Sehr viele Charakternamen, Adelshäuser und Gemeinschaften mit Namen und Zeichen, die erfunden sind, Spielertavernen, die vorhandene wie lorebelegte Tavernen benutzen, überhaupt alle Spielercharaktere, die nicht 1 zu 1 einen NPC kopieren, Charaktere mit Persönlichkeiten, die ebenfalls nicht ausdrücklich erwähnt werden, nun auch noch viele Charaktere von Spielern, die keinen Zugriff auf die DF-Alpha haben (wollen), uff, und diese Liste könnte man noch weiterführen, wenn man tief genug buddelt.
Die Lore hat ihre Löcher, einigen Aussagen nach sogar Widersprüche in sich, und manchmal lässt es sich nicht vermeiden, die durch Eigeninterpretationen zu umschiffen.
Das alles wäre aus deiner Sicht FF-RP? Oder gibt es hier, ich greife das Wort nun einmal auch auf, „cherrypicking“?
Da muss man aber auch sagen, mit der Heritage Armor bietet es sich für Plots wirklich an. Wenns aber ums Social GZSZ geht, dann joa… strange. Wobei ein Wachbot für die Wache ja irgendwie cool wäre. Aber gleichzeitig auch nicht? Komisch irgendwie…
Oh, eine Quest deren Lore nicht gefällt ist einfach eine Funquest! Problem gelöst! Anderenfalls müsste man nämlich auch akzeptieren, dass die Goblins einen Raptor super intelligent gemacht haben und dieser dann mit einer Rakete zu einem anderen Planeten geflogen ist. Was viele Leute gar nicht wollen! Elende FF-RP’ler!
Ich finde da einen pragmatischen Ansatz wie den von Tenaar gut.
Oder, dass es Lore gibt, mit der man tatsächlich nicht spielen möchte und bei der man sich im Umfeld einig genug ist, dass man es umsetzen kann. Aber man möchte halt gleichzeitig den gröbsten, RP-feindlichsten Unfug nicht bespielen müssen und die Lore als Heiligtum sehen, bei dem jeder Frevel geahndet werden muss… Passt halt nicht.
Hirn einschalten, das Grundgerüst beachten, das einem die Spielwelt bietet und nicht auf Zwang ein Universum oder eine historische Epoche ins Spiel stopfen, die dort nicht hingehören. Problem gelöst.
Man kann auch noch einen Schritt weitergehen und - wenn man ein Projekt oder Event veranstaltet - hinterfragen, ob das Konzept in dieser Form auch die „Welt der Friedenskunst“ klar widerspiegelt. Kann man sein Konzept ohne mehr als drei Worte zu tauschen auch direkt in jedes andere (Fantasy)-MMO stecken, läuft vielleicht etwas falsch.
Wie gesagt - es stellt sich üblicherweise auch als wahr heraus. Ich kann mich daran erinnern, dass viele Leute meinten, da Draenei so alt werden können, muss der Prozess des körperlichen Erwachsenwerdens auch sehr langsam sein, im Rahmen von Jahrhunderten.
Ich sagte immer: Wird nicht speziell angemerkt, daher sind sie vermutlich innerhalb von ~20 Jahren erwachsen.
Alle Lorehinweise, die wir seither dafür haben, bestätigen meine Aussage.
Anderes Beispiel: Das Pet Poro, welches man durch die Island Expeditions bekommen kann, ist offensichtlich ein Strigops habroptila (ich weiß nicht, ob der üblicherweise verwandte Name durch den Filter käme). Diese auch als Eulenpapageien bekannten Vögel haben gewisse Verhaltensweisen, haben einen besonderen Geruch und verhalten sich insbesondere bei der Balz anders als alle anderen Papageien.
Keine dieser Sachen wird irgendwie irgendwo erwähnt, nur, dass Poro nicht fliegen kann, eine lange Lebensspanne hat, und sich von Früchten ernährt, die er von Bäumen wirft.
Es ist aber davon auszugehen, dass auch die anderen Punkte auf Poro zutreffen, da es sich sehr eindeutig um einen solchen Vogel handelt.
Deshalb schrieb ich, dass es „ganz drastisch betrachtet“ wäre und klammere keine Prozeduren zur Herstellung von im Spiel findbaren Dingen aus - Wein gibt es seit Vanilla in WoW, also muss er auch irgendwie hergestellt werden, und da lege ich normale Weinherstellung zugrunde (wie dann auch spätestens in Legion bei den Zwielichtrebgärten „bewiesen“).
Allerdings finde ich es schlichtweg unnötig - wie schon einmal in einem anderen Wäschethread zum Spott anderer über meine Auslegung festgestellt - z.B. Spargel ins WoW-RP zu holen. Oder Gewürze. Oder Gerichte und deren Namen. Das wiederum ist, wenn auch nur milde, Free Fantasy-Kram, und man kann meine Auslegung der Umstände gerne als Khorintenknackerei auffassen.
Im Kern ist jeder unserer RP-Chars Free Fantasy, da es für ihn oder sie keinerlei Lorebelege gibt, ja.
Allerdings wäre unter dieser Prämisse keinerlei RP wie wir es kennen möglich, da sämtliche „Named“-Charaktere in kürzester Zeit belegt wären und niemand neues nachrutschen könnte.
Außerdem wäre das RP ziemlich langweilig, da wir ja keine Lorebelege dafür haben, dass diese NPCs jemals ihre Spawnpunkte verlassen würden oder andere Dinge sagen können als die Ingame-Engine-Begrüßungen und -Verabschiedungen.
An irgendeinem Punkt also muss man 'ne Bremse ziehen - immerhin existieren auch im RL Menschen, die man niemals gesehen und nie mit ihnen gesprochen hat, trotz dieser Umstände und trotz der Tatsache, dass sie niemals in die Weltgeschichte eingehen werden.
Man kann also das Argument „Dein RP-Konzept entspricht nicht der Lore, weil du…“ ad absurdum führen, wie du es gerade tust, oder man akzeptiert, dass gewisse Voraussetzungen nicht erfüllbar sind - bewegt sich aber dennoch innerhalb des vorgegebenen Rahmens.
Ein Beispiel.
Wir sitzen alle im gleichen Sandkasten. Jeder in einer Ecke und je einer auf der Mitte der quadratischen Wände. Die Lore ist nun unser Sand - auf dem stehen wir alle und alles, was wir damit bauen, wird aus dem gleichen Sand geschaffen. Wir haben von unseren Eltern Eimer und Förmchen bekommen, die dafür gedacht sind, mit und aus dem Sand Dinge zu fertigen - ein paar Burgen und Straßen sind von den Leuten, die vor uns im Sandkasten waren, übrig geblieben.
Jetzt also spielen wir alle im geteilten Sand. Ein paar spielen miteinander und bauen sich gemeinsam etwas auf, weil der eine einen Eimer hat, der eine Burg mit Zinnen ergibt, und ein anderer hat eine kleine Harke für hübsche Verzierungen dieser Burg. In einer Ecke allerdings spielt jemand, der lieber ein Planschbecken haben wollte, also kippt er literweise Wasser in seinen Sand und seine Ecke wird schlammig. Irgendwann entschließt er sich dazu, dass er mit den Leuten spielen möchte, die ihre Sandburg gebaut und verziert haben - und kippt dafür seinen Wassereimer über die Burg.
In einer anderen Ecke wiederum findet jemand den Sand doof, weil sein Flummi darauf nicht hüpft - und nutzt den Sand in seiner Ecke dazu, Beton anzurühren, mit dem er die Ecke ausgießt, damit er mit seinem Flummi spielen kann.
Irgendwo zwischen dieser Schlamm- und der Beton-Ecke sitzt nun jemand, der einfach nur mit dem Sand spielen wollte, aber von der einen Seite wird der Sand weggeschwemmt, auf der anderen trocknet der Beton, und ihm gegenüber spielt jemand, der lieber in den Wald wollte und den Sand deshalb als Blumenbeet verwendet…
… und in kürzester Zeit ist der Sandkasten weg. Stattdessen haben wir ein Schlammloch, eine betonierte Stellfläche, eine überflutete Sandburg, eine winzige Sandfläche, die noch intakt ist, aber von allen Seiten bedrängt wird und massiv geschrumpft ist… und ein Blumenbeet.
Und wer auch immer nachkommt und im Sandkasten spielen wollte, der muss jetzt damit Vorlieb nehmen.
Je weiter wir - jeder einzelne, im Prinzip - von der Lore abweichen, desto weniger Sandkasten bleibt jedem von uns.
Wir haben unsere Vorgaben und können anhand dessen darauf schließen, was möglich ist, ohne den Sandkasten nachhaltig kaputtzumachen, und uns danach richten - oder wir ruinieren das Ding auf Dauer, weil wir beschließen, dass im Sand zu spielen eh blöd ist.
Dass nicht alles in der Lore abgedeckt ist, ist jedem hier klar, mir selbst ebenfalls, aber trotzdem gibt es genug Anhaltspunkte, an denen man sich entlanghangeln kann und die sich mit Logik füllen lassen - da wieder kommt Headcanon zum Tragen, der, je nach Inhalt, auch wieder loretreu oder freefantasy sein kann.
Wenn ich ein Konzept erstelle, schaue ich zuerst, was für das Volk, das ich spielen möchte, passend ist, welche Belege ich für meine Ideen finden kann (und wenn nicht, wie ich sie glaubhaft einbeziehen könnte), und fülle dann die persönlichen Details des Charakters aus oder passe eben das Konzept an die Spielwelt und das jeweilige Volk an.
Oder ich beginne mit „Ich würde gern X spielen“ und sehe dann, welche Grundlagen aus der Lore ich dafür nutzen kann.
Was ich nicht tue, ist, mir zu überlegen, was ich allgemein toll finde, um dann herauszusuchen - Cherrypicking - welche Volks-, Fraktions- oder Spielgeschichteübergreifenden „Belege“ ich für etwas finden kann, um meinen Willen durchzudrücken.
Weiteres Beispiel.
Einen Steampunk-Gunslinger mit Doppelknarren finde ich total super.
Also schaue ich im Spiel, wo ich entsprechendes finden kann, und entdecke den Endboss von Burg Schattenfang. Total super, finde ich, und sage - Das geht in der Lore.
Mir aber passt es nicht, dass es sich dabei um einen (einfach ausgedrückt) schwarzmagischen Untoten handelt, ich will nämlich einen Allianz-Charakter spielen.
Also gucke ich als nächstes, woher ich Steampunk-Einflüsse kriege, und werde bei Gnomen fündig. Total super, finde ich, und sage - Das geht in der Lore.
Ich will aber keinen Gnom spielen, weil mir die zu klein und schlau sind, da mein Char doch eher im unteren Segment der Gesellschaft stehen soll, also gucke ich weiter und werde bei Menschen fündig. Total super, finde ich, und sage - Das geht in der Lore.
Weil der Mensch jetzt aber eher dunklere Hautfarbe hat, passt der „christliche“ Lichtglaube der Menschen für mich eher nicht, also gucke ich weiter und werde bei Trollen und Voodoo fündig. Total super, finde ich, und sage - Das geht in der Lore.
Aber nur Voodoo allein ist auch blöd, das ist viel zu einseitig, also gucke ich weiter und werde bei Tauren und ihrem Ahnenglauben fündig. Total super, finde ich, und sage - das geht in der Lore.
Und damit haben wir dann ein Free-Fantasy-Konzept voller Lorebelege für dessen Kampfweise, dessen verwendete Technik, dessen Abstammung und sozialen Stand, sowie dessen Religion und Vorfahren.
Dennoch ist und bleibt es Free Fantasy - und du solltest verstehen, was mit Cherrypicking gemeint ist.
Man sammelt sich aus der Lore die Dinge heraus, die einem gefallen, ignoriert ihre Zusammenhänge, Verknüpfungen, Einschränkungen und Voraussetzungen und quetscht sie in das Korsett der eigenen Charaktervorstellung.
Ich seh’ das Problem nicht, Goblins tun solche Dinge. Das… ist Lore. Genauso wie Teile der Goblinbevölkerung mit absoluter Begeisterung Selbstmordkommandos beitreten und sich irre gackernd in die Luft jagen.
Kakapo.
Ich verstehe, was du damit sagen möchtest, aber aus meiner Sicht ist das stark mit dem allgemeinen Herstellen eines Charakters vergleichbar, wenn ein Loch in der Lore schlichtweg zu groß ist. Bezüglich Gewürzen gibt es zum Beispiel bisweilen nur Sachen wie „Mild Spices“, „Holiday Spices“ (für Winterhauch, und da kann man sich dann erschließen, was typische Weihnachtsgewürze sind), „Autumnal Herbs“ (da könnte man auch auf das eine oder andere schließen), „Northern Spices“, „Hot Spices“ (da kann man auch Gedanken haben, was da drin sein könnte), „Soothing Spices“, und so weiter.
Tenaar war, zum Beispiel, eine Versorgerin, bevor sie Schamanin wurde, und zu ihrem Hintergrund gehört es, dass die mütterliche Linie vor allem aus Bauern und Versorgern besteht, weswegen Tenaar auch ein altes Familienkochbuch hat, welches wie eine Heilige Schrift durch sämtliche Krisen mitgetragen wurde.
Wenn ich Tenaar nun kochend oder Speisen servierend darstellen möchte, beziehe ich mich natürlich auf die verfügbaren Loreschnipsel über draenische Küche, jene sind aber verschwindend gering. Es gibt den Mythosmet, es gibt Schattenmondschnaps, Draenei essen gerne Talbuk, sie rühmen sich für ihren Käse. Das ist praktisch alles. Daraus kann man nicht viel machen, also muss ich dieses ausgesprochen große Loch mit Dingen füllen, die mir als passend erscheinen - und dabei zugleich vorsichtig sein, nicht zu sagen, dass das irgendwie Lore wäre, oder Draenei nur so kochen.
Jepp, genau das ist es, was ich oben damit meinte, Dinge in der Lore zu nehmen und sie einfach aus ihrem Zusammenhang zu reißen und neu zusammen zu setzen.
Dermaßen hochtechnisierte und autonome Maschinen/Roboter kennen wir nur von Titanenkonstrukten.
Elfen die Voodoo wirken.
Elfen, Zwerge, Tauren, whatever an Nicht-Menschen, die den kompletten Volkshintergrund über Bord werfen und sich benehmen wie Menschen in Verkleidung.
Menschen, die den Volkshintergrund über Bord werfen und denken, dass das Licht in den Königreichen des Festlandes nicht Teil der gelebten Kultur wäre.
Es gibt mehr Gewürze und Zutaten für Gewürze als ihr alle glaubt. Unzählige weiße/graue Items und Questtexte sprechen davon.
Und ich sag dir gerne wieder das Selbe:
Einfach mal das InGame Kochbuch also das Kochen durchgehen…
Das sind dann wohl die Flavor-Texte.
Wollt ihr euch wirklich daran aufhängen? Ernsthaft?
Da steht „Ich finde es unnötig“. „Ich“. Könnt ihr für euch ja halten wie die Dachdecker, aber mich reißt es eben ein Stück weit aus meiner Immersion raus, fertig.
Und auch was wieder die Gewürze angeht, auch da habe ich vorher im Text darauf hingewiesen, dass das Extrembeispiele sind, wenn man es ganz hart auslegen will. Wird nicht in der Lore erwähnt = Gibt’s nicht auf Azeroth.
Aber klar, wenn man möchte, kann man natürlich diese beiden Beispiele für Randerscheinungen nehmen und basierend darauf dann Stück für Stück meine Posts dekonstruieren.
Tenaar hat übrigens vor euch schon (indirekt) drauf hingewiesen und ich hab’ schonmal klargestellt, was ich ausdrücken wollte, just saying.
Wem’s gefällt, Chili con Carne IC zu bestellen oder zuzubereiten, oder vielleicht Paella, Soljanka oder Mac’n Cheese, nur zu. Ich werd’s nicht tun und bleibe eben auch weiterhin dabei, entsprechende Gerichte als unkreativ zu empfinden.
Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll, also fange ich mit etwas Leichtem an;
Der Plural von Kaktus ist Kakteen.
Ich fange lieber dabei an, dass es immer etwas schwierig ist, eine Engine-Location, die dermaßen im Bewusstsein der Charaktere verankert ist, umzubauen.
Das Schwein mit anderem Wirt zu bespielen, okay. Oder das Schwein nur als Engine-Location zu nehmen, welches IC wo anders ist.
Aber das Schwein nehmen und IC sagen, es wurde umgebaut? Komplett eine Engine-Taverne „entfernen“ und sagen, es sei
gewesen? Das halte ich doch für etwas weit hergeholt. Gerade, wenn man bedenkt, dass das Pfeifende Schwein eine übliche Mittelklasse-Taverne in Sturmwind ist, auch bedingt durch die hohe Anzahl Handwerker im Viertel sowie das nahe Gelände von SI:7, Kommandozentrale und Armee. Kurzum: Bürger- und Soldatentaverne.
Sowas wäre mir zu langweilig, und bei mir kann man bisweilen auch feststellen, an welchen RL-Speisen ich mich orientiere.
/edit:
Plastikblumen.