Das Problem, was ich bei Konzepten mit „hoheitlichen Rechten“ sehe, ist schlicht und einfach, dass man nicht in Berufung gehen kann. Es gibt in der Regel keine „höhere Instanz“ als Wachgilde A oder Richter B. Ich habe es bisher ehrlich gesagt noch nicht erlebt, dass ein „hoheitliches“ Konzept jemand Anderen „über sich“ geduldet hätte. Und wenn man dann versucht, diesen Weg zu gehen, ist natürlich klar, dass das in fürchterlichen OOC-Stress ausartet. Und dann blacklisten sich die Leute und alle sind sauer. Böses Blut entsteht und das gesellschaftliche Klima wird schlechter.
Ich denke, das grundsätzliche Problem ist die Distanz zwischen dem Hobby Rollenspiel und der korrekten Darstellung einer sinnvollen Spielwelt. Ich behaupte mal, der Großteil aller Urteile, die von Richtern im Rollenspiel gefällt werden, betreffen höchstens Einzelpersonen, die entweder auf Urteile hinausspielen oder möglicherweise einfach nicht genau verstehen, dass ihr Charakterverhalten aufgrund eines spielergeschaffenen Katalogs sanktioniert wird. Alleine da ist schon ein großer Reibungspunkt.
Es macht vielleicht oft auch gar keinen Sinn sich gegen solche Urteile zu wehren. Rollenspiel ist meines Erachtens immer noch kein World of Bundesrepublik und manchmal ziehen Charaktere auch mal unfairerweise den kürzeren. Ist das dann kein Rollenspiel? Oder muss alles immer korrekt und moralisch akzeptabel ablaufen?
Bei groben Problemen besteht nach wie vor kein Bespielzwang der zwei (oder mehr) Parteien. Und es gibt wie gesagt immer noch die Möglichkeit Sachen ooc zu besprechen und weitere Wege für Rollenspiel einzuleiten.
Mir geht es in meiner Argumentation nicht darum, Rollenspiel „moralisch akzeptabel“ oder „korrekt“ ablaufen zu lassen, sondern erst einmal nur darum, dass es prinzipiell fair bleibt. Man kann im RP ohnehin nur „gewinnen“, wenn man miteinander und nicht gegeneinander spielt. Wenn man dann allerdings a priori den Kürzeren zieht, weil das Gegenüber allein aufgrund seines Charakterkonzeptes den längeren Hebel nur in seinem Besitz duldet, kann das auf Dauer zum Problem werden und den Spielspaß hemmen. Das ist mein Punkt.
Klar kann man dann versuchen, auf OOC-Basis die Sache zu klären, aber das ist auch schwierig genug. Besonders, wenn mindestens eine Partei, egal welche, nicht bereit ist, vom eigenen Standpunkt auch nur einen Milimeter abzurücken.
Mir geht es auch erst einmal nur darum, Probleme aufzuzeigen. Das ist alles.
Das ist die einfachste, aber auch die unangenehmste Lösung, zumindest wenn man sich einen Spielraum teilt. Bei zwei Gilden, die an den unterschiedlichsten Enden Azeroths spielen, ist das weniger ein Problem, als bei den Gilden A und B, die beide in Sturmwind spielen. Da wird es früher oder später dann zu Konflikten kommen, besonders wenn eines der Konzepte so sehr nach außen gerichtet ist, wie etwa eine Stadtwache, ein Lichtorden, etc. pp.
Was ist denn deiner Meinung nach fair?
Guck mal, da ist doch schon der Punkt. Ab wann spielt man miteinander und wann gegeneinander?
Und warum verliert Rollenspiel seinen Spielspaß, wenn ein mächtiger Charakter im Rahmen seiner Kräfte Korruption ausübt? Da ist doch kein Problem, sofern der betreffende Spieler nicht vollkommen überbordet. Und selbst dann löst sich das Problem von ganz allein, weil niemand auf ihn eingehen wird.
Ich sehe da eher Möglichkeiten fürs Rollenspiel und keine Hemmungen.
Wir argumentieren gerade aneinander vorbei, weil wir von unterschiedlichen Prämissen ausgehen.
„Faires Rollenspiel“ ist für mich dann erreicht, wenn die Spieler einander grundsätzlich zugestehen, aus einer Konfliktsituation „siegreich“ hervorzugehen. Sei es ein Kampf, eine Diskussion oder Ähnliches.
Man spielt solange miteinander, solange der gemeinsame Spielspaß im Vordergrund steht und die Akzeptanz für die Ideen und Vorstellungen aller Beteiligten vorhanden ist. Man beginnt, gegeneinander zu spielen, wenn dieser Zustand nicht gegeben ist.
Der Charakter kann im Rahmen seiner Möglichkeiten durchaus korrupt agieren. Das gehört zum Rollenspiel dazu. Er soll nach meiner Vorstellung nur nicht unangreifbar sein. Und, das war mein Eingangsargument, diese Gefahr besteht durchaus bei Konzepten, die sich als Teil „hoheitlicher“ Organisationen darstellen. Du kannst eben nicht gegen eine Wache, einen SI:7-Agenten oder einen Richter vorgehen, ohne danach zum Staatsfeind zu werden. Oder gegen einen Kirin Tor, ohne danach von denen gejagt zu werden.
Das habe ich so leider oft nicht erlebt. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind oder bestimmte Mechanismen greifen (eine gute Vernetzung in der Community, ein charismatisches Auftreten, manipulatives Talent, „Es macht halt gerad kein Anderer“, etc.), wird auch sowas weithin anerkannt, ohne dass es in der konkreten Situation bemerkt wird. Erst mit einigem zeitlichen Abstand fällt sowas dann auf.
Ich denke, wir haben da einfach unterschiedliche Vorlieben im und Herangehensweisen an Rollenspiel. Und das ist völlig okay.
Du siehst also das Problem in der Gefahr, dass Leute sich in der Machthierarchie einen Vorteil verschaffen, weil sie eine mächtige und prestige-reiche Institution vertreten. Das ist schon verständlich, aber die Kritik daran wird dadurch nicht greifbarer, weil sie jegliches Bespielen einflussreicher Rollen unmöglich macht.
Auch da sehe ich das Problem nicht. Wenn man diese Sachen nicht mit dem betreffenden Spieler/Gilde/whatever klären kann, dann besteht da kein Grundsatzproblem beim Konzept, sondern ein Problem in der Authentizität/Konfliktverhalten der Spieler.
Die Sache ist, dass auch die Akzeptanz für das Bespielen einer einflussreichen Institution gegeben sein muss, ansonsten dreht sich deine Kritik nur darum, dass du Leuten gewisse Rollen nicht anvertraust.
Ja, das ist schade. Aber du unterstreichst damit doch meinen Punkt, dass es ein spielergebundenes Problem ist, dem man mit ein bisschen Transparenz doch eigentlich gut entgegenwirken sollte.
Da habe ich mich unklar ausgedrückt. Das Problem besteht für mich nicht in der Missbrauchsgefahr durch den Charakter, sondern dann, wenn der Spieler hinter dem Charakter diese Position OOC missbrauchen möchte.
Korrekt, allerdings bitte ich dich hier, den Kontext nicht zu vergessen: Ich fordere nicht, dass man einfach so gegen besagte Rollen vorgehen können soll. Die Aufzählung war lediglich dazu gedacht, zu zeigen, was ich mit „unangreifbar“ meine.
Ebenfalls korrekt. Ich finde es völlig in Ordnung, dass solche Konzepte bespielt werden. Sie erfordern meiner Ansicht nach eben nur ein gewisses Feingefühl und eine Vorstellung von fairem, inklusiven Rollenspiel (die ich weiter oben einmal definiert habe).
Klar, natürlich ist das ein spielergebundenes Problem. Das sieht man ja schon daran, dass solche Rollen im Rahmen von NSC-Charakteren sowohl in geschlossenen Gruppen, als auch im P&P-Rollenspiel bestens funktionieren. Und das ist eben deshalb so, weil der gemeinsame Spielspaß und die Akzeptanz der Vorstellungen und Ideen im Vordergrund stehen – besonders im P&P, wenn der Meister/SL/DM das Ausspielen dieser Rollen übernimmt.
Was dafür sorgen kann, dass sowas auch auf Aldor funktioniert, kann ich leider nicht sagen. Soziale Interaktion ist leider… definitiv nicht mein Fachgebiet.
Ist jetzt natürlich „alt“ aber ich sehe das Problem eher darin, dass es schwer ist eine Loregerechte Version zu finden die für alle Allianzvölker so gangbar und vertretbar ist. Gerade die Nachtelfen werden manche Situationen ganz anders bewerten als Menschen und auch andere Strafregister benötigen, zumal für sagen wir einen Zwerg 1 Jahr Haftstrafe auch was ganz Anderes ist als für einen Menschen
Mit den verbündeten Völkern wirds nochmal komplizierter und ab wo wird das Bestrafen eines Mitgliedes so eines Volkes ein diplomatischer Zwischenfall?
Zumal die Regeln schön auf Felmagie eingehen aber als Leerenelf frag ich mich…gilt das für mich jetzt oder nicht? ^^
Und dann sehe ich das Problem des üblichen Verbrechens. Natürlich ist Sklaverei verboten (Nötigungsregeln) aber das heisst nicht, dass es nicht mitten in SW einen Sklavenmarkt geben könnte. Ist ja nicht so, dass Kriminelle sich um Gesetze scheren.
Die verlinkten Gesetze beziehen sich auf das Königreich Sturmwind. Es sind Gesetze die von Menschen für Menschen gemacht worden sind vornehmlich. Besucher der Stadt anderer Völker unterliegen ihnen aber zwangsläufig ebenso.
Was allerdings in der Strafgebung berücksichtigt werden sollte. In DSA zum bsp. gibt es extra „Elfengesetze“ weil Elfen in DSA in einigen Punkten so grundlegend verschieden von Menschen sind, dass sie menschliche Gesetze nicht verstehen KÖNNEN und daher ein Elf schlichtweg vor dem Gesetz wie ein Kind behandelt wird. Was bei DEN verlinkten Gesetzen jetzt nicht nötig scheint da sowas wie Mord denke ich allgemein verständlich ist. Mich interessiert eher inwieweit die Klauseln für Hexenmeister auch für Leerenelfen gelten…vom WORTLAUT der Gesetze betriffts mich ja gar nicht. Vom SINN der Gesetze würd ich aber schon sagen dass das auch Leerenmagie betrifft^^
Übrigens gibt sich jeder gespielt seiner Rolle eine gewisse Macht. Ich spiele einen 10.000 Jahre alten Druiden das heißt ich bin sofort eine „Machtposition“ in der Kaldoreigesellschaft und nur weil ich es mir ausgesucht habe.
Je nachdem wie ich die Position spiele akzeptieren es mehr oder weniger Leute. Und spielen mit mir oder eben nicht.
Darum sehe ich auch kein Problem mit Wachen und Richtern. Wenn ich finde Sie spielen mistig dann muss ich nicht mit Ihnen spielen, will ich mit Ihnen spielen muss ich Ihre Regeln akzeptieren so einfach ist das.
Wenn ich mich zum Graf von sonstwas mache und das dastellen kann bin ich auch eine große Nummer. Wenn ich natürlich 0 Gefolge hat wird das eher schwierig das glaubhaft rüber zu bringen.
Aber das ist doch das schöne am Spiel, ich kann mit jedem spielen ich muss es aber nicht.
Fraglich, ob die Gesetze einer mitteralterlich angehauchten Fantasy-Stadt so modern sein müssen.
Aber davon abgesehen, sind die Gesetze ohnehin nur ein Leitfaden, der bewusst sehr offen formuliert ist um nicht zu beengend zu sein. Wie viel davon die jeweiligen Parteien tatsächlich verwenden oder ob sie diesen Leitfaden überhaupt als solchen nutzen wollen, ist jedem selbst überlassen. Manche Projekte nutzen diesen Leitfaden und setzen gar noch mehr oben drauf um Aspekte für das eigene RP abzudecken. Soweit ich weiss nutzt das Magiersanktum Sturmwind jenen und hat einen wesentlich umfangreicheren Satz an Gesetzen die sich um die Magie drehen ergänzt.
Generell aber liegen die Gesetze auch in der Wiki, weil sie nicht final sind und jederzeit von jedem ergänzt werden können. Vorzugsweise sollten aber Vorschläge zunächst auf Talk-Seiten zur Diskussion gestellt werden wenn man sowas beabsichtigt.
müssen? Nein. Aber ich merke an auch im RL Mittelalter gab es unterschiedliche Gesetzsprechung nach Herkunft / Stand des Verbrechers. Nicht nur zwischen Adel und Nichtadel sondern auch zwischen Fremd und Einheimisch (wobei Fremde eher den kürzeren gezogen haben^^)
Ich will mir nicht ins eigene Knie schiessen, aber ich denke wenn man aus Gründen von Panik in Bevölkerung, möglichen schädlichen Einflüssen etc. die Hexenmeister so beschneidet müsste man das aus den selben Gründen mit Leerenelfen tun. Wie…keine Leerenrisse in der Stadt
Ich hasse mittlerweile dieses denken von „Warcraft ist Mittelalter!“ - Ist es nicht. Daher, nein, 14 Jährige Verheiraten ist nicht normal und ezpz, weil das ja „früher normal war“. Nein, man muss nicht in der Steinzeit hocken und absolut keine Technologie haben, usw. Gibt soooo viele Beispiele.
Warum? Weil Warcraft High Fantasy ist. Nur weil Menschen in Burgen leben (und dabei nicht mal alle) heißt es nicht das man alles in so furchtbar Unrealtischen mittelalter-zeug halten muss. Dafür spricht viel zu viel dagegen. Oder habt ihr mal in Mittelalter Raumschiffe gesehen? Und so weit fortgeschrittene Technologie?
Das Argument „Ist Mittelalter“ zeigt für mich nur, das jemand mehr Game of Throns als Warcraft spielen möchte.
Was ja am Ende sogar in Ordnung ist. Aber dann bitte ohne Stress von beiden Fronten
ich persönlich bevorzuge aber möglichst „realistisches“ RP was nicht heisst kein High Fantasy sondern - berücksichtige das High Fantasy wie es auf eine Person wirkt.
Beispiel: In WoW kann man schlimme Krankheiten und Wunden einfach wegzaubern und Tote wiederbeleben. Welche Auswirkungen hat das auf deinen Charakter?
Sind Menschen nicht ein bisschen angepisst, dass Elfen so massiv viel älter werden? Müssten Elfen, die theoretisch unendlich lange Lebensspannen haben nicht sehr viel furchtsamer im Krieg sein? Wenn ich potentiell unsterblich wäre würde ich Sachen die mein Leben beenden können tunlichst aus dem Weg gehen. Mehr noch als ich es ohnehin tue ^^
Oder - wie verändert die Fähigkeit Nahrung einfahc so herbeizaubern zu können den Alltag? Braucht man Bauern wirklich? Ist der Nachschub von Nahrung an die Front wirklich ein Problem? usw.