[…] wäre er mit demselben Urwaldkörper schweren Schrittes und nach einem Vorwand, sie anzuspringen, suchend, sie wild zu umarmen, die Wärme und Kraft seines Widersachers zu spüren, auf sie zugekommen, dann hätten sie zusammen sich wälzen können, ineinander verbissen.
Aus dem Ringkampf wäre eine Umarmung geworden, das Geraufe hätte Münder, Zähne, Zungen zusammenbringen können. In dem verbissenen Kampf hätten sich ihre intimsten Zonen aneinander gerieben, Funken hätten gesprüht, die beiden Körper hätten ineinander verschmelzen müssen, damit die unerträgliche Spannung sich löste. […]
Groschen, ach das waren noch Zeiten! Und nein, so billig wie ein Romantikschmöker war das Buch leider nicht - oder zum Glück?
„Zieh Schuhe aus, komm ganz rein!“ erwarten solltest, dann muss ich Dich enttäuschen, ich bin nicht so leicht zu haben wie die Romanfiguren oder Du/Deine Wenigkeit.
Also wo war ich doch gleich?
Achja!
[…] Sie glaubte nicht, jemals in einer solchen Haltung im Theater gesessen zu haben. Für sie waren gespreizte Beine der Gipfel der Unanständigkeit. Und ihr wurde auf einmal klar, dass der Mann, der in der etwas niedrigeren Reihe vor ihr saß, ihr ohne weiteres unter den Rock sehen und sich an dem Anblick ihres neuen Höschens und der neuen Strumpfbänder, die sie am gleichen Tag erstanden hatte, ergötzen könnte. Es sah so aus, als ob alles auf eine orgastische Nacht hinausliefe.
Vielleicht war es Eingebung gewesen, als sie sich das spitzenbesetzte Höschen und die dazu passenden korallenroten Strumpfbänder gekauft hatte, die ihren schlanken Ballerinabeinen so gut standen. Wütend preßte sie die Knie wieder zusammen. Sie befürchtete, daß sie in der Tat nicht wüßte, was sie tun müßte, sollte es sie hier im Kino überkommen. […]
Und was lernen wir schonmal hieraus? Richtig, Aphrodisiaka sollten man nicht einfach so jemanden geben.
Ich beneide ja die Menschen, die sich eine capsule wardrobe anlegen können und dann mit ca 20 Basics alles abdecken. Schaffe ich irgendwie nicht wirklich, auch wenn ich schon versuche, meinen Klamottenkonsum einzuschränken.
"Relevé, Passé, Plié " Jap, solche Beine können einem die letzte Luft aus dem Körper quetschen, aber das konnten meine Handballerinen-Dreikantwaden samt Schenkelpresse auch…
Achso, capsule wardrobe ist so ein bisschen in diesem ganzen Marie Kondo Ausmisten verortet, gab es allerdings schon vorher. Sinn dahinter ist eigentlich, sich mit hochwertigen, gut sitzenden und zeitlosen (gerne auch fair produzierten) Kleidungsstücken eine Garderobe zu basteln, aus der man viel kombinieren kann und die Stücke lange tragen kann.
Gegenentwurf zu den ganzen Fast Fashion Giganten die mehrere Kollektionen pro Jahr rausbringen. Viele mit einer capsule wardrobe lassen ihre Sachen auch reparieren/flicken oder ausbessern und tragen sie dann weiter, im Prinzip ein wenig so wie unsere Großeltern. Finde ich sehr interessant und ansprechend vom Konzept her, aber ich schaffe es nicht, das für mich umzusetzen.