Schenkungen sind in der Tat ein Sonderfall.
Man kann diese aber außen vor lassen, wenn man ein Verbot nur auf „geschäftsmäßige Handelsbeziehungen“ erlässt.
Ich denke man kann durchaus die Behauptung aufstellen, dass es im „Goldtausch“ Thread nicht um Schenkungen von Freunden geht.
Sowieso suchen Spieler, die nach Goldtausch-Aktionen suchen, ja erst einmal nach einem Handelspartner. Dieser ist ihnen unbekannt. Hier kann man von vorn herein ausschließen, dass es sich um Schenkungen unter Freunden handelt.
Soziale Kontakte sind der einzige externe Faktor, den man noch im Rahmen des „sozialen Miteinanders“ durchgehen lassen kann.
Externe geschäftliche Handelsabschlüsse aber nicht.
Alle Beispiele von Schenkungen sind der einzige Sonderfall, bei dem das geschlossene System (möglicherweise) durch einen externen Faktor aufgebrochen wird. Nur ist das nicht zu kontrollieren.
Man kann nicht wissen, ob die Personen sich im Spiel so gut verstehen, oder auch RL Kollegen sind usw.
Da man solche Fälle schlichtweg nicht objektiv bewerten kann, fallen alle Fälle von „Schenkungen“ bei einer solchen Betrachtung heraus.
Es geht daher bei „unverdient“ erhaltenen Werten nur um solche, die aus geschäftsmäßigen Praktiken hervorgegangen sind.
Darum schrieben wir auch alle von „Handel“ und nicht von „Schenkungen“.
Da steht „p2w“ = pay to win
Das steht nicht „op2w“ = only pay to win
Das lernt man im Grundkurs Logik. Sollte aber auch eigentlich jedem, der der Sprache mächtig ist auffallen.
Wenn es regnet wird die Straße nass.
Es regnet nicht.
Konklusion: Die Straße ist nicht nass. [falscher Schluss: Dass die Straße nicht nass ist ist in diesem Fall nur eine „Möglichkeit“]
Nur wenn es regnet wird die Straße nass.
Es regnet nicht.
Konklusion: Die Straße ist nicht nass. [Hier stimmt die Aussage, weil das „nur“ andere Möglichkeiten ausschließt wie die Straße nass werden könnte]
Man erkenne den Unterschied. Das „Nur“ ändert die gesamte Aussage drastisch.
Im Begriff „p2w“ steckt jedoch kein „nur“.
P2W bezeichnet die reine Möglichkeit sich durch das Bezahlen (mit Spiel-externem Wert X) im Spiel Vorteile zu verschaffen.
P2W bezeichnet (und zwar schon allein der Bedeutung der Wörter „pay to win“ und nicht „only pay to win“ nach) nicht, dass man „nur“ durch Bezahlung zu gewissen Vorteilen bzw. zum Sieg kommt.
Absolut korrekt.
Deshalb sollte man auch nicht das Erhalten von Gold auf eine Art und Weise Sanktionieren, sondern das suchen nach einem Geschäftspartner.
Selbigen Vorschlag machte ich damals bei der Rated PvP Debatte. Man kann nicht nachprüfen, ob ein Spieler ein Rating durch eine Art von Bezahlung erlangt hat, oder weil seine 2 Reallife Freunde mit ihm spielen wollten (Schenkung).
Man kann jedoch ausschließen, dass es in Such-Threads wie dem Goldtausch-Thread hier im Forum, um Schenkungen unter Freunden geht.
Denn diese Spieler dort suchen ja erst nach anderen Spielern, die sie noch gar nicht kennen, um mit diesen dann Waren zu handeln.
Hier findet zudem ein beidseitiger materieller Warentausch statt.
Dich bannen, schon alleine, weil du dieses Angebot inseriert hast.
Man kann nicht kontrollieren, wo und unter welchen Umständen jemand sein Gold (oder Rating) her hat, wenn diejenige Person es erst einmal hat.
Man kann aber kontrollieren, was Personen unternehmen, um zu solchen Gold (oder Rating) zu gelangen.
Daher ist die Lösung ganz einfach:
Postet jemand einen Goldtauschthread Link im Spiel (egal ob im /2 oder im /w)…direkt bannen.
Postet jemand einen Sype, ICQ oder whatever Chat, Thread, Kanal etc. um dort Goldtauschgeschäfte abzuschließen (das heißt es muss aus dem Posting ersichtlich sein, dass der Verweis auf eine externe Plattform genau diese Absicht verfolgt): Sofort bannen.
Das Vorgehen gegen den externen Warenhandel muss bereits im Chat erfolgen.
Und jeder, der einem anderen so einen Link zu so einer „Tauschbörse“ offeriert, muss und sollte jederzeit damit rechnen dafür genauso zur Rechenschaft gezogen zu werden, wie wenn man eine andere Person per Whisper beleidigt oder bedroht.
Kurz: Diese Person sollte gemeldet und sanktioniert werden. Anders lässt sich das Problem nicht lösen.
Und da kommen wir wieder zu meinen Ausführung des Wortes „nur“.
Nein, P2W setzt nicht „zwinged“ Echtgeld voraus.
„Bezahlen um zu gewinnen“ bezieht sich rein darauf mit externen Mitteln spielinterne Güter zu erwerben.
Weder ist die Art der Bezahlung auf „Echtgeld“ eingeschränkt, noch muss es eine Notwendigkeit sein, dass man nur damit zu etwas gelangt.
Mit Echtgeld zu bezahlen ist die häufigste Form von P2W, das stimmt.
Das schließt jedoch nicht aus, dass man auch mit anderen externen Handelsgütern ein „P2W“ Konstrukt errichten kann.
Wenn man einen beidseitigen Warentausch hat, dann ist der Erhalt der Ware nicht „geschenkt“, sondern „mit dem Gegenwert der Tauschware erkauft“.
Und das stimmt eben nur bedingt. Wie gesagt kann man das Verbreiten von Werbung für Goldbörsen (auch auf externen Seiten) bereits unter Strafe stellen, ohne überhaupt einen Blick auf diese Seiten werfen zu müssen.
Es reicht vollkommen aus den WoW-Chat zu überwachen und auf Meldungen von Spielern angemessen zu reagieren.
Man…was für ein Strohmann.
Er fordert nur die fortwährende Erhaltung des „geschlossenen System“. Es gehört zu den Grundkomponenten des Spieles WoW, dass es ein Handelsfenster gibt und einen Briefkasten etc.
„In-Game Handel“ wird hier überhaupt nicht kritisiert. Kritisiert wird „Ex-Game Handel“.
Rein technisch gesehen „verkauft“ jedoch jemand, der Classic Gold gegen Retail Gold handelt, Classic Gold.
Nur halt gegen Retail Gold und nicht gegen Echtgeld.
In beiden Fällen findet eine Art Kaufvertrag bzw. eine Einigung zwischen zwei Handelspartnern statt.
Der eine verkauft also Classic Gold.
Der andere kauft also Classic Gold.