[N-RP] Netherwacht

Die Netherwacht

Grüße, werte Community.
Sehr erfreulich, dass ihr diesen - unseren - Thread beehrt.
Wir möchten hier unser Projekt, die Gilde Netherwacht vorstellen.

  • Worum handelt es sich: Fraktionsübergreifendes Ordensrollenspiel.
  • Wem gehören wir an: Niemandem.
  • Welche Rassen: Alle, darunter auch Rassen, die zwar nicht spielbar, lorewise aber Teil der Fraktionen sind, Oger zum Beispiel.

Kontaktpersonen: Aschensonne [H], Zendrel [H], Ôzzo [A], Rapthalyah [H], Vheneris [H]
Discordlink: Nur auf Anfrage.

Wer sind wir?
Die Netherwacht dient als fraktionsunabhängiger Knotenpunkt für Magiewirker aller Art und jedes Volkes, auch Dracthyr. Darunter Magier, ob Feuer, Frost oder Arkan, Blutmagier, Nethermanten, Schamanen, Dämonenjäger, Priester oder Druiden. Auch Schurken, Jäger in Hinblick auf den Späher-/Kundschafterbereich, nur liegt eben der Hauptfokus nicht darauf.

Aber nicht nur kämpferisch ausgelegte Charaktere sind willkommen. Auch einfache Bibliothekare, Gelehrte, Forscher u.v.m. sind in unseren Reihen durchwegs nicht ungern gesehen.

Ihr Aufgabenbereich umfasst:
Potentielle Bedrohungen für Azeroth zu lokalisieren, zu jagen und anschließend zu vernichten oder einzusperren, gefährliche Artefakte sicherzustellen oder zu zerstören und allgemeine Forschungsarbeiten auf ganz Azeroth.

Welche Klassen suchen wir?
• In Charakter (IC)
Werden vor allem zum Konzept passende Klassen aufgenommen.
Das begrenzt sich jedoch nicht auf magische Klassen, wie Magier, Hexenmeister, Priester (usw.), sondern schließt auch Krieger, Schurken oder Todesritter, sofern passende „Subspeccs“, mit ein.
Ein Beispiel, anhand vom Engine-Krieger:
Grunzer = Neh, nicht wirklich.
Zauberbrecher = Das passt.

• Out of Charakter (OOC)
Ist es immer noch euch überlassen, welche Klasse ihr spielt, solange sich das Rollenspiel-Konzept um eine dieser magischen Klassen dreht. Ob ihr nun einen Kampfmagier als Engine-Krieger, einen Hexenmeister als Engine-Schurken oder Ähnliches darstellen wollt, ist gänzlich euch überlassen. Es sind auch, wie oben bereits erwähnt, Waldläufer/ Kundschafter im Rahmen von Späherplots möglich, nur eben nicht die Regel/ Hauptfokus der Gilde.

Wie seid ihr strukturiert?
Die Gilde gliedert sich in:

  • Den Ratsvorsitz, die Gildenleitung und entscheidende Stimmgewalt.

  • Die Ratsmitglieder, maximal vier an der Zahl und fern mit Offizieren gleichzusetzen. Innerhalb der Organisation wird ihnen die Aufgabe der Entscheidungsfindung zuteil. Zu gleichen Teilen Horde- und Allianzcharaktere.

  • Soldaten, darunter Alle, die ihren kämpferischen Beitrag leisten.

  • Forscher, darunter Schriftgelehrte, Bibliothekare, Alchemisten, etc.

  • Späher, darunter Waldläufer/ Kundschafter.

  • Probe, für Neulinge.

Wen suchen wir?
Im Grunde suchen wir Spieler, wie jede Rollenspiel-Gilde, die nach wie vor Freude an diesem Spiel und dem Rollenspiel in diesem Universum besitzen, hierfür wiederum einen Platz für ihren Charakter suchen, um diese Welt gemeinsam zu erleben. Jedoch solltet ihr ein paar grundlegende Sachen mitbringen:

  • Lore-Kenntnisse
    Wir erwarten nicht von euch, dass ihr wisst, welche Schuhe von Kael’thas Sonnenwanderer beim Bankett in Dalaran während Arthas Anwesenheit getragen wurden, um es überspitzt auszudrücken. Sehr wohl setzen wir allerdings voraus, dass ihr die Hauptcharaktere aus dem Spieluniversum kennt und euch auch mit dem Universum an sich befasst habt, damit auch euer Charakter-Konzept daran angelehnt wurde.

  • Logisches/ konsequentes Spiel
    Ihr werdet bei einem Einsatz schwer verwundet? Dann fällt der nächste Ball oder Wochenmarkt, was in ein paar Tagen stattfindet, für euch wohl flach, um ein Beispiel zu nennen. Auch wird kein voll ausgebildeter Magier kontinuierlich Magie wirken können, ohne zu erschöpfen. Lange Rede, kurzer Sinn: Auch wenn ein erwählter Weg einmal steinig wird, sollte dieser Weg dann auch von euch bis zu seinem Ende gegangen werden. „Auf eine Aktion folgt stets eine Reaktion.“ , behaltet das immer in eurem Hinterkopf.

  • Einen respektvollen Umgang miteinander
    Immer wieder kann es passieren, dass man unterschiedlicher Meinung ist. Wäre auch recht eintönig, gäbe es keine Unterschiede. Dennoch wollen wir hier betonen, dass wir trotz möglicher Kritik einen freundlichen und respektvollen Umgangston von euch fordern, aber ihr diesen natürlich auch von uns erwarten könnt. Man muss nicht jeden innigst lieben, aber zumindest angemessen miteinander umgehen.

  • Das Gildendiscord und Du
    Beteiligt euch, bringt euch ein und lasst euch bitte nicht nur berieseln. Rollenspiel kann großartig sein, aber nur wenn sich auch jeder daran beteiligt. Das wiederum bedeutet auch, dass eine aktive Nutzung des Discord-Servers erbeten wird, da wir nicht immer und zu jeder Zeit online sind, um Gildengeschehnisse einzig im Spiel besprechen zu können, wie z.B. bevorstehende Plots. Das schließt auch mit ein, sich für Events/ Plots verlässlich an- oder abzumelden, denn nur dann können die Spielleitungen vernünftig planen.

Wie kann man von euch erfahren/ gehört haben?
Aushänge in Orgrimmar, Sturmwind als auch den anderen größeren Städten der Fraktionen berichten darüber, dass die Organisation zum Füllen ihrer Reihen derzeit rekrutiert. Auch wäre dahingehend Mundpropaganda nicht abwegig.

Wo findet man uns?
Vorgebirge des Hügellands - Dandreds Senke

Wann spielen wir?
Einen festen Spieltag haben wir nicht, sondern regeln das Zusammenspiel über das Gildendiscord, darunter auch die Späher-/Forschungs-/Missionsplots. In einem separatem Channel kann jedoch jeder Zeit nach Rollenspiel gefragt werden und im Regelfall findet sich immer jemand, der gerade Lust und Zeit hat. Interessenten können sich gerne jeder Zeit direkt bei uns melden, um einen gemeinsamen Termin zu finden und vorstellig zu werden.

Wie erreicht man uns?
Ingame: Per Wisper oder Post an den Charakter: Aschensonne [H], Zendrel [H], Ôzzo [A], Vheneris [H], Raphtalyah [H]
Via Discord: PM an @aschensonne

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Dalaran

Die Schritte der metallenen Sohlen verursachten ein klackendes Geräusch auf dem steinernen Boden. Es war nicht der gewohnte Stein, wie er die Straßen seiner Heimat - Silbermond – pflasterte. Auf magische Art und Weise war er so rein wie am allerersten Tag.

Doch dieser hier?

Wenngleich der Blutelf es nur widerwillig eingestand, so stand das Pflaster der Stadt der Sterne – Dalaran - dem in Quel’Thalas in nichts nach. „Und doch gelingt es ihnen nicht, eine ebene Straße zu errichten.“, murmelte der Elf zu sich selbst, ehe der Blick beiläufig über die Violette Feste huschte. Wie jedes Mal überkam dem Sin’dorei, wenn er sich dem Gebäude näherte, ein unangenehmes Gefühl.

Die Vergangenheit vergisst man nun einmal schwer.

Doch zum Glück des Blutmagiers brachte ihn sein Weg ohnehin nicht dorthin, sondern zu einer großen Tür aus Holz, durch einen Zauber versiegelt. Einige Worte wurden gesprochen, wodurch das Holztor mit einem knarzenden Geräusch aufschwang, den Elf so ermöglichte, ins Innere zu gelangen. Das Innere war kühl, nicht unangenehm kalt. Nur kühl genug, um bei etwaigen Arbeiten einen klaren Kopf zu bewahren. Etwas, das sich bei Magie stets als nutzbringend erwiesen hatte. Der Blick aus den giftig-grün glühenden Augen schweifte rasch durch das Gemäuer, als dann auch schon die Füße dem Blick gen Bibliothek folgten. Dort angekommen wurden die drei verdanischen Sphären mit einem schlichten Wink der Hand entlassen, schwebten wie eine Einheit zu einem der Tische, worauf sie letztlich auch zur Ruhe kamen und die nähere Umgebung in ihren grünlichen Schein tauchten. Ohne weitere Umschweife, stieg der Elf nun die kurze Treppe hoch und holte eines der Bücher hervor.

Ein recht dicker Wälzer, in rotes Leder gebunden und mit einem Raben auf dem Einband. Der Sin’dorei hatte schon oft versucht, den Inhalt eben jenes Folianten zu ergründen, bisher ohne Erfolg. „Vielleicht…“, murmelte der blonde Mann, während das Buch aufgeklappt wurde und der Blick auf die fremdartige Sprache der Elemente fiel.

Ein kleiner Push an einem viel zu heißen Tag. :slight_smile:
verteilt tonnenweise Eis an Alle.

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Sturmwind

Ist man in Sturmwind aufmerksam – oder beschäftigt sich auch mit den kleinen „Dingen“ des Lebens, wird man dort zur fortschreitenden Abendstunde eine etwas zu kurz geratene Gestalt erspähen, die mit einem hölzernen Tritt, Hammer und Nägeln bewaffnet ihrer Wege zieht. Von Anschlagbrett zu Anschlagbrett, in jedem der Stadtteile, um dort jeweils einen Aushang anzubringen. Aushänge, welche in fein säuberlicher Schrift auf das Gesuch der Netherwacht verweisen. Irgendwann beim Letzten angelangt, steigt Brizzy auch dort routiniert den Tritt nach oben und zückt den Hammer. Tock, tock, tock, tock, tock, hallt es durch die Straßen der Stadt. - und dann steigt sie auch schon wieder herab. Zufrieden wirkt das gnomische Lächeln, zwischen dem noch ein paar Nägel klemmen, und sie nickt für sich. „Fertig. Dann kann es ja losgehen!“, verkündet sie fröhlich und guter Dinge, wie man es vom Plappermaul nicht anders kannte, bevor sie sich schließlich auf den Rückweg macht.

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hinterlässt einen freundlichen Push mit einem Graffiti
„Niemals Rote Schultern für Aschensonne!“

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Zwar ein etwas unkreativer Push, jedoch zur Anmerkung:
Der Beitrag wurde um die Aufnahme von Lichtpriestern ergänzt. :slight_smile:

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Silbermond

<Der Blick aus den teufelsgrünen Augen richtete sich ein letztes mal auf die nun in Trümmer liegenden Schulterplatten. Es waren gute Platten, hatten lange ihren Dienst erfüllt und das für mehr Jahre als der Elf selbst an Zeitaltern zählen konnte. Doch alle Dinge mussten irgendwann ein Ende finden. Weder waren sie das erste, noch einzige Stück der Rüstung die über die Jahrtausende getauscht oder repariert werden mussten. Und dennoch, da schmolz gerade ein Stück Geschichte vor seinen Augen im Schmelzofen dahin. Ein zucken der Schultern beendete das schweigende betrauern, ehe man sich der Arbeit zuwendete. Und die lag verstreut auf den Tisch. Brocken aus Leystein, einige Bänder aus violetten Runenstoff, Fluxus aus Fuchsblumen und fünf ungeschliffene Tiefenperidote. Material, ein Neubeginn.>

<Die ewige Sonne hatte geradewegs ihren Zenit am klarblauen Himmelszelt erreicht, als das Klirren von Hammerschlägen auf Metall durch die Gassen und Windungen bis hoch zu den aufragenden Türmen der Stadt zu hören war. Schlag um Schlag pressten mehrere durch Magie gelenkte Hämmer Metall in die Richtige Form, während der Elf selbst, mithilfe eines beschworenen Wasserelementars, begann das Abschreckbecken zu füllen.
Kristallklares, elementares Wasser glitzerte schon bald im Licht der Sonne, ehe der Elf sich der nächsten Aufgabe zuwendete. Leystein konnte nicht mit herkömmlichen Fluxus behandelt werden. Die Resultate solcher Aktionen endeten zumeist in einer…recht explosiven Art und Weise. Aber dafür war der Fuchsblumenfluxus da. Neben der Vorbereitung jenes Handwerkstoffes wendete sich der Magier dann dem Schmiedefeuer zu. Ein Wink mit der rechten Hand folgte und schon entflammte eine arkane Flamme in den Tiefen des Geräts, begierig darauf sich an Brennstoff - welcher in Form von Manakristallen hineingeworfen wurde - zu nähren. Vorsichtig wurden die Brocken an Leystein hinzugegeben, dann hieß es warten.
Doch vergeudete man keine einzige Sekunde, nahm man sich schlichtweg die Tiefenperidote und begann sie auf magisch-genauste Art und Weise zurechtzuschleifen, bis anschließend fünf ovalförmige Kristalle verblieben.>

<Nach einigen Stunden, mehreren neu-auffüllungen und dutzenden Hammerschlägen war es letztlich so weit. Mit einem - für den Elfen zumindest - zufriedenen Nicken besah man das vollbrachte Werk auf der Rüstungspuppe. Lange, breite Schultern. Eingeätzte elfische Runen entlang der Kanten. Tiefenperidote, eingefasst in Gold and ebenso güldenen Ketten befestigt. Mehrere Verzauberungen, direkt in das Material eingewebt. Schutz vor Hitze und Flammen, Rost und Dreck.>

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Scherbenwelt - Höllenfeuerhalbinsel

<Der Staub um die Trümmerstücke aus Teufelseisen pulsierte weiterhin in der Luft, als der Elf Schritt für Schritt über das Schlachtfeld der geschlagenen Schlacht trat. Verstümmelte Körper bedeckten die sonst rote Erde und schenkten ihr sogar Flüssigkeit - in Form von Blut. Schwarz, rot, blau und grün. Alles wurde vom sonst staubtrockenen Boden aufgenommen, wie Wasser von einem Verdursteten. Vorsichtig schob man den roten, mutierten Körper eines Teufelsorcs beiseite, die Wunden entlang des Körpers waren mannigfaltig. Einige elfische Pfeile ragten aus der Brust, der linke Arm war beim Ellbogen abgeschlagen worden. Doch die Tatsächliche Todesursache war das sprichwörtlich herausgeschnitzte Stück Fleisch wo normalerweise die Luftröhre lag. Mit neutraler Miene marschierte der Elfenmagier weiter, allzeit begleitet von den drei dauerglühenden Sphären. Hier lag ein Mensch, zerdrückt vom Gewicht seines eigenen Pferdes, ein Orc dem ein Speer direkt durch den Brustkorb geworfen wurde. Fedriger Matsch der wohl einst einer der Arakkoa war, vermutlich beim plündern zertreten. Der Arm eines Draeneis, ein Horn eines Talbuks.> „Soviel Tod und Zerstörung.“ <, murmelte der blonde Elf in seinen Bart,> „Doch war es das Ziel wert.“ <, der teufelsgrüne Blick richtete sich auf das, was einst eine Krude Feste gehämmert aus Teufelseisen und Stein war. Nun nurnoch ein Haufen Schutt. Ein Schnippen der Finger folgte und schon erhoben sich mehrere Trümmerstücke mit einem Ächzen, nur um dann mit einem Wink seitwärts zu fliegen und mit einem lautem Krachen auf dem Boden zu landen. Hier lag er. Der Kopflose Körper. Menschlich, einst. In den Untod erhoben. Die lederne Rüstung zerfetzt und Zersprungen.> „Tot, gut. Und dieses mal bleibt es besser so.“ <, erklang die Stimme erneut ehe der Körper sich begann durch des Teufelsfeuers grüne Flammen in Rauch und Asche aufzulösen. Die Schlacht war gewonnen, der Krieg jedoch nicht.>

<Nun ist es an der Zeit in die Heimat zurückzukehren und einer ungewissen Zukunft entgegen zu blicken. Neue Lande rufen die Wacht und der baldige Schmerzhafte Aufbruch nach Dornogal stand unmittelbar bevor.>

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Ein (verspätetes) Willkommen im neuen Addon von uns. :slight_smile:

Der Gildenthread wurde entsprechend überarbeitet. Eine Anpassung gab es im Bereich der Klassen, wie wir sie künftig bei uns willkommen heißen möchten, und unserem Standort. Nachdem Dalaran zum Opfer von The War Within wurde, hat es uns nun nach Dornogal verschlagen.

Euch allen ein schönes Restwochenende. o/

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Unkreativer Push!

Die Netherwacht findet sich nach langer Abwesenheit endlich wieder in Dornogal ein und läutet (wenn auch echt verspätet) das neue Jahr mit einem Knall ein. Im wahrsten Sinne des Wortes. Für alle dies das lesen auch nochmal hier ein schönes neues Jahr und hoffentlich ein gesundes :smiley: Auf viele weitere tolle RP-Abende

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Eine neue Heimat

„Ja, ich benötige einige Tanks… und hört auf dämliche Fragen zu stellen.“ Der Untote stand dort, wo es vor einiger Zeit sicher nicht mehr möglich wäre zu stehen. „Und in die Unterstadt kommen wir noch immer nicht hm? Ein Großteil meiner Ausrüstung war dort…“ Ein tiefes hallendes Seufzen und ein Zurechtrücken der Brille später blickt der Untote an die vielen Verlassenen die sich in den Ruinen tummeln, fast schon lebendig wenn man den Umstand außer Acht lässt, dass hier nichts wirklich lebt. Wildes Treiben in den Straßen. Verlassene, Schreckenswachen, Dunkle Waldläufer, Händler, Handwerker und Apotheker fanden ihren Weg durch die eins verlassenen Straßen und füllten sie. Ein greller Blitz jagte durch das Sichtfeld des Untoten und er konnte für einen Wimpernschlag die Stadt zu ihrer Blüte sehen. Spielende Kinder und ein kleines Mädchen, dass an seiner rechten Hand zog und auf einen Marktstand mit kandierten Äpfeln zeigte. So schlagartig wie die Erinnerung kam, erlosch sie sogleich und hinterließ die trostlosen Straßen.

„Verzeihung Apotheker aber wohin wollt ihr die Ausrüstung bringen?“ Die Verlassene Darby sah ihn ausdruckslos ins Gesicht und erwartete wohl eine Antwort. „Vor die Stadtmauern. Um den Transport kümmere ich mich selbst… Und wenn ich auch nur erahne, dass ihr Barneby verraten habt das ich heute wieder hier war, werde ich euch in den nächsten Seuchentank werfen lassen und eure Existenz aus den Geschichtsbüchern streichen, verstanden?“ Die Worte hallten monoton aber bestimmt zur Verlassenen. „Fehler werden nicht geduldet, ihr wisst das besser als alle anderen die für mich jemals gearbeitet haben.“ Es folgte ein eifriges Nicken der Verlassenen ehe sie sich an die Arbeit begab und Morreno im Hof stehen lies.

Wieder kreiste der Blick durch die Stadt und die Wiederaufbaumaßnahmen und die felgrünen Augen engten sich in der Hoffnung erneut für einen Augenblick der Realität zu entfliehen. "Die Arbeit ruft… " mit den letzten Worten kehrte er der Stadt den Rücken und verließ sie über das Haupttor um dort auf die Waren zu warten. „Die Wacht wird mehr als einige Tränke brauchen…“

Die Netherwacht zieht aus Dornogal aus!
Ab sofort könnt ihr uns in Dandreds Senke beim Alteracgebirge finden.

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Nachdem Einleben

Einige Zeit war nun schon vergangen und die Wacht war angekommen in ihrem neuen Heim. Schwere Zeiten lagen hinter ihnen und dieser Ort der Ruhe war genau richtig für die geschundenen Mitgliedern. In seinem Büro saß der Nethermant an seinem Schreibtisch und wälzte einige Akten und Pergamente um sich einen Überblick über alles zu verschaffen. Die Ruhe war genossen worden und die Verteidigung des neuen Heimes stand. Die Späher hatten eine natürliche Mauer in den Bergen errichtet und die heimischen Oger vertrieben, magische Schutzzauber waren errichtet worden und der Übungsplatz in Benutzung durch die Mitglieder.

Er stand auf und blickte aus dem Fenster als sich die Sonne langsam hinter den Bergen senkte und das Land in ein sattes orange tauchte. Die grünen Augen schweiften über das Gebiet und er stemmte sich mit den Armen auf dem Fensterbrett ab. „Wir sind gewachsen. Wir haben viele neue Gesichter in unseren Reihen und viele Positionen sind besetzt.“ meinte er zu sich selbst.

Nach einer Weile wandte er sich von der Szenarie draußen wieder ab und begab sich an seinen Schreibtisch. Erneut betrachtete er die Akten der Leute und brummte leise. „Das sollte erst einmal reichen.“ dann setzte er sich wieder hin und begann eine allgemeine Nachricht an die Mitglieder zu schreiben. Die Reihen waren gefüllt genug und neue Mitglieder brauchte man momentan nicht mehr und dies sollte auch für alle ersichtlich sein, falls einer wieder glaubte jemanden mit zu bringen.

Nach einer Zeit konnte man am schwarzen Brett der Wacht folgendes Lesen: "Wichtige Neuigkeit für die Mitglieder. Unsere Reihen sind voll genug. Wir haben viele neue Mitglieder gewinnen können und unsere Reihen sind nach einigen Verlusten in der Vergangenheit wieder besetzt. Hiermit rufe ich einen allgemeinen Halt von der Aufnahme von neuen Leuten in unsere Reihen aus.

Gezeichnet,

Zendrel Dämmerstern."

(ooc: Wir haben nun einen Aufnahmestop in unseren Reihen :slight_smile: Ich bedanke mich bei jeglichen Interesse der Leute, aber momentan sind wir reichlich voll :smiley: Sollte es dennoch Interesse geben muss ich mich da leider entschuldigen da wir da keine Ausnahmen machen können)

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ooC: Ein freundlicher Push vom Leerenkult. :slight_smile:

„Ein Bollwerk im Nebel“

In der tiefen Stille unterhalb Orgrimmars, wo die Welt in uraltem Staub atmete und jeder Laut von Stein verschluckt wurde, schritt Gul’teran mit bedächtigen Schritten durch sein Gewölbe. Seine Augen, getrübt von Jahrhunderten des Sehens und Wissens, ruhten auf einem frisch eingetroffenen Schreiben.

Kein offizieller Brief. Kein Pakt.
Ein Wispern, herangetragen über die Ströme der Schatten.
Eine Kunde von Bewegung im Norden.

Dandreds Senke.
Die Netherwacht.

Er drehte das Pergament zwischen seinen Fingern, spürte die Maserung.
Frisch, doch das, was darauf stand, klang nach etwas Altem.
Nach einer Idee, die länger lebte, als die meisten Königreiche.

Er entfaltete das Schreiben und las, langsam, Satz für Satz.
Magiewirker aller Völker, vereinigt.
Unabhängig.
Ein neuer Orden, der die Bedrohungen Azeroths jagen und bannen wollte.
Nicht gebunden an Sturmwind oder Orgrimmar. Nicht Knechte einer Krone.

Sein Blick verengte sich.

„Unabhängigkeit.“
Ein schönes Wort.
Und eines, das oft bricht, wenn der erste Sturm weht.

Er wandte sich seinem Ritualkreis zu.
Heute war er anders vorbereitet worden – keine Runen aus Blut oder Salz, sondern Linien aus zerriebenem Lapislazuli und Asche toter Schriftrollen.
Ein Kreis des Wissens, nicht des Krieges.

Er flüsterte:
„Zeigt mir, was keimt.“

Der Kreis flackerte, und die Schatten öffneten sich.

Vorgebirge des Hügellands.
Dandreds Senke.

Er sah ein Tal, rau und windgepeitscht. Die letzten Finger des Winters krochen über die zerklüfteten Felsen. Und darin: Bewegung.

Zelte, errichtet zwischen Felsen.
Bauwerke, teils neu, teils aus den Knochen alter Ruinen gehauen.
Schutzzauber schimmerten über den Eingängen – kaum sichtbar, doch deutlich für ein geschultes Auge.

Gul’teran trat näher an die Vision heran.
Er sah sie: die Netherwacht.

Keine Parade.
Keine starren Formationen.

Stattdessen:
Magier. Hexenmeister. Druiden. Schamanen.
Bibliothekare mit verstaubten Manuskripten. Alchemisten an sprudelnden Kesseln. Krieger in leichten Rüstungen, mit Augen, die mehr sahen als nur den Feind.

Ein gelebtes Netzwerk.
Kein reines Heer. Keine Klerikergemeinschaft.
Etwas… anderes.

Er sah Zendrel Dämmerstern – ein Mann mit scharfem Blick, in dessen Gestalt Autorität wuchs wie Ranken an einer uralten Mauer.
Ein Schriftstück in der Hand.
Eine Nachricht an seine Leute.

„Die Reihen sind voll.“

Gul’teran runzelte die Stirn.
Er hatte viele Organisationen wachsen und vergehen sehen.
Doch selten verkündete eine Gemeinschaft freiwillig, keine neuen Mitglieder mehr aufzunehmen.

Ein Zeichen von Disziplin.
Oder ein Schutzmechanismus gegen das, was kommen würde.

Die Vision zeigte mehr.

Er sah den Alltag:
Schüler und Meister, die Zauber übten.
Forscher, die Artefakte untersuchten – vorsichtig, respektvoll.
Alte Oger, von den Bergen vertrieben, deren Knochen nun die Grenzen der Senke markierten.

Eine Verteidigung.
Nicht aus Mauern allein – sondern aus Wissen, Wachen, Willen.

Gul’teran trat tiefer in die Schatten der Vision.

Er sah, was nicht offenbart wurde:

Die Wunden.
Die Narben alter Kämpfe, die in den Bewegungen der Soldaten lagen.
Die Vorsicht, die jede Geste begleitete.

Dies war keine naive Gemeinschaft.
Dies waren Überlebende.
Gebrochene – aber nicht besiegte.

Er sah, wie Zendrel an seinem Schreibtisch saß, Pergamente studierte, Befehle schrieb.
Die Reihen waren gefüllt, ja.
Aber jeder neue Name auf den Listen trug ein Risiko.
Ein Funken Misstrauen.
Ein Hauch von „Was, wenn?“

Gul’teran lächelte schmal.
Er kannte diesen Tanz.

Er beobachtete, wie ein junger Blutelf-Magier einen Seuchentank umrundete, prüfend, schreibend, dabei immer wieder zu einem Untoten Apotheker schielend, der sichtlich unruhig war.

Vertrauen war ein kostbares Gut hier.

Und dennoch:
Die Netherwacht wuchs.
Nicht aus Zwang. Nicht aus Gold.
Sondern aus einer Idee.

„Gefahr erkennen. Gefahr binden. Gefahr bannen.“

Ein edles Ziel.
Und ein Ziel, das Feinde anziehen würde, wie die Flamme Motten anzog.

Er ließ die Vision ruhen und schloss die Augen.

Sein Geist wanderte.

Er sah die Verlockungen, die solchen Gemeinschaften drohten:
Machtgier.
Uneinigkeit.
Verrat.

Aber auch:
Die Möglichkeit, wahre Bollwerke zu errichten.
Pfeiler, an denen selbst die Stürme des Nethers zerschellen konnten.

Er murmelte:

„Ein Orden, der Wissen hütet und Waffen schmiedet. Ein Orden, der forscht und kämpft.“

Er öffnete die Augen wieder.

„Ein Bollwerk. Oder ein Funke. Vielleicht beides.“

Er trat an seinen Schreibtisch.
Zog eine alte Karte hervor – eine Karte alter, verlorener Orte.

Er malte ein kleines Zeichen über die Senke:
Ein Kreis aus Linien, die nach außen strebten.

Ein Ort des Wachstums. Aber auch ein Ort der Aufmerksamkeit.

Er griff zur Feder.
Notierte in sein Schattenbuch:

Netherwacht.
Ein Hort für Suchende.
Ein Schild gegen das Vergessen.
Beobachten. Warten.
Vielleicht… Bündnisse schmieden. Vielleicht… brennen lassen.

Er schloss das Buch.

Langsam.

Bedächtig.

Denn die Netherwacht war nicht sein Feind.
Nicht heute.
Nicht morgen.

Aber in der Zukunft…
Wer wusste schon, wohin der Wind die Asche tragen würde?

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Der Beitrag ist viel zu weit heruntergerutscht - das muss einen Push geben!

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Gedanken


Der Sog der Energie, die an seinem Hinterkopf zu zerren wusste, verschwand, als das ätherische Tor hinter ihm sich mit einem Zischgeräusch schloss. Fort waren das Summen und Licht, das davon ausging. Und Dunkelheit sowie Stille wurde Platz gemacht. Der Ort, an dem er sich nun befand, zwar in jähen Chaos und Zerstörung gebunden, war immer noch so wie vor all den Jahren. Zwar hatten sich die Schwebenden Steine, die violetten Arkanen Blitze vom Himmel und die Staubschicht über den Ruinen gewiss geändert, war das Gesamtbild jedoch dasselbe – der Nethersturm. Ein Ort, der bei ihrer Ankunft vor all den Jahren noch so aussah wie die goldenen Weiden Westfalls, nun völlig verdreht. In Stücke gebrochen. Und dabei, sich gänzlich in den dunklen Weiten zu verlieren. Für die meisten ein Albtraum der Gestalt angenommen hatte. Eine Vision der Zukunft, was auch ihrer Heimat blühen könnte, wenn man Macht nicht sorgfältig nutzt. Für ihn jedoch? Erinnerung, Mahnmal und Ort der Ruhe zugleich. Ort der Ruhe. Wurde er das zumindest in den vergangenen Jahren. Wenn Pflicht und Schicksal zu schwer wurden, jeden Atemzug zu rauben wussten und ihn in eine Lähmende Umarmung zogen. Und eben ein jener Moment trieb ihn wieder hierher zurück. Gedanken an neue Gesichter. An Gefahren. Alt und neu in ihrer Gestalt. Und an den Pfad, der beschritten werden muss, um jene zu überwinden. Opfer, die erbracht werden müssen, um jene zu vernichten. Ein gewisses Maß an Belustigung mischte sich in den sonst so schwermütigen Kopf des Blutmagiers. Wusste er doch genau, was so manch Person sagen würde, wüssten sie, dass er sich hier befindet. Hier, am Rande des Nethers. Und das mit eben jenen Feinden, denen sie gegenüberstanden. Aber war er weder Kind noch schwach. Zwar – je nachdem, wenn man fragen würde unvorsichtig und zu risikobereit. Aber musste man das ja sein. Wenn man Dinge selbst in die Hand nehmen muss. Der Blick aus dem Teufelsgrün wandert gemächlich über die Ruinen. Die zerfetzten Banner auf denen im löchrigen, ausgefransten Stoff ein zweiköpfiger Phönix abgebildet war. Das zerbrechende Geröll, das einst Schutz vor Angriff und Wetter bot. Das Rüstzeug, das in den Ecken von Rost zerfressen wurde, ungenutzt trotz ihrer Bestimmung Tod und Verderben über die Feinde der Sin’dorei zu bringen. Über die Feinde des Sonnenzorns. Erinnerungen über das, was einst war, welch‘ Leben durch diese zerfallene Basis drang und aus welchem Grund es genau das tat, erfüllten seine Gedanken. Lenkten ihn wie in Trance durch die Räumlichkeiten. Über den Empfangssaal, hin über die Baracke, der Rüstkammer bis hin zum Kommandoraum, wo einst ein Leutnant sich mit den Seinen beraten hatte. Gräuel geplant wurden. Gegenüber allem, was auf dieser Welt lebte und sich gegen den Sonnenkönig und seinem Meister stellen konnte. Ein knappes Schütteln des Kopfes unterbrach den Gedanken. Nein, nicht unterbrach. Ihn genauer ausformulierte.
Wo – er – sich mit seinen Leuten beraten hatte. Wo – er – Gräuel geplant hatte. Gegenüber jedem, was sich auf dieser Welt gegen seinen König und dessen Meister sich erwehren mochte. Dabei war es egal ob Krieger, Gelehrter, Frau, Mann, Alt oder Kind. Alle wurden als Feind, als Bedrohung, angesehen. Und dementsprechend behandelt. Mit Schwert. Zauber. Pfeil und Biest. Keine sonderlich angenehmen Erinnerungen. Doch waren es doch genau jene, an das, was einst getan wurde und daraus folgte, dass ihm dabei half den Verlockungen genau jener infernalen Magie zu widerstehen die konstant an seinem Willen zerrten.
Wie beiläufig strich er entlang der Armlehne eines besonders prächtigen Stuhls, befreite sie so teils vom Staub, der sich über die Jahre hat, Ansammeln können. Nur um sich dann gänzlich darauf herniederzulassen. Nun war sein Blick direkt auf das Wappen gerichtet, das in Form eines großen Banners über dem Eingang hing. Ein Fixpunkt, auf den sich sein Blick richten konnte, während die Gedanken ihre Bahnen zogen. Sich Freund und Feind gleichermaßen widmeten.
Flammenschwur war der erste, der sich in den Windungen seines Gehirnes widerspiegelte. War der Magier nun doch seit einiger Zeit, länger als die meisten, Teil ihrer Organisation. Ein fähiger Magier, daran blieb nichts zu zweifeln. Etwas undiszipliniert was den Kampf innerhalb der Gruppe, als auch den Umgang mit anderen Völkern anging. Aber ob er wusste, was geopfert werden musste, um gegen den Feind zu obsiegen?
Morreno. Ein Bilderbuch Untoter. Zeitgleich verkörperte er damit das, was der Magister an den Verlassenen schätzte. Und unfassbar hasste. Eine gewisse Verrücktheit. Der Hang dazu, nicht auf seine Mitstreiter zu achten. Immerhin war der Tod nicht schlimm – für ihn. Aber wusste der Blutelf, dass dies eine Person war, die in der Lage war, die nötigen Opfer zu bringen. Sollte die Zeit dafür kommen.
Rozzbozzle war ihm, obwohl er ein Gnom und sonderbar grummelig war, über die Zeit ein lieber Vertrauter geworden. Eine der wenigen vernünftigen Stimmen die an sein Ohr drangen. Das hatte Vorteile, ging der Gnom nicht unbedacht voran. Aber auch Nachteile, könnte es doch gut kommen das genau jene Vernunft ihn davon abhalten würde eben jenes zutun, was getan werden muss.
Die Gedanken kreisten weiter. Ein gutes Stückweit, bis sie an der nächsten Person hängen blieben: Morgenflieder. War die Priesterin doch keine Unbekannte. Trägt sie zwar nicht länger denselben Namen, doch hat sich ihr Verhalten seit den alten Tagen nicht verändert. Sie könnte jedoch ein Problem werden. Eben genau aus diesem verhalten. Dieser Persönlichkeit. Unwillens, Opfer zu erbringen.
Bedächtig hob der Magier die rechte Hand ein Stück gen Himmel, nur um den staub zwischen seinen Fingern zu zerreiben. Sonnenfeuer. In vielerlei Hinsicht ihm doch sehr ähnlich, nicht nur in ihrer Profession.
Aber hatte das Kind doch so manch Leid erleben müssen. Würde er sie doch am liebsten fern von all dem halten. Ihr so den unweigerlichen Schmerz, der noch folgen würde, ersparen.
Doch wo der Rotschopf war, war ihr Schatten doch nicht fern. Dämmermond. Ob Ironie des Schicksals das der Knabe genau diesen Namen trug? Es war aber auch einerlei. Viel hatte er zu dem Hexenmeister nicht zu sagen. War er für ihn immerhin nicht viel mehr als ein Schatten, der so manch anderer Person zu folgen wusste. Bis vor kurzem hätte er ihn in der Lage gesehen, zu tun was getan werden musste. Doch kürzliche zu den Beobachtungen öffneten Zweifel den Pfad. Zwar hatte der Magi keine Zweifel daran, das er bereit war andere zu Opfern. Aber wenn das Rad sich auf ihn drehen würde?
Langsam erhob sich der Magier wieder vom Stuhl. Genug der Rast. Dämmerfalke… der Obdachlose. Auch hier hatte er nicht viele Gedanken zu verlieren. Tut der Elf, was getan werden musste. Zumindest in den meisten Fällen.
Und so wandte sich der Geist an eben jene Person, deren Schicksal unweigerlich mit denen des Elfen verbunden war, dessen Ende bereits in Stein geschrieben stand.
Seine Finger umschlossen den Griff einer alten Klinge, die an der Wand lehnte. Dämmerfalke… die Einäugige. Würde er sich wohl nie an den Namenswechsel gewöhnen. Ähnlich wie ihr Gemahl würde sie mit Gewissheit tun, was verlangt werden würde. Hatte sie das immer getan. Doch fraglich, ob Zweifel und Zögern nicht zugreifen, wenn es sich dabei um eben jenen drehte, der ihr wahrlich nahestand.
Noch soviele Namen und Gesichter mehr wandten sich durch seine Erinnerung. Sonnenspeer, Haberson, die beiden Sonnensturz, Seuchentanz, Rathal mit seiner Vorliebe für Füße. die Zandalari als auch die Halbelfe Sartoris. Und auch Silberglanz.
Aber vor allem verblieben seine Gedanken bei ihren Feinden.
Eredar. Man’ari. Einst Feldführer der Brennenden Legion. Dämonen mit unvorstellbarer Macht und Gerissenheit. Diejenigen, denen die Schuld an so ziemlich allem schlechten das jemals auf Azeroth geschehen ist, zu geben war.
Und nun erneut ihre Feinde.
Seufzend dreht er sich um, hin zum Ausgang. Die Zeit des Nachdenkens war vorbei. Die Zeit zu Handeln war gekommen.

(Dieser Text wurde nicht von mir verfasst.)
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Training und neue Ausrüstung

Eines morgen ging der Nethermant Zendrel die Stufen hinab, aus dem Haus heraus und wandte sich sofort zu dem Zwerg welcher die Schmiede betrieb. Einige Worte wurden gewechselt und der Zwerg hob nur seinen Daumen dann an und machte sich an die Arbeit. Man wandte sich auch nach dem kurzen Plausch ab und wandte sich in Richtung der Berge in Begleitung seines treuen Schädels und in seiner alten Rüstung gehüllt ging er ein paar Schritte. Langsam wurden die Schritte welche durch das Gras gedämpft wurden, durch das knirschen des Schnees ersetzt, als man langsam das Tal der Wacht verließ. Brummenden blickte sich der Nethermant und nickte sachte. „Hier sollte es passen.“ sprach er sich zu sich selbst und hob seine Hand an. Ein Riss erschien vor ihm und die zwei seltsamen Gestalten verschwanden durch diesen.

Eisige Kälte umschloss die beiden. Dunkelheit, Schnee und ein dichter Wald. Der perfekte Ort um zu trainieren und sich Dingen bewusst zu werden. Nordend. Keine Zeit verstrich und der Weg führte die Beiden weiter in das Landes innere. Man brauchte einen Ort mit genug Feinden um neue Kräfte zu erforschen.

Tage verstrichen, Untote vergingen. Ein Training an die Grenzen dessen was man bisher kannte. Die Stimmen im Kopf wurden mehr und doch verstummten sie immer wieder. Etwas das er ja schon kannte. Konzentration war der Schlüssel, ignorieren was sie einem zuflüsterten und versprachen. Waren es doch nur alles Lügen.

Weitere Tage zogen ins Land, lange war er nicht mehr bei den Anderen gewesen, doch musste es sein. Bei dem was auf die Wacht noch wartete mussten man seine Grenzen überschreiten und noch darüber hinaus. Jedoch zog auch das Training seine Konsequenzen nach sich, seine sonst grünen Augen hatten diesen Glanz verloren, durchzogen nun von einem tiefen Violett, als Zeichen dessen was seine Magie anrichtete und welche Folgen es haben würde. Doch auch die positiven Seiten kamen hervor. Mehr Kontrolle über die Schatten und die Seelen, seine Magie wurde stärker und stärker. Irgendwann war es an der Zeit zurück zu kehren, doch noch nicht heute. Er musste noch weitermachen, bis er den Punkt erreicht hatte das er selbst damit zufrieden war. Kritisch war seine Sicht auf diese Dinge, verlangte er doch Perfektion von sich selbst und keine Fehler.

Sein einziger Gesprächspartner, sein Schädel, machte sein übliches und kritisierte alles und jeden was auf ihren Weg war. Lästig, aber auch daran gewöhnte man sich mit der Zeit, ihre Verbindung war nützlich, wenn auch manchmal sehr ermüdend. Doch auch dies mussten man akzeptieren auf diesem Weg. War es schließlich auch seine Entscheidung gewesen diese Bindung einzugehen.

Seufzend saß er auf einem Felsen und blickte über das eisige Land. „Enlyth wird mich umbringen wenn ich so zurückkehre, doch ist es sicher nicht das letzte Mal das sie mich das spüren lässt.“ ein leichtes schmunzeln ging über seine Lippen. Es wird Zeit wieder in das Haus zurückzukehren. Er stand auf und klopfte sich den Schnee vom Umhang und öffnete den Riss der sie heim führte.

Als er ankam lag das Tal ruhig vor sich hin, dunkel war die Nacht und so ging er vom Berg hinab zurück. Zuerst an die Schmiede wo seine neue Ausrüstung auf ihn wartete. Eine neue Rüstung und ein neues Schwert. Erst einmal wog er das Schwert in der Hand, ein Anderthalbhänder, sogar die Runen hatte der Zwerg auf jene bekommen. Sehr gut, nur noch mit Magie erfüllen und der Schnitt dieser Klinge würde einen wunderbaren Manabrand verursachen. Seine Rüstung? Eine schwere Rüstung als er sie vorher trug, mehr Sicherheit und doch nicht zu einengend. Perfekt.

So hatte die lange Zeit doch sein Gutes, auch wenn sein Erscheinungsbild sich verändert hatte, war er doch nun stärker als zuvor.

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Der Ausflug

Es war früher Morgen, als Amalya die Türe ihres Heimes an der Straße der Urahnen hinter sich verschloss und dem bevorstehenden Tag voller Ehrgeiz entgegen trat. Bis auf ein paar wenige Händler, die gerade daran waren, ihre Läden für den tagtäglichen Trubel vorzubereiten und für Kundschaft zu öffnen, lag der Großteil von Silbermond noch im friedlichen Schlummer. Und dennoch huschte ein sorgsam prüfender Blick umher, während sie daran war, dem südlichen Verlauf der Straße nachzueilen. Fast so, als vermutete sie jeder Zeit ein Aufeinandertreffen, das sich nicht ereignen durfte, war sie immerhin nicht gewillt, erwischt zu werden und jemandem Rede wie Antwort stehen zu müssen. Vor allem nicht, nachdem sie die Kunst der glaubwürdigen Lüge selbst nach Jahren nicht ihr Eigen nennen konnte. Zumindest nicht gegenüber ihrem Mentor. Waren die gut hundert Schritt zum Hirtentor noch eilig getan, verbleibt sie außerhalb der Stadt und in der bevorstehenden Obhut des Immersangwaldes stehen, um den aufgewühlten Herzschlag in einen normalen Rhythmus zu dirigieren und einige Male, unter zur Ruhe gebetteten Lidern, tief durchzuatmen.

Von den ersten Strahlen der Sonne berührt, die sich ihren Weg durch das goldene Blätterdach in ihr Gesicht gebahnt hatten, hebt sie das Kinn und ihre Augen begegnen dem ihr bevorstehenden Weg. Ein letztes Mal waren die Hände darum bemüht, den Sitz des Trageriemens der mitgeführten, in die Jahre gekommenen, ledernen Tasche zu prüfen, bevor sich der rechte Unterarm ruhend auf ihr ablegen wollte und sich die junge Elfe daran macht, ihres erwählten Weges zu ziehen. Dass es keine zeitraubende Wahl mehr von ihr nötig hatte, um an der vor ihr liegenden Gabelung in die östliche Richtung zu biegen und der Strahlen der Morgensonne entgegen zu laufen. Ein fragwürdiger Siegesmarsch mag es sein, war ihr das unbemerkte Davonstehlen immerhin geglückt, und Fauna und Flora wussten ihm mit ihrem Gesang zu preisen. Vögel zwitscherten ihr fröhliches, morgendliches Lied, worunter Grillen im hohen Gras zu zirpen wussten und der laue Wind die Blätter der Bäume zum beharrlichen Tanz verleitete. Ganz als ob sie den Triumph der Elfe auf ihre ganz eigene Weise mit ihr zelebrieren wollten.

Je östlicher Amalya ging, passierte sie nicht nur die Zuflucht der Weltenwanderer, wurde es zunehmend lichter um sie herum, als die goldenen Bäume immer mehr schwanden. Eine Steigung hatte der vor ihr liegende Weg längst erfahren und an seinem höchsten Punkt verweilt sie erneut, um nach unten zu sehen. Nicht länger ist hier ein dichter, goldener Wald, erstrecken sich unterhalb von ihr nicht nur die Ausläufer der sandigen Küste, sondern auch die endlosen Weiten des Meeres. Das Element, was ihren Flammen zu trotzen wusste und das Ziel des heutigen Tages. War der Weg hierher zuvor mühseliger gewesen, gestaltet sich der Abstieg weitaus angenehmer und gelingt ihr beschwingten Fußes. Als sie an ihm vorüber geht, heftet sich der felgrüne Blick an den Nachtschimmerturm. Manche Erinnerung, die vor geraumer Zeit von ihrem Mentor mit ihr geteilt wurde und willkommener Natur war, und Mahnmal, eben weil er sie gleichsam an ihren Mentor und seinen Tadel erinnerte, zugleich. „Ich gebe gut Acht, sei unbesorgt.“, entfleucht das Versprechen im Monolog ihren Lippen, die im Nachgang ein kleines, amüsiertes Schmunzeln zeichnet, war der Magister immerhin nicht hier und das endgültige Ziel in greifbare Nähe gerückt.

‚Pufff…‘, macht es dumpf und es wirbelt trockener Sand auf, als sie die von ihrer Schulter gehievten Tasche auf einem der Küstenausläufer an den Boden übergibt. Einen tiefen Atemzug von der salzigen Meeresluft nehmend, sinkt sie beim gedehnten Ausatmen in die Hocke und nimmt sich ihrem Gepäck an. Schnalle und Schnüre öffnend, klappt sie den Deckel schließlich zurück und begegnet dem Inneren mit einem neuerlich prüfenden Blick; das Gewicht in Form einer vorerst einzelnen Armschiene, die ihr vom Magister ausgehändigt worden war, um sie nach und nach an das Tragen schwerer Rüstung zu gewöhnen. Eine Schatulle, die sich mit einem Schnippen der Finger aus der Tasche erhebt und aufklappt, um die verdanischen Sphären aus dem Inneren an ihre Seite schweben zu lassen. Verbandsmaterial. Darunter auch ein Tiegel, befüllt mit einer Salbe, die Anwendung bei Verbrennungen findet. Und Proviant, um die nächsten Stunden hier an diesem Ort zu verbringen und sich dem erdachten Training zu widmen.

Hier abseits des Waldes, hatte die Blutmagierin den brennenden Baum dereinst in den Geisterlanden immerhin nicht vergessen und ganz gewiss nicht das volle Ausmaß, was ein solches Missgeschick mit sich bringen und für den Immersangwald bedeuten könnte. Hier und jetzt war sie bereit. Bereit, bis an ihre eigenen Grenzen zu gehen. Für Quel’Thalas. Für Silbermond. Für die Netherwacht. Für ganz Azeroth.

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[Ein unwillkommener Gast]
13. Nacht seit der Ankunft

Das Lazarett

Seltsam still war es im östlichen Zipfel der Hügellande geworden, wirkt das grüne Tal, umgeben von malerischen Gebilden aus schneebedeckten Bergen mit ihren sanften Ausläufern und dem angrenzenden Fenrissee, schon beinahe idyllisch. Ein Ort, an dem man gerne zu verweilen wusste, würde sich ohnehin kein einfach denkender dorthin verirren. Die Stille zu jenem Moment ist es auch, die trotz manch flüsterhafter Warnung der Gedanken, genutzt wird, um fern der Anstellung und Heim ein wenig der raren Zeit zu nutzen, will manch geistige Unordnung in geordnete Bahnen gelenkt werden.
In eben genau dieser beinahe seelenlosen Stille der Nacht regt sich im Mondschatten eines Baumes der amorphe Schemen einer Person. Still, leise und heimlich will kein Zweig unter der dunkel gelederten Sohle geräuschvoll zerbrechen, führt es die Gestalt der Schmiede vorbei, so auch manch unterem Fenster des Hauptgebäudes, ein schleichender Weg hin zum Gebäude der Heiler. An der hölzernen Türe angekommen gilt der Umgebung ein letzter verhüllter Blick, wird ein Bund Dietriche just im Fluss einer kontrollierten Bewegung aus einer der Taschen genommen. Das ungesehene Schmunzeln ob des mühelosen öffnen der Türe war der stumme Zeuge einer ihrer sich angeeigneten Fertigkeiten, steuert sie aber sogleich wissend einer der Räume an, unbekümmert der offenstehenden Eingangstüre.

Zeit ist ein kostbares Gut. Des Neiders Neid, dessen eigen knapp bemessen. Nicht nur dass man weiß, wo es im Gebäude etwas zu finden gibt, führte die Gestalt in der vergangenen Zeit ausgedehnte Beobachtungen sowie Erkundungen durch und machte sich die Gewohnheiten der dort Ansässigen zu eigen. War sie sich dem Umstand bewusst, dass die Mitglieder der Netherwacht keinesfalls einfache Bürger sind, wussten sie unter anderem ihre Umgebung mittels manch gewirkten Zauber zu schützen. Ein leis metallenes Klicken folgt und die Laden des Aktenschrankes boten sich bereitwillig zur Öffnung an. Die in Leder gehüllten Finger gleiten schweigsam im einfallenden Mondlicht über die geordneten Mappen und Schriften der sorgfältig geführten Unterlagen. >>Die Hand, die einem das Futter verwehrt…<<, raunt das hellstimmige Geflüster in den Stoff der Maske, dem Ziel um ein weiteres Puzzleteil näher wähnend.

Mappe um Mappe, lediglich wenige an der Zahl, finden ihren Platz auf dem nahen Tisch, alle samt vor sich offengelegt. „>>…Behandelnder Heiler: Bel… Novizin. Nein.<< , schiebt die Mappe sogleich bei Seite, sodass sie achtlos zu Boden fällt. >>…Sonnenspeer<< Für einen Moment verharrt der Leib in Regungslosigkeit, sich der Zeilen zu widmend die dort in feinen Lettern niedergeschrieben stehen, der Möglichkeit zum Trotz gilt die Aufmerksamkeit der nächsten Akte, nachdem sie das vorherige Stammblatt herausgerissen und verstaut hatte; >>…Morgenflieder.<<, wird das Gelesene beinahe stummen Wortlautes rezitiert, als nun der prüfende Blick hinaus aus dem Fenster getan wird, wird auch hier die oberste Seite herausgerissen, um nach ein wenig getaner Unordnung aus dem Gebäude zu entschwinden. Weitere Laden des Schrankes wurden zum Teil entleert zurückgelassen, so auch manches Fläschlein am Boden zerschellt und Besteck verstreut.

Hausgeister

Des vermeintlichen Diebes Freunde; Dunkelheit, Zeit und Gewohnheiten. Zweiteres wurde jäh genommen als ein Feuerwirker aus dem Haupthaus tritt, um im nahen Umfeld sein Unwesen zu treiben, somit eingeprägte Strukturen bricht. Zu einer verdeckten Rast gezwungen, beobachtet man aus dem erwählten Versteck nahe des Lazaretts und linst regelmäßig hinter der östlichen Hausecke hervor, den am Hügel werkenden Elfen bei seinem Versuch beobachtend, das beschworene Feuer zu kontrollieren, zeitglich macht man sich der anhaltenden Unterdrückung der eigenen magischen Signatur bewusst, will man auch hier unerkannt bleiben.

Den wahnsinnigen Feuerteufel nicht aus den Augen lassend, beginnt das Grübeln; >> Feuerwirker, Besitzer des Kräuterhauses – Arkan, gefährlich.<<, hebt sich einer der Finger zur Aufzählung an. >>Weiterer Magier mit immenser Kraft - Gefahr. Der zweiköpfige Nethermant - Gefahr.<<, waren es hier schon drei. >>Die Schnapsdrossel – Arkane Signatur, unschlüssige Gefahr. Die Blutritterin… Lichtmagie<< Ruhen für einen Moment nachdenklich die erhobenen fünf Finger, während der visuelle Fokus weiter auf den Feuerwirker zielt, da wird die Hand zurück zur Faust geführt. >> Die rothaarige Priesterin… Lichtmagie.<< Wieder hält sie ein, gleitet das Leder des erhobenen Daumens in Gedanken versunken über den Zeigefinger >>Lichtmagie…<<, raunt sie ihre Wiederholung nachdenklich in den, von Atemfeuchte benetzten Stoff, ehe Nummer Sieben in ihre Gedanken gerufen wird >>Die Menschenfrau – Arkan, potenziell gefährlich. Druide - Naturmagie, Heiler? Weiterer, scheinbarer Neuzugang Nethermant? Magier? Unschlüssig – seltene Anwesenheit, dennoch… Und diese Yda, Halbelfenabschaum. Unbedeutend, geringfügige Signatur<< Den Leib in die Schatten zurückgeführt, geht der Blick zurück zum Hauptgebäude. >>Elf. Fünf davon nicht anwesend, verbleiben noch sechs… Nicht ausgeschlossen, dass es noch mehr von ihnen gibt. Ich weiß… Wird sie. …wird sie.<<

Mit fortschreitender Zeit des Wartens, schreitet ebenso die Ungeduld heran, gilt ein weiterer Blick dem Elfen am Hügel. Den Moment abwartend, in dem dessen Sicht auf den Platz unterbrochen ist, huscht man flinken Fußes und in geduckter Haltung über den Übungsplatz. Der Verlust an Zeit nagt, treibt es die Gestalt nun zur Eile, ehe die offene Türe des Lazaretts entdeckt und Alarm geschlagen wird. Unter Hast verschafft man sich Zutritt zum Hauptgebäude, huscht schnellen Schrittes durch den unteren Bereich bis hin zum Absatz der hinaufführenden Stufen. Für den nächsten Augenblick eines andauernden Atemzuges erstarrt die Gestalt, steht sie einer weiteren Gefahrenquelle gegenüber: der hölzernen Treppe.

Stufe um Stufe tastet man sich mittels Druckveränderung hinauf, den aufsteigenden Druck im Nacken spürend, dass der Feuerwirker sein Tun beenden und der Schädel des Nethermanten seinen lästigen Rundgang beginnen könnte. Die Rechte zum Riemen ihres Gurtes geführt, wird ein Beutel gelöst, finden sich an ihm zahlreiche Runen wieder, deren Existenz die vorrübergehende Magieunterdrückung bewirkt. Mit weiter schwellendem Druck wird das obere Stockwerk erreicht, ungehindert die Sicht auf die Schreibtische, jedoch lässt sie der nach links gerichtete Blick kurzweilig an Ort und Stelle stehen. Dieser Bereich war, so oft man sich auch schon im Haus umgesehen hatte, im Verborgenen geblieben, der steten Frequenz in dessen Inneren geschuldet.

Leise hallt das Flüstern: >>Ich weiß!<<, kehrt der Fokus auf das Bevorstehende zurück und huscht ohne weiteren Verlust an Zeit zum linken der drei Tische. Lade um Lade wird geöffnet, unter Eile Schriftstücke, Verträge und weitere Unterlagen herausgerissen, ehe ein leises Raunen ertönt. >>…Personalverzeichnis…<< Hurtig wird das gesamte Papier herausgezogen, will man sie sich ebenso zu eigen machen. Kaum dass der Rückzug angetreten werden wollte, schwillt der bestehende Druck um ein Vielfaches an, verrät eine nahende Präsens ihr Aufkommen. Fortan und in geduckter Haltung Schutz hinter dem durchwühlten Schreibtisch suchend, ehe des Nethermanten zweiter Kopf das obere Stockwerk erreicht. Wirkte dieser bis hier noch unbekümmert, gar gelangweilt, spürt er nun jedoch als einziger diese minimale Veränderung, lässt es dessen verfluchtes Feuer innerhalb der Augenhöhlen alarmiert aufflammen. Doch ehe er tatsächlich seinen Meister und so auch Rest der schlafenden aus dem Schlaf der Gerechten reißen kann, schiebt sich die stoffliche Dunkelheit über sein totes Antlitz, erstickt es dessen Magie sogleich um gleichauf verschnürt über das Treppengeländer geworfen zu werden, um am unteren Ende der Stufen wie Müll entsorgt, sein neues Dasein zu fristen.

Zeit ist ein wahrlich kostbares Gut. Kein weiteres Risiko eingehend, nimmt die Gestalt den Weg über eines der hinteren Fenster, um daraus in die Tiefe der Nacht zu entschwinden, hatte man ohnehin alles, was das leere Herz begehrte.

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Gedanken, alte Geister und Begegnungen, Gegenwart.

Längst war die Stille in Quel’Thalas eingekehrt und die Nacht hatte sich, behutsam wie eine Decke, über dem Land ausgebreitet. - auch Silbermond. Bis auf die üblichen Wachposten und ein paar letzte, heimkehrende Besucher der Wanderers Ruh waren die Straßen verlassen, als hatte sie einer der magischen Besen leerzufegen gewusst und den friedlichen, nächtlichen Schlummer eingeläutet. Ein ruheloser Geist mag ihnen jedoch entgangen sein; noch immer harrt eine Amalya am Brunnen des unteren Sonnenhofes und widmet sich blinden Blickes den Fassaden der hoch in den Himmel aufragenden Türme, während die eigenen Gedanken weite Kreise ziehen und ihr eines allzu deutlich ins Gesicht geschrieben steht: Sorge.

>Es wird gut gehen.<, ermahnt sich die Blutmagierin gedanklich selbst, war es immerhin auch ihr jüngstes Versprechen an ihre Freundin gewesen, sich nicht zu viel zu sorgen. Und dennoch war ihr Magen erneut daran getan, sich unwohl zu krümmen. Ein widerwärtiges und lästiges Gefühl, wie es manche, ungute Vorahnung herauf beschwören mag, befällt sie augenblicklich und beordert sie in die wache Welt zurück. Recht träge weiß sie zu blinzeln und sich erstmalig der Umgebung gewahr zu werden, wie auch der viel zu weit fortgeschrittenen, nächtlichen Stunde. >Ich sollte…<, hallt es in ihren Gedanken wider, als sie leise seufzend ihren eigenen Unmut über den nahenden Aufbruch kund tut. War es aber noch immer kein Grund, um den üblichen, nahezu täglichen Besuch am Brunnen zu beenden und nach Hause zurück zu kehren. Erregt auch etwas, das sich just in diesem Moment unter der Oberfläche des Wassers tummelt, ihr Interesse. - ein Fisch. Sich an den philosophischen Abend zurück erinnernd, formen ihre Lippen ein sachtes, gar vergnügtes Lächeln und die Last auf ihren zierlichen Schultern mag in diesem flüchtigen Augenblick ein klein wenig leichter wiegen.

>Lass dir von der höheren, dir unbekannten Macht raten, dass auch du ruhen solltest.<, spricht sie dem Fisch noch gedanklich zu, bevor sie amüsiert glucksen mag und auch sie daran getan war, dem erdachten, wohl gemeinten Rat nachzugehen. Rund zwanzig Schritte streichen und tänzeln die Finger der rechten Hand dem Brunnen entlang, bis sich mit jedem Weiteren die Berührung des Gesteins verliert und sie der Teilung des Weges näher bringen. Mit reichlich Abstand zum Dunkel der Augurengasse verharrt sie erneut und hadert einmal mehr mit sich selbst. Unzählige Male hatte sie es gemieden, diesen Weg zu gehen, obwohl es der direkte Weg zu ihrem Heim an der nordwestlichen Straße der Urahnen war. Zwar mochten bereits einige Jahre ins Land gezogen sein, und dennoch wusste der neuerlich präsente, stechende Schmerz ihrer verbliebenen Narbe sie daran zu erinnern, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie um ein Haar mit ihrem Leben bezahlt hätte.

Verächtlich schnaubend tut sie ihren Unmut über das eigene Unvermögen kund, als sie kurzweilig daran versucht war, der gegebenen Situation erneut zu entgehen und den anderen Umweg, wie er über den Platz der Weltenwanderer und königlichen Markt führen würde, ins Auge fasst. Sich selbst dabei ertappend, strafft sich augenblicklich ihre Haltung; das Kinn erhebt sich und ihr Auftreten gestaltet sich aufrechter, als die Finger der Hände am unteren Rücken zueinander finden. >Es gibt keine Umwege mehr.<, tadelt der eigene Gedanke die junge Arkanistin. - und sie wollte ihrer neuen Position gerecht werden. Sich dem Dunkel der Augurengasse, schändlich und doch zutreffend Mördergasse benannt, zugewandt, führen sie die Schritte bereits näher an den erwählten Weg heran. Ein tiefer, beruhigender Atemzug wird getan, ehe sie daran getan war, sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen und diesen Stadtteil zu durchqueren. Umhin kommt sie nicht, die Winkel und Ecken der Gasse ins Auge zu fassen, als erwartete sie dort so manche skurrile Gestalt. Darum bemüht, sich den ausartenden Herzschlag äußerlich nicht anmerken zu lassen, wahrt sie ihre Haltung und einen zwar eiligeren, aber gemäßigten Tritt.

Unerträglich lang mochte sich der Weg für sie anfühlen, bescherte er ihr nicht nur den aufkeimenden, vernünftigen Gedanken zur raschen Flucht, wusste sich auch ihr Magen neuerlich mahnend, unter mancher üblen Vorahnung, zu krümmen. Eine Wohltat für all ihre Sinne war es, dass sie mit jedem getanen Schritt dem erlösenden Durchgang zur Straße der Urahnen und ihrem Ziel, der Obhut des eigenen Heimes, näher kam. Sicherlich wollten ihr die eigenen Sinne nur einen üblen Streich spielen, als sie glaubte, dass sich ein Schatten in der Gasse auf sie zuzubewegen begann, und dennoch: „Ihr seid Eurer Mutter sehr ähnlich.“, knüpft sich ihm eine kühle, doch freundlich klingende Stimme an und beordert Amalya in eine alte, längst vergangene Zeit zurück. War ihr aus dem jungen Gesicht jedwede, gesunde Farbe abhanden gekommen und das hämmernde Herz deutlich an ihrer eigenen Brust zu spüren, tut sie alles daran, die Haltung zu wahren, während sich aus dem Dunkel ein ihr gänzlich unbekannter, hagerer Elf, mit schlohweißem Haar, felgrünen Augen und dunkler Garderobe, zu schälen beginnt…

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Grüße. :slight_smile:

:triangular_flag_on_post: An dieser Stelle ein Update; denn der Aufnahmestopp ist hiermit aufgehoben.:triangular_flag_on_post:

Euch allen einen schönen Tag. :wave:

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[Ein unwillkommener Gast]

43. Nacht der Ankunft

Der Bitterkeit des Perlmutts

Fernab der Aufbruchsstimmung zu ihren Füßen, harrt deren Schatten in aller Ruhe, an einem Vorsprung sitzend aus, gelöst das rechte Bein zum Leib herangezogen. Die Kapuze zurückgeschält, ist es der Wind, der ihr das, zum Zopf gebundene, blonde Haar, einer sanften Liebkosung gleich, über die linksseitige Wange gleiten lässt. Mit herabgesenkten Lidern liegt der Blick auf das vor ihr liegende Tal samt Fachwerk und deren ausrückenden Bewohnern. Des beiläufigen Fingerspiels biegt sich das unlängst aus dem Tal gepflückte Grashalm windend zwischen dem Leder ihrer Finger, soll auch hier die Zeit keine Rolle spielen. Die aufkommend abweichende Regung erregt allerdings alsbald ihre Aufmerksamkeit, wir damit dem belanglosen Fingerspiel ein Ende gesetzt, der Hals um ein My gereckt.

Ist es zu Beginn der Magister selbst, den es von der kleinen Traube vor dem Hauptgebäude lösend fortzieht, ist er es auch, der auf dem Übungsfeld einen Schimmer zu erzeugen gewusst hatte, dem nach des Blinzelns Augenblick ein Portal entspringt. Der nonverbalen Aufforderung gleichauf die Übrigen aufschließen, dem ein jeder, der sieben Kopf starken Gruppe, des grünen Tales entschwindend.

Der Weg schien frei. Doch wäre es des töricht Hybris Ende, beobachtet sie argwöhnisch weiter, bis dass der Mantel der Nacht tief über dem Tal gelegen war, erst dann und im Schutz dessen, bricht sie, die sich zurück in den Stand stemmt, gemächlichen Schrittes auf. Über Fels und Stein gleitet sie geschickt herab, erstickt das Leder zu ihren Füßen fast gänzlichen Laut im Keim, führt sie deren Weg in Richtung des Hauptgebäudes. Schritt für Schritt vom felsigen Untergrund zu ihren Füßen, wird es mehr und mehr vom Grün des saftigen Tals verdrängt, näher an das, was sie vor wenigen Tagen zu spüren geglaubt hatte und der Forschung wegen die Hände anheben lässt. Einbruch stand ihr nicht im Sinn, liegt das Hauptquartier in noch zu weiter Ferne als die getanen Schritte zum Erliegen kommen.

Eine bestimmte Erinnerung der zurückliegenden Tage in die Gedanken hervorgerufen, war es das Verhalten des Feuermagiers, welches ihr Interesse, damit einhergehend auch eine gewisse Vorahnung geweckt hatte. Flach gleiten die Hände fort vom Leib, die Finger vorausführend den Weg weisend, will das vermutete gegenüber dem inneren Auge sichtbar gemacht werden, deren Ahnung sich, der Zeitspanne dreier Atemzüge, zu bestätigen vermag. Unbewandert was die Auslösung dessen verursacht, sollte sie es wagen auch nur einen Finger hindurchzuführen, ist ihr durchaus bewusst, dass dieses den verbliebenen Rest der Wacht zumindest in Alarm versetzen wird. Ein Umstand, den es trotz der zeitlosen Unbekümmertheit, zu vermeiden gilt, zählt es nicht zum gesteckten Ziel.

In bedachten Zügen gleiten die Hände dicht über das diffuse Perlmutt des Kraftfeldes entlang, mag man anbei sogar einen Schritt nach rechts tun, um das Ausmaß dessen zu erahnen, dass ihr ein bitteres Schmunzeln auf die Lippen schlägt. >>So, so… <<, huscht es der blonden einzig als gehauchter Laut von den Lippen, daran zu schaffen machend, einen mangelhaften Punkt ausfindig zu machen. Widererwartend fällt das Ergebnis der Untersuchung mit einem weiteren Lippenzug der Bitterkeit aus, die ihrem erdachten Vorhaben ein jähes Ende setzt.

Der empfundenen Unbill für den Moment anheimgefallen, lenkt sie den Fokus auf das Gebäude zurück, in dessen Inneren das unwissende Leben dem eigenen Tun nachgeht, angedeutet durch des Schattens Spiel im Widerschein aus manch Fester des oberen Stockwerkes. Sie macht keinen Hehl daraus, sich inmitten der Nacht auf offener Flur zu zeigen, wohl bewusst, dass man sie dabei erblicken könne. Was dies auszulösen vermag, lässt ihre Bitterkeit um ein seichtes Bisschen weichen, dass ihr ein weiteres Lächeln auf die Lippen zeichnet. Sich vorerst damit begnügend, führt es sie nach gegebener Zeit, zurück in die Berge, wo sie weiter harrend warten wird, auf die Hand, die einem das Futter verwehrt.

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