[H-Plot] -IC Geschichten- Gemunkel über ominöse Vorkommnisse

HIER ist der IC-GESCHICHTEN POST für dem Gemunkel über ominöse Vorkommnisse Plot

Alles OOC zum Plot selbst erfahrt ihr im anderen Forenpost

Los geht es Morgen.

Ich freue mich auf zahlreiche IC Beiträge und die nächsten 3 Wochen mit euch!

Vielen herzlichen Dank auch hier an Mitorganisatoren, Spielleitungen, Schreiberlinge, ART-isten und ART-istinnen** für die super Zusammenarbeit und die Mühen der letzten Monate!

Auch im Tumblr wird demnächst mehr zu Lesen und vorallem zu sehen sein: gemunkel-ueber(.)tumblr(.)com

Dann überlasse ich euch mal die Bühne und wünsche viel Spaß!

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‘Shri blickte von ihrem Knochen auf, während sie kurz mit ihren Schnitzarbeiten aufhörte. Schmuck und kleine Dinge herstellen konnte die Zeit gut vertreiben, und da sie nun ja auf einem Schiff gen Ratchet segelten, hatte sie reichlich davon. Ihr Blick ging von einem Kollektivmitglied zum Nächsten, in ihrem Kopf fürchterliche Gedanken, die vielleicht nicht ans Tageslicht gehörten. Naja, nicht alle, nicht jetzt, zumindest. Die Troll rollte die Schultern, nur um ein leises Zischen der Verstimmtheit zu ernten. „He, hör ma‘, Schlange. Du liegst hia, und ‘Shri muss sich b’wegen“, meinte Syn’shri, während sie nach links auf ihre Schulter schaute, wo der Kopf der Windnatter ruhte. Das Tier – Grillix‘ Haustier – hatte sich von der Hüfte an um ihren Körper geschlungen, die Flügel ragten hinter ihr in die Dunkelheit des Abends, während der Kopf auf ihrer Schulter ruhte. Monströs mochte das Bild wirken, ein durchgeknalltes, schreckenerregendes Trollweibchen mit geschuppten Flügeln, im Zwielicht glühenden Augen und Knochen überall in den Haaren.

Die Verrückte kicherte, als noch ein Zischeln ertönte, und entsann sich des Abends, während die anderen Gegenüber über irgendetwas lachten. Grillix hatte sie zusammengetrommelt und ihnen die Lage erklärt: Überall in den Städten der Horde wurde über Artefakte gemunkelt, und mächtige noch dazu. Außerdem darüber, dass genau diese gestohlen worden waren. Und nun ging es darum, dass man sie kontaktiert hatte, ob sie nicht diskret diese Sache beheben könnten, und damit die Artefakte, welche aus dem Besitz der Horde entwendet worden waren, wieder zurück in deren Besitz bringen würden. Der Plan war simpel: Nach Ratchet und Orgrimmar reisen, dort sammeln und den Spuren nachgehen. Die Informationen reichten nicht aus, um direkt einen Weg einzuschlagen.

Während Syn’shri weiter nachdachte, zog die Dunkelheit über das Goblinschiff, als der Tag von der Nacht abgelöst wurde. Es würde noch einen Tag dauern, bis sie da waren, vielleicht auch zwei – aber die Zeit konnte man Nutzen. So viel Zeit, so viele Knochen, die man noch bearbeiten konnte. ‘Shri kicherte nochmal und fütterte Naz’da, die Windnatter, mit einem Stück Fleisch, ehe sie sich wieder dem Messer und dem Knochen zuwandte, und weiter die Muster in das Gewebe schnitzte. Zeit, Zeit, Ruhe, Frieden, Zeit. Und… Blut. Bald.

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Vage.
Das alles war so vage wie Schemen im Nebel. Nichts als Geister, denen sie nachjagten und von denen sie nicht wussten, warum oder wohin.
Der Rothaarige seufzte und ließ den Blick über das Flussufer schweifen. Der Südstrom war dicht bewachsen mit Schilf und die schlammigen Ufer bargen Tretminen aus Krokiliskendreck und den unterirdischen Gängen von Krebsen und anderem Viehzeug, die den Stiefel eines Mannes in eine Untiefe treten lassen konnten. Sie waren mit nichts als äußerst spärlichen Informationen aufgebrochen.
‘Ein Artefakt sei verschollen. Kriegsentscheidend, vielleicht.’
‘Wo genau? Wisse man nicht.’
‘Forscher seien verschwunden, hätten es gestohlen.’
‘Woher, wohin? - Niemand weiß es’
Keiner weiß im Grunde irgendetwas, es sind lediglich Bruchstücke eines Puzzles, das erst zusammengefügt werden muss. Der Rothaarige zieht die Brauen zusammen, während er die Ansammlung an unterschiedlichen Leuten beobachtet. ‘So viele Leute.’ Die Verlassenen scheinen das selbe Ziel zu haben, wie das Goblin-Kollektiv und auch der Zandalari und seine augenscheinliche Begleitung sind mit von der Partie. Ein mögliches Kopfgeld auf die flüchtige Troll splittert so auf einen Bruchteil der eigentlich anständigen Summe und ob diese Frau überhaupt etwas weiß? Er seufzte schwer. Wo war er da nur wieder reingeraten? Seine Laune sank zumindest mit dem Schwinden auf Aussicht, diese ganze Sache lukrativ abschließen zu können und was er bislang gesehen hatte, machte ihn mehr als skeptisch. Die ‘Gruppe’, wenn man sie denn so nennen konnte, schien sich mehr oder weniger zu kennen und dennoch war ihm nicht ganz klar, wie sie sich gegenseitig helfen konnten. Er nahm einen Schluck aus seiner Feldflasche und verfluchte die stickige Wärme, die im Brachland vorherrschte, und die Milliarden von Mücken, die sich in der Luft tummelten. Vielleicht folgten sie nur einer durchgeknallten Irren, die Tagebuchseiten verlor, weil sie meschugge war und die einen Haufen Messerklingen bei einem Schmied bestellt hatte, um sich daraus einen persönlichen Fleischhacker zu bauen. Er schnaufte leise und die Vorstellung zog ihm einen Mundwinkel hoch. Weniger erfreulich war aber auch eine andere Möglichkeit… sie saßen einer Finte der Allianz auf und die Schlagkraft ihrer Truppen wurde durch diesen Unsinn unnötig gebunden. Wer wusste schon, wieviele vielleicht noch von dieser Geschichte gehört hatten? Glücksritter, Söldner, ausgemusterte Veteranen, Abenteurer? Die Geschichte klang ja auch verführerisch. Und im Hinblick auf den tobenden Krieg, der an Kalimdors Flanken nagte und auf Kul’Tiras und Zandalar loderte…? Er rieb sich murrend das Gesicht. Egal wie, solange er hier war, würde er seinen Job erledigen. Wie immer der konkret aussah. Bislang jedenfalls jagten sie Schemen nach.
Die weit beunruhigendere Vorstellung blieb jedoch … die Geschichte war echt und wenn sie dieses Artefakt nicht fanden, konnte das mehr Schaden bedeuten als nur ein Loch im Goldbeutel.

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Tagesbericht Agent Vega

Sektion Aufklärung und Spionageabwehr

z.H. Magister S.

Magister,

ich befürchte, wir haben das Ausmaß dieser Angelegenheit gehörig unterschätzt. Die gute Nachricht: Soweit ich das überblicken kann, können wir ausschließen, dass der SI:7 oder ein anderer feindlicher Geheimdienst involviert ist. Die gesuchte Person hat ihre Spuren dermaßen naiv und stümperhaft verschleiert, dass der SI:7 aus Scham kollektiven Selbstmord begehen müsste – es sei denn, eben dies gehört zur Tarnung, dann ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut vor dem „Kollegen“.

Aber im Moment vermute ich, dass die Staub- und Dreckwühler von der Akademie auf etwas gestoßen sind, was sich als eine Nummer zu groß für sie herausgestellt hat, wie ein Arkan-Novize, der mit beiden Händen zu tief in den Nether gegriffen hat.

Die Operation kommt jedenfalls voran. Auch die Führungsoffiziere, die ich bis dahin noch nicht kannte, machen einen sehr kompetenten und überlegten Eindruck, auch wenn sie manchmal arg zaghaft erscheinen. Einige der gewöhnlichen Soldaten und beteiligten Zivilisten wirken allerdings ziemlich verunsichert, da sie keine Vorstellung haben, wohin die Reise geht und was sie erwartet. Ich habe auch schon mindestens einen Kandidaten identifiziert, den wir nach der Operation für den Geheimdienst anwerben könnten. Ich behalte die Person im Auge. Der Trupp wird als nächstes Quel’Thalas verlassen, ich melde mich wieder, sobald wir den neuen Einsatzort erreicht haben.

~ Vega

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Blut.
So viel Blut.
Es sickerte, spritzte, quoll, rann und pumpte in den weißen Sand, strömte aus unheilbar tiefen Wunden. Schnitte durch zuckende Kehlen, Speerspitzen aus behauenem Stein, die sich in Leiber rammten wie Bratspieße in ein Stück Fleisch. Keulen schwangen, zerschmetterten Köpfe und Gliedmaßen und todbringende Äxte surrten durch die Luft, fanden ein ums andere Mal ihr Ziel mit einem dumpfen Aufschlag.
Eine Synfonie aus unterschiedlichsten Lauten.
Der Blutgott der Blutskalpe hielt an diesem Tag Festmahl. Höhnisch strahlte die helle, goldene Sonne von einem knallblauen Himmel, während die Mannschaft des Schiffes dahingeschlachtet wurde. Sah man nur ein wenig abseits, hatte man die schönsten Postkartenmotive, während die ersten Trolle schon begannen, ihre Souveniers von den Toten zu schneiden. Ohren, Nasen, Zungen, Hände, Haare, was immer sie begehrten.
Es war ein Massaker.
Und es war seine Idee gewesen. Umgesetzt mithilfe des Verlassenen, der so tapfer im Kampf gegen den Oger angetreten war, obgleich er den Untoten zurief, sich rauszuhalten. Der Mann hatte gut gekämpft, ebenso wie die anderen erstaunlich gut zusammengearbeitet hatten, nachdem es erst gar nicht danach aussah, als käme eine Kooperation überhaupt zustande. Doch sie alle hatten ihren Teil geleistet, und nur darauf kam es letztlich an.
Beinahe fühlte er so etwas wie… stolz? Zugehörigkeit? Die Toten juckten ihn weniger, die die in diese perfide Falle gelockt hatten, mit dem Versprechen auf Schätze, wissend, dass die Piraten nicht widerstehen würden können.
Doch letztlich hatten sie keine Wahl gehabt, als es hieß, dass die Blutskalpe zur Passage durch ihr Territorrium ein Opfer verlangten. Zumindest redete er sich das ein, während er auf einem behauenen Stein saß, der eine Ritualfratze darzustellen schien, und rauchte.
Sicher, sie hätten auch gegen diese… vier dutzend Trolle kämpfen können. Dabei hätten sie ganz sicher mehr verloren, als nur einen funktionierenden Arm.
Levi rieb sich müde das Gesicht. Sie waren eigentlich erstaunlich gut aus der Nummer herausgekommen.
Doch irgendwas nagte an ihm. Waren es Zweifel? Es war alles andere als ein ehrlicher Kampf gewesen, doch… in Zeiten wie diesen, wie weit kam man da schon mit Fairness? Andererseits waren die Piraten Angehörige der Horde gewesen. Wiederum… wer trauerte denen schon nach? Gesetzlose, so wie er. Ab.schaum, nichts anderes und für jeden, der diesen Fall untersuchen mochte würde es so aussehen, als wären die Piraten freiwillig an den Strand gekommen. Als wären sie in einen Hinterhalt geraten.
Levi stützte den Kopf in die Hände und zog nochmals an der Kippe, die seine Nerven beruhigte. Es gab Zeugen. Er hasste Zeugen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie das Schiff hochgejagt, um genau diese Gedanken, die ihn quälten, zu vermeiden. Denn auf dem Schiff waren mindestens der Käpt’n und ein paar seiner Leute eben nicht in die Falle gegangen, sondern hatten zugesehen.
Der Elf drückte den Stummel zwischen schwieligen Fingerkuppen aus und machte sich auf den Weg zurück zu den anderen. Die schwüle Hitze des Dschungels setzte ihm zu und machte seine Gedanken wirr und unsinnig. Sie hatten eine Aufgabe zu erledigen.
Das Mist.stück finden, das sie an der Nase herumführte und darauf achten, dass niemand giftige Früchte aß oder sich in fleischfressende Pflanzen setzte oder, oder, oder… Es gab so viele Möglichkeiten in diesem Dschungel den Tod zu finden - dass sie einer entgangen waren bedeutete nur, dass viele andere übrig blieben…

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Aus den Notizen des Arkanisten Vaeren Sturmsänger

Dritter Tag

Die Reise durch das Portal führte zu erheblichen körperlichen Beeinträchtigungen (Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen u.a.). Es gelang mir, Kontakt zu Prorektor Distelduft aufzubauen und ihm unsere Position auf einer Insel vor der Küste des sog. Hinterlands zu übermitteln, sodass er mittels eines Portals zu uns stoßen und die Führung der Abordnung des Arkaneums übernehmen konnte. Eine Klärung bezüglich der Misstimmigkeiten mit der uns begleitenden Einheit „Blutrote Dämmerung“ erfolgte auf Offiziersebene.

Die vermutete Aktivierung einer Falle ließ die Überlegungen, wie man kraftsparend aufs Festland gelangen könnte, obsolet werden. Teardrop vollzog eine erfolgreiche Massenteleportation. Die Falle entpuppte sich als Schwarm lästiger Pferdebremsen (offenkundig hat die Goblin Humor, wenn man sie als Urheberin annehmen will).

In einer Trollhütte stieß man auf mehrere Leichen, die vermutlich mittels Leerenmagie zu Tode kamen (eingefügte Notiz: zu geeigneter Zeit das Gespräch mit Teardrop suchen/ das Zusammenwirken div. Magien am Portal und auch hier signifikant/ Auswertung hohe Priorität nach erfolgter Rückkehr). Die Spur der gewirkten Magie (max. einen Tag alt) verlor sich unweit eines Trolltores, an dem eine mit Urin gefüllte Getränkedose (Kaja-Kola) sichergestellt werden konnte (Himmelslicht wurde mit der Versorgung betraut). Der weitere Weg der Goblin ließ sich anhand mehrerer gefundener Schrauben und eines weiteren Toten ausmachen. Bei dem Opfer handelte es sich um einen Troll, bei der Todesursache um massive Gewalteinwirkung (höchstwahrscheinlich eine Funktion der mechanischen Arme der Gesuchten).

Die Spur führte weiter zu einem von der Horde verbundenen Trollen bewohnten Dorf. Eine Schamanin wurde von den Offizieren der Dämmerung befragt, Details und Erkenntnisse müssten noch erfragt und geteilt werden, um auf einen gemeinsamen Kenntnisstand zu gelangen. Die Goblin hat diverse Zettel mit Nachrichten hinterlassen, die die Trollin den Offizieren aushändigen wollte.

Aufgrund eines aufziehenden Sturms wurde innerhalb des Dorfes ein Nachtlager errichtet. Nach einem weiteren Zwischenfall mit einer Soldatin der Dämmerung und der Klärung durch Prorektor Distelduft und Hauptmann Morgentau wurde eine Ruhezeit angesetzt, die zum Schlaf und zur Erholung genutzt wurde.

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Aus den Notizen des Arkanisten Vaeren Sturmsänger

Vierter Tag

Der Sturm flaute über Nacht ab, sodass dem Aufbruch am kommenden Morgen nichts im Wege stand. Die Schamanin beschwor die Hilfe eines Loas (nachträgliche Notiz: Nachkomme eines Loa), der sich in Gestalt eines leuchtenden Luchses manifestierte und die Richtung wies. Auf dem Weg wurden die letzten Notizen der Goblin ausgetauscht, darunter u.a. eine Art Gedicht, die die Goblin selbst als Prosaversuch betitelte.

Auf dem Weg stieß man auf die Leichen zweier Sin’dorei, die ähnlich den in der Trollhütte aufgefundenen Toten mittels Leerenmagie umgebracht worden waren. Adept Sommersang sicherte die militärischen Abzeichen, die Rang und Namen auswiesen. Der Nachhall der gewirkten Magie führte weiter bis zu einem Steinkreis, den die Goblin in einem ihrer Schreiben bereits erwähnte. Die Formulierung legte nahe, dass der zu suchende Schlüssel hier zu finden war.

Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um die Spielerei eines trollischen Schamanen handelte, die von der Goblin genutzt wurde, um den Schlüssel zu verbergen. Jedem der Monolithen war ein Element oder eine Kraft zugeordnet, die in einer festgelegten Reihenfolge dargebracht werden mussten. Die Lösung verbarg sich überraschend offensichtlich in dem als Prosaversuch bezeichneten Gedicht, was erneut die Frage nach der Intention der Goblin aufwirft, eine so wichtige Hilfestellung bei irgendwelchen beliebigen Trollen zurückzulassen. Wenn keine Falle anzunehmen ist, bleibt die Annahme einer übersteigerten Megalomanie, was bei Überlegungen zum weiteren Vorgehen der Goblin einzubeziehen wäre.

Die erfolgreiche Aktivierung des Steinkreises öffnete ein Versteck in einem (ungekennzeichneten) Stein. Darin befand sich ein goldener Skorpion, dessen Schwanz einen Schlüssel formt – offenkundig das gesuchte Artefakt. Bei dem Versuch einer magischen Analyse stieß ich auf einen Widerstand, der in äußerst schmerzhafter Weise auf meinen Geist zugriff. Es wäre zu überlegen, in Zukunft bei ähnlichen Untersuchungen prophylaktische Maßnahmen zu ergreifen. Hierzu wäre die Konsultation eines Bannmagiers mit entsprechender Expertise sinnvoll.

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Das Eschental - Splitterholzposten

'Shri streckte sich, während der Abend langsam in die Nacht überging und sie durch das geschäftige Treiben des Außenpostens spazierte. Die Peons, welche noch hart arbeiteten, rannten mit Steinen in den Armen an ihr Vorbei, trugen diese zur Äußeren Palisade. Was genau sie taten war der Troll recht egal - lieber dachte sie nochmal über die Ereignisse der letzten Tage nach:

Orgrimmar, dort hatte es begonnen - ein Auftraggeber hatte ihnen berichtet, sie sollten im Namen der Horde einen Tauren finden, welcher mit irgendeinem Artefakte abgehauen war. Die Spur, welche sie durch alle Läden der Stadt führte - und 'Shri einen Beutel voll Trockenfleisch einbrachte! - wies ihnen letztlich den Weg gen Süden, durch Durotar. So waren sie also aufgebrochen, eine bunt gemischte Gruppe aus allen Völkern der Horde.

Die erste Etappe endete am Klingenhügel, wo sie für die Nacht rasteten und einen unterwegs aufgelesenen Fund inspizierten: Einige Tagebuchseiten, welche der Tauren, ihr Ziel, wohl zurückgelassen hatte. Es machte den Eindruck, als wüsste, nein, wünschte sich, dass er verfolgt werden würde, und ließ darum diese Nachrichten zurück, welche mehr oder minder seinen Zustand und seine Beobachtungen der Umgebung festhielten - unterm Strich also wenig Nutzen, so an sich, außer dass sie als Wegweiser fungierten. Denn dort stand es: Er war weiter nach Westen, durch die Sümpfe gewandert.

Der Weg durch besagte Sümpfe brachte nicht viel mit sich; zwei tote Krokolisken, ein selbst erlegter und ein bereits tot gefundener. Während man sich den Weg durch das feuchte Land und brackige Wasser bahnte, erschnüffelte 'Shri die Leiche - bereits von Weitem. Nach einigem Suchen stoß die Gruppe auch auf das bereits verwesende Tier - und eine weitere Seite, versteckt im Maul des Krokolisken. Nach dem Fund wurde es bereits offensichtlich, dass dieses Tier nicht alleine hier gewesen war: Eine weitere der Wasserechsen griff die Gruppe an, konnte aber mit vereinten Kräften nieder gerungen werden. Während die Troll der Gruppe sich den Bauch an dem noch lebenden Tier voll schlug - sehr zum Unmut einiger Anwesender - zerlegten sie die Überreste und stießen dabei auf noch eine weitere Seite, welche den Weg in die Brachlande beschrieb. Der Tauren war dort entlang, und die Gruppe war ihm auf den Fersen. Gen Mittag überquerten sie also die Brücke.

Der Marsch durch die Brachlande war, trotz der anhaltenden Hitze, recht ereignislos und endete in einem Lager am Rand des Eschentals - mit nunmehr drei weiteren Seiten, welche die Gruppe sich sorgsam durchlas. Es schien, als sei der Tauren von den staubigen Ebenen in das Dunkel des Walds geflüchtet, geradewegs nach Norden. Da ihnen weitere Spuren fehlten, folgte die Gruppe am nächsten Tag dem Pfad, welcher sie in das eigentlich nachtelfische Gebiet führte.

Dass der Pfad, den der Verfolgte genommen hatte, nicht den festen Wegen entsprach, wurde spätestens dann klar, als eine Geruchsspur - wieder aufgenommen von der Troll - die Gruppe in das Unterholz auf einen Trampelpfad führte. Zwar waren die Spuren bereits kalt, aber dennoch war der Teufel in die Fährtenleserin gefahren, seit sie ein lebendiges Tier verspeist hatte: Sie preschte durch das Unterholz, hielt kaum und lies alsbald die Anderen zurück, welche sie erst an ihrem Ziel einholten: Eine alte Baumhöhle, die wohl mal den Nachtelfen gehört hatte. Dort stießen sie auf Spuren von einem Lager und - wer hätte es gedacht - einen weitern Zettel, welcher sie weiterschickte. Nach Nordosten, zum Dämonensturz. Nachdem sie dieser Spur nachgingen, und an einem Fluss ankamen, befand man die Situation für einen Tag als Ausreichend und begab sich zur Nacht - manche Früher, andere Später.

Der nächste Tag brachte ein frühes Erwachen inmitten des Schwefelgeruchs des verseuchten Waldes. Während sich die Gruppe fertig machte und loswanderte, schien offensichtlich, dass etwas nicht so sehr stimmte: Hier und dort lagen am Wegrand tote Tiere, tot gebissen und angenagt, aber keines gefressen. Man schob das ganze auf den Druiden - man hatte inzwischen aus den Pergamenten entnehmen können, dass es sich bei dem Tauren um einen handelte - und folgte der Spur, erst nach Osten, wo man einen Baum fand, aus welchem ein Stück Holz gerissen worden war, und dann noch Norden, die Richtung, in der die Spuren führten. Nach einem Bad in einem Fluss (oder für die etwas Vornehmeren: Einen Flug über jenigen) erreichte die Gruppe einen Friedhof der Nachtelfen - und einen weiteren Zettel fanden sie, welcher ihnen den Weg zum Splitterholzposten wies. Ohne weiteren Umweg gingen die Mitglieder auch dann dort hin - und ließen in der Taverne dort unter dem wachsamen Blick der Tavernenbesitzerin den Tag ausklingen. Nicht jedoch, ohne mit ein wenig Silber einige Informationen und einen weiteren Zettel zu erkaufen. Die Informationen wiesen nach Westen - dort sollte es also als Nächstes hingehen.

'Shri grinste, während sie einen Troll beim Vorbeigehen unverholen musterte. Die Tage waren ereignisreich gewesen - aber irgendwie glaubte die Frau daran, dass es noch viel, viel interessanter werden würde. Kommt Zeit, kommt Tat.

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Aus den Notizen des Arkanisten Vaeren Sturmsänger

Fünfter Tag

Nach einer ruhigen Nacht zwischen schützenden Ruinen ging es unter der Führung des Lao-Nachkommen Zizi weiter gen Norden. Erste Hinweise fanden sich in einem zerstörten Trolldorf, das vor ungefähr einer Woche von Wildhämmern heimgesucht worden war. Diese Trolle schienen einen Spinnen-Loa namens Shadra anzubeten, den der Luchs-Loa als Hüter der Geheimnisse bezeichnete. Der Schutz dieses Loa schien noch über dem Ort zu liegen und vereitelte eine genauer magische Untersuchung. Es konnte jedoch ein Beutel mit Metallgegenständen sichergestellt werden, die der Goblin (Notiz: der Luchs-Loa behauptet, es handele sich um ein männliches Exemplar) dort zurückgelassen haben muss.

Auf dem weiteren Weg kam es zu einem Überfall durch mehrere Trolle, die sich besagtem Spinnen-Loa verschrieben hatten und die Nachforschungen in dem zerstörten Dorf zu ahnden suchten. Bei der Auseinandersetzung konnte der Anführer festgesetzt werden, die übrigen Trolle (darunter zwei Zauberwirker) getötet. Der Luchs-Loa wurde bei dem Überfall ebenfalls verletzt (Notiz: Natur des Wesens dieser „Götter“ bemerkenswert), konnte später aber dank eines „Opfers“ (Notiz: frisches Rehfleisch) in seine vormalige Existenzform zurückgebracht werden.

Da die Gefahr bestand, weiteren Angriffen ausgesetzt zu sein, wurde an einem Stützpunkt der Verlassenen eine Rast eingelegt. Der Goblin hatte hier vier Manatränke in Empfang genommen und einem Untoten namens Wendland im Gegenzug eine Anleitung für eine Maschine zur Durchführung von Trepanationen überlassen. Die Waldläufer der Dämmerung sprachen mit Spähern des Stützpunktes und haben wohl neue Erkenntnisse zu dessen weiteren Zielen (Notiz: noch erfragen). Die Rast wird auf wenige Stunden veranschlagt.

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Verdammt war das knapp gewesen…

Leys zischte, als die orcische Heilerin die Nadel in die Schnittwunde an seinem Oberschenkel senkte, um die Haut zusammen zu ziehen. Er lag auf dem Rücken, in einer der einfachen Lehmhütten von Grom’gol und ließ sie ihr Werk machen.

Erschöpfung lag wie Blei in seinen Gliedern und nur der Schmerz verhinderte, dass er einschlief. Er war so ausgebrannt wie seit Wochen nicht mehr und die letzten Tage forderten ihren Tribut – er hatte viel zu viel Magie in zu kurzer Zeit gewirkt und der Verlust rächte sich mit einem dumpfen Pochen hinter seinen Schläfen.

Dabei hatten sie wirklich Glück gehabt.

Es war sein Schuss gewesen, das den Murlocschwarm von der Trance in einen Amokzustand versetzt hatte.

Was hatte er sich eigentlich dabei gedacht? Und doch hatte er nur den Murloc gesehen, der auf Tyffie zugerast gekommen war und den Speer geworfen hatte. Was wenn sie nicht geistesgegenwärtig aus dem Weg geblinzelt wäre?

Der Gedanke trieb den bitteren Geschmack von Galle auf seine Zunge, als er an die Explosionen der Mana-Granaten dachte, daran wie zerrissene Murlockörper in Einzelteilen in alle Himmelsrichtungen geflogen waren. An den Gestank verbrannter Fischhäute, das Gegurgel und Genrrgel, dem eindeutig Qual angehaftet hatte.

Und an Levi – der als einziger Nahkämpfer die Stellung an diesem seltsamen, violett schimmernden Pool gehalten hatte, in welchem der Anführer der Murlocs verschwunden war – und mit ihm Tyffie, die beinahe ertrunken war.

War es die Sache wert? Die Hetzjagd hinter einer einzelnen Forscherin, die an dem Verschwinden eines unbekannten Artefaktes beteiligt war, von dem niemand wusste, was es eigentlich war?

Leys betrachtete, den Schlüssel den sie gefunden hatten. Er schien komplett aus einem harten, widerstandsfähigen Stein zu bestehen, besetzt mit verschiedenen Edelsteinen an seiner Spitze, die eine seltsame Symbolik trugen. Wohin er sie wohl führen würde? Zu welchem Schloss er wohl gehörte?

Leys schloss die Finger um den Schlüssel und schob ihn zurück in seine Weste.
Er musste schlafen… ausruhen.
Morgen… morgen würde es weiter gehen.

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Die Finger, die die Nadel hielten, zitterten und Levi atmete genervt aus. Schweiß rann ihm über die Schläfen und tropfte auf seine nackte Brust, während er versuchte, seine Schulterwunde zu nähen.
Die Heilerin - die einzige, in diesem vergessenen Dreckskaff - kümmerte sich nebenan um Leys. Und danach würde sie sich Fräulein Kesselklunker ansehen müssen. Er konnte warten. Immerhin waren das hier nur Kratzer, und er konnte von Glück sagen, dass es nicht tiefer ging, als nur oberflächliche Fleischwunden. Doch in einer Umgebung wie dieser, mitten im Niemandsland des Schlingendorntals und seinen exotischen und illustren Krankheiten, den verseuchten Insekten und Moskitos, den giftigen Viechern und anderem Getier, riskierte er lieber nichts und desinfizierte die Wunden, bis die Haut zornig gerötet war und pochte. Fehlte ja noch, dass er sich Fischfäule einfing, oder sonstwas.
Der ganze, schmale Raum stank nach der scharfen Tinktur aus Golddorn und Silberblatt und die Öllampe auf dem Tisch warf flackernde Schatten an die Wände aus derbem Lehm. Levi fluchte zwischen zusammengepressten Zähnen und stach die Nadel energischer durch die Haut. Rücken, Schultern, Hüften und Brust wiesen hübsche, stechend violette und blaue Blutergüsse auf und insgesamt fühlte er sich, als hätte ihn ein ungehaltenes Kodo über den Haufen gerannt. Die verdammten Murlocs…
Die Mistviecher hatten mit ihren selbstgeschnitzten Speeren nachihm geschwungen und gestoßen und ein paar dieser hinterlistigen Krötenauswürfe hatten nicht eben kleine Steine nach ihm geworfen.
Er konnte von Glück sagen, dass sie alle lebend aus der Nummer rausgekommen waren. Trixie und Leys hatten den Murlocs ordentlich eingeheizt, und vermutlich war es den beiden alleine zu verdanken, dass die Viecher Tyffie nicht einfach in die Tiefe hinterher gesprungen waren. Es wäre ihr sicherer Tod gewesen, denn unter Wasser hatte eine einzelne Person gegen eine Horde wütender Fischköpfe nicht den Hauch einer Chance. Es war wirklich alles ein verdammter Schlamassel und allmählich fragte er sich, was er eigentlich tat.
Denn immerhin… hatte er es versaut.
Er hatte zu voreilig den Befehl zum Angriff gegeben und Leys hatte geschossen, als es so aussah, dass Fräulein Kesselklunker mit Diplomatie bei den Murlocs nicht weit kommen würde…
Vielleicht wäre das Fischmassaker nicht notwendig gewesen.
Vielleicht wäre seine Cheffin in Spé nicht fast ertrunken.
Levi warf mit einem erschöpften Ausatmen die blutige Nadel in die Wasserschale und drückte das Gesicht in den kühlen Lappen.
Er war ja sowas von tot, wenn Grillix erfuhr, dass er dessen Frau Mund-zu-Mund-beatmet hatte. Der Rothaarige steckte sich mürrisch eine neue Kippe zwischen die Lippen und begann zu rauchen, ehe er sich das Blut und den Schweiß vom Körper wusch. Sie waren direkt am Meer, doch mit blutigen Wunden ins Wasser zu springen war keine gute Idee, wenn man nicht als Fischfutter enden wollte.
Draußen donnerte es und der Regen fiel in rauschenden Strömen, trommelte auf die Dächer der Hütten und verwandelte den Innenhof des befestigten Stützpunktes in ein einziges Schlammloch.
Die Murlocs waren ungewöhnlich aggressiv gewesen und er fragte sich, ob das an dem Ding lag, das die Flüchtige bei ihnen versteckt haben mochte - oder an dem violetten Moos, das in der Gegend um den Tümpel wuchs? Vielleicht bedingte auch das eine das andere.
Ob die anderen Ha’zina wohl gefangen hatten, als sie auf der Lauer lagen? Er konnte es nur hoffen, damit dieser Dschungelalptraum endlich ein Ende hatte.
Die Verlassenen der Seuchenfaust hatten zudem deutlich gemacht, dass sie Anspruch auf das Kopfgeld erheben würden - und gegebenenfalls die Überreste der Leiche beanspruchten.
Widerlich… Forscher oder nicht, Leichenschändung ging über seinen Horizont, egal welcher Zweck auch immer.
Der Sin’dorei griff sich in einer unbewussten Geste an die Brust, doch die Finger gingen ins Leere. Er runzelte die Stirn, als ihm klar wurde, dass die Kette mit den Hundemarken nicht mehr dorthing.
Er hatte sie geopfert, im Tausch gegen ein Gegengift für die Gruppe.
Der Blick glitt aus dem schmalen Fenster der Hütte und in die Schwärze der Nacht. Er flüsterte die beiden Namen und sehr leise sang er eine alt-thalassische Totenklage in die schwarze Nacht. Niemand würde sie hören, denn das tobende Gewitter und der Regen nahmen die Worte mit sich, als der Elf den Kopf senkte.
Manche Dinge starben nie.
Manche für immer.

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Aus den Notizen des Arkanisten Vaeren Sturmsänger

Sechster Tag

Nach wenigen Stunden Schlaf drängt der Loa-Nachkomme Zizi zum Aufbruch, um Nebel und Dunkelheit zu nutzen, den feindlichen Stützpunkt „Nistgipfel“ ungesehen zu passieren. Der holprige und wenig komfortable Passan- und abstieg führte in ein Flusstal, wo sich die Spur in einer Trollhütte verlor. Im Gespräch mit dem Bewohner, einem alten Troll namens Bath’rah, konnte in Erfahrung gebracht werden, dass die gesuchte Kreatur hier Hilfe erhielt, um mittels einer arkantechnischen Teleportationsscheibe weiterzureisen. Als „Bezahlung“ überließ der Goblin dem Troll einen Manatrank. Eine weitere der inflationär verlorengegangenen Tagebuchseiten erwähnte einen Übergang von „Grün“ zu „Grau und Rot“. Dies mag sich auf den äußeren Eindruck der Landschaft beziehen, vielleicht auch eine andere Bedeutung haben, die derzeit noch nicht erfasst werden kann. Für den Aufbau des arkanmechanischen Konstrukts war zudem die Aufladung eines Manakristalls notwendig, der die Apparatur speist und höchst wahrscheinlich für die arkanmagische Signatur verantwortlich ist.

Bei dem Versuch, besagte Teleportscheibe zu aktivieren, kam der Troll ums Leben. Der Loa-Nachkomme Zizi bot sich an, mit dem Loa des Todes zu verhandelt, um die Seele des Trolls wieder in dessen Körper einfahren zu lassen. Im Gegenzug verlangte Zizi Verehrung. Adept Sommersang wurde von ihr zum Hohepriester bestellt, Eibenspeer (und Distelduft? Notiz: genaue Vereinbarung mit dem Loa erfragen) zu seinen Jüngern. Der Troll kehrte tatsächlich ins Leben zurück, war jedoch noch nicht imstande, die Apparatur zu bedienen, sodass ein Lager eingerichtet werden musste.

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Aus den Notizen des Arkanisten Vaeren Sturmsänger

Siebter Tag

Am Morgen war der Troll Bath’ra wieder hergestellt, sodass er die Teleportscheibe (erfolgreich) aktivieren konnte. Das Portal führte uns in die Tiefen des Schwarzfels (verifiziert durch Teardrop, die eine Leylinienanalyse durchführte). Die drückende Hitze ließ zudem einerseits Rückschlüsse auf einen aktiven Vulkan, andererseits auf eine unterirdische Schmiede zu. Eine weitere Tagebuchseite des Goblins deutete darauf hin, dass er besagte Schmiede aufsuchen wollte – höchstwahrscheinlich, um Ersatz für seinen im Immersangwald verlorengegangenen Hammer zu besorgen (Notiz: Hypothese auf Grund der Klage um den verlorenen Hammer). Die Signatur der bekannten Klinge war deutlich wahrzunehmen, sodass davon ausgegangen werden darf, dass er sie immer noch bei sich führt. Zudem wurden auf dem Weg mehrere Schrauben gefunden und sichergestellt, ebenso wie ein Seil zum Abstieg über einen Balkon.

Die Spur (Notiz: Ölflecken) führte schließlich aus dem Berg. Hauptmann Morgenlicht ordnete den Marsch weiter hinab in das als Sengende Schlucht bekannte Territorium an, was sich jedoch als nicht zielführend und darüber hinaus potentiell gefährlich (Notiz: feindliche Zwerge, auch beim weiteren Vorgehen zu beachten) erwies. Die arkane Spur des Goblins verlor sich unweit des Zugangs zum Berg, sodass in der Nähe ein provisorisches Nachtlager aufgeschlagen wurde.

Eine besondere Betrachtung verdient ein Artefakt, das in einer Nische eines der genutzten Gänge gefunden wurde. Bei dem Behältnis, in dem es sich befand, handelte es sich um eine einfache, rußgeschwärzte Schatulle zwergischer Machart ohne magische oder mechanische Sicherung. Das Artefakt selbst hat die Form eines Herzens und erzeugt angenehme Gefühle, wenn es in der Hand gehalten wird. In einem Selbstversuch unter Aufsicht Disteldufts konnte zudem festgestellt werden, dass diese Empfindungen mit dem Verstreichen an Zeit an Intensität gewinnen, bis schließlich der Drang hinzukommt, eine nahestehende Person zu berühren. Gibt man diesem Drang nach, so ruft das Artefakt romantische Empfindungen in erheblichem Maße hervor, die bei wenig willensstarken Persönlichkeiten zu einer tiefen, emotionalen Abhängigkeit führen mögen. Die Wirkung kann durch das Ablegen des Steins unterbrochen werden und vergeht innerhalb eines kürzeren Zeitraums. Eine genauere Untersuchung in Silbermond steht noch aus (Notiz: geeignete Versuchsperson(en) mit emotionaler Neutralität notwendig; Teardrop?). Ebenso interessant ist die Intention zum Gebrauch dieses Artefakts, das dem beiliegenden Schreiben nach zu urteilen einem Zwergen von seiner Frau (Notiz: Geliebten?) überlassen wurde, auf dass es ihm die Nächte wärme. Bei der bislang erschlossenen Wirkung dieses Artefakts scheint eine Nutzung bei gleichzeitiger Abwesenheit der Geliebten jedoch kontraindiziert, will man durch Untreue ausgelöste emotionale Verwicklungen innerhalb einer Beziehung vermeiden. Der Stein wurde von Prorektor Distelduft in sichere Verwahrung genommen.

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Aus einem Bericht von Azzuron, grob übersetzt aus dem Thalassischen und soweit möglich von Fehlern befreit.

Ich weiß nicht mehr, seit wie lange wir diesem Tauren hinterher jagen. Aber Zeit spielt keine Rolle.
Gerade sitze ich auf alten Vorratskisten von ich-weiß-nicht-wem und halte Wache. Die Anderen sind drinne und ich hoffe, dass sie dort bleiben.
Ich kann erkennen, dass sie sich bewegen. Mindestens einer hat Alpträume. Der Teufelswald geht an die Substanz. Das ganze Fel greift den Körper an, schwächt ihn.
Nun, meinen natürlich nicht. Ich fühle mich hier ein bisschen wie auf einer der Welten, auf denen ich gegen die Legion gekämpft habe. Es putscht auf. Ich kann kaum still sitzen. Bald werde ich meinen Posten verlassen und eine Runde drehen.
Der einzige, den das ganze scheinbar gar nicht stört, ist Meister… Ich habe seinen Namen vergessen. Die andere hat ihn Revell genannt. Aber er ist auch verlassen. Wobei er so glaube ich gar nicht genannt werden mag. Aber ich weiß nicht, was man sonst sagen soll, da ‘tot’ mir technisch falsch erscheint.
Auch er wacht. Ich kann seine Silhouette wahrnehmen. Er sitzt innen, während ich es hier draußen vorziehe. Ich halte ihn für bestens geeignet, über die ‘Normalsterblichen’ zu wachen. Wenn die Geschichten stimmen, die man sich über Unterstadt erzählt, hat ja jeder Verlassene ein großes anatomisches Wissen. Wenn früher da immer Typen in verschiedenen Stufen der Verwesung rumgelaufen sind, da muss man ja zwangsweise was mitnehmen, weil es bestimmt total unhöflich ist, wegzuschauen, nur weil einer die Leber offen zur Schau trägt, oder so.
Ich hoffe, dieser Revell bleibt vernünftig.
Liron hat ihn vorhin blöd angemacht. Hätte ich bei Liron nicht vermutet. Sonst ist er nicht so. Hätte ich mich für Liron entschuldigen sollen?
Nein. Es war das Fel, das gesprochen hat. Der Verlassene wird das schon wissen.
Die Troll wird auch… Nachvollziehbar. Anfangs hielt ich sie für ein trainiertes Tier. Aber sie hat Mitleid. Zumindest hoffe ich das. Immerhin hat sie diese Elfe, die wir gefunden haben, nicht gegessen.
Meiner Meinung hätten wir diese Kreatur erlösen sollen. Eine Elfe, die wirr redet und eindeutig komplett kaputt im Geist ist? Das ist doch Quälerei. Wer so lange im Wald ist - auch noch freiwillig - dem ist nicht mehr zu helfen.
Aber es war nicht meine Entscheidung.
Ich hoffe, wir holen den Tauren bald ein. Er hatte ähnliche Schwierigkeiten, wie unsere Normalsterblichen. Vielleicht sind wir noch nicht so unglaublich weit zurück gefallen.
Wenn wir ihn einholen, haue ich ihn. Mit der Faust. In sein Gesicht.
Nicht fest, natürlich. Aber alleine für das, durch was er uns hier führt, verdient er es.
Gerade ist innen jemand aufgeschreckt. Hat sich wieder umgedreht. Revell hält noch Wache. Ich breche zu einem Rundgang auf. Da oben auf dem Berg ist was komisch.

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Nacht. Eine Zeit, in der die Lebenden zumeist schliefen. Shagaza erinnerte sich nicht mehr daran, wie das genau von statten ging. Sie hatte sich nie viel um die Erhaltung ihres Körpers gekümmert, was auch der Grund war, wieso sie schon seit einigen Jahren Fräulein Rists Gesicht trug. Dieses hatte sie ihr einst freundlicherweise überlassen, nachdem der Zustand ihres Gesichtes als mild desolat zu beschreiben gewesen war.

Was aus der Verlassenen schlußendlich geworden ist, wusste Shagaza nicht. Aber sie selber nahm an einer als Kopfgeldjagd getarnten Schnitzeljagd ungeahnten Ausmaßes teil. Und so langsam verlor sie die Geduld mit den Teilnehmern. Ständig kam es zu Reibereien zwischen den Ansichten der Verlassenen und denen der lebenden Komponenten des Teams. Etwas radikaleres Vorgehen hier und da, sowie deutlich weniger Diskussionen hätten den Vorsprung des Ziels viel schneller kleiner werden lassen.

Die Lebenden fühlten sich ständig übervorteilt oder hatten irgendetwas an ihnen auszusetzen und sei es nur, dass jemand lachte. Wie konnte jemand der tot war nur auf eine so aberwitzige Idee kommen? Lachen. Shagaza schüttelte den Kopf. War das ja noch nicht alles.

Der ‘Günther’ was die Bezeichnung ihrer Führung von den Lebenden war, sagte zu allem Ja und Amen. Man war konstant dagegen die Waffen anzuwenden, an denen sie so gearbeitet hatte. Die ganze Zeit und Mühe, die sie investiert hatte. Dabei waren die Schlammer alleine schon so nützlich…und es wäre ein Feldtest…aber nein. Man griff lieber auf Magie und Tricks zurück…Die Apothekerin rümpfte die Nase. Magie…Wie immer wurde ihr der Hokuspokus vorgezogen. Dabei war Khalyra nichtmal hier…Etwas muss erledigt werden? Magie! Jemand muss beeindruckt werden? Magie! Jemand muss abgewehrt werden? Magie!!! Die Apothekerin würde gerne die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber dann würde sich der Arkanital sicher wieder beschweren. Zu widernatürlich.

Und dann…war da noch Herr Finsch. Es hat lange gedauert, aber sie hatte endlich wieder jemanden getroffen, den sie nicht als Bedrohung einstufte, sondern als jemanden, der sich für ihr Wohlergehen interessierte…Jedenfalls hatte sie das angenommen. Dabei hatte es sich wohl um einen Irrtum gehandelt und sie war sauer auf sich, dass sie es nach all den Jahren Tod noch immer nicht besser wusste…Shagaza löste die Brosche von ihrer Robe und betrachtete sie eine Weile lang schweigend…die Nacht blieb erstmal noch ruhig.

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Regen.
Strömender Regen. Eiskalt rinnt er über die klamme, ausgekühlte Haut, durchweicht den Boden der Düstermarschen und treibt mit jedem Tropfen die Wärme aus der Haut, dringt durch Kleidung und jede Lücke in der Rüstung, durchnässt Dolchscheiden, durchfeuchtet Munition, Proviant, Tabak.
Es ist kalt und in dem behelfsmäßigen Unterschlupf kann der Rothaarige das überdeutliche Zittern der eigenen Muskeln fühlen, doch ebenso das des Elfen neben ihm. Sie sind beide noch angeschlagen von den kauterisierten Verletzungen und Levi spürt das Kratzen in seinem Hals und das Fieber, das seinen ausgekühlten Körper zusätzlich schüttelt.
Sie haben weder Heiler noch Medizin dabei und auch, wenn er eigentlich zu Ende zu bringen pflegt, was er angefangen hat, so muss er sich eingestehen, dass dies hier für ihn keinen Sinn macht.
Nicht unter der Premisse, dass es Leys mindestens ebenso dreckig geht und er die Befürchtung hegen muss, dass sie sich mit Sumpffieber oder irgendeinem anderen exotischen Zeug angesteckt haben. Die eineinhalb Wochen, die sie der Trollin fast ohne nennenswerte Pausen nachjagen, in denen Schlaf Mangelware ist und bestenfalls aus wenigen Stunden unruhigem Dösen besteht, sie keine echte Mahlzeit zu sich genommen haben, und die Dispute mit den anderen Mitgliedern dieser zusammengewürfelten Gruppe - sie zehren nicht nur an seinen Nerven.
Sie alle sind nur mittelmäßig freiwillig hier und die Laune in der Gruppe sackt von Tag zu Tag weiter in den Keller. Es gibt zuviele verschiedene Ansichten, zuviele verschiedene Aspekte, die dazu führen, dass sie nur mäßig gut miteinander auskommen.
Nicht die besten Voraussetzungen für eine weitere Woche. Oder mehrere. Wer weiß schon, ob sie das Weib überhaupt je finden und ob sich die weitere Jagd überhaupt lohnt.

Fahles Morgengrau kriecht über die verregneten Hügel, deren Erde glitschig und tückisch aufgeweicht ist, als der Rothaarige in die fiebrigglänzenden Silberaugen sieht und beschließt, dass es für sie beide besser ist, aufzugeben. Der nächste Stützpunkt der Horde ist nicht weit von ihrem Lagerpunkt, und dort findet man sicherlich Unterschlupf, einen Heiler, und vielleicht sogar eine Windreiterstation, die sie wegbringt.

Er hatte sich das alles nicht so vorgestellt. Nichts war nach Plan gelaufen und er hatte nicht bekommen, was er ursprünglich vorgehabt hatte.
Ein verdammter Jammer.

Doch sie beide wollten die anderen nicht aufhalten und so verabschiedete sich Levi von ihnen, nicht ohne ihnen die Erden zu übergeben, den Proviant, den er mit sich trug, und seine Feldflasche. Trixie würde bessere Verwendung dafür haben, da war er sich sicher. Er und Leys zollten Kaz’thul und der Goblina ihren Respekt und verabschiedeten sich ebenso von den Verlassenen, die Levi und er durchaus zu schätzen wussten, auch wenn es kompliziert gewesen war. Sie wünschten den übrigen Jägern viel Glück, ehe sie sich auf den Weg machten.

ooc: Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern und allen Spielleitern für den Plot und wünsche euch nur das Beste! Jedoch werden sowohl Levi als auch Leys nicht weiter teilnehmen. Vielleicht sieht man sich im RP bei anderer Gelegenheit wieder.

Ein Bericht von Azzuron. Übersetzt aus dem Thalassischen. Die Fehler wurden weitestgehend korrigiert (sofern das gemeinte Wort erraten werden konnte), Absätze wurden eingefügt, die verwendete rudimentäre Grammatik allerdings beibehalten.

Hey Boss.

Ich dachte, ich springe eben bei deinem Außenposten vorbei, wenn ich schon mal hier bin. Wir suchen noch immer nach dem Tauren. Aber niemand nimmt die Suche mehr sonderlich ernst.
Die meisten sind gerade bei einem Baum und starren einen Stein an.
Generell kommt es mir vor, als würden die meisten ein Teil ihres Verstandes verlieren. Was wir schon getan haben… Es grenzt an Wahnsinn. Und ich schließe mich nicht aus.

Wir sind durch den Teufelswald gereist. Wo ich in eine Falle getappt bin - aber das ist nicht so wichtig. Der Teufelswald hat unsere Normalsterblichen zermürbt. Dann kamen wir auf eine Lichtung der Nachtelfen, die uns freundlich aufnahmen. Ja. Nachtelfen. Wir haben bei ihnen übernachtet. Aber es waren neutrale Nachtelfen und außer Meister Heller waren wir alle auch relativ neutral.
Wir haben es überlebt und die Nachtelfen erzählten uns, dass der Taure Mist gebaut hätte und dass sie nur so nett waren, damit wir uns um diesen Mist kümmern. Ein Bruder sei auch schon da.
Nun, Boss, auch wenn ich diesen Nachtelfen erst zugeneigt war, so abwertend, wie der eine über meinen Bruder sprach - auf der Stelle hätte ich ihn enthaupten können! Aber das hätte einer meiner Begleiter sicher eklig gefunden, also habe ich es nicht getan. Oh,und weil uns der Rest der Lichtung dann vermutlich umgebracht hätte.
Wir fanden meinen Bruder. Natürlich sprach er nur Darnassisch und Eredun. Aber darin bin ich auch fließend. Diese elendigen Nachtelfen hatten ihn mit einem Zettel fort geschickt, von dem er ein Ritual ablesen sollte.
Natürlich konnte er genauso wenig lesen, wie ich. Diese dummen, dummen Nachtelfen! Meister Heller las den Zettel vor und der Panda und der Magister und ein Zauberer machten dann dieses Ritual. Es befähigte sie, einen Säuresee zu durchqueren, in dessen Mitte eine Insel war. Auf der Insel war eine Truhe. Und die war von verseuchten Baumwächtern bewacht. Die Nachtelfen hatten wohl gewollt, dass wir die Bäume und den See wegmachen. Aber uns interessierte nur die Truhe.

Wie es halt so ist; kaum hat einer die Truhe genommen, sind die Baumwächter erwacht und auf uns losgegangen. Vielleicht hätte man einen angebissenen Apfel dahin legen sollen, wo die Truhe war?
Egal. Wir rannten in die Lichtung, die Baumwächter hinter uns her. Fanden die Nachtelfen jetzt nicht so toll. Aber auf die Gefühle einzelner Gruppen kann man halt nicht immer achten. Immerhin konnten sie nicht mit uns schimpfen. Ich glaube, nur Meister Heller wurde von ein paar Vögeln attackiert.
Na, wir ließen sie sich nicht mit uns schimpfen, weil wir nämlich dann mit unserer Kiste ganz galant abgehauen sind.
Leider oder zum Glück oder keine Ahnung ließen die Bäume von der Lichtung ab und folgten uns. Dumm gelaufen.
Einige wurden bei der Flucht verletzt. Also wir. Nicht die Bäume. Aber der Magister und Meister Heller haben die Baummonster besiegt.

Dann kamen wir zu den kleinen Furbolgs. Irgendwie hat der Panda den Magister als Bräutigam angeboten, damit wir dort übernachten konnten. Was draus geworden ist, hab ich nicht abgewartet, Ich stieß erst am nächsten Tag wieder zur Gruppe.

Wir folgten dem Weg weiter zum Hyal, wo wir ja wissen, dass der Taure dahin will. Aber wir machten Umweg über einen See, weil irgendwer da irgendwas gesehen haben wollte. Tatsächlich fanden wir eine Puzzlebox. Allerdings wusste ich gar nicht, dass es eine Puzzlebox ist. Erst später.
Am Abend haben wir uns getrennt. Es war so anstrengend und ich musste jemanden dringend versorgen.
Erst heute morgen stießen wir wieder zur Gruppe. Statt aber weiter zu ziehen, gingen wir auf den Friedhof. Weil warum auch immer.
Da war eine Nachtelfe. Sie erzählte uns von dem Tauren. Zeigte uns einen Brief von ihm. Und bat mich um einen Gefallen. Naja, ich bin ein hilfsbereiter Elf, wie du weißt. Ich habe sie umgebracht.
Statt uns nun dem Hyal zuzuwenden, reisten wir zum Bruder der Elfe. Weil in dem Brief stand, dass der Taure da sein könnte. Was auch immer.

Der Bruder entpuppte sich als ziemlich mächtig. Ein Druide. Aber was für einer. Die komplette Umgebung summte vor Magie. Ich konnte teilweise Dinge nicht sehen, so stark magisch war es. Tatsächlich hatte der Typ seinen ganzen Vorgarten in ein komplett ortsfremdes Biotop verwandelt. Niemand, mit dem man Streit haben will.
Er sprach unsere Sprache und er war sehr freundlich. Bot uns Tee an.
Natürlich witterte ich eine Falle. Und die meisten der anderen auch, denke ich. Nur die Gnomin, die musste anfangen, auf dicke Hose zu machen. Diese kleine Gnomin auf ihrem Tiger. Sie hätte fast einen Angriff provoziert. Dabei hatte der Typ gerade seinen Neffen oder Nichte und seine Schwester verloren. Da provoziert man doch nicht…
Ich habe mich bedeckt gehalten. Keine Lust, dass er mitbekommt, dass ich seine Schwester auf dem Gewissen habe. Nicht mit den anderen um mich rum.

Er schickte uns weiter. In den Nordosten. Weiter weg vom Hyal. Wir erkannten, dass der Taure dort mal war. Und etwas abgefackelt hat. Mit Holz und einem Stein. Aber die Spur war schon kalt. Die anderen starren dennoch auf diesen Stein, während der Taure schon wieder fort ist.
Ich weiß nicht, ob wir ihn noch finden werden. Nicht jetzt. Und nicht heute Nacht. Habe mich abgesetzt.
Ein bisschen Ruhe und Entspannung ist angesagt. Nicht für mich natürlich. Aber ich helfe, wo ich kann.
Langsam glaube ich, die Gnomin und ihre Mitarbeiter - also auch Meister Heller und die Troll - führen uns mit Absicht diese Schleifen, damit sie selbst den Finderlohn absahnen können. Dann wiederum traue ich das Meister Heller nicht zu.

Bisher im Übrigen noch kein Zeichen von Azerith. Wenn es so bleibt, bin ich glücklich.

Die Nacht ist noch jung. Ich werde nochmal den Druiden besuchen gehen. Alleine dieses Mal.
Die letzten Worte seiner Schwester… Niemand außer mir hat es verstanden. Ich will ihm eine Nachricht von ihr ausrichten. Und ihm von (hier wird es unleserlich) erzählen. Vielleicht (der Rest ist in einer komplett unlesbaren Sauklaue geschrieben).

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(Gruppe OG, Nachspieltage)

Folgende Begebenheit ist nacherzählt. Die wörtliche Rede kann vom tatsächlich Gesagten abweichen, da der Autor gerade die Logs nicht zur Hand ha… Äh… Orkisch eben nicht Eins zu Eins ins Deutsche zu übersetzen ist.
Das ist der Grund!
Ha!

Nach einer Nacht, die für beide auf die eine oder andere Art erholsam war, kehrten Liron und Azzuron von ihrer Übernachtungsmöglichkeit zurück. Die Stimmung war entspannt, fast schon heiter trotz der klirrenden Kälte. Liron fragte nicht, wohin der Jäger sich des Nachts davongeschlichen hatte und Azzuron erzählte nichts davon. Der Tee, den er mitgebracht hatte, sprach für sich selbst.
Sie waren zufrieden und so wollten sie heute das Ritual angehen. Genauso, wie sie es vorgefunden hatten.
Schnell war alles von den Gruppenmitgliedern besorgt. Der Stein. Die Rinde. Gute Ratschläge.
Mithilfe von Wuff, Azzurons treuer Reitwölfin und einem weißen Frostwolf war das ungleiche Paar zuerst im verborgenen Hain.
Azzuron trat an die Stelle, an der sie den Stein gefunden hatte. Direkt vor dem riesigen, alten Baum, der schön zentral in der Senke lag. Schnell und effizient war die Rinde aufgebaut. Der Stein in der Mitte platziert.
“Und nun müssen wir es anzünden.” Er drehte den Kopf zu seinem Begleiter, sah ihn schon schemenhaft mit etwas hantieren und hörte kurz darauf den Schlag von Stein. Liron hatte also seine Feuersteine gezückt.
Der Jäger schmunzelte und trat artig zurück, um den anderen machen zu lassen. “Brauchst du trockene Gräser oder so?”, erkundigte er sich nach kurzer Zeit. Aufmerksam betrachtete er die Szene, versuchte auszumachen, ob Liron womöglich nickte oder den Kopf schüttelte. Da! Tatsächlich ein Kopfschütteln.
“Die Rinde ist trocken genug. Das geht schon.” Wie immer war Lirons Stimme sanft und weich. Azzuron empfand es zumindest so und hörte ihr gerne zu. Und er hörte außerdem schon ein verräterisches Zischen und Knistern. Die Rinde war angegangen. Es brannte.
“Es brennt”, stellte er also das offensichtliche fest, mit seiner eigenen Stimme, die mehr nach Reibeisen klang. Liron schritt zu ihm zurück und der Jäger grinste nur, bereute ein bisschen, den gewiss genervten Gesichtsausdruck des anderen nicht zu sehen.
Und so standen sie da. Standen da, beobachten das Feuer. Tatsächlich erkannte Azzuron, dass sich im Feuer etwas magisches tat. Aber nur leicht.
Der Elf neben ihm lehnte sich an. Es war immernoch kalt, aber Azzuron hatte mehr als genug Feuer in sich, um sie beide zu wärmen und den Schnee zu seinen Füßen zu schmelzen. Dennoch war die Wärme des Ritualfeuers willkommen.
“Männer, die auf Flammen starren”, sagte Azzuron nach einer langen Weile nachdenklich, “das wäre ein mieser Buchtitel.”
Er spürte Liron ausatmen. “Wäre bestimmt auch ein schlechtes Buch.” Und schon war die Konversation wieder zu Ende und sie standen da, starrten in die Flammen. Oder vielleicht auch nur in die Richtung.
Eine gewisse Zeit später zog Azzuron die Augenbrauen zusammen. War das…?
“Sag mal… Haben wir vielleicht vergessen, Steine hinzulegen? Um das Feuer?”
Liron schien aufzuschrecken. “Hu? Wir haben doch alles so gemacht, wie es war? Waren da Steine?”
“Weiß nich’… Aber sag’ mal… Brennt da der Baum?”
Es dauerte eine Weile bis Liron seufzend antwortete: “Ja, der Baum brennt.”
Irgendwie hatte sich das Feuer unter unter die Rinde gefressen und schlug hinaus, wie ein schönes Schwedenfeuer. Hatte womöglich etwas mit der Magie des Ortes zu tun. Oder des Steins. Wie auch immer. Relativ schnell wurde der gesamte Baum vom Feuer erfasst. Es wurde merklich wärmer.
“Wenn ich jetzt ein Wassermagier wäre, würde ich das löschen. Aber so…” Liron schien mit den Schultern zu zucken. “Lass uns ein bisschen zurücktreten. Auf die Steine. Die können nicht brennen.”
Vielleicht betrachtete er nun fasziniert den Baum. Zumindest stellte es sich Azzuron so vor, der auch auf den brennenden Giganten blickte. Brannte halt ein bisschen. Bis…
“Ahm… Liron? Da rennen diese Eulenbestien auf uns zu.” Der Jäger zog seine Gleven.
“Naja. Wir haben ihren Baum angesteckt.” Auch Liron bewaffnete sich ruhig, während eine panische und wütende Kreatur heranrauschte. Und hinter ihr noch eine. Aber sie wirkten ziemlich kopflos - und kurz darauf waren das einige auch buchstäblich. Es waren schnelle, blutige Kämpfe, während denen sich Liron immer weiter nach links zurückzog. Es dauerte eine Weile, bis der Jäger verstand, warum. “Uh… Ich steh’ hier vor dem einzigen Ausgang des Tals. Das erklärt einiges.” Zum Beispiel, warum alle Viecher auf ihn zurannten. Die wollten bloß weg. In Sicherheit. Mit gesenktem Kopf knuffte der Jäger noch einer Bestie das Gehörn in den Magen und gesellte sich zu dem anderen Elfen.
Der Sturm der Tiere brandete an ihnen vorbei und es wurde merklich ruhiger. Die Flammen spratzelten und prasselten, zischten und knackten. Der riesige Baum brannte lichterloh. Die Rauchsäule verdeckte gewiss die Sterne. Zum Glück war die Senke in sich abgeschlossen und hatte an vielen Stellen einen steinernen Boden, sodass das Feuer sich nicht weiter ausbreiten konnte. Der Rauch unten war auch noch nicht schlimm, man konnte noch gut atmen. Noch. Oder vielleicht lag es daran, dass es kein normales Feuer war? Azzuron wusste es nicht. Aber der Kessel hier nahm die Wärme an und der Schnee schmolz, wo gewiss seit vielen, vielen Jahren kein Schnee mehr geschmolzen war.
Und schließlich… Schließlich öffnete sich der Stein.
So zumindest sah es für Azzuron aus, als sich eine starkmagische Säule entfaltete und sich schließlich zum Portal öffnete. Was auch immer es war - ein Meister hatte es geschmiedet. Azzuron erkannte so viel Magie, so viele Magiearten, die normalerweise nicht zusammengeschmiedet wurde. Da war Leben. Natur. Aber da war auch Tod. Seuche. Und Dunkelheit, Leere. Und schließlich war da Licht. Nein, halt! Kein echtes Licht. Titanisches Licht. Starke Arkanmagie.
Der Jäger seufzte, als er diese Teilsignatur erkannte. “Das sieht verdammt nach Azerit aus”, brummte er missmutig.
Aber das Portal würde nicht lange offenbleiben und der Rest der Gruppe war angekommen. Vielleicht waren sie durch die fliehenden Tiere aufgehalten worden, vielleicht hatten sie auch nicht erwartet, dass Liron und Azzuron schon ohne sie anfangen würden. Vielleicht waren sie auch schon eine ganze Weile dagewesen.
Azzuron ergriff Lirons Hand. Es war ihm egal, wer es sah.
Ohne noch länger zu zögern durchschritt man das Portal.
Zusammen.

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(Komplette Zusammenfassung der Gruppe fünf ‚Beutebucht‘ aus der Sicht Vardurons.
Edit: Uff, falscher Charakter. Na ja, was solls.

Edit2: Musikalische Untermalung, die ich während des Finales gern gehört habe: https://www.youtube.com/watch?v=qXCriU9_uJM )




Flach atmet er durch die Nase aus.
Die Luft ist trocken, noch immer kann er das Blut seiner Nase riechen, auch wenn es schon lange verschmiert auf den Lippen und dem Kinn getrocknet ist. Die Spitze seines linken Ohres pocht unangenehm und die Realisation, dass das Feuer sein Ohr entstellt hat, dringt nur langsam in seinen Verstand.
Varduron Morgenglut liegt auf dem Boden, in dem Sand, der langsam aber sicher abkühlt, und starrt hinauf in den Himmel, an dem er bereits viele helle Sterne sehen kann.
Das Wissen, dass ausgerechnet er mit einer Vergleichsweisen kleinen Verletzung überlebt hat, ist merkwürdig. Er ist kein Waldläufer, kein Zauberbrecher, Blutritter, Magister oder gar ein einfacher Soldat. Varduron ist nicht für den Kampf gemacht, was er die letzten Tage auch immer wieder bewiesen hat. Er besitzt weder den Mut, noch die Erfahrung Schlachten zu überleben.
Dass er jetzt lebt hat er auch nicht seinem eigenem Verdienst zu verdanken. Heute hatte das aber keine Einzelperson der Anwesenden. Hätten sich die Gruppen nicht gefunden und entschlossen zusammen für die Horde zu kämpfen, hätte das alles wahrscheinlich eine ganz andere Wendung angenommen.


Es stinkt. Nach Salzwasser, Fisch und modrigem Holz und irgendwelchem Goblinmüll, der im Wasser treibt. Beutebucht ist kein schöner Ort.
Die Truppe der Dunklen Waldläufer und Todesritter ist ihm suspekt, bereitet ihm ein ungutes Magengefühl. Nicht nur weil er sich lieber mit Lebenden abgibt, sondern auch weil es ein gefährlicher Auftrag sein muss, wenn man ihnen Streiter einer Eliteeinheit zur Unterstützung schickt.
Die Pandaren und der Goblin machen die Sache auch nicht besser. Geschweige denn die Anwesenheit der Kriegstotem, zu denen er unglücklicherweise versetzt wurde.
Wenigstens ist der Aufenthalt nicht sehr lange und Tage später würde Vardurons Gedanke, dass sie einem betrunkenem Orc nicht alles glauben sollten, verstärken.
Professor Güldensonn lautet der angebliche Name ihrer Zielperson. Ein Sin’dorei der verdächtigt wird einen waffenfähigen Schatz oder ähnliches entdeckt zu haben.
Die Mission gefällt ihm kein Stück.

Die Dunkelläuferinnen stellen sich als praktisch heraus, verfolgen die erste Spur und entdecken das erste Pergament, auf das noch viele weitere folgen sollen. Sie folgen der skizzierten Karte ins Schlingendornkap.

Der Goblin führt sie. Mit dem gigantischen Hordebanner auf dem Rücken sieht er noch lächerlicher aus – aber so fällt es schwerer ihn in ‚der grünen Hölle‘ zu übersehen.
Sie stoßen auf eine Hexendoktorin – Unbagwa – die ihnen erlaubt gegen einen Tribut in ihrer Höhle zu nächtigen. Der Professor hatte sie aufgesucht.

Osurgrimm stellt Fragen, aber nicht die richtigen; interessiert sich nicht dafür, was der Professor zu ihr bringen sollte, damit sie ihm die Phiole fertigen konnte, die Drachenfeuer fängt.
Varduron interessiert sich dafür. Später trauert er dem Wein, den er ihr im Gegenzug für die Informationen gibt, hinterher. Er hätte ihn wirklich gebrauchen können.

Sand aus Uldum.
Knochen eines gefallenen Champions.
Das Gehirn eines Hexenmeisters der Piraten.

Sie folgen den Spuren, finden ein Frack eines Zeppelins, der Fracht aus Uldum mit sich führte. Darunter auch Sand. Und ein weiteres Pergament.
Varduron steckt die ersten Nachrichten ein um sie später als Zunder zu benutzen. Mit all dem Papier das sie im Verlauf der Mission finden könnte man möglicherweise den nächsten Weltenbaum abbrennen.
Er lässt Sand mitgehen, während die Dunklen Waldläuferinnen sich um aufgebrachte Gorillas kümmern. Danach geht die Reise weiter. Hinter die Gurubashi-Arena; wie Unbagwa es ihm gesagt hat. Der Professor hat dort Knochen gefunden und auch sie finden Leichen mit vielen Knochen.
Den Trollarm, den Brumokh im zugeworfen hat, verfolgt ihn in der nächsten Nacht im Traum. Die Pergamentstücke, die sie überall dort finden, wo der Professor war, erst in der übernächsten.

Als nächstes brauchen sie das Gehirn eines Kosarenmagiers.
Sie nähern sich einem Lager, Varduron erinnert sich an die Frage die nicht zum ersten Mal gestellt wird. Eine der Dunklen Waldläuferinnen will wissen, ob er kämpfen kann.
„Ich bin noch immer Handwerker. Das hat sich auch die letzten Stunden nicht geändert“, antwortet er.
„Nutzlos“, sagt sie.
Er erwidert nichts, weil er weiß, dass er der Hexendoktorin die richtigen Fragen gestellt hat. Ohne ihn würde die Gruppe sinnlos herumirren und einer falschen Spur folgen. So nutzlos kann er gar nicht sein.
Er hilft Kricks trotzdem nicht auf die Palme, damit er eine Kokosnuss schnappen kann und hält sich aus dem Kampf, den sie mit einer letzten Ingredienz verlassen.
Sie ahmen die Schritte des Professors nach. Sie holen Öl, lassen sich eine der Phiolen herstellen und lokalisieren das Schiff der Zielperson.

Ihre Reise führt sie in die Sümpfe des Elends. Noch mehr Grün.

Varduron und Kricks diskutieren viel. Über nichts Sinnvolles, aber Kricks scheint nicht in der Lage zu sein irgendetwas Produktives von sich zu geben. Wieso ist er überhaupt ein Teil ihrer Gruppe? Wenigstens kann man sich erneut auf die Dunkelläuferinnen verlassen.
Die Spurensuche bringt sie zu einem Schlachtfeld, auf dem die Horde gegen die Allianz kämpft und droht zu verlieren. Die Gruppe mischt sich kaum in den Kampf, Varduron sowieso nicht, und findet eine neue Notiz in dem Leichenberg. Der Professor muss nun ohne Begleitpersonen reisen.

Es geht zu einem Tempel, der halb im Wasser versunken scheint.
Mit Booten aus Steinard erreichen sie ihn. Der Tempel ist voll mit Fallen, die Hälfte funktioniert die andere nicht.
Alles was sie neben einer Tagebuchseite finden ist ein Bild. Und den Beinahetod.
Varduron weiß nicht mehr, wie sie danach überhaupt in die Goblinstadt gekommen sind.

Güldensonn hat die Sümpfe des Elends verlassen und so auch ihre merkwürdige, ungleiche Gruppe.

Ein Bergpfad führt sie am Rotkammgebirge vorbei. Sie treffen auf zwei betrunkene Dunkeleisenzwerge die etwas von einem Drachen lallen.
Qiao will sie mit Bier ablenken, Dornenhorn will die Zwerge töten. Die Dunkelläuferin erschießt einen, während Varduron aus seiner sicheren Position zusieht, und während die Tauren dem zweiten bewusstlosen Zwerg ein Ende setzen möchte, will Qiao ihn verschonen. Sie streiten sich laut und Dornenhorn droht der Panderen sie beim nächsten Mal als erstes aus dem Weg zu räumen, wenn sie sich ihr noch einmal in den Weg stellt. Varduron hofft still, dass sie sich gegenseitig ausschalten.
Die Dunkelläuferin Lynantia setzt auch dem zweiten Zwerg ein Ende um die Diskussion zu beenden. Sie reisen eilig weiter.

Die Gerüchte über die Drachen scheinen zu stimmen. Güldensonn sucht Drachenfeuer für seine Phiole und sie ahmen noch immer seine Schritte nach. In der brennenden Steppe werden sie fündig.
Sie begegnen einem Drachen, der ihnen sein Feuer überlässt und ihnen eine Dunkeleisenzwergin zur Hilfe andreht.
Varduron weiß sofort, dass das eine dumme Idee ist. Vielleicht würden sich Qiao und Dornenhorn ja doch noch gegenseitig umbringen; die Hoffnung bestand.

Mehr Spuren führen sie in den Schwarzfels und ihre Geisel lockt sie in einen Hinterhalt. Varduron überlässt das Kämpfen den Leuten die es können und überlebt den Hinterhalt. Sie sind weiterhin vollzählig.
Sie spüren ein Portal auf und folgen ohne zu zögern und landen im Sumpfland.

Die Suche nach Hinweisen und Spuren nimmt kein Ende. Varduron ist immer noch der Meinung, dass der Professor möchte, dass sie ihn finden. Es ist eine Falle. Ganz bestimmt. Niemand verliert eine so große Menge an Notizen, die die nächsten Schritte offenbaren.
Nach mehreren toten Murlocleichen und dem tragischen Ableben eines Gnomes finden sie ein Artefakt, mit dem der Professor in Kontakt stehen muss.
Lynantia und er öffnen es mit arkaner Magie und setzen einen Phönix frei, der ihre Gruppe vernichten will.
Während die Gruppe versucht den brennenden Vogel zu töten, schnappt Varduron sich einen Schlüssel, der sich mit dem Phönix in dem vermeidlichen Artefakt befand.
Der Schlüssel ist heiß, glüht und wurde Flammen nachempfunden. Er steckt ihn ein und hat nicht vor ihn herzugeben.

Das nächste Pergament schickt sie in den Osten. Eine tote Nachtelfenspäherin weiter nähern sie sich Grim Batol und lagern vor dem Schattenhochland an einem Ort, an dem sich auch gleich Brennmaterial in Form von einer weiteren Notiz finden.
Spätestens jetzt ist allen klar, dass der Professor irre ist. Lynantia vermutet, dass Alte Götter am Werk sind und Varduron stimmt ihr zu und hofft, dass sie falsch liegen.
Der Professor will einen Drachen unterwerfen, plündert eine ehemalige Festung der Drachenmalklanorcs und sie tun es ihm gleich. Bewaffnet mit Eisenketten um die Biester zu ‚zähmen‘ folgen sie weiteren Spuren und finden fünf vermutliche Dracheneier.

Und noch mehr Pergament.
Und ein weiteres Portal.

Qiao kotzt sich die Seele aus dem Leib und steckt Varduron fast an. Nicht schon wieder.
Sie suchen den Weg aus der Höhle, finden einen Gnom, der so stark stottert, dass Varduron fragt, ob es von der Angst oder von dem ständigen Beben der Erde kommt. Der Gnom wird verschont, aber an den Baum gefesselt.
Der Weg führt sie zu einem Außenposten der Allianz. Sie fallen ein und das erste Mal macht auch Varduron sich im Kampf nützlich. Er verlässt den Kampf mit noch drei übrigen Schüssen.
Nur der Koch wird verschont.

Eine weitere Nachricht, ohne jeglichen Funken Verstand, wird gefunden. Varduron glaubt, dass auch er langsam irre wird. Aber wer kann ihm das schon übel nehmen? Kricks hört nämlich nicht auf zu reden.
Wahnwitzig versuchen sie die angeblichen Dracheneier im Kochkessel auszubrüten. Dass die Dunkle Waldläuferin Lynantia danach ‚Mutter‘ von einer kleinen raptorähnlichen Echse, die Feuer spucken kann, wird, ist wohl das normalste an ihrer ganzen Reise.
Bevor das junge Familienglück gefeiert werden kann werden Zinnen eines Turmes, ihrem Lager gegenüber, gesprengt.
Sie teilen sich auf. Varduron, Qiao und der Koch sehen den Eiern beim ausbrühten zu. Nichts geschieht bevor die anderen mit einer Drachenschuppe und einem energielosen Portalstein zurück kommen.

Das zweite Ei glüht.
Das dritte zerplatzt und gebärt ekelerregendem Geruch.

Aus dem vierten Ei versucht ein Drache zu schlüpfen. Ohne Erfolg. Er verendet noch als Fötus.
Das fünfte Ei zeigt keinerlei Regung.

Sie versuchen den Portalstein aufzuladen. Zuerst mit dem Kesselfeuer, dann mit den mickrigen Flammen des Raptors, dessen Namen sich Varduron nicht merkt. Letzteres zeigt eine Reaktion, jedoch ist das Wesen zu schwach um den Stein vollkommen aufzuladen. Zum Glück hat Dornenhorn ihn nicht unter ihrem Huf zerquetscht.
Danach platzt der Kessel, das zweite Ei explodiert. Ein Kesselteil knallt ihm ins Gesicht und lässt seine Nase bluten.
Qiao versucht zu helfen und Varduron bekommt noch immer eine unangenehme Gänsehaut, wenn er daran denkt.

Im geplatzten Ei finden sie eine Brosche; ein stilisierter Drache.
Lynantia glücklich und zufrieden zu sehen ist mit Abstand das unheimlichste der langen, schweren Reise. Varduron vermutet, dass die Brosche gute Gefühle hervorruft. Glück; Zufriedenheit.

Der Raptor wird aufgepäppelt und als er kräftig genug ist bringt der nun aktivierte Portalstein sie in eine heiße Wüste, die sich später als Uldum herausstellt.

Sie betreten eine Ruine, in dessen Innenhof ein gigantischer Koloss steht. Er ist zu groß und der staubende Sand zu dicht, sodass Varduron nicht erkennen kann, was für ein Wesen es darstellen soll. Osurgrimms Worte folgend schleicht er sich zu dem Koloss um herauszufinden, dass sich dort jemand aufhält.
Vielleicht der Professor, denkt er.
Mit den Dolchen in den Händen bleibt er hinter dem Fuß des Kolosses stehen und lauscht. Die fremde Stimme, die er nun eindeutig keinem Blutelfen zuordnet, sondern viel eher einem Goblin, spricht davon, dass der Koloss lebt.
„…was?“, fragt er baff noch immer ungesehen in seiner Deckung. Er war kein guter Spion. Aber was hatte Osurgrimm sich auch erhofft, indem er ihn vorgeschickt hat?
Danach rennt er er zurück, so schnell wie ihn seine Beine nur irgendwie tragen können. Vom Koloss hinter ihnen rieseln Sand und Steine. Das Ding ist wirklich dabei zum Leben zu erwachen.
Die zwei ungleichen Gruppen verlassen schleunigst das Gebäude und draußen angekommen werden ein paar Worte gewechselt.
Sie sind wohl nicht die einzigen, die Spuren und Notizen verfolgen.

Zufall? Von wegen. Die Sache stinkt bis zum Himmel.
Der bedrohlicher Strahl aus Leerenenergie, der von dem Koloss im Innenhof abgefeuert wurde, ebenfalls.
Verbündet ergreifen sie die Flucht.

Das einzig gute an der Reise war das Zusammentreffen auf eine große Gruppe Sin’dorei. Da wirkte es kaum bedrohlich, dass sie ein gigantischer Gegner verfolgt und sie in einer offensichtlichen Sackgasse stehen.

Es bleiben nicht viele Worte zum Austausch, der Koloss holt sie ein und macht einen Kampf unausweichlich.
Varduron versteckt sich mit Kricks und einem höllisch gut aussehenden Sin’dorei (Sicherlich verliebt sich alle elf Minuten jemand in ihn) hinter einer Palme und verfolgt den Kampf mit Panik in den Augen und Nervosität im Magen.

Neben Kricks zu sterben wäre, nach all dem was sie gemeinsam erlebt haben, auch gar nicht mehr so schlimm. Ein Gedanke, der niemals laut ausgesprochen wird.

Der Koloss fällt mit einer gigantischen Druckwelle und Varduron kann den Sand bei jeder Bewegung unter seinen Klamotten spüren.

Ein Übel, dass er hinnimmt. Viel wichtiger ist, dass endlich – endlich – lebende Sin’dorei anwesend sind und eine willkommene Abwechslung in seine primitive Gruppe bringt, die ihm so oft auf den Nerv gegangen war. Die Sonne, die heiß auf sie hinab scheint, meint es doch gut mit ihm.

Jetzt werden Worte getauscht. Es stellt sich heraus, dass es mehrere Gruppen gibt, die alle auf der Suche nach einer anderen Person sind.
Varduron hat von Anfang an gesagt, dass es eine Falle ist. Ein Glück, dass Dämmerwiege genau so bei Verstand ist und seine Aussage unterstützt.

Es werden Informationen ausgeteilt und die Gruppen beschließt zusammen ein Lager zu beziehen.

Varduron besieht sich die Überreste des Kolosses, steckt ein paar Smaragdsplitter in seinen Rucksack, der im Laufe der Mission immer leichter oder schwerer wurde und sich als äußerst praktisch herausgestellt hat.

Die Verletzten werden versorgt, sie füllen ihre Wasserschläuche an einem See auf. Osurgrimm kommt in Stimmung ihn ins Wasser zu werfen.
Immerhin ist er jetzt den Sand los. Und auch wenn er sich ein schöneres Bad gewünscht hätte, wird der See für heute reichen.

Nass kehrt man zu den anderen zurück und Varduron stützt einen Blutritter, der sich als Andross Angstquell vorstellt und mindestens eineinhalb Köpfe größer ist als er, um ihn mit den anderen Angeschlagenen zurück ins Lager zu bringen.
Varduron knüpft Kontakte und tauscht sein feuchtes Oberteil gegen ein trockenes.
Er schuldet Flammenstolz einen Gefallen.

Ausgeruht geht die Reise weiter und die Spuren der Zielpersonen, die vermutlich alle zusammen gehörten, führt sie in ein gigantisches Gewölbe.
Sie finden einen Schacht und Osurgrimm findet erneut Gefallen daran ihn durch die Luft zu werfen. Er betet, dass es nicht zur Gewohnheit wird. Mit einem Seil und unterstützenden Levitationszaubern wird der Schacht erklommen, nur um herauszustellen, dass er hinab in die Tiefe führt.
Die Magister der Sin’dorei stellen sich – wie denn auch sonst – als äußerst nützlich heraus. Ein Portal bringt sie hinab in die Kammer.

Sie finden einen Kreis auf dem Boden auf dem er und Lynantia das Zeichen auf ihrem zuvor gefundenen Portalstein wiedererkennen. Als er sich ihm nähert, bemerkt er, dass der Flammenschlüssel wieder anfängt warm, heiß, zu werden.
Es stellt sich heraus, dass jede der Gruppen einen Schlüssel gefunden hat. Auf dem Boden befindet sich ein passendes Schlüsselloch und Varduron befürchtet, dass es eine schlechte Idee ist, was auch immer, aufzusperren. Aber Befehl ist Befehl.

Eine Wand öffnet sich und unangenehmer Gesang, von dem er lange Zeit Kopfschmerzen davon trägt, ertönt.
Osurgrimm zögert nicht und gibt den Befehl zum Kampf. Ohne nachzudenken, ohne zu diskutieren. Tauren sind so einfältig.
Varduron zögert. Und wird kurzer Hand von seiner Gruppe getrennt. Geplant? Nicht unbedingt, aber er bevorzugt es an der Seite von Sin’dorei zu kämpfen, die sich in kurzer Zeit nützlicher erwiesen haben als seine chaotische Gruppe die ganze Mission über.

Die Gegner zwingen sie auseinander und Varduron steht mit einem Verlassenen (wieso auch immer er halbnackt ist fragt er sich gar nicht) und zwei Sin’dorei dem Professor gegenüber.
Auf Osurgrimms Frage, wieso er nicht an seiner Seite gekämpft hat, wird er die perfekte Antwort haben. Sie sollten Professor Güldensonn finden und Varduron stand ihm nun hier gegenüber.
Natürlich würde er das nur berichten, wenn er den Kampf überhaupt überleben wird.

Er weiß nicht, wie ihre Gruppe es schafft den Professor zu besiegen. Vermutlich war es ein Zusammenspiel zwischen dem Magister und dem Verlassenen, denn er und die Priesterin waren ganz damit beschäftigt den Drachenwelpen, der ihnen das Leben schwer macht, abzulenken.
Die Priesterin versucht den Drachen zu heilen, während Varduron versucht die Priesterin zu beschützen und den Drachen anzugreifen.
Er verliert im Kampf die Spitze seines linken Ohrs. Immerhin ein Grund weniger für die Kriegstotem ihn als Spitzohr zu bezeichnen.

Varduron bemerkt, während er kein besonders effektives Team mit der Heilerin bildet, dass der Drache plötzlich Schmerzen erleidet und dem Geschreie des Professors zu urteilen hängen ihre Leben aneinander.

Die zwei unheimlichen Stimmen im Hintergrund nimmt er während des Kampfes kaum wahr.

Die Zielperson fällt und hinterlässt ein Amulett.
Diese verdammten Amulette.

Welcher Volltrottel war auf die Idee gekommen sie alle Lynantia zu geben?

Es bleibt etwas Zeit sich auszuruhen, ehe die Stimmen zurückkehren.

Dann endet alles im Chaos. Varduron weiß nicht was alles passiert – aber er bemerkt, dass die Dunkelläuferin plötzlich wild um sich schlägt und sich von der Gruppe entfernt.
Ohne zu zögern rennt er ihr hinterher. Eine dumme Idee, denkt man darüber nach. Wer ist denn schon so wahnsinnig einer Dunkelläuferin zu folgen? Er ist nicht im Ansatz so schnell wie sie und außerdem fuchtelt sie wie verrückt mit ihren Schwertern herum, als bekämpft sie unsichtbare Gegner. Auf seine Worte reagiert sie nicht.
Diese verdammten Amulette.

Es ist traurig, dass er Kricks Anwesenheit als Lichtblick sieht. Aber der Rest der Gruppe, der zur Hilfe eilt stellt sich nicht als äußerst nützlich oder intelligent heraus. Wenigstens schaffen sie es irgendwie die Dunkelläuferin von dem beeinflussenden Schmuck zu befreien.
Was war an „Fasst die Amulette nicht an!“ so schwer zu verstehen?
Und er dachte, seine Gruppe wäre katastrophal gewesen. Pustekuchen. Das hier war die Krönung der Dummheit, die er in den letzten Tagen erlebt hat.

Varduron rutscht im Erbrochenen der Goblin aus, während er versucht Kricks zu der Troll zu werfen, die (leider nicht als einzige) ihre Finger nicht von den Amuletten lassen konnte, landet schmerzhaft auf dem Boden und bekommt zum zweiten Mal Nasenbluten. Immerhin ist Qiao nicht in der Nähe.

Hoffentlich ist seine Nase nicht schief.

Er kann nicht einmal in Worte fassen, was alles passiert – besonders bemerkt er nicht, was mit den anderen Gruppen und den anderen Räumen der Kammer vor sich geht.
Varduron versucht eins der Amulette mit seinem Hammer zu zerstören, aber der Schmuck lässt sich davon nicht beeindrucken. Planlos, was getan werden soll, wacht er vor dem Amulett um zu verhindern, dass es jemand in die Finger bekommt. Denn ganz offensichtlich wird der Träger von ihnen beeinflusst.

Diese Mission ist sche!ße. Was macht es denn überhaupt für einen Sinn? Es wirkt aussichtslos mit diesen dummen Anwesenden. Sie sollten einfach wieder gehen. Am besten sollte er zurück nach Silbermond. Hätte er studiert wäre ihm das alles nicht passiert.
Dass er zu nahe am Amulett sitzt und jenes diese Gedanken und die seltsame, innere Traurigkeit hervorgerufen bemerkt er erst später, als es kurzzeitig aus seiner Reichweite kommt.

Ihm kommt eine fabelhafte Idee. Ein Amulett das Traurigkeit hervorruft und… eine Brosche, die Glück verursacht.
Er ruft, die schon lang von den Amuletten befreite, Lynantia zu sich, nachdem er sich das Amulett mit dem Zahnrad mit einem schwachen Levitationszauber zu sich gezogen hat.
Sein Plan geht leider nicht auf. Er schafft es dennoch zur Gruppe, die wohl eine Lösung für die Amulette gefunden hat.

Varduron erinnert sich nicht daran, was genau passiert. Die Trägheit und traurigen Gedanken nehmen ihn so lange ein, bis jemand das Amulett aus seiner Nähe bringt.
Dann setzt die Brosche des Glücks ein.

Während Varduron einen Wechsel von tragischer Traurig- und Antriebslosigkeit zu einem wirklich wohltuenden Glücksgefühl erlebt, wurden die Amulette in eine Götze gedrückt, die anfängt ein gigantisches und wohl verdorbenes Titanenkonstrukt, das ihm erst jetzt auffällt, zu läutern.
Egal was er alles verpasst hat, er fühlt sich seltsam gut.

Selbst als der gesamte Raum in ein helles, blendendes Licht getaucht wird, denkt er nur kurz, dass das Ende eintritt.
Und ist zufrieden damit.

Müde von den drastischen und beeinflussten Stimmungswechseln liegt er nun im Sand.
Das Glücksamulett befindet sich nicht mehr an seiner Brust. Kaum hat er verstanden, dass seine im Anbetracht der Tatsache doch eher unpassende Stimmung durch dieses Brosche verursacht wurde, hat er versucht sie los zu werden.
Wenn er verdammt dazu war bei den Kriegstotem zu bleiben, dann wollte er dort nicht zufrieden sein. Dafür hatte er zu viel Stolz. Auch wenn sein Stolz durchaus darunter litt, das er Kricks vor wenigen Stunden auf dem Rücken getragen und geworfen hat.
Außerdem hat er gegen den Austausch der Brosche eine Antwort auf eine Frage bekommen, die ihn wirklich interessiert hat. Fühlt er sich ein schlecht, weil er glaubt, er dass die Frage zu persönlich und die Antwort durch die Brosche zu beeinflusst gewesen war?
Vielleicht ein bisschen.
Varduron schließt seine Augen und wischt sich mit der behandschuhten Hand die Reste des getrockneten Blutes aus dem Gesicht mit den vielen Sommersprossen.

Sobald die Magister wieder bei Kräften sind, würden sie ein Portal nach Orgrimmar durchschreiten und Varduron hofft, dass er Qiao das letzte Mal reihern sehen würde.

Er freut sich auf ein Bett und eine ruhige Nacht, in der er nicht von abgerissenen Trollarmen, Tagebucheinträgen, dummen Mitstreitern und Verunstaltungen seines nun wirklich nicht schweren Namens träumen wird.

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Selten hatte sich Vaeren so sehr nach einem Bad gesehnt wie an dem Abend, als sie endlich ein Portal nach Silbermond öffnen und nach Hause zurückkehren konnten. Nach Hause … es war seltsam, diesen Ort so zu benennen, aber tatsächlich war es das Empfinden gewesen, das er beim Anblick der verspielten Ornamentik der Fassaden und den hochaufragenden Türmen der Stadt verspürt hatte. Silbermond war ihm in den zwei Jahren seit seiner Rückkehr mehr Heimat geworden als jeder andere Ort der letzten hundert Jahre, und auch wenn er Dalaran bisweilen vermisste, wusste er, dass der Verlust nicht tief griff. Eine Sentimentalität gegenüber einer Zeit, die ihn sicher geprägt hatte, aber nie das Ziel gewesen war. Auch Silbermond war ihm anfangs allenfalls als Durchgangsstation erschienen, eine Möglichkeit, wieder Fuß zu fassen, sein Leben zu ordnen und sich neu zu orientieren. Aus dieser Orientierung waren nun zwei Jahre geworden, und die schienen ihm inzwischen nur der Anfang für alles, was noch folgen mochte.

Er hätte es daher sehr bedauert, wenn dieser Neubeginn unter dem Sand von Uldum vorzeitig begraben worden wäre. Denn viel mehr als der Ort banden ihn inzwischen die gewonnenen Kontakte an diese Stadt, so unterschiedlich und widersprüchlich sie auch sein mochten - der stets anstrengende, aber auch unterhaltsame und bisweilen interessante Umgang mit den Adepten, allen voran Sommersang, dessen Wille, ihm Kaffee ins Zelt zu bringen, im Laufe der Mission nachgelassen hatte, die Mitarbeiter und Kollegen, die er bislang wenig gewürdigt hatte, obwohl sie ihm durchaus nützlich waren, die alten, wiederbelebten Kontakte aus einer Zeit lange vor der Zerstörung des Hohen Reiches, und schließlich diese eine Freundschaft, die ihn letztendlich einzig dazu veranlasst hatte, seine Zukunft in Silbermond zu sehen.

Es hatte nicht viel gefehlt, dass er sie verloren hätte, stellte Vaeren erneut fest, während er die Aufzeichnungen durchsah, die er während ihrer Mission getätigt hatte. Jetzt mit einem Glas Wein neben sich, die weichen Kissen des Diwans im Rücken, schienen die Mühen der Reise bereits in weiter Ferne, doch die eigentliche Arbeit begann erst jetzt. Sie hatten viel erfahren, Eindrücke und Artefakte mitgebracht, die auf Untersuchung warteten, und in dem Trubel nach ihrer Rückkehr aus der unterirdischen Tempelanlage und den Stunden in Orgrimmar war er noch nicht dazu gekommen, die Geschehnisse um Professor Mandel und das Ritual festzuhalten.

Vaeren nahm den Glimmstängel aus dem Mund und blies etwas Rauch über die Lippen, ehe er nach dem Weinglas griff und einen Schluck daraus trank. Uldum … der Ort stand als Ziel immer wieder im Raum, seit sie diesen mechanischen Skorpion in dem trollischen Steinkreis gefunden hatten. Eine Weile hatte er darüber nachgedacht, ob das Artefakt nicht Teil des Rituals sein könnte, das den gesuchten Goblin bei seiner letzten Transmutation fortgebracht hatte, aber der Gedanke war letztendlich unsinnig gewesen, weil das Versteck in keinem Zusammenhang mit der Mithrilscheibe stand, die den Goblin am Ende fortgebracht hatte. Seine Bestimmung fand der Skorpion schließlich tatsächlich in Uldum, gemeinsam mit weiteren Schlüsseln, die andere, mit ähnlichen Missionen beauftragte Gruppierungen, herbeigebracht hatten. Sie öffneten das Tor zu einer unterirdischen Anlage, in der sich die Gesuchten eingefunden hatten zu dem Ritual, das offenkundig von Beginn an Ziel aller Bemühungen war.

Vaeren hieß das Glas zur Seite zu schweben und griff stattdessen zu der Feder, die mitsamt Tintenfässchen bereitlag. Es kostete ihn keine Mühe, auch die Feder nur mit der Kraft seines Geistes zum Schreiben zu animieren, doch wenn er seine Gedanken sammeln wollte, half es, sie auf die herkömmliche Weise zu führen. Bei jedem der Gesuchten war ein Amulett gefunden worden, mit den Symbolen für Erde, Wasser, Holz, Feuer und Metall. Titanisch, machtvoll, von Leerenmagie durchsetzt, die Einfluss auf den Geist des Trägers nahm, hielt er in seiner klaren Handschrift fest, setzte dann die Feder ab, um sich die Eindrücke zurück ins Gedächtnis zu rufen, die er in der magischen Sicht gewonnen hatte. Vieles war zu kompliziert, zu machtvoll und zu fremdartig, als dass er es vor Ort bereits verstanden hätte, aber in den folgenden Wochen würde er die notwendige Zeit und Muße finden, sich damit zu beschäftigen. Es war in jedem Fall eine unkluge Idee gewesen, alle Amulette einer einzigen Trägerin zu überlassen, während Professor Mandel ihr Ritual wirkte und die Verbindung zu den Amuletten deren manipulative Wirkung bis ins Unbeherrschbare steigerte.

Vaeren machte ein weitere Notizen, zeichnete eine große Skizze der Symbolik, die die Amulette aufwiesen, und blätterte weiter auf eine freie Seite, um in klaren, strukturierten Worten seine eigenen Erfahrungen festzuhalten. Ihm war bewusst gewesen, dass jede Berührung mit den Amuletten den Geist des Trägers unterjochen konnte, und dennoch war er unvorsichtig gewesen, eines aufzunehmen. Der Dämmbeutel, der sonst dem Transport gefährlicher Artefakte diente, hatte sich als trügerischer Schutz erwiesen, und es hatte ihn alles gekostet, die flüsternde Stimme in seinem Kopf von der seinen zu trennen und mit ihr ins Zwiegespräch zu treten. Wenig hatte er deshalb mitbekommen von dem, was rings um das Ritual stattfand, aber es schien Kämpfe gegeben zu haben, bei denen es den anderen gelungen war, Professor Mandel zu töten und eine Statuette zu erbeuten, die die Verlassene als Kraftfokus genutzt hatte. Das Ritual war indes beendet worden und hatte ein gewaltiges Konstrukt hervorgebracht, das bereit war, die unterirdische Anlage und ganz Uldum zu zerstören.

Er war sich nicht mehr sicher, wer auf den Gedanken gekommen war, die Amulette mit der Statuette zu verbinden, aber angesichts der klaren Verbindung zwischen beiden lag es am Ende überraschend nahe. Es war halb die flüsternde Stimme, halb sein eigenes Bestreben gewesen, das den Untoten, der die Statuette herbeigebracht hatte, davon abhielt, die Amulette wahllos in die Aussparungen zu drücken, sondern den Weisungen der Stimmen zu folgen, die verklausuliert die richtige Reihenfolge preisgaben. Vaeren schob den Glimmstängel in den anderen Mundwinkel, während er innehielt und versuchte, sich diesen Moment noch einmal vor sein geistiges Auge zurückzuführen. Es gab einige Dinge, deren Zusammenhänge sich ihm nicht gänzlich erschlossen hatten, und die anweisenden Stimmen waren einer davon. Doch damit würde er sich in den kommenden Tagen und Wochen beschäftigen, wenn sie die Mission als solche auswerten würden.

Die Amulette hatten sich mit der Statuette zu einem gleißenden Stern verschmolzen, der in das Konstrukt gefahren war, zu Vaerens Bedauern zu grell, um magisch zu erfassen, was in diesem Moment geschehen war. Aber es hatte die Bestimmung des Konstrukts verändert und sie alle – und wahrscheinlich ganz Uldum – in diesem Moment gerettet.

Gerettet … Vaeren setzte die Feder ab, um den Glimmstängel aus dem Mund zu nehmen und nachdenklich den ausgeatmeten Rauch über die Lippen streichen zu lassen. Er war in dem Moment vollkommen davon überzeugt gewesen, sich und auch Irathas und vielleicht auch Sommersang retten zu können, aber im Nachhinein war er keineswegs sicher, dass es ihm gelungen wäre, sie rechtzeitig genug aus der unterirdischen Anlage und aus Uldum fortzubringen. Das Artefakt, und letztendlich auch die Zusammenarbeit, so chaotisch und ineffizient sie bisweilen gewesen war, hatte sie am Ende gerettet und die Mission zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht.

Vaeren blätterte zurück über die Seiten, die er in der vergangenen Woche mit zahlreichen Aufzeichnungen gefüllt hatte. Es gab vieles, was der Nachbereitung harrte, hochinteressante Dinge, die erforscht werden sollten. Die Schriften, die sie aus der unterirdischen Anlage mitgenommen hatten. Der Herzstein, den Irathas noch verwahrte. Die Eindrücke und Bilder, die er sich in die Erinnerung gebrannt hatte, um sie in Ruhe auswerten und verstehen zu können. Er hatte mehr über Leere und die Beeinflussung durch diese Kraft erfahren, als er erwartet oder jemals erhofft hatte. Erkenntnisse, die ihn bei seinen Forschungen vielleicht ein gutes Stück voranbrachten, ohne dass er sich in nächster Zeit schon wieder militärischen Einheiten anschließen musste, um Gelegenheit zu Feldbeobachtungen zu finden. Für seinen Geschmack hatte er erst einmal genug Militär erlebt für die kommenden Monate.

Es gab genug anderes zu tun.

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