Entweder sie sind extrem dumm, oder extrem Böse.
Nicht wirklich. Schließlich tragen deine „Arbeitskollegen“ die Seelen aus deiner Heimat fort. Reicht ja wenn von denen mal einer plaudert, oder nach Jahren erzählt ein neuer Kyrianer, dass er es war der deine Familie tötete und dafür nun dein Arbeitskollege wurde. Dann beginnt der Zirkus von vorne.
Oh ja, das wäre auch eine Erklärung die sehr gut ins Konzept des WoW Universums passen würde. Dort hat man ja eh den Eindruck, dass sämtliche höheren Mächte irgendwie ein hohes Maß an Inkompetenz besitzen. Und wenn es stimmt, dass die Archon mit den Titanen „verwandt“ ist… Keine weiteren Fragen. Ich erinne da nur mal an einen gewissen Herrn Aman´Thul: „Hm… Y’shaarj ist echt ein Problem. Halt mal mein Bier, ich hab ´nen Plan.“ rupf „Oh… Loch im Planeten. Tschuldigung! “
Wenn die Familie auch tot ist, kommt sie auch in die Sl. Man könnte sie in ihrem Reich besuchen, oder sich in Oribos mit ihnen treffen.
Genau… und dann wohlmöglich zusammen mit ihren Mördern fröhlich um das Lagerfeuer tanzen. Weil es für dich natürlich total nachvollziehbar und schon Ok ist, dass dieser dein Haus nur aus einem Befehl heraus angezündet hat, in dem deine Familie jämmerlich umkam. Da hat natürlich jeder vernünftige Kyrianer Verständnis für. Schon klar… Du kannst aber auch x andere Beispiele nehmen, wenn dir das lieber ist. Wie viele Leute klammern sich aus den unterschiedlichsten Gründen an ihrem Leben fest. „Ich muss doch noch dies…“ „Ich habe doch noch das vergessen.“ „Ich kann nicht gehen, bevor…“ Und jetzt sollst du als Kyrianer, der sich vielleicht selbst noch an sein altes Leben klammerte einer Seele klar machen, dass es leider egal ist was sie da noch zu erledigen hat? Das klappt einfach nicht. Zumindest nicht bei jedem. Das kann man jetzt drehen wie man will, aber das Loslassen der Vergangenheit hat durchaus seinen tieferen Sinn als Kyrianer. Das Problem besteht für mich halt nur darin, dass es bisher nicht auf freiem Willen basiert, sondern Leute einfach in die Bastion gestopft und dazu genötigt werden ihr altes Leben abzulegen. Wenn du dich selbst dafür entscheiden könntest der Bastion beizutreten und als Kyrianer ein neues Dasein zu beginnen wäre das was ganz anderes. Doch somit wird aus der Chance zu einem neuen (Nach-)Leben etwas rein Aufgezwungenes.
Pamela aus Darrowheim haben die Kyrianer offenbar vergessen. Sie ist gestorben und hatte nichts mehr zu erledigen, aber sie klammerte sich an ihrem Leben und wollte erst gehen, wenn der Champion ihre Puppe repariert und ihr gegeben hat und auch erst, wenn sie weiß dass ihre Familie in Kenntnis gesetzt wurde und Papa sie abholt, der übrigens auch nicht abgeholt wurde. Das ist das Tolle, wenn man dem Nachleben ein System und festes Konzept gibt. Viele Ereignisse von früher ergeben dann keinen Sinn mehr. Aber gut. Wenn ich das richtig verstanden habe, holen die auch nicht jede Seele ab. Außer aktuell oder auch nicht. Keine Ahnung. Die Schattenlande sind mit diesen Gebieten storymäßig völliger Murks.
Pamela hatte durchaus noch etwas zu erledigen. Sie hatte ihrem Papa versprochen im Haus zu bleiben, bis er wieder heimkehrt. Das tat er aber nicht, da er in Darrowheim an die Geißel fiel und nicht heimkehren konnte, ehe wir da die Dinge gerade rückten. Demnach könnte ich mir vorstellen, dass es den Kyrianer gar nicht möglich war Pamela vorzeitig mitzunehmen.
Das es rückwirkend betrachtet aber auch so zu allerlei Ungereimtheiten kommen wird hatte ich leider schon im Gefühl, ehe SL überhaupt angekündigt wurde. Es hat schon seinen guten Grund weshalb man als Geschichtenerzähler besser die Finger von den Themen Zeitreise und Jenseits lässt. Nur ist das Kind jetzt in den Brunnen gefallen, wir sitzen im Jenseits und können nur gespannt darauf warten wie sich Blizzard aus den selbst gestellten Logiklücken wieder herausschreiben wird.
Die Fragen sind dann ob sich noch genug Freiwillige melden um Kyraner zu werden und wie viele die Bastion verlassen werden. Aber andererseits sollte es noch eine Menge an Kyranern geben.
Das denke ich auch. Ich glaube schon, dass es noch genügend Seelen geben wird, die gerne ihr altes Leben hinter sich lassen würden. Es ist ja auch nicht so, dass von den jetzigen Kyrianern nicht auch welche existieren, die ein paar Details nicht gut finden, den Weg grundsätzlich jedoch nicht in Frage stellen. Kleia zum Beispiel, die gegen das Leben als Aufgestiegene mit Ausnahme dieses sinnbefreiten Aktes gegenüber Ben Howells Seele keine Einwände zu haben schien. Oder auch Pelagos, der inzwischen viel erlebte und trotzdem tapfer an seinen Aufstieg arbeitet. Daraus schließe ich, dass es auch Seelen geben muss, die sehr wohl daran interessiert sind ihr altes Leben hinter sich zu lassen, auch wenn die Details dieses Weges sicherlich hier und da verbesserungswürdig sind.
Mich stört es das es in der Bastion so viele Tauren gibt. Man hat von einem Tauern die Erinnerungen an seine Familie bekämpft. Auch hat Kriegsheld Oro gesagt das er erst mal eine Weile in Erinnerungen an seine Familie schwelgen will. Tauren sind an sich sehr Familienverbundene Wesen und ich sehe es als Brutal ihnen die Erinnerungen zu nehmen.
Mir wäre es am liebsten wenn die Horde und die Allianz eigene Taschendimensionen erhalten und die Selen dann Entscheiden ob sie in der Taschendimension bleiben oder sich einem der Pakte anschließen.
Dann hätten wir Ben Howell auch nicht mitnehmen dürfen. Er hat seine Frau auch Versprechungen gemacht. You know?
So seh ich das auch und wenn ich das doch vorhabe, dann mit enormer Vorsicht und Rücksichtnahme auf vergangener Ereignisse, die mit dem Nachleben zu tun hatten. In manchen Aspekten sind sie ja darauf eingegangen. Wobei hier auch, je weiter der Tot des Charakters zurück liegt, Ungereimtheiten auftauchen.
Vielleicht hat er es nicht ernst gemeint.
Das mit den Tauren habe ich auch nicht verstanden, wobei wir von den Tauren nicht die Gründe kennen, weshalb sie für die Bastion vorgesehen waren und nicht etwa für den Ardenwald. Oro hat aber neben seiner Familie auch noch andere Monologe parat. Als ich ihn mit meinem Main während der Questphase ansprach fragte er mich nach seinem Tod in Legion und dem Schicksal von Dargrul. Dann brach er jedoch schnell ab und meinte wir sollen besser davon aufhören, da er dies besser vergessen wolle. Ich finde es an der stelle daher nicht so ganz einfach zu entscheiden ob das Vergessen der Familienbande nun sehr brutal sei, oder aber im Vergleich noch immer der geringere Preis, da mir bei den meisten Individuen (so auch dem Tauren, den wir die Erinnerung an die Familie nehmen) die Informationen zu dessen Leben fehlen.
Wollen wir jetzt noch über mögliche Unterschiede in Punkto Floskeln eines Erwachsenen vs. Kindliche, aber todernst gemeinte Versprechen diskutieren?
Edit: Verjin war schneller
Ich nehme mal an, du und auch Graphiel haben diesen Teil nicht bespielt. Das ergibt nämlich keinerlei Sinn und das wüsstet ihr, wenn ihr es bespielt hättet. Wir lernen ihn ja kennen, indem wir die Ereignisse kurz vor seinem Tot nachspielen. Er ist sehr beliebt, weil er auch sehr hilfsbereit ist. Diverse Leute grüßen ihn, er hilft wo er kann. Eine wirklich gute Seele, die ich auch mit Pamela gleichsetzen würde. Er weigerte sich ja auch abgeholt zu werden, weil er seine Familie beschützen möchte und seiner Frau versprochen hat, dass er zu ihr zurückkommt. Dieses Versprechen hat der Gute auf jeden Fall ernst gemeint, auch wenn er es nicht halten konnte, weil er kurz darauf von Ghulen zerlegt wurde.
Pamela wird übergangen, aber er nicht. Weil (hier irgendwelchen Käse einfügen, den Blizzard für glaubwürdig erachten würde). Also weil Baum. Kinder werden bevorzugt behandelt und weil Pamela von Papa abgeholt werden wollte, durfte auch dessen Seele nicht abgeholt werden, richtig?
Tatsächlich noch nicht.
Ich vermute mal weil die meisten Tauren sehr Loyal sind.
Doch, ich habe diesen Teil sehr wohl gespielt. Mir fallen dazu jedoch auch diverse Zitate aus den unterschiedlichsten Filmen und Büchern ein, in denen Erwachsene Leute genau solche Versprechen machten, obwohl ihnen innerlich klar war dass sie diese Versprechen wohlmöglich gar nicht einhalten können. Ein durchaus gängiges Beispiel wären hier Kriegsszenarien, in denen der Familienvater auch verspricht bald wieder daheim zu sein, auch wenn er dies aus tiefem Herzen eben nicht garantieren kann. Sowas macht man gerne um seine Mitmenschen zu beruhigen. Kommt ja auch blöd für die Familie, wenn der Papa sagt: „Ich bleibe draußen, die Untoten erschießen. Möglicherweise werde ich dabei umkommen, also haltet mir lieber keinen Teller Suppe warm.“
Bei Kindern ist dies jedoch oft etwas anders. Kinder versprechen bis zu einem gewissen Alter durchaus aus vollster Überzeugung Dinge, die sie auch exakt so meinen. Besonders wenn sie noch nicht so richtig das Konzept der Notlüge erlernt haben.
Möglich, aber wie gesagt: Dafür fehlen mir zu viele Informationen über das sonstige leben.
Es sind nicht nur die Tauren deren Zuweisungen in die Bastion mich stört. Sondern auch die Orcs und Goblins. Mir fällt kein Orc ein der besser in die Bastion passt als nach Maldraxus. Die Goblins sind eigentlich ziemlich egoistisch. Wieso sind sie Teil eines Paktes in dem es wichtig ist selbstlos zu sein?
Um ganz ehrlich zu finde ich Maldraxxus da als ähnlich merkwürdig. Das sich Krieger einen Ort wünschen bei dem es darum geht auch im Tod noch für etwas zu kämpfen ok, das sehe ich noch ein. Wie man aber auf die Idee kommt, dass der perfekte Ort dafür ein schleimiges und eitriges Etwas ist, das optisch vom Lichkönig persönlich hätte erfunden werden können und bei denen man gegenseitig darum wetteifert, wem als erstes ein Körperteil abfault und ersetzt werden muss entzieht sich aber auch da meiner Vorstellungskraft. ich kann mir dies momentan nur so erklären, dass Blizzard wohl aufgefallen ist, dass sie das typische Kriegerparadies im Sinne von raufen, trinken, herumgröhlen usw schon in Legion verbraten hatten. Was man uns da mit Maldraxxus sagen wollte entzieht sich mir daher aber ebenso sehr, wie dir offenbar die Vorstellung von der Bastion
Maldraxus ist auch Absurd. Ich finde die Bastion nur etwas Absurder.
Ok. Deine Denkweise kann ich nicht nachvollziehen, nachdem ich Ben kennengelernt habe, aber gut.
Fakt ist, Ben wollte nicht gehen. Der Grund hierfür war kein Egoismus oder Angst davor was mit ihm passiert. Wenn man ihm zuhört wird klar, dass er bleiben wollte wegen seiner Familie. Es ist ihm sehr wichtig und ein Ereignis, dass er nicht loslassen möchte. Denn er versprach nicht einfach nur dort zu sein und sie zu beschützen, sondern er wollte es aus Überzeugung. Wenn es eine Möglichkeit gebe, sie auch nach dem Tot zu schützen, er würde es tun.
Wenn Pamela nach ihrem Tot dort wartet bis Papa kommt, ohne dass ein Kyrianer sie so mitschleift, wie es bei Ben der Fall war, dann läuft da etwas verkehrt. Aber das ist allgemein so ein Punkt, der mit den Schattenlanden nicht stimmt. In vielen Bereichen gibt es keine Stimmigkeit. Sei es alter Kontent oder neuere Ereignisse, die verwirren.
Ich sage es wie es ist. Den Storyschreibern ist es Wurst. Alte Ereignisse passen nicht mehr in das aktuelle Raster, aber da es alter Content ist, kann es getrost ignoriert werden. Fertig. Erinnert sich wahrscheinlich eh Keiner drann. Die Geschichte ist den Storywritern nur soweit wichtig, wie sie den aktuellen Kontent und vielleicht noch den Nächsten betrifft. Dass es dort coole Ereignisse gibt ist wichtig. Dass die Welt ein flüssiges und gut durchdachtes Konzept in einer geraden Linie durchläuft, ist egal. Immerhin waren damals auch noch ganz andere Leute daran beteiligt. Darf man auch nicht vergessen. Wenn man alte Ereignisse ignoriert, kann man auch schöne Überraschungen einbringen. Oha! Damit hätte keiner gerechnet. Wie geht das denn? Ich dachte es ist so und so. Ins Gesicht und so. Spieler, die einfach zocken wollen und die Geschichte eher so am Rande mitverfolgen, ist die große Masse an Spielern. Dass denen gewisse Details nicht auffallen oder sich darüber wundern, ist weniger gegeben. Da reicht diese leicht oberflächliche Art der Geschichtenerzählung. Dass Blizzard sich gar keine Gedanken macht, möchte ich nicht sagen. Sie liefern für solche Spieler mehr als ausreichend Gehirnschmalz. Mehr als sie wahrscheinlich bräuchten oder verlangen würden. Wir, die wirklich stark dahinter steigen wollen und das Universum als Ganzes einatmen wollen, sind eine dezente Minderheit, würde ich behaupten und so bleiben wir häufig auf der Strecke. Immerhin versucht Blizzard mit Fragerunden auch uns etwas ihre Gedanken näher zu bringen, wenn etwas unklar ist. Da tauchen nur leider nicht alle Fragen auf.
Weil du es aus rein menschlicher Perspektive (aus Spielerperspektive) betrachtest, was nur zu verständlich ist. Als Bote zwischen Leben und Tod darf sich ein „Kyrianer“ aber nun mal keine Menschlichkeit erlauben, weil er sonst Gefahr läuft parteiisch zu werden. Kyrianer wie Kleia oder Pelagos zeigen jedoch, dass sie das nicht gänzlich für gut heißen und sich zumindest mehr Mitgefühl wünschen. Darauf deuten ja auch Kleias Versuche hin Ben davon zu überzeugen, dass seiner Familie schon nichts geschehen wird (was ja wohl auch der Fall ist).
Er fiel bei einem Geißelangriff, während die Untoten quasi noch an das Haus seiner Familie klopfte. Welcher Vater würde da nicht kurz nach seinem Tod verhandeln wollen? Verwechsele hier jetzt nicht Überzeugung mit Panik und Angst um die eigene Familie. Das sind schon 2 Paar verschiedene Schuhe.
Ja, aus Spielerperspektive, vielleicht weil es sich so unfair anfühlt. Pamela versprach ihrem Papa im Haus zu bleiben bis er wiederkehren würde und dies tat sie ja auch. Deswegen konnte sie sich nicht lösen, deshalb wartete sie obwohl ihr Vater als untote Kreatur sonst wo war. Doch weil es vor unserer Einmischung nicht ging blieb sie eben als Geist in Darrowheim gefangen, nachdem die Geißel darüber hinweg fegte. Fühlt sich das unfair an? Ja, natürlich. Erst recht weil Blizzard es offenbar gut fand Bens Seele anschließend in den Schlund zu werfen.
Wenn ich es ja nicht besser wüsste, dann würde ich ja sagen das alles soll uns nur dazu bringen so richtig Zweifel an den Entscheidungen der SL zu bekommen, nur damit man seitens Blizzard irgendwann Sylvanas wieder babyface turnen kann. Weil die ja nur das pöse pöse System zerstören will und so. Wenn mein Gefühl recht hat, DANN haben wir wirklich trashiges Storytelling über das man sich zurecht ärgern darf.