Der “Schmutzige-Wäsche-Waschsalon” XXXVI - So ein Regelwerk, Junge!

Und da wundernse sich, wenn keiner se versteht. :dracthyr_shrug:

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Deutschland hat kein Platz für Leute wo nicht richtig deutsch sprechen!

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So geht’s mir bei jeder Verniedlichungsform in Flag und Emote…

Ich sterbe jedes Mal innerlich ein bisschen.

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Mit’n paar Pfeng brachs’ ah nit um’e Ecke komm, ohne 'n Zwick’l koos dia eh nichs koof.

Das habe ich verstanden. Aber das sind auch keine doppelten Verneinungen von doppelten Verneinungen drin…

Das ist - jedenfalls kenne ich es als solches - Pottdeutsch in Reinform.
Der Kontext erschließt sich aus dem restlichen Wortgefüge, in deinem Beispiel ist damit (im Hochdeutschen) „Derjenige, der ihr/ihnen (3. Person Plural) das (was immer es sein mag) (an)getan hat“ gemeint.

Der Satz ist z.B. als Einleitung sehr verbreitet, wenn es darum geht, dass die (vor dem Ausruf noch unwissenden) Großeltern unerwartet festgestellt haben, dass sie in Bälde im zarten Alter von 28 Jahren von ihrer Tochter einen Enkel geschenkt bekommen und endet meist in einer (selten) leeren Drohung an den unbekannten Schwiegersohn.

Ein anderes Beispiel in (grob) ähnlicher Richtung wäre:
„Käwwän, mach die Mäh ma’ Ei.“ = „Kevin, streichle mal das Schaf.“

Oder auch:
„Schacklien, tu die Omma ma winken!“ = „Jacqueline, wink’ mal der alten Dame!“

Ebenfalls in der Popkultur sehr verbreitet ist die Aussage „Hauptsache ein Auto der wo fährt“, wobei diese ihren Ursprung in Meddl Mittelfranken hat.

Edit: Erst nachlesen, dann posten…

Du hast da was ganz entscheidendes einfach ausgelassen.
Je nach Region bleibt es nicht bei deinen Beispielen - da gibt es dann auch noch „Das ist der Tanja ihre Tasche.“ und „Das ist dem Frederik seine Zwiebel.“
Und die GANZ harten Urgesteine streichen das Geschlecht komplett - da heißt es dann „Dat ist dem Tanja sein Tasch.“
Letzteres ist aber glücklicherweise nicht allzu verbreitet, dafür muss man dann schon WIRKLICH nah bei den Zechen horchen.

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Die kommen erst dazu, wenn man entweder genervt ist oder zu viel Pegel intus hat.

Dann wird es lustig.

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Also eigentlich ist es mir ganz egal aus welcher Ecke diese Vergenusswurzelung der deutschen Sprache kommt. Es ist und bleibt Vergenusswurzelung und tut mir nicht nur beim Lesen, sondern vor allem beim Hören weh.
Ich hab dann immer das dringende Bedürfnis diese Chantals und Kevins, die so reden, neben den Yussef und den Achmad zu setzen, damit sie alle nochmal gemeinsam die deutsche Sprache lernen dürfen. Und diesmal aber richtig. Ohne „Vallah Bruder“, ohne „der wo die das gemacht haben tut“ und vor allem ohne „Mach die (?!) Mäh (?!) mal Ei (?!)“

Schlimm. Wirkli schlimm. Und a bissal traurig.
Wei ned amoi de ärgsten Burgenlandla hom so an Zumpf jemois zaum gschriem. Weda in Schrift- no in Sprachform.

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Das österreichische Burgenland? :thinking:

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Ich glaube tatsächlich, dass sich Pottdeutsch aus der Kombination der intellektuell weniger starken Malocher und dem massiven Bergbau (in dem zu Spitzenzeiten fast jeder zweite Mann gearbeitet hat, wenn ich mich richtig erinnere) entwickelt hat.
Entweder gab’s wenig Grund zu reden… und wenn doch, dann hat man’s so kurz wie nur möglich gehalten, weil man ohnehin a) außer Puste war oder b) die stickige Atemluft sparen musste.
Und daraus entstanden dann eben Wortzusammenlegungen und möglichst unkomplizierte Sprache…

… vermute ich.

und auch viele Migranten bestand, grad aus ost europa (vorwiegend polen), ab den 60er Jahren halt sehr viele gastarbeiter aus türkei.

Was wohl auch zu einer verschmischung bzw Vereinfachung der Sprache führt wie mit worten wie tach, hömma, Anne (an der) ect.

Und woran liegts bei dir?

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Das mag in den 60ern gestimmt haben, aber die Blütezeit des Bergbaus in Deutschland war früher.

Die sprachliche Entwicklung liegt auch über einen viel weiteren Zeitraum als über Migranten und Gastarbeiter seit den 60ern: Zum Einen durch die wechselhafte territoriale Zugehörigkeit seit dem frühen Mittelalter und zum Anderen, da der große Bergbau bereits im 18ten Jahrhundert mit der Industrialisierung begann und bereits zu jener Zeit viele Arbeitskräfte angeworben wurden. Es hat nichts mit Osteuropäern oder Türken zu tun, sondern die Arbeitskräfte insbesondere im 18ten Jahrhundert und im 19ten bis frühen 20ten Jahrhundert kamen aus Rest-Deutschland und durch höhere Geburtenraten im Pott als in Rest-Deutschland.

Kurzgefasst: Was du schreibst, ist Käse.

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Nicht nur Käse, jeder Friese und Sprachwissenschaftler würden ihre Tische zerbeißen, bei soviel Falschinformation.

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Holprige Busfahrt

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Und kaputte Tastatur

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Das ist halt echt nicht mehr lustig. D:

Vielleicht herrscht im Tanten-Bus ja

Und wie jeder weiß ist Sauerstoff wichtig fürs Gehirn.

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Früher war alles besser.

Als ich noch jung war, meen Jung, da hab ich noch in ne Zeitung geglotzt, mit rotem Stift im Anschlag und hab dann in dem Schmuddelblatt sämtliche Fehler markiert. Das war ne Herausforderung, sag ich dir. Und da sag ich noch, sag ich. Da hab ich die Kappe vom Stift nur sehr selten floppen lassen, aber heut? Wenn ich in eine Reportage glotze, egal zu welcher Quelle und welchem Verlag, welcher Branche, selbst eine Bedienungsanleitung oder sonstige Lesequellen, dann bin ich dabei die Nachfrage an Rotstiften auf dem Markt massivst zu erhöhen, wenn ich dem Hobby noch nachgehen würde. Es gab eine Zeit, da war Qualität echt noch etwas wert gewesen. Heute? Machen wir uns Gedanken über Gendern und mehr Toleranz für Laktose und wie man das Klimaproblem noch mehr beschleunigen kann, statt dem entgegen zu wirken und so. Die Menschheit ist bekloppt. Ich wär gerne wieder so richtig jung und naiv doof. Dann würde mir der Käse heute nicht auffallen und die Welt wäre noch in Ordnung, weil ich nichts peile. :thinking:
Sind Opas und Omas deshalb häufig so verbittert?

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Vermutlich.

Und wenn ich seh, wie die Generationen immer mehr systematisch zu den reinsten Astlöchern erzogen werden mit dieser „Jeden Pups loben, niemals auf Fehler hinweisen“ - Pädagogik, bin ich schon jetzt verbittert.

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