Was seid ihr eigentlich für eine Gilde? Adel? Der hohe Andrang an Paladinen erweckt in mir zumindest den Verdacht, dass es sich hierbei auch um einen Orden handeln könnte, welcher ein „Gut Löwenbrück“ als Ordenshalle besitzt?
Sowas hab ich auch schon im RP in MMOs erlebt…
Und meiner Zerschmetterte-Hand-Orc wurde mal verboten, im Voraus unbewaffnete Zivilisten zu töten, die unsere Truppe bei 'ner Infiltration ansonsten hätten bemerken können. Unfair, sowas.
Oh, wir sind ein Rittergut, kein Orden oder dergleichen. Die Paladine bei uns sind eigentlich alle nur Engine, auch wenn ich mit Riordan wegen des Hintergrundes schon seit einer Weile in diese Richtung arbeite. Ein Weingut/Bauernhof im nordöstlichen Wald von Elwynn, ein bisschen wie der Hof der Maclures, sehr typisch Sturmwind/Wald von Elwynn. Der Fokus bei uns liegt auf dem Zusammenspiel der Charakteren (vom Ritter bis zur Magd) und auf den täglichen Bedrohungen, die damit so einhergehen, in einer Fantasy-Welt zu leben und zu bestehen.
Durch den Ritteraspekt sind wir auch auf Turnieren zu finden, sonst machen wir auch Ausbildungs-RP, weil Riordan es irgendwie geschafft hat im Verlauf der Spielzeit eine Herde an Knappen aufzunehmen, die von ihm (und Seoni) die Kampfkunst erlernen.
In der Vergangenheit haben wir auch aktuellen Content wie den Geißelangriff via Plots bespielt, sonst hatten wir einen längeren Faden über Banditen, die Weinlieferungen gestohlen haben, neulich etwas mit einem Gnolllager, das wir ausgehoben haben und vor einer Weile gab es sogar mal Lavaspinnen, die wir zusammen mit dem Flammenhort beim Pass zur brennenden Steppe umgesiedelt haben. Wenn irgendwo ein Event ist, das uns interessiert, dann reisen wir dorthin und denken uns für die Reise etwas aus. Von der Wollmesse sind wir z.B. durchs Sumpfland und durch das Vorgebirge des Hügellands und das Arathi, um Charaktergeschichten episodenartig zu erzählen. Momentan sind wir auch in einem größeren internen Plot, der mit der Geschichte eines Charakters zusammenhängt.
Also … wenn ich ihm eine konkrete Bezeichnung geben müsste, würde ich sagen: „Wilde Mischung aus IC aufgelesenen Charakteren, die füreinander sterben würden und versuchen das Beste aus dem Leben in der World of Warcraft zu machen?“ Wir haben keine wirklichen Ambitionen oder eine starke Repräsentation oder etwas, was wir uns auf das Banner schreiben. Hauptsache wir haben alle Spaß miteinander. Sorry für die schwammigste Antwort der Welt.
Vermutlich kommt da mal wieder die Tatsache zum Vorschein, dass Leute einfach unterschiedliche Ansichten haben, was sinnvoll ist und was nicht. Für PnP-Kampagnen kann man eine Session 0 machen, wo man vor dem Start solche Sachen abklärt. Wie in Ordnung sind die Leute mit düsteren Themen? Gibt es bestimmte Sachen, die sie überhaupt nicht haben wollen? Welchen Maßstab für Konsequenzen legt man an? Etc. Das alles geht im RP nunmal nicht, weil man, vor allem auf Großplots, halt einmal für die Leute leitet. Da ist es mir zum Beispiel immer unglaublich lieb, wenn der Plotleiter sowas vorgibt.
Aber, ja, RPler können ein unsagbar seltsamer Haufen sein.
Seoni ist ic tatsächlich nicht im Geringsten ein Paladin, Selerios. Sie kommt aus Kul Tiras und hat mit dem Licht daher ungefähr so viel zu tun wie Goblins mit Altersvorsorge. Ich hatte nur keine Lust auf Krieger Nummer 5. Den Rest kann aber Riordan erklären, der kann das eh besser.
Edith: Der sowieso schneller war.
I didn’t choose the Gut Löwenbrück-life, Gut Löwenbrück-life chose me.
Hast du die Knappenlappen gerade als Herde beschrieben? Wir sind ganz offensichtlich ein Schwarm von gut angepassten sozial kompetenten und moderierten Individuen.
Hebt langsam die Fliegenklatsche So so… Schwarm also…
Ich oute mich mal und sage, dass ich diese Art von Außenseiterrollen liebe.
Der Schurke in der Stadtwache, der zwielichtige Magier bei den Klerikern, der untote Apotheker bei den Gilneern - aber eben auch der ehrenhafte Typ bei den Meuchelmördern, der Priester bei den Outlaws, oder der rechtschaffend-gute „Paladin“ in der Warhammer 40K Kampagne.
Man muss dabei natürlich beachten:
- Sei ehrlich, dezent und respektvoll.
- Hausiere, rebelliere, belehre und missioniere nicht.
- Es ist ein uphill battle, überhaupt nur dabei zu sein.
- Erwarte nicht, in irgendeiner Form in der Hierarchie aufzusteigen.
Wenn man jedoch einen Fuß in die Tür bekommt und das ganze nur halbwegs mit Köpfchen angeht, kann sich daraus großartiges Rollenspiel entwickeln.
… womit ich soviel sagen möchte, wie: Nicht das Konzept ist das Problem, sondern wie immer der Spieler.
In diesem Fall der Spieler, der sowohl Außenseiter sein, als auch dazugehören möchte, und das bitte, ohne selbst dafür arbeiten zu müssen.
Ich liebe sie auch.
Ich sehe das Problem aber im MMO an sich.
EIN Außenseiter bereichert das Spiel. Aber wenn es irgendwann nur „Häuptlinge“ gibt, aber keine Indianer mehr, wird die Rolle zum Problem.
Das Problem ist aber irgendwo auch ein Klischee.
Ein guter Häuptling findet immer irgendwo seine Indianer. Und manchmal eben auch ein oder zwei Cowboys.
Ein guter Verkäufer findet auch immer irgendwo einen Markt. Aber realistisch betrachtet ist die Zahl der Käufer begrenzt
Oder anders betrachtet… auch der 100. Exot findet irgendwo Rp. Aber es ändert nichts daran, dass er kein Exot mehr ist da der Bedarf mehr als gedeckt ist.
In den meisten RP’s sind Elfen und Zwerge sehr selten. Das macht mit den Reiz aus. Der Durchschnittsbürger der sagt „Uh, ein Elf. Ich habe seit Jahren keinen gesehen“… und nicht „Oh, ich habe heute mehr Elfen als Menschen in meiner Menschenstadt gesehen“
Nachtelfen ja, aber Leerenelfen, Hochhelfen, Mischelfen… wo man nur hin schaut.
In diesem Falle war es leider so, dass sich für die Spielbarkeit des Charakters das Universum um diesen Charakter hätte biegen müssen. Auch wenn das nicht immer gilt, waren hier sowohl Konzept als auch Spieler das Problem. Ein typischer Fall von „Bitte nur die Vorteile, die Nachteile möchte ich nicht haben.“ (In diesem Fall hätte der Nachteil aus einem Warnschuss in den Kopf per Stadtwache bestanden) Das ist etwas, was mir im RP leider auch manchmal begegnet.
Außenseiterrollen können wunderbar sein und eine Herausforderung für den Spieler selbst. Aber es gibt eben Umstände, wo spezifische Außenseiter nicht hinein passen. Aber dafür gibt es die Session 0, wo dergleichen abgeklärt wird/werden sollte.
Skazz’ Ansatz kann ich auch verstehen. Wenn jeder eine Besonderheit oder ein Außenseiter ist, ist es niemand mehr, frei nach Syndrome.
Oh nice, der (Knappen-)Schwarm! <Hat 998-seitige Frank Schätzing-Flashbacks>
Das führt, nur menschlich, dazu das man sich ( weil exotik toll ist ) noch spartenhaftere Charaktere erstellt um sich abzuheben.
Nicht immer, wie ich hoffe. Da kann ich mal wieder nur für mich selbst sprechen, aber inzwischen habe ich die Durchschnittsmenschen dann doch lieb gewonnen, besonders im PnP. Für WoW komme ich mit der Suche nach Präferenzfällen (Die nicht die Big Player sind) in der Lore bislang recht gut zurecht. Das verhindert von alleine, dass das Konzept zu sehr ausbricht.
Zumal, wenn alle halbelfische Schwertmeister, die alle magischen Schulen in Perfektion beherrschen (überspitzt formuliert, ich kenne keinen Charakter, der diese Kriterien erfüllt) sind, fällt der Bäcker von nebenan doch irgendwie mehr auf und ist damit am „exotischsten“, oder nicht?
Mir kommt beim zweiten Lesen ein wenig der Eindruck, das Wort Außenseiter würde hier gleich mit Attributen wie edgy und ausgefallen belegt.
Das meine ich explizit nicht. Ich spreche nicht vom Klischee des gesellschaftlichen Außenseiters, der mit Motorrad und Lederjacke Frauen nachjagt und generell einfach zu cool ist, um mit den restlichen Wölfen zu heulen.
Ich rede von einem Außenseiter immer von einer Person im Kontext eines bestimmten sozialen Zirkels.
Um es mit einem Beispiel zu verdeutlichen, ich würde das Konzept „Priester in der Kathedrale von Sturmwind“ vermutlich nicht einmal mit der Kneifzange anrühren, wenn das alles wäre, was diese Person ausmacht.
Der „Priester, der durch seine Lebensumstände an eine Bande von Outlaws geraten ist“, ist für mich dagegen die interessanteste Person im Raum - nur durch den Wechsel des sozialen Zirkels. Es könnte buchstäblich derselbe Charakter sein, der für sich selbst genommen weder sehr besonders, noch sehr exotisch ist.
Und diese Rolle steht einem eigentlich fast immer offen, denn die meisten Themengilden sind meiner Erfahrung nach homogener, als man es ihnen auf Anhieb zugestehen würde. Das ist auch gar nicht mal sehr verwunderlich, denn Priester-Spieler suchen sich in der Regel andere Priester-Spieler als Umfeld, während Outlaw-Gilden aus gutem Grund sehr wählerisch bei allem sind, was nicht so wirklich nach Outlaw riecht.
Das ist es, was ich mit Außenseiterrolle meinte: Ein Charakter, dessen Hintergrund, Persönlichkeit, Werte und/oder Gepflogenheiten sich stark von denen seines direkten sozialen Umfeldes unterscheidet, der sich jedoch durch gegenseitigen Respekt (der zu erspielen ist) und ein gemeinsames Ziel dennoch in die Gruppe integriert.
Ihr wascht hier keine dreckige Wäsche. Ich bin enttäuscht darüber.
Muss ich wieder irgendwas rausgraben?
Don’t mind me, ich trenne nur gerade das, was man nochmal anziehen kann von dem, das wirklich gewaschen werden muss.