1-2 Minuten, genau mein Argument. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit dauert die normale Bieterei weniger als 10 Sekunden pro Item, ausnahmsweise mal 30 sek. wenn gewürfelt werden muß. Am Entscheidungsprozess sind nur genau die paar Leute beteiligt, die er direkt betrifft.
Ein Aspekt von Hoarding ist auch, dass in manchen Situationen wichtige Upgrades sehr billig sind, weil es gerade keine Konkurrenz gibt. Wenn es z.B. nur einen Tankdruiden im Raid gibt, bekommt der seine Items viel billiger als etwa die Mages, die sich manche Items auch noch mit den Heilern und Warlocks teilen müssen. Bei den wenigen Items, die der Druidentank tatsächlich mit anderen Klassen teilt, hat er einen unfairen Vorteil. Dieser wird dadurch verringert, dass die Heilerdruiden auf die Tankitems offspec mitbieten können.
Ich kann in der von dir beschriebenen Situation keinen Mißbrauch finden. Es bieten zwei Leute auf ein Item, das für beide ein mainspec upgrade ist. Wo soll da das Problem sein? Der DKP-Führende, der gerade hochgetrieben wird, muß sich eben entscheiden, ob er das gerade angebotene Item lieber hat, oder das andere, auf das der zweitplazierte spekuliert. Würdest du es gerechter finden, wenn er beide bekommt?
Das fundamentale Problem von Loot Council bleibt, dass nicht der Spieler seine eigenen Entscheidungen fällt, sondern andere Leute daran beteiligt sind, bis hin zur vollständigen Entmündigung.
In manchen Antworten ist zu erkennen, dass die Leute nur etwas Bereitschaft und guten Willen mitrbringen sollen (etwa um an progress runs teilzunehmen), und wer das nicht tut soll doch sowieso lieber woanders raiden.
Wenn auf allen Seiten guter Wille und Bereitschaft zur Zusammenarbeit vorhanden sind, funktioniert jedes beliebige System hervorragend. Die beim Systemvergleich wichtigen Kriterien sind meiner Meinung nach die Fragen, die sich stellen wenn es Probleme gibt, bzw. welche möglichen Probleme im System selber angelegt sind.
Hier kann man als LC-Befürworter natürlich argumentieren, dass man der Gildenleitung sowieso ausgeliefert ist, und es letzten Endes egal ist, ob man nur in den strategischen und taktischen Fragen fremdbestimmt ist, oder auch bei der Verteilung von Beute. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass es bei Strategie und Taktik leicht zu einem Konsens kommt, während die Itemisation gerade in Classic sehr emotional und kontrovers diskutiert werden kann.
Klassische DKP-Systeme (Punkte nur bei erfolgreichem Boss Kill, unendliches Gedächtnis) haben wohlbekannte und ernsthafte Probleme. Mein oben vorgestelltes System löst diese, ohne den offenen und flexiblen Charakter zu verlieren, insbesondere ist es sehr Einsteigerfreundlich.