M.Ybarra Salesrun

Man sollte das nicht nur einseitig betrachten und seinen eigenen confirmation bias schaffen, indem man mit der Marke argumentiert. Dass Boosting so vielfältig und groß geworden ist, hat noch ganz andere offensichtliche Gründe.
Zu MoP hat Boosting damit begonnen, ziemlich zu explodieren und der /2 war bereits wesentlich mehr gefüllt mit Werbung. Warum? Weil es plötzlich einen neuen zeitlich begrenzten Spielmodus mit einzigartigen Belohnungen gab, den nicht jeder geschafft hat, aber gern die Belohnungen haben wollte. Dazu kamen nachher besondere Belohnungen aus dem Raid, wie z.B. ein zeitlich begrenztes Curve-Mount und Accountwaffen. So etwas gab es vorher nicht wirklich. Als diese zusätzlichen Belohnungen und neue Spielmodi hinzukamen, wurde Boosting schon ein weit verbreitetes Geschäft, das sehr viele Gilden betrieben haben.

Was kam dann?

Zum einen kam noch die flexible Raid-ID hinzu, die es einem ermöglicht, die Bosse, abgesehen von Mythic-Bossen, so oft zu legen wie man möchte innerhalb einer ID. Man bekommt zwar nicht noch einmal Loot, aber man kann reingehen. Dies hat Boostgruppen plötzlich ermöglicht, beliebig oft Leute durchzuziehen, was vorher praktisch nur 1x in der Woche für 1-2 Personen möglich war. Boosting war also an sich schon durch das System eingeschränkt vorher.
Was ebenfalls noch dazu kam, war noch mehr neuer Content. Curve- und Cutting Edge-Belohnungen, die ebenfalls zeitlich begrenzt waren, haben sich etabliert, sowie M+, das nicht nur Erfolge mit kosmetischen Belohnungen verspricht, sondern auch ein Item auf mythischer Qualität in der Woche. Dazu noch mehr anderer instanzierter Content, der nur darauf wartete, ebenfalls verwertet zu werden als professionelles Angebot.
Die Community hat auch eine Weile gebraucht, um sich für diese Masse an neuen Angeboten zu formieren und zu organisieren. Aus Boostgilden wurden kleine Stammgruppen, aus Stammgruppen wurden Communities, aus Communities wurden große internationale Komplexe.

„Boosting ist explodiert weil wegen der Marke“ ist nur ein winzigkleiner Bruchteil der Geschichte, der womöglich noch mit am wenigsten damit zu tun hat.

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Wie Nilann schon sehr ausführlich erklärt hat einen Teil davon hat Blizzard auch erst mit der Zeit geschaffen. Das mit der Flex ID und nur der Loot ID hat dann halt endgültig dafür gesorgt das man keine X Twinks braucht um leute zu Boosten sondern immer mit der selben Truppe los kann und mit immer neuen Käufern auffüllt :wink: CMs kamen in MoP und die Flex ID zu SoO dann gegen Ende MoP. Die Marke kam mit 6.1.2 also irgendwo ca. mitte WoD (nicht genau geschaut aber war der Patch vorm Hellfireraid :stuck_out_tongue: ) aber dürfte in etwa hinkommen.
Das die Marke nicht total unschuldigt ist steht außer Frage aber der einzige Grund ist auch nicht richtig. Das sind schon mehrere Gründe die da aufeinander treffen.
LG
Pink Fluffy Flauschkugel :cookie: :unicorn:

Viele spricht der Kernbereich des Spiels aber eben tatsächlich nicht mehr an. Ich zähle da absolut dazu. Vor einigen Jahren mochte ich es durchaus 2 oder sogar 3 mal die Woche zu raiden in einer festen Gruppe. Da waren z.T. auch noch Leute da die man kannte.

Über die Jahre haben dann für mich ganz viele verschiedene Faktoren dazu geführt, dass ich mich heute im Grunde überhaupt nicht mehr vom ursprünglich angedachten „Kerninhalt“ von WoW angesprochen fühle und die Anzahl an Leuten bei denen das ähnlich ist, ist nicht so klein wie manche denken.

Zu aller erst ist da der Faktor Zeit zu nennen. Wenn man Schüler/Student ist hat man, aus meiner Sicht, eben noch öfter die Motivation gehabt sich 3x die Woche Abends in einen Raid zu begeben und konnte es nochmal eher verschmerzen 3h für nichts und wieder nichts zu wipen.

Heute habe ich es aber eben sehr viel lieber mir die Zeit selbst maximal flexibel einzuplanen und eben nicht drei Mal Abends einen Raid zu haben und meine "Frei"zeit dort fest zu verplanen. Und auch Random-Gruppen sind dafür keine Alternative, da diese in der Regel zu toxischen Umfeldern führen weil da derart viele Interessen und Spielvorstellungen aufeinanderprallen. Die Angst vor der negativen Erfahrung die einem den Abend verdirbt schreckt ab.

Dann kamen über die Jahre immer mehr Modi. Ich habe zwar noch bis in WoD hinein hier und da immer noch selbst mal mit aktiv geraidet, aber eig. war es bereits mit Drachenseele in Cataclysm auf dem absteigenden Ast. Für mich hatte das nämlich immer viel ausgemacht sich neue Bereiche in einem Raid freizuspielen. Der Reiz ist komplett entfernt worden mit 4 Modi, wo ich auch so alles mit einem Knopfdruck sehen kann, wozu da abmühen? Für Items? Haben mich nie gejuckt und werden in jedem Patch wieder wertlos. Alles andere im Spiel geht auch so. Wozu also den Stress?

Und dann wäre da noch ein M+. Was für eine absolute Tragödie. Timeruns habe ich seit der Einführung gehasst und ich werde mich nie und niemals nie damit anfreunden. Ich hasse es und für mich passt es Null zu dem was ich mit Spaß und entspanntem Spielen verbinde.

Aber auch hier wieder Faktor Zeit: Vor Jahren war es eine geile Erfahrung einen Sonntag in BRD zu verbringen, ohne Stress, kein Timer der dich jetzt aber drängt schneller zu sein um auch ja noch die Bonustruhe abzustauben. Gleichzeitig würde auch dafür heute die Zeit fehlen.

Weil das so ziemlich genau für sehr viele Spielerteile die Entwicklungen abbildet baute Blizzard dann eben auch immer mehr Open-World-Sammelgeschichten ein und eben auch Solo-Features oder zumindest Varianten davon.

Und genau deshalb suchen sich die Leute dann halt Mittel und Wege wie sie eine schöne Spielerfahrung haben können auch wenn sie als relativ einsamer Wolf durch das Spiel streifen, wie eben z.B. „das Auktionshaus“ spielen oder Sachen sammeln.

Diese Spieler will Blizzard natürlich halten, denn das werden immer mehr. Da hilft es auch nichts wenn einige ihr „Warum spielt man dann ein MMO-empört-Schild“ auspacken. Zumal es nicht stimmt. MMO bedeutet nur mit vielen Spielern in einer Welt zu sein, aber es bedeutet nicht zwangsläufig das Gruppenbildung zwangsläufig erforderlich ist für das Gameplay oder sozusagen eine Bedingung.

Es kann bereits ein befriedigendes Spielgefühl sein zu wissen mit vielen anderen in einer Welt zusammenzuspielen, sich gegenseitig zu sehen, ein bisschen Gelaber in irgendwelchen Chats etc. Hier liegt also auch eine schlichtweg falsche Vorstellung bei einigen vor, was MMORPG eig. bedeutet.

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Wie praktisch für Blizzard das man „aus Versehen“ erst Dinge geschaffen hat die boosten interessanter machen und dann den Token damit es sich lohnt :wink:
Da stellt sich leider doch die frage nach Ursache und Wirkung…

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Ja, stell dir vor sie hätten es anders rum gemacht.
„Erst führen sie den Token ein und dann erleichtern sie alle anderen Umstände zum boosten um noch mehr Kohle zu scheffeln“

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Wenn man es so sehen will kann man das oder man schaut halt auch drauf das die Flex ID sehr vielen entgegen gekommen ist anstatt dem starren Kader :stuck_out_tongue:
Da jetzt viel später hergehen und Dinge unterstellen ist auch so ne Sache die man machen kann aber nicht muss.
LG
Pink Fluffy Flauschkugel :cookie: :unicorn:

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Der Token ist halt eine Gelddruckmaschine. Damit er das bleibt muss es viele relevante Dinge für Gold geben.

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Eher genug bekloppt die Gold für div. Dinge ausgeben damit man Teile des spiels nicht spielen muss :wink: Die ganzen Golddruckmaschinen in div. Addons gab es ja auch nie :woman_shrugging:
LG
Pink Fluffy Flauschkugel :cookie: :unicorn:

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Ja aber es spielt ja keine Rolle. Ich sag ja einfach das sie mit reinspielt. Natürlich hast du recht mit deinen Anhaltspunkten. Aber die Marke wäre halt mal ein Startpunkt wo man ansetzten könnte. Wenn man den wollen würde versteht sich.

der startpunkt wäre das die leute sich den krams mal selbst erspielen würden statt sich boosten zu lassen, gäbs die leute nicht die sich ziehen lassen wollen, gäbs auch keine boosts.

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Da sind wir längst drüber hinaus. Es gibt kein Zurück, selbst wenn man die Marke entfernt. Gold ist im Spiel so leicht erreichbar und wenn alle Stricke reißen, geht man zu den bekannten Seiten, die es noch immer gibt und kauft sich den Stuff anderweitig. War doch vor dem Token nicht anders, als die Goldseller noch fröhlich herumgespammt haben. Classic ist auch ein gutes Beispiel. Da kann man sich nicht mal eben eine Marke kaufen. Also nehmen die Leute das Gold, was sie haben oder sie kaufen es sich vom netten Seller. Sich den Charakter ein paar Male durch Dungeons ziehen lassen zum Leveln kostet da ja auch nicht die Welt ingame.
Die Mentalität ist eine komplett Andere als damals. Boosten ist fester Bestandteil des Spiels und sehr gefragt und das Kartenhaus fällt nicht plötzlich in sich zusammen, nur weil die Marke weg ist. Stattdessen verliert man am Ende sogar noch eine Menge Spieler, die sich mit dem Token ihre Spielzeit finanziert haben.

Gibt halt gut Geld in Blizzards Kasse via Token, von daher wird sich da nichts ändern bei den boosts und sale runs.

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Auf der anderenseite stößt damit alle vor den Kopf, die das Ding nutzen um kein Abo zahlen zu müssen.
Boosten wird dadurch auch nicht weniger nur die Quelle für Gold wird sich ändern.

Einfachster weg: chataddon rubterladen, was die Werbung direkt blockt und das Spiel genießen.

Das Boosten würde ohne token massiv weniger werden. Warum werden denn so viele Boosts angeboten? Na weil man das Gold über den Token in Abs, Transfers,… verwandeln kann.
Nichts hat dem Spiel je so geschadet wie der token. Gold erspielen ist ok, der token aber bedeutet eben das Geld einen erlaubten (!) Einfluss im Spiel bekommt.

Mülleimer auf - Token rein - Mülleimer zu - so schnell wie möglich.

Wird aber nicht passieren da viel zu viel Geld für Blizzard dran hängt.

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warum ist es denn in pandaria schon extrem angestiegen? marke kam erst wod. klar spielt da auch rein, ist aber nicht der einzige grund.

wod golddruck maschine garnison, da zehren heute noch einige von ihren gemachten millionen und haben Spielzeit für viele jahre zusammen gekauft.

Bots und goldseller sind bei weitem schlimmer.

Also meine Erfahrung ist das es erst mit dem token so richtig durch die Decke ging. Wobei ich ausdrücklich von erlaubtem Boosten also dem gegen Gold rede.

Du machst da imho gerade leider einen massiven Fehler… Du vergleichst erlaubtes mit verbotenem.
Bots, Goldseller und vorallem Goldbuyer (schlimmer als die Seller!) handeln unerlaubt, die Reaktion darauf ist einfach… sperren.
Der Token hingegen ist etwas erlaubtes, er steht also auf einer ganz anderen Stufe.

Findest einen Goldbuyer wirklich „schlimmer“ als den Seller?

Token ist devinitiv ein Beschleuniger dessen geworden, da stimm ich schon zu.

Ja… denn ohne die Käufer würde das Problem nicht existieren. Die Seller sehen das als Job an, das sind halt „halbkriminelle“ aus allen möglichen Regionen die so zu Geld kommen wollen. (Ich bin da bei der Masse der prof. Seller).
Die Käufer hingegen ruinieren exakt das Spiel das sie ja eigentlich spielen wollen.
Also ja, ich finde die Käufer schlimmer als die Seller und man sollte man bestrafen auch primär bei den Käufern ansetzen da das effektiver ist.

da täuscht du dich die schossen zu pandaria cms, und den id änderungen schon in die höhe. Tokens haben es nur etwas salonfähiger gemacht sich boosten zu lassen, im prinzip wars wod nicht mal nötig, bei dem gold was du aus der garni gezogen hast, da haben leute teils mehrere Millionen rausgezogen, ich selbst hab bei wiedereinstieg und erst späterem wissen davon die millionen geknackt.

Meine Erfahrung ist einfach eine andere… es zog da an absolut. Aber durch die Decke ging es mit dem Token, dass ist zumindest meine Erfahrung.
Vorher konnte man ja mit dem Gold auch nichts relevantes anfangen.

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