumes saß. Auf die Aussage ihrer Mutter hin verzog die Weltenwanderin fürchterlich das Gesicht.
"Ich lasse dich nicht mit dem halben Haus auf die Inseln los."
Irya packte die kleine Melina die zufrieden kicherte und nahm sie auf den Arm.
"Wir haben mehrere Aufgabenbereiche...Alan'thaes?"
Der Kampfmagier verbeugte sich huldvoll.
"Zu euren Diensten."
Er lächelte.
"Ich möchte das ihr heute Abend das praktische Training von Satheadis Schüler übernehmt. Sinnvolle Praxis. Die einfachsten Grundlagen."
Wieder verbeugte sich Alan'thaes.
"Kann ich alle fünf Arkanen Schüler des Hauses erwarten Fürstin?"
"Wir werden sehen."
Tarria sprang auf und warf die Katze von ihrem Schoß.
"Ich nehme Dante, Vescara, Janera und Shandria mit...Sheena will uns ebenso begleiten."
"Du und Shandria? Und warum beim Brunnen nimmst ausgerechnet du eine Pandarin mit? Bei deiner üblichen Einstellung den anderen Völkern gegenüber sollte ich dich eigentlich im Keller einsperren und nicht an die Front schicken.."
Irya blickte ihre Tochter Stirnrunzelnd an und winkte ab. Alan'thaes musste sich ein Schmunzeln verkneifen.
"Das mit Shandria halte ich für keine gute Idee aber wenn sie mit dir geht...Vielleicht schadet es euch nicht."
Tarria grinste aber Irya hob schnell mahnend den Finger.
"Du hast deine Aufgabe Tochter, die Lager der Sin'dorei in Azuna und Val'shara, unser Haus nimmt an keinen sinnlosen Kampfhandlungen um irgend welche Stellungen teil. Lass die Hunde einfach Hunde sein. Enttäusch mich nicht!"
Tarria verbeugte sich und eilte zur Tür hinaus.

Melina kniff ihrer Mutter in die Nase und Irya schüttelte ihren Kopf leicht und nahm die kleine Elfenhand immer wieder aus ihrem Gesicht.
"Bei allem Respekt Fürstin, ist es klug Tarria von der Leine zu lassen? Sie ist nicht für ihre Zurückhaltung bekannt."
Irya seufzte.
"Wenn sie Shandria als Stimme der Vernunft mitnimmt, denke ich nicht das es große Probleme gibt. Ihre Aufträge nimmt sie stets Ernst."
Der Kampfmagier nickte.
"Natürlich..also, wie weit darf ich bei dem Unterricht gehen?"
Irya lies ihr Kind auf den Boden und Alan'thaes nahm Haltung an als sie ihn fixierte.
"Du kennst die Antwort. So ein Desaster wie das letzte Mal sollten wir vermeiden, nicht wahr?"
Der Elf verbeugte sich und blinzelte sich aus den Hallen.

Draußen fluchte er in sich hinein.
Lieber würde er mit auf die Inseln und nicht Aufpasser für eine Hand voll Schüler spielen.
Tarria und ihr wilder Haufen würden ohnehin nur die Ausgrabungsstellen der Akademie niedertrampeln.
Er machte sich auf den Weg und hoffte innerlich darauf bald erlöst zu werden von dieser Aufgabe, noch bevor er sie anging...
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Während die Mitglieder des Hauses dabei sind ihr Stadtfest zu planen, packt Tarria ihre Sachen zusammen. Es würde ihrer Schwester zwar gar nicht gefallen aber ihre Abreise auf die Inseln war überfällig und wenn sie bis zum Fest zurück sein wollte, ging ihnen langsam die Zeit aus.

Sie hatten es lange genug aufgeschoben, es wurde Zeit...
Seit seinem Verschwinden hatte sich viel verändert in Silbermond, als er nach einer gefühlten Ewigkeit wieder durch die Straßen der Stadt schritt erkannte er nur wenig wieder. Das Auftreten der Legion hatte selbst hier im Kern des Königreiches weit weg von der Front seine Spuren hinterlassen.
Doch eine Sache war noch immer so wie früher, als er auf den königlichen Markt trat sah er schon von Weiten das weiße Schwert auf schwarzem Grund. Das Wappen des Hauses Mondschwert wehte noch immer wie eh und je über den Hallen.
Langsam fuhr die Weltenwanderin mit der Hand über den Daumenbreiten Abdruck vor ihr. Es war nicht schwer den Spuren zu folgen. Die schwere Rüstung des Verlassenen hinterließ mehr als deutliche Spuren im weichen Waldboden von Val'shara. Die Spuren führten von dem Turm der Wächterinnen und dem Lager der Sin'dorei in Richtung Norden. Es hatte Tarria nicht viel Mühe gekostet die Stelle zu finden an der Phosgen das Wasser verlassen hatte. Die Spuren führten in den Wald selbst hinein der sich düster und bedrohlich wie eine Mauer vor der Elfe aufbaute. Sie erhob sich von den Knie und ging langsam den Spuren folgend in das Unterholze des Waldes. Weit wollte sie sich nicht von ihrem Lager und den anderen entfernen. Auch sollte sie es vermeiden das ganze Worgen Bataillon aufzuschrecken welches den Turm nahe ihrem Lager eingenommen hatte. Auch wenn die Hunde das Lager der Sin'dorei nicht angriffen und es ihnen egal schien, war Vorsicht geboten.

Tarria bewegte sich langsam und vorsichtig über den Waldboden, darauf bedacht so leichtfüßig wo möglich keine Spuren im Boden zu hinterlassen. Das alleine gestaltete sich nach den Regengüssen letzter Nacht als schwierig. Sie hatte den Wald kaum betreten als alle ihre Instinkte sie warnten. Neben ihr schoss etwas aus den Unterholz. Mit einer Rolle zur Seite konnte die Elfe gerade so ausweichen, rollte sich auf die Füße zurück und wirbelte herum. Ein Pferd mit einem gefährlichem Horn auf dem Kopf bremste den Ansturm ab und wendete. Tarria Griff nach ihrer Kampflanze, klappte diese aus und wirbelte die Waffe mit den beiden Klingen an beiden Enden durch die Luft. Das Pferd schabte mit den Hufen und stürmte erneut an. Innerhalb eines Wimpernachlages, wich die Weltenwanderin zur Seite aus und ließ ihre Waffe auf das Haupt des Tieres niedergehen. Als die Kampflanze den Hals durchtrennte, erschlaffe der Körper des Tieres, die Vorderläufe knickten zuerst ein und es überschlug sich einige Male. Die arkanen Verstärkungsrunen an ihrem Körper glühten noch einen Moment lang auf, dann verblassten sie und stille legte sich wieder über den Wald.

Tarria klappte ihre Waffe ein und schritt langsam zu dem erlegten Tier hinüber. Sie kniete sich hin und legte ihre Hand auf den Bauch, schlos die Augen und Sprach leise: "Schlafe für immer und ewiger Gelassenheit."
Sie öffnete die Augen und machte einen Satz zurück, panisch schüttelte sie ihre Hand und prüfte sie dann hektisch. Erst nachdem Tarria sicher war das alles in Ordnung war, starrte die Elfe mit abscheu im Blick wieder auf das tote Pferd hinunter. Eine dunkelrote, zähe Flüssigkeit sickerte aus dem Hals des Tieres und hatte versucht ihre Hand zu erreichen, so als hätte sie ein Eigenleben. Wie ein Parasit der seinen Wirt verloren hatte wand sich das dunkle Etwas, bevor es im Waldboden verschwand und das grüne Gras damit färbte und abtötete. Tarria trat noch weiter zurück, zog ihren Bogen und behielt ihre Umgebung im Auge. Dieser Wald war alt und etwas böses trieb hier sein Unwesen. Erst rückwärts, dann mit schnellen Schritten, den Blick nach hinten gerichtet und schließlich laufend, brachte sie Abstand zwischen dem Unterholz und sich.

Die Weltenwanderin musste zurück zu den anderen, alleine war der Wald möglicher weise eine Todesfalle. Dennoch mussten sie dort hinein den sie mussten ihren Verlassenen wieder einfangen.
Ihre Mutter würde sie in der Luft zerreißen wenn sie am ersten Tag ihrer Mission bereits ein Mitglied verloren hätte. Tarria durfte nicht mit Verlusten zurück nach Quel'thalas. Sie mussten Phosgen suchen und sich dem Alptraum des Waldes stellen...
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Irya blickte von ihrem Schreibtisch auf als die lauten Stimmen verschiedener Personen immer deutlicher wurden. Nerian der neben ihr auf seinem Platz saß und gerade an dem Gesuch für Solis Jagdlizenz arbeitete hob ebenfalls den Blick und belegte die Tür kurzerhand mit einem Zauber der die Geräusche von außerhalb abschottete. Irya stand auf und ihr Mann seufzte übertrieben laut.
"Wenn du da raus gehst, Astore...ist dein Abend ruiniert. Das ist dir klar oder?"
Die Elfe nickte, lächelte Nerian an und wendete sich zum gehen.
"Ja...damit rechne ich fest."
Kaum durch den Vorhang und den Zauber hindurch gab es einen knall.
Wie zur Salzsäule erstarrt stand Irya da.
Neben ihr an der Wand lagen Scherben, ihr Kleid hatte es ebenso erwisch wie die Wand.
Die Elfenfürstin stand immer noch regungslos da, die Augen geschlossen, nur an dem fassungslosem Ausdruck in ihrem Gesicht erkannte man Regungen.
Irya fasste sich ins Haar und öffnete ihre Augen. So hielt eine lange Suppennudel in ihrer Hand.
Dafür war es im Raum nun still.
Irya funkelte wütend in die Richtung aus der das Suppe Geschoss abgefeuert wurde und fixierte einen Pandaren der die Elfe anstarrte.
Sie selbst blickte nun an sich hinab, der Inhalt der Schüssel die nun in Scherben neben ihr lag, hatte sie voll getroffen.
Sofort rannte Alan'thaes der bei dem Pandaren stand zu seiner Fürstin und wedelte mit den Armen.
"Beim Sonnenbrunnen...Herrin...es ist meine Schuld...ich..."
Weiter kam der Elf nicht den in diesem Moment begann der Pandare zu schimpfen und zu fluchen. Er gestikulierte wild mit den Armen.
"Omnom nom omnom nom omn nomnomn!"
Der Pandare griff in eine Kiste die neben ihm auf dem Boden stand und nahm noch eine eingepackte Schüssel mit möglicherweise Nudelsuppe in die Hand.
Als der pelzige Gast ausholte sah man links und rechts von ihm zwei Schemen die genau auf ihm landeten und ihn zu Boden drückten.
"WERFT IHN RAUS!"
Brüllte Irya ihre beiden Blutritter an die dabei waren den Pandaren an den Händen gepackt auf die Beine zu ziehen.
"Meine Herrin...er ist der einzige Liferant für Nudelsuppe den wir haben."
Irya packte Alan'thaes am Kragen und zog ihn an sich heran.
"Selbst wenn er Gold spucken würde morgens und Abends...werft...ihn...RAUS!"
Der Elf seufzte:"Das wird der jungen Lady Shandria nicht gefallen."
Irya die gerade dabei war sich umzudrehen, stoppte auf dem Absatz und drehte sich wieder dem Magister zu.
"Meine Tochter kann froh sein das sie auf den Verherrten Inseln ist. Die lernt mich noch kennen mit ihrem Unfug."
"Omnom nom om nom omnomnom nom omnnom!!!"
Schimpfte der Pandare als ihn Rederion und Alarian aus den Hallen zogen.
Irya zeigte dem Pandaren die Faust und deutet auf den Ausgang der Hallen.
"Und schieb dir deine Nudeln sonst wo hin!"
Wütend ging sie zurück in ihre Räumlichkeiten und rannte in Nerian hinein. Der sah sie völlig irritiert an, fasste in ihr Haar und zog eine kleine weitere Suppennudel heraus.
"Was hab ich gesagt...ruiniert. Ist das Nudelsuppe auf deinem Kleid?"
Irya drückte ihren Mann unsanft beiseite und ging nach oben in das Schlafzimmer.
"Bis das der Tod uns scheidet oder? Frag nur weiter!"
Nerian warf die Hände in die Luft und ging nach draußen zu Alan'thaes.
"Sorgt lieber dafür das dieser Saustall weg ist wenn du Fürstin zurück kommt...sie ist im Moment etwas empfindlich wie ich fürchte."
Der Magister verbeugte sich und verschwand.

Wild mit den Armen fuchtelnd stand Satheadis mit Vrym vor den Stadtoren. Solis und Neloth standen als Puplikum daneben. Der Großmagister des Hauses rief völlig sinnfreie Zauberformeln durch die Luft und lies alberne Funken und Zauberkunststücke vollbringen, gehüllt in eine selten hässliche Robe und einen Spitzhut der beim bloßen betrachten nach Einäscherung schrie. Nach kurzer Zeit des Beobachtens entschied Irya das sie nun soweit war sich in den Schlaf zu trinken.
Kaum Zuhause öffnete die am Schreibtisch eine Flasche Wein, schnenkte sich das Glas voll und sah nach draußen in die Hallen, wo viele Kisten standen, gefüllt mit Nudelsuppe.
"Wenige Tage noch...Brunnen gib mir Kraft..."
Es hatte lange gedauert das Geschehene zu verarbeiten. Vieles hatte die Aufmerksamkeit des Hauses auf sich gezogen nach den ersten Angriffen der Legion auf Azeroth.
Die Sin'dorei waren ausgezogen um ihre Heimat zu verteidigen und hatten allesamt mit Blut und Schweiß bezahlt.
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Nach dem harten Kampf im Vorgebirge hatte man noch versucht die losen Enden in Shandrias Vergangenheit zu kappen und einen ihrer alten Peiniger vom Anglitz der Planetenoberfläche zu tilgen. Die Tatsache das sich der Mensch in Sturmwind aufhielt, war ein Problem doch nicht unüberwindbar, dank Magie. Eine kleine Gruppe machte sich also auf den Weg in den Süden um das Ziel zu eleminieren und Shandria Ruhe zu schenken.
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Der Anschlag wurde jedoch vereiltelt und die Wachen Sturmwinds nahmen Arthur das Ziel der Elfen in Schutzhaft.
Sie kehrten ohne ihre Rache zurück.
Vorerst...

Nach der Sache mit Shandrias Vater wo sie diese halbtod aus dem Unterschlupf des Nekromanten retten mussten, war die Lage in der Familie noch zusätzlich angespannt.
http://www.directupload.net/file/d/4524/6op75lpp_jpg.htm
Shandria überlebte doch es herrschte ein rauer Ton in der Fürstenfamilie die über das törichte Handeln ihrer Tochter mehr als wütend waren.

So dauerte es deutlich länger Shandrias Plan umzusetzen ein Fest zu veranstalten. Es sollte ein Stadtfest werden, doch innerhalb der Mauern Silbermonds war man wenig begeistern davon, Austragungsort eines großen, Völkerübergreifenden Festes zu sein. So wurde dieses kurzerhand auf den Falkenplatz ausgelagert.
Die Planung verlief recht gut, bis ein Gesuch das Haus erreichte das man auf den Inseln die Hilfe der Sin'dorei benötige.
Kurzerhand entschied man sich eine kleine Einheit auf die Inseln zu schicken, darunter auch Tarria und Shandria. Die beiden Schwestern die sich überhaupt nicht leiden konnten so wie auch Dante. Wo der Verlassene Phosgen dann her kam war ein Rätsel das jedoch dazu führte das Tarria und der Untote in eine Konfrontation gerieten und sich fast gegenseitig töteten.
Die Weltenwanderin besiegte den Verlassenen welcher die Flucht ergriff.
Die Elfen und der Untote kehren nacheinander zurück in die Stadt Silbermond. Da der Bericht von Tarria über die Mission sehr knapp ausfiel und von der Auseinandersetzung mit Phosgen nichts darin stand, waren die Spannungen zwar spürbar doch nicht zu erklären.

Kurz nachdem Shandria zurück wahr begannen die letzten Schritte und auch wenn es Ärger mit einigen Lieferanten gab, so konnte doch alles besorgt werden was von nöten war für ein Fest.
Kurz vor dem Ende allerdings…machte den Elfen ein Feuerteufel auf dem Falkenplatz einen Stich durch die Rechnung. Ein Fest dort würde sich schwierig gestalten wenn jemand unablässig den Platz in Flammen steckte.
So entschied man sich den Ausweichplan zu nutzen und das Fest auf den Inseln der Sonnnwanderer statt finden zu lassen.
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Es wurden Stände errichtet, die Auftritte der Coverband der Tauren Chieftains geprobt und Waren heran geschafft.
Da auf den Inseln der Sonnenwanderer Kämpfe nicht erlaubt waren, mussten die angekündigten Zweikämpfe bedauerlicher weise abgesagt werden. So sparten sich Irya und Cobox immerhin einige blaue Flecken.
Die Mönchin allerdings war alles andere als zufrieden damit und man konnte ihr die Langeweile deutlich ansehen. Sie war halt mehr eine Kämpferin.
Auch der Großmagister des Hauses Satheadis und ein unbekannter Künstler probten ihre Auftritte. Zwei Tage vor dem Fest wurden die letzten Vorbereitungen auf der Insel langsam abgeschlossen. Das Fest konnte kommen…

Die Stände öffneten pünktlich zur 19. Abendstunde und bald trafen die ersten Gäste ein.
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Von überall her kamen die Leute um dem Fest beizuwohnen. Freunde des Hauses, Verbündete und auch unbekannte Gäste aus allen möglichen Winkeln der Welt.
Der Verlassene Phosgen übernahm mit seinen Nudeln einen eigenen Stand.
Wie erfolgreich ein Untoter wohl offene Lebensmittel verkaufte war so eine Sache…
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Bis zur ersten Vorstellung zur vollen Stunde wurden allerhand Waren verkauft und Geschäfte gemacht.

Shandria verkaufte ihre Lose an die Gäste die allerhand tolle Preise gewinnen konnten.
Satheadis, Iryas Großmagister sagte den Leuten ihre Zukunft voraus. Nicht wenige nahmen dieses Angebot an, trotz der Tatsache das der Magister einem teils doch wirklich lächerlichen Unfug erzählte.
Soreil, Solis, Vescara und Neloth übernahmen die Stände. Da Ithilliel nicht da war wurde auch der Kleiderstand weggelassen doch man erkannte sehr schnell das das doch eher strenge Abendprogramm mehr als ausreichte.
Dante, Danerin, Cobox, Vrym und Nerian passten auf während Irya den Überblick behielt und sich so gut es ging um die Gäste und Leute kümmerte.
Die große Anzahl an Gäste freute natürlich umso mehr und die Kassen klingelten zum Glück für das Haus welches keine Geringe Summe ausgegeben hatte um an die Waren heran zu kommen.
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Mit etwas Verspätung begann die erste Show des Abends. Der Großmagister des Hauses führte neben seinem Stand als Wahrsager eine Zaubershow mit seinem Gehilfen Vrym auf in der er den Armen Elfen unzählige Male in alles mögliche verwandelte. Eine Frau, Tiere und Pflanzen. Am Ende verschwand der Elf von der Bühne nachdem er wieder seine normale Gestalt hatte und rennen konnte. Satheadis der die ganze Aufführung über reimte unterhielt die Leute damit nicht schlecht. Nerian allerdings murmelte unzufrieden vor sich hin, dass ein Magister Silbermonds sich so lächerlich machte.

Nach Satheadis auftritt kam dich Coverband der Tauren Chieftains mit dem Song "For the Horde". Es gelang wunderbar und auch die Fehler der Probe vom Vortag waren verschwunden. Nach der Aufführung gingen die Leute zurück zu den Ständen. Die waren wurden wieder verkauft.
Eine Dämonenjägerin die sich zusätzlich freiwillig als Wache zur Verfügung stellte, übernahm augenblicklich die Verfolgung eines kleinen Störenfrieds der auch nicht sonderlich weit kam.
So verlief der Abend friedlich und wir geplant.

Den Zeitplan nach dem ersten Konzert etwas angepasst machte Sahrlaen als Herold die Ansage für die Theateraufführung in der es um einen Jungen und seine Eltern ging die darüber diskutierten wie der Junge am besten 28 durch 7 lernte. Die Rolle des Vaters übernahm Nerian. Die Mutter in einem rosa Kleid spielte der Verlassene Phosgen und Solis spielte die Rolle des Sohnes. Wie unglaublich lächerlich der Untote in seinem Kleid aussah...man hatte fast schon Mitleid.

Danach trat ein weiteres Mal die Band auf. Ein unbekannter Künstler namens Pierre der Leute auf die Bühne bat und sie dort als Kunstwerke mit zweifelhaften Namen zur Schau stellte. Als er Irya und Nerian auf die Bühne bat, Irya sich auf einen Stuhl stellen lies mit einem Stück Schnurr, das andere Ende Nerian reichte und sagte. "Dieses Kunstwerk nenne ich...Schöner Mann lässt steigen eine Drachen." Sprang Irya von ihrem Stuhl doch Nerian war schneller. Der Künstler verabschiedete sich hastig und rannte davon, der Fürst hinterher. Mit seiner Robe war er jedoch nicht schnell genug.

Zum Schluss gab es noch die Verlosung mit den Preisen.

3. Platz: Ein Diamantring der mehrere Tausend Goldstücke wert war.

2. Preis: Ein teures und seltenes Haustier.

1. Preis: Ein Saphirpanter als Reittier.

Als Trostpreis verteilte Irya schließlich an alle ein Stück Seife zum Umhängen. Selbst jene die nicht an der Verlosung teil genommen hatten bekamen eine Seife. Shandria hatte das ganze Lager des Hauses gefüllt. Es war mehr als genug Seife für alle da.
Zum Abschluss spielte die Coverband noch "I'am Murloc." Und gab schließlich noch Autogramme.

Ein paar Stände hatten schließlich noch geöffnet als die Leute sich langsam auf den Heimweg machen. Die Mondschwerter waren auf jeden Fall erledigt und eines nach dem anderen machte sich auf den Heimweg. Sie brauchten alle eine Pause von dem anstrengendem Abend.
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Es roch immer noch verbrannt. Der Geruch stach in der Nase doch der Blick der Weltenwanderin war weiterhin auf den zerstörten Höhleneingang gerichtet. Gedankenverloren schraubte sie die schwarze Pfeilspitze auf den Schaft ihres Pfeils und warf diesen zu dem Haufen der neben ihr lag. Alle 21 verbliebenen Pfeile mussten vorbereitet werden.

Die Rückeroberung der Goldmine im Südlichen Schlingendorntal oder dem Cap, wie es inzwischen hieß, hatte am Vortag begonnen. Dante, Sahrlaen, Vescara, Neloth, Shandria und Tarria waren aufgebrochen um sich darum zu kümmern. Die Elfen hatten die Umgebung und ihre Gegner ausgespäht und sich einen Plan zurecht gelegt. Einen Tag nach ihrer Ankunft hatten sie damit begonnen die Spähertrupps des Feindes in der Umgebung der Höhle auszuschalten.

Nachdem Neloth erst Vescara und schließlich auch noch Tarria mit einem Zauber getroffen hatte, anstelle ihrer Feinde, war die Stimmung gekippt. Nach einem hässlichen Kampf vor der Mine bei der sie die Aufmerksamkeit der anderen Banditen erregt hatten, hatte Tarria dem Magisterlehrling kurzerhand den Befehl erteilt den Mineneingang zu sprengen und die restlichen Banditen einfach unter Tage einzuschließen. Das Problem das sie nun hatten, sie kamen auch nicht mehr hinein.

Ein schmaler Luftschacht versorgte die Mine mit Frischluft, zu eng um hindurch zu kommen aber breit genug um etwas hinein bekommen. Neloth bereitete gerade die Rauchgranaten vor. Der Plan für die restlichen Gegner war simpel...
Rauchgranaten in den Schacht...
Luftzufuhr unterbrechen...
Warten.
Nicht mehr viel durfte von den Banditen in der Mine lebendig sein wen sie den Eingang wieder öffnen würden. Das große Problem das die Elfen noch hatten war die Verstärkung die bereits am nächsten Tag eintreffen sollte aus Beutebucht.
An Tagen wie diesen vermisste Tarria eine gut ausgebildete Einheit Waldläufer in ihrem Haus. Es gab dort zu viele Nahkämpfer und Zauberwirker aber so gut wie keine Bogenschützen.
Sie füllte ihren Köcher auf und sprang auf die Beine. Es half so oder so nichts.
Die Feindliche Verstärkung würde kommen, die große Frage war nun, wie würden sie sich der Überzahl an Feinden stellen...
"Tarria runter vom Esstisch!" Kam es streng vom anderen Ende hinüber. Irya zeigte auf den Gürtel den ihre Tochter, welche gerade dabei war sich anzuziehen, gedankenverloren auf den Tisch gelegt hatte.
"Entschuldige..." Murrte Tarria und zog den Teil ihrer Ausrüstung unter dem strengen Blick ihrer Eltern herunter. Nur die kleine Melina, mit ihrem Stück Brot in der Hand lachte herzlich wie fast immer.
Irya trank einen Schluck Tee und Griff unter den Tisch, um das aufzuheben was ihre kleine Tochter beim gemeinsamen Familienfrühstück, hinuntergeworfen hatte.
"Wo ist eigentlich Shandria? Braucht sie nicht zum essen kommen?"
Fast synchron hoben Nerian und Tarria unwissend die Hände und zuckten mit den Achseln. Melina lies ihr Brot neben sich auf den Boden hinunter fallen und klatschte vergnügt mit den Brotteig verklebten Fingern in die Hände. "Shan...Shan... Shan." Kam es begeistern von der kleinen Elfe in ihrem Stuhl.
Genervt beugte sich Irya hinunter, hob das zerkaute Brot auf und warf es auf ihren eigenen Teller. "Melina wir essen über dem Teller!"
Tarria musste ihr Lachen zurückhalten und legte zuletzt ihre Schulterstücke an.
"Was soll ich jetzt mit diesem Kind und ihrem Winterhauch Unfug machen?" Warf Irya in die Familienrunde ein.
"Keine Ahnung Minn'da." Kam es wie ein Pfeil von Tarria, welche an ihrer Mutter vorbei huschte, ihr einen Kuss auf die Stirn gab und sich ein Gebäck vom Esstisch schnappte.
Irya wollte ihrer Tochter auf die Hand schlagen war aber zu langsam.
"Hey, wir essen am Tisch!"
Die Weltenwanderin verschwand durch die Tür mit einem Kichern.
Irya sah ihren Mann an.
"Ich mische mich nicht ein."
Er huschte ebenso an seiner Frau vorbei, gab ihr einen schnellen Kuss, doch sein versuch mit dem Gebäck scheiterte kläglich.
"Für dich gilt das selbe."
Nerian lies, was er mit den Fingern nicht schnell genug fassen konnte, einfach mit einem Zauber in seiner Hand auftauchen, zwinkerte und entschwand mit arkaner Magie einfach.
Ein genervtes Stöhnen später widmete sich Irya wieder ihrer kleinsten.
"Und was machen wir beide jetzt mein Sonnenstrahl?"
Die kleine Elfe klatschte wieder eifrig in die Hände.
"Shan! Shan! Shan!"
Irya stand auf und hob die Kleine aus ihrem Stuhl.
"Na komm, erst einmal machen wir deine Finger sauber kleine Lady."
Melina umklammerte den Hals ihrer Mutter mit den dreckigen Fingern.
"Ach Melina... jetzt bin ich auch voll Brot!"
"Ei Ei Ei."
Kam es von dem Elfenkind welches sich an ihre Mutter drückte.

Gerade als Irya versuchte die dreckigen Hände ihrer Tochter zu bändigen klopfte es an der Tür.
"Herein."
Antwortete Irya hastig, die dabei war zu versuchen Finger und Mund ihrer Kleinsten unter Widerstand von den Spuren des Frühstücks zu befreien. Selbst die Fürstin hatte nun Essensreste an Kleidung und in den Haaren.
Zwei Wachen führten einen Weltenwanderer herein den Irya kannte.
"Velran. Was verschafft mir das Vergnügen?"
Der Elf verbeugte sich respektvoll und musste sich ein Grinsen verkneifen bei dem Anblick der sich ihm bot.
"Eure Tochter Tarria, werte Fürstin."
Er reichte Irya einen versiegelten Umschlag.
Sie betrachtete das Siegel und runzelte die Stirn.
Es war ein offizielles Dokument des Sonnenzornturms.
Irya brach das Siegel und las die Nachricht:


Sehr geehrte Lady Irya Mondschwert,

dem Gesuch eurer Tochter, Tarria Mondschwert nach kommend wurde beschlossen, sie als Truppenführerin des Weltenwanderercorps mit sofortiger Wirkung in den aktiven Kriegsdienst zurück kehren zu lassen.
Die Weltenwanderin sowie ihre, unter eurer Führung stehenden Waldläufer und Wanderer, sind umgehend von ihren Aufgaben zu entbinden und zu ihrem Dienst für Quel'thalas zurück zu entsenden.

Selama' ashal anore.

Gezeichnet
Halduron Wolkenglanz
Waldläufergeneral von Quel'thalas


Irya legte ihren Kopf schief und starrte auf den Brief in ihrer Hand.
"Ich frage mich..."
Der Weltenwanderer Velran runzelte die Stirn, blieb jedoch weiterhin in aufrechter Haltung stehen.
"Wofür essen wir gemeinsam jeden Tag wenn wir im dieser Familie unfähig sind gewisse Dinge zu teile!"
Wütend schlug sie das Schriftstück auf den Tisch und schüttelte ihren Kopf.
"Ich denke ihr findet meine Tochter bei der Enklave."
Der Elf nickte und verbeugte sich zum Abschied.
"Habt dank werte Fürstin."
Die Wachen führten den Elfen aus dem Esszimmer und schlossen die Tür.
Melina sah ihre Mutter mit großen Augen an.
"Und was machen wir jetzt?"
Fragte Irya ihre Tochter, immer noch etwas aus der Fassung über die Nachricht.
"Shan! Shan! Shan!"
Klatschte die kleine Elfe und bekam als Antwort einen lauten Seufzer.
"Du willst mir den letzten Nerv rauben oder mein Sonnenstrahl?"
Die kleine Elfe warf sich um den Hals ihrer Mutter.
"Minn'da, ei ei."
Irya stand auf und ging nach draußen.
Tarria will in den Krieg, Shandria will ein Winterhauchfest und Nerian will den durchgeknallten Neloth unterrichten.
"Dieses Haus macht mich noch wahnsinnig..."
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Kindermädchen spielen.....
Nicht gerade Shandrias Lieblingsbeschäftigung, aber sie mußte sich irgendwie bei ihrer Mutter einschleimen und was war besser, als ihr ein paar Stunden Ruhe zu gönnen und sich inzwischen um die kleine Melina zu kümmern.
Das Problem bei der Sache?
Shan hatte mit Kleinkindern so gut wie keine Erfahrung und auch jetzt stand sie wieder mal vor einem Problem. Irgendwie hatte sie Melina verlegt, aber sie war sich sicher, sie wieder zu finden. So weit konnte die Kleine mit ihren kurzen Beinchen ja nicht gekommen sein.
Ein Rascheln hinter dem Schrank lies sie aufhorchen und schon war das Problem gelöst und das Kind gefunden.
Shandria zog das kleine, strampelnde Etwas hinter dem Schrank hervor und setzte sich mit ihr auf den Teppich.
Wie sie so Melina betrachtete wuchs in ihr eine fabelhafte Idee heran. Jetzt wußte sie, wie sie Irya dazu bekommen würde, sie das Winterhauchfest veranstalten zu lassen.
"Melina?" Das Mädchen schaute zu ihr auf.
"Wer ist deine allerliebste Schwester?"
"Shan,Shan,Shan."
"Braves Mädchen." Shandria lächelte zufrieden.
"Du magst doch Märchen und Lieder .Stimmts Melina?"
"Sing,sing, sing Shanni."
"Na na, jetzt nicht.Aber deine liebe Shanni möchte ein Fest machen mit gaaaaaaanz vielen Geschenken und da singen wir Lieder und erzählen Geschichten und fahren auch Schlitten.Du magst doch Schlitten fahrn. Da gibt es auch einen gaaaanz großen Baum mit bunten Lichtern und leutenden Kugeln und gaaaanz viel Süßigkeiten. Da möchtest du doch bestimmt hin,oder?"
Melina bekam bei den Aufzählungen ganz große Augen und klatschte begeistert in die Hände.
"Gehenke,Gehenke...haben"
Shandria kicherte.
"Du mußt nur Minn´da immer wieder sagen: Schnee,Winterfest,will hin...Kannst du das?"
"Hin will, hin will."
"Fein und wo willst du hin?"
"Interest,Interest,Litten fahr,Schoki essen."
Shandria mußte sich ein Lachen verkneifen.
"Das sollte reichen und denk dran,immer wieder sagen.Auch wenn Minn´da Nein sagt, sie meint das nicht so.Sie möchte nur immer wieder daran erinnert werden.Du bist ja schon ein großes Mädchen.So und jetzt spielen wir noch schön weiter."
Klar, es war gemein die kleine Melina dafür zu benutzen,aber Shandria wollte unbedingt dieses Fest machen und wenn Irya nicht freiwillig damit einverstanden ist, dann mußte Melina sie eben damit nerven bis sie nachgab.
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Vescara hob einen Finger und zeigte schwankend damit auf den Wirt der Taverne, dessen einziger Gast Sie noch war: “Weisscht duh, ich kam mir totaaaal nutzlos vor” Sie trank noch einen großen Schluck von dem komischen Gesöff, das zwar nicht gut schmeckte, jedoch genau den Erfolg brachte den Ves erreichen wollte. “Zuerscht lass ich mir in den Rücken schießen *hicks* und dann brech isch mir auch noch die Hand!!” Ihr Ton wurde lauter “Ich bin echt schlecht!”

Die Elfe lehnte sich von der Bar zurück um sich mit müden Augen umzusehen. “Is nich mehr viel los, mhm? Egal, noch einen.” Sie ließ Ihr leeres Glas kreisen, doch der Wirt schüttelte nur den Kopf und zeigte wortlos auf die Tür. Sie warf fluchend ein paar Münzen auf den Tresen und torkelte dann, noch immer heftig fluchend, aus der Taverne.

Ves blieb noch kurz vor der Taverne stehen, atmete die kühle Nachtluft ein und verzog Ihr Gesicht zu einem bitteren Lächeln. Sie wankte noch einige Zeit durch die dunklen Straßen Silbermonds und suchte sich dann irgendwo einen Platz um Ihren Rausch auszuschlafen. Das ist wohl seit ein paar Tagen Ihre Lieblingsbeschäftigung und wahrscheinlich auch die Einzige.


"Die Sterne sind meine Augen,
Der Wind ist meine Ohren,
Die Nacht ist meine Kleidung,
Die Kälte ist mein Verstand,

Der Schatten ist mein Wesen,
Meine Kraft ist mein beharrliches Streben,
Meine Gewalt bin ich selbst,
Das Eisen ist mein Körper,
Meine Entscheidungen sind mein Gesetz!

Mein Geist ist mein einziger Freund,
Der Ekel mein Feind,
Die Freiheit leben zu nehmen und zu lassen meine Strategie,
Die Ausnutzung eines Augenblicks ist meine Chance,
Die Gesetzgebung der Natur ist mein einziger Schutz,
Die Anpassungsfähigkeit ist mein Grundgesetz,

Die Unangreifbarkeit des Windes ist meine Kampfweise,
Die Findigkeit des Verstandes ist mein Glück,
Das Gefühl von Zuhause ist mein Panzer,
Die Gelassenheit ist meine Festung,
Das Begreifen vom Wesentlichen ohne Überlegung ist meine Waffe!"

Irya legte den schwarzen, gezackten Dolch zurück in die Schublade an ihrem Schreibtisch und verschloss diese wieder. Sie hatten den Kodex noch immer nicht vergessen den man ihr vor ihrer Rückkehr nach Quel'thalas und dem Rachefeldzug gegen Nerians Familie, eingetrichtert hatte. Kurz musste die Elfe schmunzeln als sie zurück dachte, an die Zeit als sie noch nicht diese Verantwortung hatte, keine Kinder, kein Haus, keinen Ehemann. Nur sich selbst, ihre Waffen und ihren unstillbaren Durst nach Rache.
Sie schüttelte den Gedanken schnell ab und trat zu ihrem Schrank an der Wand hinüber.

Irya Schloss ihn mit dem Schlüssel auf, welchen sie neben ihrer Insigne des Blutritterordens um den Hals trug und öffnete ihn. Die beiden großen Türen gaben den Blick frei auf unzählige Kleider, von denen sie nicht einmal die Hälfte wirklich anzog. Punkvolle Abendgaderoben mit den passenden viel zu teuren Schuhen und allerhand Accessoires die schon seit dem sie diese bekommen oder gekauft hatte, ihren Schrank füllten. Irya schob die Kleider bei Seite und Schloss eine in den Schrank eingearbeitete Tür auf.
Sie mussten alles gefährliche außer Reichweite ihrer Tochter bringen, kurz nachdem diese angefangen hatte zu laufen. Melina wollte alles anfassen und erkunden, die ganze große weite Welt am liebsten. Mit einer Mutter, welche ein ganzes Arsenal an gefährlichen Waffen bunkerte, war dies ein sehr gefährliches unterfangen.

Die Blutritterin trat in den dahinter liegenden, kleinen Runden Raum, in dem überall an der Wand verschiedenste Waffen hingen. Schilder, Rüstungen, Schwerter, Äxte, Streithammer, Stangenwaffen, aber auch Dolche, Pfeile und verschiedene Bögen. Einiges davon Relikte aus der Vergangenheit, anderes Werkzeug das sie immer noch verwendete.
Die Elfe trat zielsicher auf einen Kleinen Tisch zu, auf dem ein einzelnes Schwert in einer kunstvollen Scheide lag. Ein wunderschönes Rankenmuster war in das sorgfältig eingelassene Holz der Scheide eingearbeitet und schmückte den schwarzen Grund mit feinen silbernen Linien. Kleine silberne Blätter als Verzierung gaben dieser den letzten Schliff.
Ein großer Diamant schmückte den Knauf des Schwertes das in der Scheide verschwand. Ebenso schmückten silberne Muster das schwarze Metall der Waffe, das Heft, die Parierstange und den Knauf.
Sie fühlte sich kalt an als sich die Hand von Irya um den Griff schloss.
Erinnerungen an die Kämpfe gegen die Dämonen während der Invasion in den Östlichen Königreiche kamen in ihr hoch. Bilder des Kampfes, des Todes, ihrer Schwester Alevia und deren Tode...
Sie warf das Schwert auf den Tisch zurück, atmete schwer durch und starrte ihr Kriegswerkzeug an, sich dabei auf dem Tisch abstützend.
Rückwärts trat sie von dieser Erinnerung weg, richtete ihren Blick auf eine Lederrüstung an der Wand und steuerte darauf zu.

Es dauerte etwas sich in die eng anliegende Kleidung zu zwängen. Trotz der langen Zeit in der sie diese allerdings nicht mehr getragen hatte, passte sie noch immer.
Nach einigen Anstrengungen und seltsamen Verrenkungen trat sie vor den Spiegel und sah sich selbst an.
Irya sah in das Gesicht von jemanden den sie kennen sollte, vor dem Spiegelbild färbten sich die Haare schwarz und ihre Augen unter dem Zauber den sie sprach Blau.
Vor ihr stand nun jemand den sie vor langer Zeit begraben hatte. Die Illusion um ihre Augenfarbe löste sie auf, die Haare blieben kohlrabenschwarz.
Eifrig nahm sie die zuvor weggeworfene schwarze Klinge von dem Tisch, huschte nach draußen uns schloss fein säuberlich du Tür sowie den Schrank wieder zu.
Ein Geräusch hinter sich lies sie zur Marmorsäule erstarren.

Langsam drehte sich Irya um und atmete erleichtert aus. Nerian schlief immer noch tief und fest und ihre Tochter Melina, welche in der Mitte des Bettes, quer fast das ganze Ehebett beanspruchte, hatte sich lediglich umgedreht und ihrem Vater die Hand ins Gesicht geschlagen. Das Bild war unterhaltsam zu betrachten.
Für einen kurzen Moment begrub sie ihre Sorgen bei den Gedanken an ihre Liebsten, dann verschwand sie ungesehen von den Wachen aus den Hallen auf die Straßen hinaus.
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Fortsetzung...


Mit der Kapuze tief im Gesicht huschte die Elfe in den frühen Morgenstunden, in denen so gut wie niemand draußen unterwegs war, durch die Straßen von Silbermond. Das Leder auf der Haut bot wenig Schutz vor der morgendlichen Kälte und fühlte sich weniger Vertraut an als es vor einer gefühlten Ewigkeit der Fall war.
Mit einem seltsamen Gefühl in der Magengegend, trat Irya vor die Tür eines kleinen einfachen Häuschens. Sie stieg die beiden Treppenstufen hinauf bis auf die Ebene der Haustür und sah kurz auf den Boden hinunter. Zögerlich hob sie die Hand und wollte klopfen, erstarrte jedoch bevor ihre Fingerknöchel das Holz der Tür berührten.
Was tue ich hier?
Dieser Gedanke kam ihr noch einige Male ehe sie ihren Mut zusammen nahm und klopfte.
Erst zwei Mal.
Dann schnell drei Mal.
Dann noch drei Mal.
Noch einmal sah die Elfe an sich hinunter, ehe sie den Blick hob, ihre Hand am Griff ihres Schwertes.
Drinnen konnte man Schritte hören die sich der Tür näherten, ein grummeln und maulen eines älteren Mannes.
Schließlich riss jemand die Tür auf und...
Er starrte Irya mit großen Augen an als diese an dem Elfen vorbei ins Innere des Hauses schlüpfte.
Der ältere Elf trat vor die Tür und blickte nach links und rechts, um sicher zu stellen das niemand ihn beobachtete, dann huschte er hinein, schloss die Tür und auch die Vorhänge der Fenster.

Langsam drehte er sich zu Irya um, welche ihre Kapuze zurück zog und sich die Haare richtete.
Die Elfe ging zum Sofa hinüber und lies sich darauf nieder, ihr Schwert legte sie vor sich auf dem Tisch ab.
"Ich wusste du würdest das nicht lange durchhalten, aber immerhin hast du es geschafft, länger die Adlige zu spielen als ich gewettet habe."
Irya schlug die Beine über Kreuz und beobachtete den Elfen wie er Tee aufsetzte und zwei Tassen aus einem Regal über der Küchenzeile nahm. Es war schlicht eingerichtet, mit alten Möbel, so gut wie keine Dekoration oder persönlichen Gegenständen, lediglich einige Regal mit Bücher sowei drei Truhen die verschlossen waren. Eine Küchenzeile, ein Tisch mit vier Stühlen, ein Sofa, einen Sessel, einen Beistelltisch und ein Bett in der Ecke der Wohnung mit einem kleinen Schränkchen daneben.
Der alte Elf musste grinsen als er Irya aus dem Augenwinkel dabei beobachtete wie sie seine Heimstätte musterte.
"Weniger als du erwartet hast hm? Feyn?"
Langsam wanderte der Blick der Elfe zu dem Mann hinnüber, ihr Ausdruck auf dem Gesicht war eiskalt.
"Du weist das du mich nicht so nennen sollst? Was ich mit jenen mache die das tun?"
Der Elf grinste und nickt knapp.
"Ja…ich kann mich gut erinnern."
Er erhitze die Kanne mit einem Zauber und trug diese mit den beiden Tassen sowie zwei Untersetzer zu dem Tisch am Sofa hinüber auf dem Irya saß.
Diese lehnte sich zurück, verlor dabei jedoch keinen Augenblick den Blickkontakt zu dem Mann.
"Wie viel hast du verspielt?"
Der Elf nahm Platz und zuckt mit den Achseln.
"Ich war betrunken…ich erinnere mich nicht."
Irya schüttelte nur ihren Kopf und beugte sich etwas vor.
"Warum denkst du bin ich hier?"
Auch der Elf beugte sich etwas vor und das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter.
"Aus den selben Gründen warum du die letzten Male auch hier warst…du willst verschwinden."
Irya lehnte sich zurück in die Lehne, mit dem Fuß schob sie die Waffe ein Stück weit über den Tisch auf den Elfen zu der diese bemusterte.
"Nein…dieses Mal nicht."
Ihre Antwort war entschlossen.
"Warum bist du sonst hier wenn du nicht untertauchen willst? Es wäre nicht das erste Mal das ich dir eine neue Identität beschaffe Kleines."
Irya schüttelt ihren Kopf und blickte nach oben an die Decke des Raumes.
"Es hat sich einiges geändert…mein Leben ist jetzt…anders."
Der Elf begann laut zu lachen.
"Anders? Du bist die mit abstand unbeliebterste Frau in dieser Stadt, wer deinem Haus nicht angehört, oder dich nicht fürchtet der hasst dich abgrundtief."
Auf diese Worte hin zuckte Irya nur mit den Schultern.
Der Blick des alten Elfen wanderte nach unten auf die Waffe welche die Ritterfürstin mitgebracht hatte.
"Mondlied…Erbstück des Hauses Mondschwert."
Erfürchtig nahm er die Scheide in die Hand und zog mit einer eleganten Bewegung die Klinge heraus.
Ein Stück weit über der Parierstange war die Klinge gesplittert und zerbrochen. Der Elf starrte ungläubig auf die zerstörte Waffe.
"Unglaublich…11.000 Jahre im Besitz deiner Familie und du zerstörst sie?"
Der Gesichtsausdruck auf Iryas Gesicht wurde eisern.
"Sie zerbrach dort wo auch Alevia fiel…"
Sprach sie knapp, ehe ihre Stimme versagte.
"Richtig…deine Archillisverse. Noch nie hat dich etwas so sehr verletzt als die Schwestern zu verlieren welche du stets so akribisch versucht hast zu beschützen."
Sie stand auf und schlug mit der Faust auf den Tisch, so das dieser einen kleinen Satz in die Luft machte.
"Vorsicht Helian…wage es nicht respektlos über meine Familie zu sprechen…oder ich erinnere dich daran wer vor dir steht."
Der Elf beugte sich ein Stück weit zu Irya hinüber so das ihre Gesichter nur noch eine Hand breit voneinander entfernt waren.
"Ich nehme an ich muss dich ebenso wenig daran erinnern, oder Kleines Mädchen? Und jetzt hinsetzen."
Die beiden starrten sich einen Moment lang nur tief in die Augen, ehe Irya sich in das Sofa fallen lies und der alte Elf die zerstörte Waffe weiter ansah.
"Was hat sie zerstört? Ich meine…diese Waffe haben deine Vorfahren aus Kalimdor mitgebracht…neun Generationen hat diese Waffe gedient und jetzt ist sie zerbrochen?"
Er bekamm keine Antwort auf seine Frage, nach einer Weile schüttelte der Elf nur seinen Kopf, steckte das Schwert zurück und legte es wieder auf den Tisch.
Er nahm ihr gegenüber Platz und schenkte den kochend heißen Tee in die beiden Tassen ein, wovon er eine über den kleinen Tisch schob und die andere vor sich selbst.
"Du bist sicher nicht gekommen um damit anzugeben, das Familienerbstück kaputt gemacht zu haben. Wenn du auch nicht von der Bildfläche verschwinden willst…oder hier bist um mich zu töten…dann habe ich absolut keine Ahnung was du von mir willst Irya."
Sie hob die Tasse an, pustete hinein und nippte nur kurz ehe sie den Tee auf dem Untersetzer drehte und ihren Gastgeber ansah.
"Ich bin müde Helian."
Der alte Elf nahm seine Tasse und trank ohne mit der Wimper zu zucken den kochend heißen Tee.
"Wenn ich eines nicht bin, Irya, dann jemand der dir Ratschäge geben kann. Ich hoffe du bist nicht gekommen um diese zu erwarten. Du hast Leute die dir die Treue schwören…nicht wenige davon. Geh zu denen."
"Das ist etwas anderes."
Helian schüttelt seinen Kopf und beugte sich wieder etwas vor.
"Was soll daran anders sein?"
Sie seufzte.
"Du hast mich in diese Welt geholt. Du warst stets in den Schatten für meine Familie da…"
"Du hast mich ausgestoßen…" Unterbrach er sie und zeigte mit dem Finger auf Irya, "Du wolltest deine Vergangenheit begraben und nicht wieder zurück in dein Altes Leben. Du bist erst nach Hause gekommen als du hoch Schwanger mit Alina warst und das auch nur weil du nicht mehr wusstest wohin."
Irya griff nach der Waffe, zog sie zu sich und stand auf.
"Läufst du jetzt vor der Wahrheit weg?"
"Ich führe keine sinnlose Diskussion mit dir Helion."
Der Elf stand mit einem gehässigen Grinsen auf, ging zur Tür hinüber und blieb davor stehen.
"Jetzt gibt es nur noch einen einzigen Grund warum du hier bist…du bist ratlos."
Langsam zog Irya die zerbrochene Klinge aus der Scheide und funkelte den Elfen an.
"Willst du dich mir in den Weg stellen?"
Helion grinste und nickte.
"Dafür bist du zu lange aus der Übung meine Liebe."
Irya schnellte nach vorne, mit der Klinge voraus auf das Gesicht des Elfen zu. Dieser bewegte sich nicht bis die Waffe fast seine Nasenspitze berührte, dann tauchte er nach links weg, packte Iryas rechte Hand mit seiner Rechten, drehte sie nach außen und trat ihr mit voller Wucht gegen das Brustbein.
Die Elfe flog in einem hohen Bogen quer durch die Wohnung auf dem Boden wo sie liegen blieb und nach Luft schnappte.
Helion trat neben sie, beugte sich hinunter und seufzte ehe er sprach.
"Wir beide haben denke ich etwas zu besprechen hm?..."
Irya wolllte sich erheben, doch Helions Schlag traf sie an der Schläfe und es wurde Dunkel...
Es war still in der Mördergasse um diese Zeit waren selbst die übelsten Gesellen schon von der Straße verschwunden und verkrochen sich in finsteren Kellern und muffigen Unterschlüpfen. Einzig und allein eine schattenhafte Gestalt schlich durch die verwinkelten Straßen der Mördergasse.
Die kühle Nachtluft fuhr durch Solis Lederkluft und brachte ihn leicht zum frösteln, doch nichts was ihn aus der Ruhe bringen sollte. Seine moosgrünen Augen suchten alles genau ab und er versuchte sich jede Kleinigkeit genau zu merken und zu analysieren. Schließlich fand er etwas mit dem er arbeiten konnte, einen knorrigen alten Baum...


Mit einem eleganten Schwung begann er den Baum zu besteigen und suchte im knorrigen Geäst einen guten Halt um sich einen Überblick zu verschaffen. Langsam zog er einen Pfeil aus seinem Köcher und knotete ein Seil er legte den Pfeil mit Wiederhaken ein und zielte auf die Balkonwand dem Baum gegenüber.Er lies den Pfeil aus der Sehne sausen und betrachtete seine Flugbahn. Der Pfeil verfehlte sein Ziel nur knapp und prallte an der Steinwand unterhalb des Balkons ab. Mit einem leisen Klirren fiel der Pfeil zu Boden.

Nachdem der junge Waldläufer sich erneut nach unten begeben hatte um sich den Pfeil wiederzuholen versuchte er es erneut. Der Pfeil sauste erneut los doch diesmal schlug er mit einem leisen knarzen in das Holz des Balkons ein. Das Seil war gespannt und er verband es noch schnell mit einem der stabileren Äste des Baumes.
Eher weniger elegant hangelte er sich nun am Seil entlang auf die andere Seite der Straße zum Balkon hin. " Nicht nach unten schauen, ganz ruhig Solis nicht nach unten schauen. " murmelte er hierbei immer wieder in sich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war er auf der anderen Seite angekommen. Er sah sich nervös um und prüfte ob ihn auch ja niemand bemerkt hatte. Schließlich entfernte er den Pfeil aus dem Balkon und sah sich genauer um.


Der Balkon war nicht sonderlich groß und bot lediglich Platz für zwei Stühle samt kleinem Tisch und einer Topfpflanze, welche aber schon seit einiger Zeit kein Wasser mehr gesehen hatte. Die Tür ins Hausinnere war verriegelt und violette Vorhänge davor gezogen. Doch bot der hervorgearbeitete Sims eine perfekte Aufstiegsfläche um aufs Dach des Hauses zu klettern.
Solis drückte sich ab und fasste den Sims mit zittrigen Händen zog er sich hoch und suchte mit seinen Füßen erstmal festen Halt. Das Gestein des Sims war alt und bröcklig lang würde es ihn wohl nicht aushalten. So sah er sich schnell und hechtete nach links um sich dort an einen der Fensterläden zu krallen und sich vom diesem dann endlich aufs Dach zu hiefen.


Hier oben auf den Dächern der Stadt pfiff der Wind um einiges stärker als unten auf den Straßen aber das musste er wohl aushalten. Er war ein Waldläufer und keine Memme redete er sich immer wieder ein als er seinen Posten bezog.
Er richtete seien Augen auf das Haus gegenüber, es sollte eine lange Nacht werden...
Guter Rat ist teuer...

Alles brannte, alles Schmerzte.
Die Augen zu öffnen war eine Qual und doch war das Geräusch von Vögeln und das Rauschen des Meeres etwas das Neugier sowie Sorge, gleichermaßen weckte.
Leichte Vibrationen auf dem Boden deuteten darauf hin das sich etwas, festen Schrittes näherte.
Irya war schon vor einer gefühlten Ewigkeit damit fertig geworden, ihren Körper zu heilen. Was sie noch fühlte waren die Phantomschmerzen. Den Körper konnte man oft leichter mit Magie heilen als man dem Kopf erklären konnte das die Schmerzen nun auch fort waren.
Als sie wusste das neben ihr jemand war, drückte sie sich mit aller Kraft vom Boden ab, verstärkt durch ihre Magie, drehte sich und schlug mit dem Fuß, in den sie alle Energie steckte auf die Person ein die neben ihr stand.
Der Elf machte ein verdutztes Gesicht als er getroffen wurde, nach hinten flog und über den Rand der Turmspitze, verschwand.
Schnell rollte sich die Elfe auf die Beine und suchte ihre Umgebung ab. Überall um sie herum, standen schwarz gekleidete Elfen in einem Kreis am Rand des Gebäudes, ihr Blick auf Irya gerichtet. Nur einer, in einer langen schwarzen Robe, sah auf das Meer hinaus.

"Helian du Bastard!"
Schimpfte Irya den Elfen an und machte einen Schritt nach vorne. Die Männer die außen herum standen, taten es ihr gleich und traten gleichzeitig einen Schritt vor, so das die Elfe in der Bewegung anhielt. Der Elf mit der Robe hob die Hand und alle Männer traten wieder auf ihre Ausgangposition zurück.
Langsam drehte er sich zu ihr um und deutete neben sich.
"Komm und sag mir was du siehst."
Vorsichtig ging Irya zu Helian hinüber, dabei streifte ihr Blick schnell über den Verband den sie um ihren Oberkörper trug und ihr Gesichtsausdruck wurde noch finsterer.
"Wer hat das getan?"
Ihre Frage war mehr eine Forderung nach einer Erklärung.
"Elurenas."
Helian zeigte auf einen Elfen der wie die anderen im Kreis stand und sich nicht bewegte.
Irya wirbelte herum und fixierte den Elfen.
Dieser zeigte keine einzige Regung, er behielt nur wie die anderen einen unsichtbaren Punkt irgendwie im nirgendwo im Blick.
Wieder an Helian gewannt kam die ebenso fordernde Frage nach einer Erklärung.
"Ich kenne ihn nicht...warum?"
Helian faltete seine Hände hinter dem Rücken zusammen und sah wieder auf das Meer hinaus.
"Du hast seine Schwester ermordet. Er hatte das Recht auf Rache und er hat diese eingefordert. Ein paar Schläge solltest du doch wegstecken können."
Erschrocken sah Irya den Elfen an, welcher immer noch keine Regung zeigte.
"Warum lebe ich noch?"
Einen Hauch von Skepsis, ob dies so bleiben würde, konnte man aus der Stimme heraus hören.
"Es war seine Entscheidung, er hat sie getroffen. Sei lieber dankbar."
Irya versuchte den Blick des Elfen aufzufangen doch er glich noch immer, eher einer Statue.
Schließlich gesellte sie sich neben Helian an den Rand des Gebäudes und blickte hinaus auf das Meer.
"Ich bin sich nicht hier um die Aussicht mit dir zu genießen...wenn ich also nicht hier bin um zu sterben, dann habe ich keine Ahnung was du von mir willst Helian."
Der Elf lachte laut auf.
"Schön, es wird Zeit um dich aufzuklären. Dein Mann sucht mit deinem Haus bereits mach dir. Du weist was ich von Nerian halte."
Nur Mühsam konnte sich Irya ein gehässiges Grinsen verkneifen, bei dem Gedanken daran was ihr Ehemann mit dem relativ Magieunbegabten alte Mann anstellen würde.
"Der Gedanke amüsiert dich hm?"
Er hatte in ihren Gesicht schon immer wie in einem Buch gelesen. Der Elf lachte erneut auf.
"Ich wundere mich das du noch nicht zu deiner Magie gegriffen hast um dich zu befreien."
Mit einem Schmunzeln zuckte sie mit den Achseln.
"Du hast dir sicher nicht die Mühe gemacht und mich hier her gebracht, wenn es dafür keinen Interessanten Grund gäbe. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu neugierig und unvorsichtig."
Zusammen sahen sie über den Hafen, auf das Meer hinaus während vor ihnen die Sonne aufging.

"Quel'danas."
Iryas Stimme war leise, mehr ein seufzen.
Helian sah zu ihr hinunter.
"Bei der Rückeroberung bist du fast gefallen. Es ist aus Sicherheitsgründen der Öffentlichkeit nicht zugänglich und wird durch Sylvanas Krieg nur begrenzt bewacht."
Nun lächelte Irya.
"Noch."
Der alte Elf, Helian, hob eine Augenbraue. Aus dem Augenwinkel sah Irya wie jemand den Aufgang herauf kam und sich zu den anderen gesellte. Es war jener Elf den sie über die Plattform getreten hatte. Scheinbar war er nicht in den Tod gestürzt. Einen Augenblick lang war sie etwas enttäuscht.
"So einfach sterben meine Kinder nicht."
Nun hob Irya fragend eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Was willst du?"
"Dir geben weshalb du gekommen bist. Einen Rat"
Kam seine Antwort.
"Du hast noch nie eine einfache Antwort gegeben oder?"
Helian musste laut lachen und nickte.
"Das mag daran liegen dass du meine liebe Irya, einfache Antworten dir weniger einprägst."
Sie schmunzelte kurz und lauschte.
"Du bist nach Silbermond zurück gekommen, nicht weil dein Vater im sterben lag, oder du dein Haus retten wolltest, du hast die Herausforderung gesucht. Du bist eine Kriegerin, keine Politikerin..."
"Um mir das zu erklären hast du mich hier her gebracht?"
Unterbrach ihn Irya, doch Helian hob seine Hand.
"Dein nächster Schritt kann der Untergang, für alles was du aufgebaut hast werden. Das ist dir klar oder?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Die Intrigen in dieser Verfluchten Stadt sind der Untergang für alles was sich dort aufhält. Ich verschreibe mich mit meinem Haus dem Schutz des Sonnenbrunnens und übernehme die Verteidigung von Quel'danas."
Helian lachte laut auf.
"Der Adel hat sich verändert. Geburtsrecht, Titel und Namen sind bedeutungslos. Es zählt nur noch der Respekt, die Macht und der Einfluss den man sich erarbeitet. Denkst du wirklich es wird sich etwas ändern?"
"Nein... Doch du vergisst eines. Hier gelten andere Regeln..."
Antwortete sie wurde jedoch nun selbst unterbrochen.
"...Nicht deine Regeln. Quel'danas und der Sonnenbrunnen stehen unter dem Schutz des Lordregenten und seiner besten Soldaten."
Irya nickte Helian zu und grinste.
"Ich biete lediglich die Möglichkeit an, die Außenbereiche des Plateaus zu übernehmen. Der Lordregent hat mich aus der Stadt und ich habe mehr Kontrolle über mein Umfeld. Deutlich mehr Kontrolle!"
"Wenn dein Haus bei der Versammlung ablehnt? Die wenigsten werden begeistert sein."
Sie nickte.
"Nun, dann habe ich das zu akzeptieren. Wenn sie alle dagegen stimmen werde ich meine Pläne nicht umsetzen. Sollten sie jedoch dafür sein, werde ich dem Lordregenten erneut vor Zeugen meine Bedingungslose Treue schwören und mich mit Leib und Seele dem Schutz des Sonnenbrunnens verschreiben."
Ein Drachenfalke flog mit einem Kreischen um den Turm im Hafen von Quel'danas, herum, machte in der Luft eine Rolle und tauchte in das Meer unter sich. Kurz darauf tauchte er etwas weiter draußen wieder auf und zog einen Regenbogen hinter sich her.
Eine ganze Weile verstrich ehe Helion das Wort erhob.
"Also bist du fest entschlossen Silbermond den Rücken zu kehren?"
Irya sah dem alten Elfen in die Augen, dann schüttelte sie ihren Kopf.
"Das habe ich nicht vor. Es wird immer mein Zuhause sein und ich werde mein Zuhause regelmäßig besuchen."
Zufrieden mit der Antwort nickte der Elf und grinste nun.
"Dann hast du wohl nur noch eines zu tun…"
Fragend sah ihn Irya an, als Helian in die Mitte des Kreises aus schwarz gekleideten Elfen trat, die Hand hob und auf Irya zeigte.
"Es lebend nach Hause zu schaffen!"
Sie riss die Augen auf als die Männer alle ihre Dolche zogen. Zwei von ihnen warfen ihre auf die Elfe.
Ein hässliches Kreischen war zu hören als die geworfenen Waffen auf einen Schild aus Licht prallten. Irya drehte sich um und sprang mit aller Kraft über den Rand des Gebäudes nach unten in das Hafenbecken.
Helion trat an den Rand und blickte hinunter wo er im klaren Wasser sehen konnte wie die Elfe sich langsam vom Hafen entfernte.
"Behaltet sie im Auge…sie wird immer jemanden brauchen der sie etwas einbremst." Mit einem Seufzen wendete sich der alte Elf ab und verschwand mit seinen Männern.
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Fortsetzung...

Die Sonne war bereits am untergehen als die beiden Elfenkinder am Nachtschimmergund eine kleine Muschel aus dem Sand holten und schnell zu ihrer Mutter liefen die dabei war den Sonnenuntergang zu genießen und ihre nackten Füße im Sand zu vergraben.
"Sieh mal Minn'da, was wir gefunden haben!"
Die Mutter der beiden lächelte ihre beiden Jungen mit einem freudigen Strahlen an.
"Die ist wunderschön. Steckt sie ein und nehmt sie mit nach Hause."
Zufrieden über das Lob drehten sie sich um und rannten zurück in Richtung Meer.
Ein Schrei lies die Vögel aus den Bäumen aufscheuchen. Die Mutter machte einen Satz nach vorne, stolperte fast und rannte voller Sorge und Angst in die Richtung aus welcher der Schrei kam.
Schnell packte sie ihre beiden Kinder und starrte nach unten. Die beiden Elfenkinder hatten am Sandstrand jemanden im Sand gefunden. Eine Elfe mit silbernem Haar lag dort. Es schien so als wäre sie angespühlt worden. Ihre Kleidung war zerrissen und sie trug um den Oberkörper lediglich Bandagen sowie eine übel zugerichtete schwarze Lederhose.
"Ist sie Tod Minn'da?"
Fragte einer der beiden Jungen. Der zweite nahm einen Ast der in der Nähe zur Hälfte im Sand eingegraben war und wollte auf sie damit einpicksen.
Die Mutter nahm ihrem Sohn schnell den Ast weg und sprach mit strenger Stimme.
"Lass das! So etwas tut man nicht."
Der Sohn sah immer noch erschrocken auf die vermeidliche Leiche.
"Was wenn sie als Untote aufersteht Minn'da?"
Der andere Junge der etwas jünger war als sein Bruder drückte sich an das Bein seiner Mutter doch diese schüttelte ihren Kopf.
"So einfach ist das nicht. Es gibt keine Untoten mehr hier bei uns."
In dem Moment erhob sich die silberhaarige Frau und starrte die beiden Jungen sowie ihre Mutter an.
Die Kinder stießen einen gewaltigen Schrei aus, drücken sich an ihre Mutter und vergruben ihre Augen. Die Mutter selbst fiel mit ihren Jungen vor Schreck nach hinten auf ihren Hintern und erstarrte.
Kurz starrte die Frau durch einen Vorhang aus Haare die drei nur an, dann drehte sie sich um und erbrach Meerwasser in den Sand.
"Ich bin nicht Tod….noch nicht!"
Die Elfe erhob sich, wischte sich die Haare aus dem Gesicht und gab sich so zu erkennen.
"Lady…Mondschwert?"
Die Frau mit ihren Kindern sah die Elfe entsetzt an.
"Schwimmen ist gefährlich."
Mit diesen Worten entfernte sich Irya von ihnen und ließ die Mutter mit ihren Kindern zurück.
Diese starrten nur fassungslos hinter der Elfenfürstin her. Es dauerte eine Weile bis sich die beiden Jungen von ihrer Mutter lösten.
"Wir versprechen nicht mehr zu weit hinaus zu gehen Minn'da…wir versprechen es."
Der zweite Bruder nickte nur.
Die Mutter sah der Elfe immer noch nach.
"Das ist…gut…"
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Das Wasser spritzte überall herum. Schützend hielt sich Irya ihre beiden Hände vor ihr Gesicht, Griff dann schnell nach vorne um die kleinen Arme ihrer Tochter zu packen, welche dabei waren das Badewasser überall im Raum zu verteilen.
"Melina hör auf zu spritzen!"
Kichernd und Gaggernd, wollte die kleine Elfe wieder auf die Wasseroberfläche der Badewanne klatschen aber nun hatte ihre Mutter sie gepackt.
"Sie mal wie es hier aussieht. Das darfst du nicht, so ein Zustand."
"NEIN!"
Mit großen Augen sah Irya ihre Tochter an, welche sie gerade angeschrien hatte.
"Nein?"
Fragte die Elfe etwas Verdutzt.
"Nein!"
Kam es wieder von der kleinen Elfe.
"Das hast du von Shandria, richtig?"
Mit großen Augen und geöffnetem Mund starrte sie kurz ihre Mutter an, welche die kleinen Hände wieder los lies, dann begann sie breit zu grinsen und schließlich zu Lachen. Ihre Worte wurden begleitet von schnellen schlagenden Bewegungen in die Badewanne.
"Shan, nein! Shan, nein nein nein!"
Wieder schützte sich Irya vor dem Spritzwasser und packte ihre Kleine an den Armen.
"So bekomme ich dich nie sauber wenn das Wasser überall sonst ist."
"Nein Nein Nein!"
"Doch Doch Doch."
Sagte Irya lächelnd und nahm einen Schwam, bei dessen Anblick Melina anfing zu quitschen.
"Du wirst jetzt sauber gemacht, das wirst du schon noch sehen."
Ein fast schon qualvoller Aufschrei kam von der kleinen Elfe, welche wenig davon begeistert schien.

Ein klopfen an der Tür unterbrach das Schauspiel.
Eine Wache des Hauses trat ein.
"Herrin, verzeiht die Störung. Eine Palastwache ist hier. Man erwartet im Sonnenzornturm eure Antwort."
Irya erhob sich und seufzte. Richtig, sie musste die Entscheidung des Hauses noch überbringen.
"Wann?"
Fragte sie die Wache.
"Jetzt wohl Herrin. Er ist hier um euch abzuholen."
Sie verzog das Gesicht und sah kurz zu Melina nach unten in die Badewanne. Die kleine Elfe starrte die Wache mit großen Augen an, dann winkte sie dem Bekannten Gesicht und der Elf konnte nicht anders als ebenso kurz zu Lächeln.
Ein fast schon böses Grinsen huschte über Iryas Gesicht.
"Führ ihn herein."
Der Elf wirkte kurz überrascht, nickte und entfernte sich.
"Pass gut auf Melina."
Sagte Irya als die Tür wieder zu ging und beugte sich zu ihr hinunter.

Die Palastwache trat in das Badezimmer ein, der Blick war skeptisch bis er Irya mit Kind sah, danach schien er einfach nur verwirrt.
"Lady Mondschwert, ihr werdet erwartet. Der Sonnenzornturm wartet nicht gerne."
Irya erhob sich nickend und gab dem Elfen ihren Schwamm.
"Gut...ich werde dem Lordregenten mitteilen das mein Haus nicht einverstanden war, Silbermond zu verlassen und ich meine Entscheidung zurück nehme.
In der Zwischenzeit muss jemand Melina fertig baden, wickeln, anziehen, füttern, in ihr Bettchen bringen und ihr vorlesen bis sie einschläft."
Der mit der Gesamtsituation überforderte Elf starrte auf den Schwamm vor ihm hinunter und schließlich auf das Elfenkind in der Badewanne, welches dIe Palastwache auch mit weit geöffneten Augen und Mund anstarrte.
"Lady Mondschwert ich.."
Der Mann stotterte.
"Nunja...ich habe jetzt zu gehen und jemand muss sich hier um die Kleine kümmern."
Der Elf schluckte, dann schlug Melina auf ihr Badewasser ein.
"Nein Nein Nein!"
Die Wache sah noch erschrockener aus.
Irya hob eine Augenbraue, innerlich stand sie kurz davor in einen Lachkrampf auszubrechen.
"Ich werde eure Nachricht überbringen und euch einen Temin zukommen lassen Fürstin."
Der Elf verneigte sich und verschwand durch die Tür.
Irya drückte sie zu und brach in Gelächter aus.
Sie beugte sich hinunter zu ihrer Tochter und hob die Hand. Die kleine Elfe schlug begeistert mit beiden Händen ein.
"Wir sind doch ein tolles Team hm?"
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