Ich würde dir sogar vorschlagen, dich erst zu fragen, welche Art von Rollenspiel dir vielleicht Spaß bereiten könnte, bevor du dich mit der Volksfrage beschäftigst. Ein bunter Alltag in der Stadt? Dafür kann man immer nach Sturmwind gehen. Eine Laudbahn als zukünftiger Magier, mit anderen Studenten die Nasen in dicken Wälzern vergraben und die ersten Zauber verhauen, vom Lehrmeister eins über die Rübe kriegen, um die Zwischenprüfung an der Akademie bangen? Ein unstetes, abenteuerliches Leben mit einem Söldnertrupp, immer auf Achse Monster und Fieslinge jagen? Oder vielleicht interessieren dich ja eher rustikale/exotische Stammeskulturen? Du kannst natürlich auch überall mal durchschnuppern, mit erstmal kleineren Chars. Da wird dir schon keiner den Kopf abreißen, weil dir anfangs paar Fehler passieren. Nur was DANN nicht schlecht wäre, wenn du dir zB erstmal zur „Probe“ einen Troll erstellst, weil du die Idee total aufregend findest mal in so einen Stamm tief im Dschungel zu schnuppern: Lies dir vorher ein wenig über die Eigenarten des Volkes durch, so grobe Stichpunkte wie Kulturelles und Verhalten. Dafür musst du anfangs auch keinen seitenlangen Aldor-Wiki-Eintrag auswendig lernen. Falls der Char was für dich ist, dann holst du den Rest Stück für Stück nach, bzw. vieles ergibt sich dann auch direkt im Rollenspiel. Also ruhig Blut und mach es dir nicht ZU kompliziert, bevor du überhaupt mal aktiv am RP teilnimmst. Sonst könntest du auch schnell wieder die Lust verlieren, weil du gar nicht weißt, wo du anfangen sollst.
Und zum Rest: Ja, Canon (Lore und co.) sind der Rahmen, die blanke Realität des Games. Aber was ich persönlich auf Dauer bei einem längeren Konzept wichtiger finde, ist es dem Char wirklich Leben einzuhauchen. Das ist schwieriger, als es sich anhört. Ich kann, Idk, sagen wir meine Orc, total nach volkstypischem Verhalten abbilden, Lok’tar Ogar! usw. - nur irgendwann sollte ich mich auch fragen „Was macht SIE aus?“ Also speziell sie als PERSON, nicht nur allein sie als Orc/Tauren/Kul Tiraner/Gilneer/Sin’dorei etc. Und genau das immer wieder ins Play einfließen lassen! Das muss ja noch nicht einmal etwas sein, was dem Canon oder volkstypischem Verhalten widerspricht, aber IRGENDWAS sollte auf Dauer da „lebendig“ und fühlbar durch das geschriebene Wort entstehen. Sonst läuft’s am Ende beim Beispiel Orc auf „Blut und Donner“ hinaus, aber das Wesen des Chars hat gefühlt so viele Kanten wie ein Blatt Papier. Ein besserer NPC, wenn’s hoch kommt. Das sieht man leider öfter, als einem lieb ist und lässt erst keine große Immersion entstehen, gleich wie „lorig“ das Ganze um den Char sein mag. Vielleicht bin ich da aber auch ein bisschen zu besessen in puncto RP
Du kannst das Denken der Nachtelfen nicht mit dem eines Menschen gleichsetzen.
Du kannst die Gesellschaft der Nachtelfen nicht mit jener der Menschen gleichsetzen.
Was für dich logisch erscheint, ist bei dem Volk einer Fantasywelt wieder eine völlig andere Geschichte. Du kommst in Teufels Küche wenn du versuchst dir Dinge so zu erklären.
Generell stimme ich dir zu, das Problem ist das Blizzard es an dutzenden beispielen selber tut und das mehr und mehr Lore wird. Die Weisheit die 10.000 Jahre alte Wesen haben müssten wird oft vermisst und es ist ja nicht so, dass Nachtelfen keine seperatisten haben oder abtrünnige. Gerade, dass Tyrande wieder Magieanwender in ihrem Volk duldet könnte manchem Elfen sehr übel auftoßen. Auch der Konsequente Elune Glaube wird manches mal ingame sehr vernachlässigt. Wenn ich denke wie ein Nachtelf wäre meine erste Frage, wieso wir jemals der Allianz beigetreten sind wo die Menschen und Zwerge Feinde der Natur sind und wir im 3. Krieg noch gegen sie gekämpft haben
Zur Tiefe von auch stereotypen Charakteren finde ich den klassischen Paladin Konflikt aus D&D passend wenn unser stereotypischer Heiliger merkt, dass „Rechtschaffen“ und „gut“ oft 2 verschiedene Dinge sind und man sich für eines von Beiden entscheiden muss und man entweder rechtschaffen handelt oder das Gute tut…und in beiden Fällen zwangsweise aufhört Paladin zu sein bzw. eine arge Kriese kriegen müsste
So habe ich es mit Charakteren gehandhabt, die ich als „nicht gläubig“ ausgespielt habe, ganz nach dem Motto „Was hat das Licht für mich getan, ausser mich im Dreck liegen zu sehen?“ oder ich habe Charaktere gehabt, die zwar an das Licht glauben, aber die Prediger und Paladine verabscheut und aus diesem Grund nicht in die Kathedrale geht.
Gibt da glaube ich viele Möglichkeiten, logisch begründen zu können, warum XY zwar weiß, dass es das Licht gibt, aber er selbst nicht dran glauben will/damit keine Zeit verschwenden will.
Da kommen mir doch direkt die Scharlachroten in den Kopf, weil die kann man, von aussen betrachtet, weder als gut noch Rechtschaffend beschreiben, was aber den Trick am Paladin mMn ausmacht ist, sehe ich mich selbst als Rechtschaffend an? Da kann man im Namen des Lichts auch mal grausamer werden, wenn es für „Das große Ganze“ ist. Ganz nach dem Motto „der Zweck heiligt die Mittel“
Als Klerusrollenspieler rollt man bei solchen Chars jedes Mal mit den Augen, weil das Licht so nicht funktioniert und gefühlt jeder zweite Char in Sturmwind diese Auffassung vertritt.
Ein wenig volkstypische Pietät hat noch keinem Anfängerkonzept geschadet, zu viele Edge grenz auch schnell aus.
Ja, aber viele Priester und Palaspieler tun doch ingame auch so als würde das Licht so funktionieren. Zumindest die, die man so rund um die Kathedrale sieht.
Da man mich auch rund um die Kathedrale sieht, weise ich das mal von mir. Es gibt allerdings immer wieder Gruppen, die legen den Glauben und die Organisation recht katholisch aus, das aufzuschlüsseln würde hier zu weit führen.
Worauf ich hinauswollte war, dass Glauben im Rahmen der Lore für Rollenspielkonzepte eine gute Sache ist, dabei muss man ja kein aktiver Tempelgänger oder Fanatiker sein. Ich persönlich empfinde das volksunabhängig als viel stimmiger, wenn der Glaube im RP referenziert wird, als wenn ständig irgendjemand sagt „Ich glaube aber nicht an das Licht / Elune / wen auch immer, weil in Krieg XYZ meine Familie getötet / verbrannt /enthauptet wurde und das Licht / Elune / wer auch immer hat NICHTS dagegen getan.“
Ok dann eben so.
Ich sage nicht, dass es jeder so macht. Nur der Eindruck aus Äußerungen, die ich aufschnappe, wenn ich mal in der Gegend bin.
Gerade auch jetzt diese Sigmarines-40k-Inquisitionsorden die sich vermehren.
Ja, aber wenn die Priesterkasten dem Volk ständig unter die Nase reiben, dass das Licht/Elune schon alles richten und alles gut machen/ dich beschützen wird, wenn du Fromm bist und betest dann ist es doch der logische Umkehrschluss dass Leute sich abwenden wenn es negativ läuft?
P.s. und nicht vergessen den rp-Klassiker „Mein Gott ist mächtiger als Deiner!“
Naja wenn ich mir die Organisation der Kirche des Lichts ansehe und überlege welche irdische Religion da Vorbild war. Ich denke das die katholische Kirche da Vorbild war
Ich werde nicht derjenige sein, der das hier weiter ausführt. Falls es da Bedarf gibt, einfach das zwei Dutzendste Loresofa zum Thema aufmachen, ist ja nicht so, als würde das in diesem Forum nicht einmal im Jahr durchdiskutiert.
Dann reden wir aneinander vorbei oder erleben andere Dinge zu anderen Zeiten. Halte ich beides für möglich. Ist aber auch nicht weiter relevant.
Auf „mich“ wirkt es subjektiv so. Und diese Wahrnehmung ändert sich nunmal nicht wenn jemand sagt „Falsch, ist gar nicht so“. Dafür müsste ich es anders erleben
Wer sagt dir, dass ich nur nebenbei an der Kathedrale vorbeilaufe? Habe ich nie erwähnt. Ich sagte:
Äußerungen war hier das falsche Wort. „Das was ich vom Rp, in emotes wie dem gesprochenen Wort im Rollenspiel, sehe wenn ich am RP teilnehme“
Ich möchte zum Thema Glauben auch nochmal ein paar Worte sagen:
Die Götter und die Halbgötter/Wilden Götter/Loa sonstige himmlische Entitäten haben ja nicht selbst diese Schrecken verursacht - wieso sollten sie dann was dagegen tun ? Das sind Dinge, die sich zumeist die sterblichen Völker selbst antun. Ich als Gott würde mich da hübsch raushalten.
Manche Gläubige glauben, dass ihr Gott sie zu beschützen und vor jeder schlechten Erfahrung zu beschützen hat - ob das miese Noten im Studium sind, schiefgegangene Liebschaften oder Krieg etc. - aber die Götter sind nicht dafür da. Sie bestehen aus einem Selbstzweck heraus. Sie haben ihre eigenen Sorgen, würde ich meinen. Und Ja, es stimmt: natürlich ist eine Art Symbiose vorhanden, sieht man bei den Loa der Zandalari ganz gut, wo diese um ihre Jünger wetteifern und sie mit Bonusfähigkeiten etc. locken und da einen Konkurrenzkampf führen - aber dennoch tun sie nicht mehr, als sie müssen.
Der Glaube ist eine komplexe Angelegenheit und definiert sich durch Moral, Weltanschauung, eigene Ansichten, gelernte Ansichten und vieles mehr. Er ist zudem etwas, das sich weiter ausprägen oder auch zurückbilden kann, je nachdem, was man erlebt und wie man damit umgeht.
Man kann z.B. sagen:
a) ich hasse Elune jetzt, weil meine ganze Familie und meine Heimat tot ist und sie nichts dagegen gemacht hat! Oder: Das Licht hat mich verraten! Alle meine Freunde sind im Krieg gefallen und ich habe jetzt ein Auge weniger und ein steifes Bein! WAS hat das Licht für mich getan? Nichts! Ich glaube nicht mehr!
oder:
b) Das Licht/Elune/werauchimmer hat mir eine schwere Prüfung auferlegt. Ich musste herbe Verluste hinnehmen. Ich musste unvorstellbaren Schmerz ertragen - aber ich werde die Lektionen, die mir zuteil wurden, nicht vergeuden und weiterhin für das Gute kämpfen! Ich werde das, was ich erlebt habe, an andere weiter tragen und die Fahne unseres Glaubens hochhalten! Denn ich glaube an einen größeren Plan, als ich bislang überblicken kann!
Es gibt viele Sichtweisen und natürlich spielt das jeder anders aus. Man muss nicht im richtigen Leben an Religion oder einen Gott oder sowas glauben, um das darzustellen.
Es geht beim Glauben vor allem eben um genau dieses Wort: Glauben
Nicht wissen. Nicht mutmaßen. Glauben.
In Wow haben wir das Glück, dass die göttlichen Entitäten tatsächlich greifbar und real sind, wie schon mehrfach gesagt wurde. Das ist ein Umstand, der den Glauben leichter machen kann - oder schwerer. Wenn eine unsichtbare Entität nichts tut ist das was anderes als wenn Loa Gonkh sich in den Zähnen bohrt und die Sonne seinen Wanst bescheint, wärend seine Jünger um ihn herum den Löffel abgeben. Nur als Beispiel.
Ich persönlich wäre aber auch begeisterter von authentischen Charakteren, die eben nicht unser wissenschaftliches Wissen und unsere aufgeklärte Denkweise haben - jedenfalls nicht in dem Ausmaß und eben angepasst an die Gegebenheiten in Wow.
So, wie wir in Azeroth Magie und Technik kombinieren und nutzen können und sollten im RP so bietet eben auch die geistige Welt unzählige Möglichkeiten, da was Kreatives zu schaffen.
Und ganz im ernst: Alle, die wow als Mittelalter 2.0 ausspielen, haben das Spiel wohl die ganze Zeit mit verbundenen Augen gespielt.