Kritik im Forum - Eine Diskussion über Konstruktivität vs. Destruktivität

Könntest du da ein paar Beispiele nennen? (ruhig auch ohne konkrete Namen, wir wollen ja kein Namecalling betreiben) Was gab es da für dich an Ausprägungen von Einfluss, die einfach nicht zu ignorieren waren, egal was für ein Konzept aus Land X du ausspielst?

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Name Calling ist noch immer etwas völlig anderes!

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Wenn ein Adelshaus sich mehrere verschiedene erfundene Landstriche, Städte und Inseln zuschreibt und zig Residenzen, die quer über die menschlichen Königreiche verteilt sind, dann setzt das schon irgendwie indirekt voraus, dass man diese kennt und dass dieses Haus viel Macht besitzen muss. Genauso, wenn diverse Adelshäuser mehrere große Handelsschiffe besitzen, die quasi über alle Königreiche, Allianz und Neutral, und über alle Grenzen hinweg importieren.
Wie du schon sagst, keine konkreten Namen. Aber die Beispiele sind vorhanden.

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Ich weiß nicht, ob ich da wirklich von einem „muss“ sprechen würde. Reiche Leute mit viel Land, Besitz und Einfluss gab es schon immer. Wenn man sich aber nicht grade aktiv für solche Kreise interessiert, dann bezweifel ich das man sie wirklich kennt. Um noch einmal auf das realweltliche Beispiel zurückzugreifen: Wie viele Leute wissen, wie die Eigentümer von Aldi, Lidl, REWE oder der Vorstand der Deutschen Bahn grade heißt? Wie heißt eigentlich der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit? Es gibt im ganzen Land genau 15 Bundesminister, also eine enorm kleine Zahl einflussreicher Leute. Wie viele von diesen 15 könnte mir ein politisch uninteressierter Bürger nennen? (Davon ausgehend, das der moderne Bürger im Jahr 2021 gebildeter ist als der handelsübliche Azerothianer)

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Ich würde ja sagen, dass das ein reichlich deplatzierter Vergleich ist. Ein Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit ist jemand, von dem man praktisch nichts hört oder sieht. Irgendein Anzugträger von vielen, den niemand interessieren braucht.
Wie der Eigentümer von Aldi heißt, muss man auch nicht wissen. Aber das kann man gerade wunderschön aufgreifen.

Ich persönlich gehe nicht bei Aldi einkaufen, weil ich den Laden nicht mag. Aber ich weiß, dass das Haus Aldi einen sehr großen Marktanteil bei der Lebensmittelversorgung stellt. Und das würde ich dann mit der Situation im RP vergleichen, dass Haus Haumichblau ebenfalls maßgeblich an der Lebensmittelversorgung beteiligt ist sowie an der Materialversorgung fürs Militär.

Genauso, wenn man irgendwo hinreist und sich dann fragt „Wo sind wir eigentlich gerade? Welche Zugehörigkeit hat das Gebiet?“ (muss man ja, bevor man am Ende in Horde-Territorium steht) und man quasi, wenn man der Aldor-Map folgt, erstmal eingekreist ist von mehreren Baronien und gefühlt zig imaginären Städten, die es nicht gibt. Ein großer Teil der RP-Chars ist ziemlich gebildet und wenn ein Charakter viel reist und dann sagen muss, dass er einen guten Teil der Landstriche, Städte und Zugehörigkeiten z.b. im Norden nicht kennt, dann ist das schwierig.

Im RP interessiert es auch niemanden, wie das Oberhaupt eines Adelshauses heißt - außer Adelsspieler selbst, die müssten so etwas gelehrt bekommen. Aber die Häuser selbst, wenn sie viel Einfluss haben in Wirtschaft und Länderbesitz, sollte man womöglich kennen, gerade dann, wenn auch ganze Städte und kleine Königreiche dranhängen.

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Also mir würde jetzt kein Spieler, keine Gilde und kein Projekt einfallen das für sich in Anspruch nimmt, maßgeblich an der Lebensmittelproduktion oder der Militärversorgung beteiligt zu sein. Klar, sie leisten ihren Beitrag, aber wie groß dieser Beitrag am Ende wirklich ist, kann niemand so genau sagen. Und ich hab noch niemanden bisher getroffen der darauf beharrt hat, das der Wegbruch seines Anteils gleich ein kaum kompensierbarer Verlust wäre.

Und die Sache mit den Ländereien ist zumindest in meinen Augen auch ein leicht vermeidbares Problem. Üblicherweise reist man nur durch Spielerlande, wenn man auch plant diese Spieler zu besuchen oder mit ihnen zu interagieren. Üblicherweise ist ja die Grundannahme, das die Welt groß ist. Und auch hier, mir ist niemand bekannt der von sich in Anspruch nimmt, einen signifikanten Anteil dieses Landes zu besitzen. Nehmen wir das vorhin erwähnte Alterac. Wie groß wäre das wohl in Wirklichkeit? Sicher größer als in der Spielwelt, denn sonst wäre es kleiner als das handelsübliche, deutsche Dorf. Was gibt es sonst noch so für Beispiele für Bergnationen und kleine Länder? Luxemburg? Liechtenstein? Vielleicht etwas zu klein. Sagen wir mal, in meinem Headcanon ist Alterac so groß wie Österreich oder die Schweiz. Das ist eine ganze Menge Platz. Wenn ich mir die übliche Größe eines Spieler/Gildenterritoriums so ansehe, dann kann ich es für mich ziemlich gut vertreten, durch die Welt zu reisen ohne mit mich mit Eigenschöpfungen zu beschäftigen, ausser ich möchte es denn wirklich tun.

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Naja, bei solchen Grundannahmen brauchen wir beide nicht groß weiterdiskutieren, weil ich das gänzlich anders sehe. Für dich ist alles supi, dann ist das so.

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Gibt es wirklich Spieler, die glauben dass Goldhain nur aus drei Häusern besteht? :face_with_raised_eyebrow:
Obwohl es sogar Lorewise als Kleinstadt gilt? Uff.

Es scheint mir, ihr habt die AdelsRPler aufgescheucht

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Och. Ich bin nur Einer und dabei noch mit die kleinste und unscheinbarste Hausnummer. Ich finde es allerdings interessant, wie manche Spieler sich die Welt vorstellen.

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Sie scheinen ja gerne mal zum Buhmann in verschiedenen Diskussionen gemacht zu werden. Es steht den Leuten natürlich frei, diese Art von Rollenspiel zu mögen oder eben nicht, aber das Stigma das ich teilweise bemerke, halte ich für unverdient.

@Nilann
Wenn das Problem natürlich durch eine gänzlich unterschiedliche Auffassung der Spielwelt entsteht, kann das natürlich schon zu mitunter unlösbaren „Problemen“ in der gegenseitigen Wahrnehmung führen. Da muss man dann einfach schauen, ob man das irgendwie passend in den eigenen Headcanon zimmert, es mehr oder minder elegant umschiffen, oder im schlimmsten Falle eben ausblenden.

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Nein. Definitiv nicht. Aber wenn wir davon ausgehen, dass sämtliche in der Engine vorhandenen Städte und Dörfer VIEL viel größer sind als das, was wir sehen, und dann Goldhain, Seenhain und andere Orte zu einer Kleinstadt machen mit jede Menge Wald drumherum, macht es wenig Sinn, in die Gebiete noch mehrere Gebiete von Adelshäusern reinzustopfen.
Ja, die Gebiete sind definitiv größer als das, was wir sehen. Jedoch auch die enthaltenen Örtlichkeiten wie Städte.

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Aber das ist dann wieder eine Frage davon, wie du für dich selbst die Spielwelt siehst. Das, was wir von Azeroth gezeigt bekommen, ist durch Beschränkungen der Spielmechanik und der Programmierbarkeit natürlich sehr reduziert. Zugleich würde ich es aber für mich als störend empfinden anzunehmen, ein Königreich (!) wie Stromgarde, das laut Lore seit ~ 2500 Jahren existiert (eine Zeitspanne vom antiken Griechenland bis in die heutige Zeit) es trozdem nicht geschafft hat, mehr als eine einzige Stadt im ganzen Land hochzuziehen. (Und sei sie noch so groß) Grade wenn ich mir realtweltliche Königreiche im Hochmittelalter mit ihrer tatsächlichen Städtedichte als Referenz heranziehe.

Wie gesagt, welche Variante man bevorzugt ist am Ende des Tages persönlicher Geschmack. Ein definitives Richtig oder Falsch gibt es da nicht. Geschmack ist Geschmackssache.

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Da kommt man eben an den Punkt „Erfahrungen im RP“. Die sind eben unterschiedlich. Es gibt durchaus einige Leutchen, die darauf beharren das Landstrich xyz der ihrer ist. Naja und eben gibt es auch Streit um OOC Locations wie Burgen, aber das ist ein Extra-Thema.

PS: Hab das Zitat kaputt gemacht, ka wie

Wieso eigentlich Stromgarde?
Ich weiß ja nicht, ob ich Stromgarde gerade verwechsle, aber meinem Wissen nach war Stromgarde überhaupt kein Königreich mehr in dem Sinne, sondern umkämpftes, besetztes, halb zerstörtes Gebiet, von dem nur noch eine kleine Zuflucht übriggeblieben ist. Dass inmitten dieses Chaos’, das jetzt zu BfA mal ein bisschen aufgefegt wurde und inmitten eines Kriegsgebiets als kleine Sandburg wieder aufgebaut wurde, ein paar gut laufende kleine Königreiche und eigenständige Adelssitze herumstehen seit vielen Jahren, ist für mich dann doch eher unwahrscheinlich. Wenn ich da jetzt falschliege, korrigiere man mich bitte.
Aber du sagst es ja, Geschmack ist Geschmack. Für mich ist es wenig immersiv, wenn man in der Engine sieht, dass der Norden ein größtenteils zerstörtes und brachliegendes Gebiet ist, in dem Oger, Trolle, Banditen- und Piratenkartelle und Verlassene regieren und mittendrin dann halt florierende Landstriche und Adelssitze sein sollen.

Psst. Setz ein Enter hinter [quote=„Gnominus-die-aldor,post:597, topic:117110“] sodass der Text im Zitat eine Spalte tiefer steht, dann funzt es wieder. Wobei. Vielleicht noch das Leerzeichen wegnehmen.

Stromgarde war jetzt nur das Beispiel, weil es kein „kleines“ Königreich wie Alterac ist, trozdem aber nur aus einer einzigen Stadt (Stromgarde) besteht. Und selbst wenn es seit Classic in einem umkämpften failed-state Zustand war, hatten sie davor ja noch immer ~2490 Jahre Zeit, mehr als nur diese eine, einsame Stadt zu bauen. Ich könnte natürlich auch jedes andere Königreich nehmen und fragen, ob eine große Nation wie Sturmwind wirklich aus grade einmal einer Großstadt und ~ 5 Kleinstädten besteht.

Ob Spieler sich vorstellen können/ es ihnen gefällt, das es in lädierten Königreichen wie Alterac, Stromgarde oder Lordaeron Überlebende oder florierende Ecken geben kann, ist am Ende des Tages eben wieder eine Frage des Geschmackes. Der geht ja bekanntlich in diversen Bereichen und Aspekten innerhalb der Spielerschaft weit auseinander, nicht nur in Fragen davon, wie die Welt eigentlich grade aussieht.

@Milondras Sure, ich will nicht abstreiten das Leute sicher auch negative Erfahrungen gemacht haben. Manche haben vielleicht sogar mehr negative Erfahrungen gemacht, als positive. Die Frage ist dann eben, ob man deshalb gleich die ganze Adelscommunity in einem fragwürdigen Licht sieht (wie erwähnt, irgendwie stolpert man ja immer gerne über einen Seitenhieb auf den Adel), oder diese Leute als Einzelpersonen oder einzelne Gilden begreift.

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Das Königreich Strom ist das Gebiet von dem sich die Menschen ausgebreitet haben. Lordaeron, Kul’tiras, Dalaran, Alterac, Gilneas und Sturmwind sind erst aus Strom (dem späteren Stromgarde) entstanden, als die Menschen sich ausbreiteten. In diesem Sinne ist es wirklich unglaubwürdig, dass im Arathihochland, wo sich Stromgarde befindet lediglich diese eine ummauerte Festung/Stadt befindet/befand.

Die gefährliche Lage dort bietet jedenfalls interessante Möglichkeiten für ein Adelsspieler, der sein Militär mit reichlich Missionen füttern und beschäftigen kann.

Beitrag 600!!! Ha!!!

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Ouh danke danke x3

@Gnom:
Nein. Über einen Kamm schären sollte man nie. Es passiert aber einfach dennoch.

Kann mir vorstellen, dass es ein „Schwarze Schafe blöken am Lautesten“-Problem ist. Es gibt Adelige, die sich selbst als König sehen und so unermesslich viele Ländereien und Soldaten besitzen, dass man sich fragt, wie um alles in der Welt sie diese ernährt kriegen und was der tatsächliche König dazu sagen würde.

Es gibt aber auch andere, die sich sinnvolle Limitationen setzen. Adelsspieler wurden hier als Beispiel genannt, es ist aber in meinen Augen weniger ein Problem der dargestellten Sache, als des Egos, das damit gepusht wird. Ein Adelsspieler mit „Immer einmal mehr Land als wie du“ unterscheidet sich nur marginal von einem Abenteurer, Kämpfer oder anderweitigen Charakter, der im Zweikampf grundsätzlich nicht verlieren kann, einem Mega-Assassinnen, der darauf besteht, dein Charakter ist jetzt mausetot usw. Er schneidet sich nur einen potentiell größeren Kuchen von der Spielwelt ab.

Das kann jeder so machen, wie er es mag und meint. Die Legitimierung und Annahme erfolgt eh von den Spielern um einen herum. Jeder kann sagen, er ist nun der Bürgermeister von Sturmwind oder der verlorene, zeitreisende Sohn von Anduin. Es muss halt nur angenommen und akzeptiert werden IC. Sich darüber zu beschweren, was einem loretechnisch nicht passt, ist absolut richtig und legitim, ist ja einfach nur Kritik, und persönlich sind mir auch schon diverse Dinge begegnet, wo ich mit den Ohren geschlackert habe und wo ich gerne „Aber … ähm“ gegangen wäre. Es ist aber in 99% der Fällen die Anstrengung eines zerstrittenen Abends nicht wert.

Egal, in welchem Kontext man Rollenspiel betreibt, es wird es immer jemanden geben, der „den Längsten“ braucht oder wo das Ego Rollenspiel ersetzt. Machtpositionen wie Adel, militärische Generäle, Erzmagier, Erzdruide usw usw werden immer attraktiv sein, weil es immer Leute geben wird, die glauben, dass sie durch möglichst pompöse und krasse Konzepte besser Anschluss finden, alles unter Graf/Fürst langweilig ist und man nicht nur ein Handelsschiff, sondern gleich 20 braucht und 400 Pyroschläge pro Minute pupsen muss. Dabei ist Macht halt einfach vollkommen relativ. Es kann mich halt niemand zwingen, etwas zu akzeptieren, vor einem anderen Charakter zu buckeln etc. Und natürlich gibt es auch verantwortungsvoll gespielte, gute, „mächtige“ Charaktere.

Ich spiele noch nicht sehr lange WoW-RP oder kenne irgendwelche großen Geschichten auf dem Server, da ich früher ausschließlich PnP und Text-Rollenspiele betrieben habe, und kratze mir daher durchaus öfter am Hinterkopf. Da es aber keinen moderierenden GM gibt außer die Lore, die bestenfalls lückenhaft und schlimmstenfalls unlogisch ist, muss ich mein Spielerlebnis selbst moderieren und einfach versuchen, möglichst immer IC zu handeln, wie der Charakter IC handeln würde. Dabei lasse ich mich zwangsläufig auch mal auf ein oder zwei „schwarze Schafe“ ein, aber die ganzen guten RPler und interessanten Konzepte, die mir dabei begegnet sind, sind es das in meinen persönlichen Augen durchaus wert. Verstehe aber auch, dass nicht jeder die Energie, die Lust oder die Nerven hat, zu filtern und den Frust darüber, in einer Welt spielen zu wollen, die den eigenen Vorstellungen entspricht und wo niemand diesen zuwiderhandelt. In Ermangelung eines Regelwerks für das RP oder eines Spielleiters unterscheiden sich diese Vorstellungen nur eben massivst voneinander.

(Entschuldigung für den etwas gewaltigeren Einwurf, irgendwie kommt der Thread immer nach oben und ich war neugierig, was nun brennt.)

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