Der „Schmutzige-Wäsche-Waschsalon“ XXVII - /w: Dein RP ist falsch

Das Problem ist der Weg dorthin. Wie kommen die „einfachen Menschen“ denn zu einem Glauben aus einer so abgelegene Ecke?

Ich könnte zum Beispiel auch damit Leben, wenn drei Typen (und Typinnen) vor mir stehen und mir erklären wollen, dass sie alleine nun den Kult des Was-auch-immer gegründet haben und es eine NEUE Religion ist, die sie - auf ihrem verdrehten Weltbild basierend - etablieren wollen.

Kleine Brötchen, IC angreifbar, fehlerbehaftet, neu: Alles gut.

Die Probleme fangen damit an, dass die meisten Leute die sowas bespielen, natürlich nicht sagen „Wir gründen JETZT den NEUEN Kult der Ente, obey the Erpel!“ Sondern dann sind es Religionen, die über Generationen weitergegeben wurden, die so seit Ewigkeiten gelebt werden und das nicht nur in einem kleinen Dorf, das Widerstand leistet, sondern in größeren Gebieten und dann trifft man als Spieler drauf und denkt sich: „Hmm, also davon hat mein religionskundiger Charakter aber in seinem Leben noch nie was gehört und der kommt aus der Ecke.“

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Jau, stimme ich zu. Ich wollte damit auch eher illustrieren, dass es solche Eigenschaften eben auch bei absolut loretreuen Rollenspielern gibt und habe mehrmals mitbekommen, dass sich Leute mit einem „Mein Konzept entspricht aber der Lore“ jeder Kritik erhaben sahen. Wäre vermutlich besser gewesen eine Liste zu wählen, die „halbgar ausgearbeitete Projekte“ usw usw miteinbezieht, aber ja.

Loretreue ist natürlich ein Pluspunkt und ein „nais two hef“, aber eben nicht alles und sollte imho die absolute Grundlage sein, nicht das, worauf man Fanfaren blasen kann.

Ich muss da schon ein wenig zustimmen. Ich finde es teils weitaus kreativer, wenn jemand aus den ihm gegebenen Blöcken etwas Kreatives macht, als wenn jemand den Legokasten wegwirft und stattdessen ein Kartenhaus baut. Es sollte zumindest noch irgendeine Basis in WoW verwurzelt sein.

Ich höre immer wieder das Argument, es wäre „langweilig“ einen typischen Vertreter seines Volkes zu spielen, aber das kann ich persönlich halt so gar nicht verstehen. Den meisten Spaß hatte ich bisher mit Konzepten (von mir und anderen), wo ich einfach gespürt habe, woher sie kommen, was sie sind usw. Zwerge, die sich nach Zwergen anfühlen. Menschen aus Kul Tiras, die ihre Herkunft bespielen und voller Unverständnis auf so manche Bräuche der Festländer reagieren … Kleine Sachen, die für mich die Immersion bringen. Der Zwerg darf Bier trinken. Der Draenei darf lichtgläubig sein. Und der Mensch darf möglicherweise an die Macht der Monarchie glauben und das mit Nachtelfen besprechen, die ihre ganz eigenen Erfahrungen damit gemacht haben und die langen Brauen dabei heben.

Es gibt sooo viele Sachen, so unendlich viele Konzepte, die man spielen könnte, da verstehe ich den Bedarf gar nicht so wirklich, sich soweit ab von allem zu bewegen. Ist es der Drang, etwas vollkommen kontrollieren zu können oder so?

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Das sind aber zwei völlig unterschiedliche dinge die ich anfangs ja schon in der idee ausgeschlossen habe.

Aber da es scheint das man es eh nicht liest, was sehr schade ist wenn man von RP sprichg, kann man das hier auch beenden.

Die viel wichtigere Frage ist, wann adoptiert mich Riodan endlich?

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Das Problem mit Religion im RP ist, dass wir bislang ausschließlich Belege dafür haben, dass jede Religion, die man ingame trifft, eine Entität oder eine „Idee“ anbetet, die direkt oder indirekt dafür sorgt, dass die jeweiligen Anbeter Macht erhalten.

Da hätten wir Schamanen und ihre Anbetung der Elemente.
Da hätten wir Geistsprecher und Scharfseher, die mit den Geistern der Ahnen kommunizieren können.
Da hätten wir Voodoopriester und ihre Gefolge.
Da hätten wir den Lichtglauben.
Da hätten wir die Leere- und Geißel- und Alte-Götter- und sogar Dämonenkulte.
Da hätten wir die Oger-, Gnoll-, Kobold- und Murloc-Religionen, die in gewisser Weise Abwandlungen von vorhergenanntem sind.
Da hätten wir die Nachtelfen und ihren Glauben an Elune, deren Segen sich sogar in Form der Schattenmimik auf nicht-religiöse Charaktere erstrecken.
Da hätten wir die Arakkoa und ihren Sonnenglauben…

… und einfach noch unzählige weitere kleinere Beispiele.
Daher kann man darauf schließen:
JEDE Religion in WoW kommt mit einer gewissen Form von Macht daher, da der Glaube an sich bereits ein Instrument ist, diese zu erhalten.
Und dementsprechend läuft es eben nicht wie im RL, da gewöhnliche Azeroth-Gläubige daran gewöhnt sind, Ergebnisse und/oder Gründe für ihren Glauben zu sehen.
Da gibt es kein „Vor X-tausend Jahren pilgerte ein einsamer Ziegenzüchter durch die Berge und wurde erleuchtet“, worauf sich eine neue Weltreligion begründet - solange der jeweilige Prediger keine magischen Bilder zum Beweis erscheinen lässt (um es mal vereinfacht auszudrücken).
Und dementsprechend… ja, „unrealistisch“ wäre es für einen Azerothianer, sich ohne jeden ersichtlichen Grund einer Religion anzuschließen, die vielleicht zwar aus gewohnten Worten besteht, aber ansonsten keinen einzigen der ihm bekannten Aspekte einer Religion besitzt.
Die Herangehensweise auf einer hochgradig magischen Welt wie Azeroth ist eine hundertprozentig andere als im RL.
Sowas wie eine Religions- bzw. Sektengründung und dazugehöriges RP kann man machen, wenn man in 'nem Mittelaltersimulator spielt.
Wenn man aber WoW-RP spielt, dann fällt die Option raus.

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Kleine Anfügung: Scharfseher und Geistsprecher sind auch Schamanen und Schamanen können auch mit den Ahnen kommunizieren.

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Ich weiß, aber aus Azeroth-Religiöser Sicht betrachtet sind beides spirituelle Führer von Stämmen und/oder Klans, während nicht jeder Schamane ein solcher sein muss bzw. nicht jeder, der z.B. der Weisung eines Scharfsehers folgt, muss zwingend auch den Glauben an die Elemente teilen.
Daher die Unterteilung. Dass beides im Prinzip das Gleiche ist, ist mir klar, aber aus religiöser Sicht sind da eben Unterschiede. Auch, weil nicht jedes Volk, das Schamanen ausbilden kann, auch gleichzeitig Scharfseher oder Geistsprecher besitzen muss.

Edit:
Ein Beispiel hierfür sind z.B. Goblins, bei denen nichtmal der Schamanismus eine tatsächliche Religion, sondern nur ein weiteres Geschäftsfeld darstellt - und wenn überhaupt eher der Lichtglaube als „Goblin-Religion“ infrage kommt.
Sie haben Priester, die mittels ihres Glaubens „Wunder“ bewirken, die von anderen wahrgenommen werden (auch wenn die Basis dafür ihre Geldgier ist), und sie haben Schamanen, die mit den Elementen Verträge aushandeln, aber keine Scharfseher oder Geistsprecher.

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Ein - aus meiner Sicht - weiteres Problem an der Thematik ist folgende:
Üblicherweise machen die Leute, welche solche Religionen (neu)gründen, dies aus dem Beweggrund, dass sie das Licht mit dem Christentum verwechseln (eine geliebte Sache auf Aldor), und dann wegen RL eine Kontraeinstellung auf die eigenen Charaktere legen, und lieber eine „coole“ oder „hippe“ „heidnische“ Religion haben wollen.
Es geht also nicht um tatsächliche spirituelle oder mystische Erfahrungen, eine ernste Überzeugung, sowie das Anteilhaben einer höheren Macht, sondern einfach… kontra.

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Und sich dabei noch ein weiteres Feindbild wie Worgen suchen, um, ganz im Sinne eines mittelalterlichen Christentums, eine Satansdarstellung zu haben, welche immerzu als Sündenbock herhalten kann.

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Ohja
„Licht“ = „Christentum“ (garniert mit allen dümmlichen Mittelalter-Christen-Klischees, die man kennt)
gerne kombiniert mit
„ICH als Mensch finde (diese) Religion ja doof, deswegen ist mein Char Licht-feindlich!“ oder eben dem „hippen Heidentum“

Immer wieder…schade

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Ich war auch mal bei dem Punkt, vor Jahren.

Inzwischen sind die Charaktere von mir, die da eher ablehnend/zweifelnd eingestellt sind, aber bei der Aussage, dass nicht das Licht bzw. die Religion das Problem ist (denn dass das Licht existiert, ist im Gegensatz zur Figur „Gott“ im RL ja in WoW ein Fakt), sondern vielmehr ein gewisser Teil derjenigen, die im Namen des Lichts/als Vertreter der Kirche auftreten.

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Jesus hatte auch heilende Kräfte!
Also Licht = Christentum

Der Grund, wieso ich mich von Religionen jeglicher Art im Game fern halte:
Ich habe bis heute nicht verstanden, wieso man mit einer Nadel nach hexen piekst.
Also klar, anderer glauben und so aber… Magier? Hää?
Zugegeben, ich habe die Questtexte zu BFA auch nicht mehr ganz im Kopf.
Dennoch… informiere ich mich viel IC. Manche FF-Sachen, denkt sich mein Char so: „Der hat doch einen an der Meise!“ Bei Lichtglauben ist es so, dass mein Char weiß, dass es das gibt, aber alles was göttlich ist, kann nicht immer gut sein! Dass sind so die Gedanken und meine Rechtfertigung, wieso ich mich kaum damit auseinander setze. IC wie OOC. Auch weils mich nicht soo interessiert.

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Die Drusthexen haben schlicht und ergreifend eine Aversion gegen Silber.
Das ist wie bei Vampiren mit Knoblauch oder Werwölfen und Silber. Man brauchte da irgendein Mittel und das kommt ja nun in wirklich allen Fantasy-Universen irgendwie vor.

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Das hat man gemacht um die Illusionen der Hexen zu brechen, die ja gefühlt halb Drustvar unterwandert haben. Hat meiner Meinung nach nichts mit Religion zu tun

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Ja, da hast du Recht!
Aber was unterscheidet Hexen von Hexenmeister(y)innen?

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Der Herzbannzirkel bezog seine Macht von Gorak Tul und damit aus Thros, einem der Reiche des Todes.
Hexenmeister beziehen ihre Macht aus dem Nether oder der Leere. Liegen also andere kosmische Machte zugrunde.

Am schnellsten, ätschibatsch.

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Die Art der ausgeübten Magie, weswegen ich „Drusthexen“ sagte.
Klassische Warcraft-Hexenmeister bedienen sich der Nethermantie oder der (dämonischen) Felmagie, während die Drustmagie eine Art von Todesmagie ist, die ihre Kraft aus den Reichen des Todes bezieht.

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Die Hexen nutzen Drustmagie, also quasi das Gegenteil von Druidentum, so, wie Dunkelschamanismus das Gegenteil von Schamanismus ist.
Hexenmeister nutzen Fel und bisweilen Shadowmagic.

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Ahh! Da ist die Unterscheidung zwischn Hexen und Meistern. Ihre Magie. Wieso hab’ ich das nie verstanden? Ich glaube, ich habe es zu sehr mit dem RL assoziiert. Ich danke euch für die Aufklärung und kann der Thematik wieder folgen!

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