Schöne Aktion in Taiwan

Im Rahmen des Heartstone Turniers in Taiwan hat der Sieger in einem Interview seine Unterstützung gegenüber den Menschen in Hong Kong kundgetan. Dafür wurde er nicht nur ein Jahr nun von allen Turnieren ausgeschlossen, ihm wurde auch das Preisgeld weggenommen und die beiden Moderatoren des Turniers, welche nichts mit der Sache zu tun hatten, wurden auch gleich entlassen.

Schöne Aktion Blizzard, zeigt wo eure Prioritäten liegen. Ich schäme mich, dass ich vor kurzem noch die 15 Jahre World of Warcraft Edition von euch gekauft habe und das ganze Geld, welches ihr über die Jahre von mir bekommen habt, nur damit ihr euch vor eine Diktatur stellen könnt. Nach Ablauf des Abos werdet ihr nie wieder in diesem Leben von mir auch nur einen Cent erhalten.

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Ohne genaueres zu wissen, ist es für mich durchaus nachvollziehbar, dass sich ein Unternehmen von politischen Äußerungen jeglicher Richtung distanziert.

Ob man nun dem Gewinner seinen Gewinn in so einem Fall überhaupt abnehmen kann, weiß ich nicht … aus rechtlicher Sicht müsste es dafür ja zunächst eine vertragliche Grundlage geben, oder?
Also eine Klausel im vorher abgeschlossenen Vertrag, die in etwa besagt: “Ich [Teilnehmer] erkläre, dass ich im Rahmen meiner Teilnahme an Veranstaltung XY keine Äußerungen tätige, die dem Veranstalter schaden könnten. Bei Zuwiederhandlung akzeptiere ich den Ausschluss von dieser sowie folgenden Veranstaltungen und die Rückgabe eines potentiellen Gewinns.”

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Glaubst du das Gleiche wäre auch passiert, wenn jemand F*ç% Trump geschrien hätte? Und die Moderatoren wären dann auch gleich entlassen worden mit einer einjährigen Sperre und der Rückgabe des Gewinnes?

Irgendwie witzig, dass South Park diese Woche gleich eine Folge dazu gemacht hat.

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Welches Indiz spricht denn dafür, dass das NICHT genauso passiert wäre?

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Die Moderatoren hatten damit sehr wohl etwas zu tun, da sie den Gewinner dazu animiert haben und ihm ausdrücklich zugesagt haben, dass sie das Interview direkt nach dieser Aussage beenden werden. Dazu kam, dass sie sich wohl “sicherheitshalber” unter dem Tisch versteckt haben, während diese Aussage getätigt wurde…

In den Verträgen zwischen Blizzard und den professionellen Hearthstone-Spielern steht eindeutig, dass politische Aussagen jeglicher Art und Weise verboten sind und sich Blizzard das Recht vorbehält, dementsprechend zu reagieren.
Natürlich ist der aktuelle Fall etwas extremer, da man weiß, wie gerade China auf so etwas reagiert - das ändert aber trotzdem nichts daran, dass Blizzard hier überhaupt nicht anders reagieren konnte. Es war nun mal ein eindeutiger Vertragsbruch, der nicht nur den Spieler, sondern auch Blizzard als Unternehmen in ein schlechtes Licht gerückt hat.

Es gibt mehr als genug professionelle “echte” Sportler in allen möglichen Disziplinen, die bspw. wegen rassistischen oder problematischen politischen Äußerungen bestraft oder sogar gesperrt werden. Warum sollte es im Esport anders ein?
Selbst in vielen Arbeitsverträgen ist eine derartige Klausel vorhanden und muss oft genug angewendet werden…

Glaubst du wirklich, dass das anders ausgegangen wäre, wenn sich bspw. ein amerikanischer Spieler in einem Interview über die ganzen “illegalen Flüchtlinge” ausgelassen hätte?

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Das ist zu 100% so, ob bei Rito Games, Blizzard oder von mir aus auch Kiddonite. Politische Aussagen fallen immer auf die Firma hinter dem Influencer zurück, und das sorgt für eine schlechte PR. Man will als Unternehmen keine Leute mit Meinungen ansprechen, sondern das Produkt an jedwedes Individuum vermarkten. Es geht um Geld, mehr nicht. Politische Diskussionen sorgen zudem meistens für schlechte Stimmung, weil es immer jemanden gibt, der Meinungen die nicht seiner entsprechen, nicht duldet. Aber man muss dem Typen anrechnen, dass der ziemlich viel in der Hose hat. Er hat nicht nur seine Einnahmen weggeschmissen, sondern sich die eigene Regierung zum Feind gemacht. Ich habe großen Respekt vor solchen Personen, aber ich verstehe nicht, warum es unbedingt zur falschen Zeit, am falschen Ort, im falschen Kontext sein musste. Hätte er es auf Youtube hochgeladen, wären die Konsequenzen zwar dieselben gewesen, aber wenigstens hätte er damit kein Event missbraucht.

Naja, ich hoffe für ihn alles Gute und viel Glück. Das wird er brauchen.

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https://www.derstandard.de/story/2000109621713/pro-hongkong-kommentar-bei-interview-blizzard-bestraft-e-sportler-hart

https://eu.forums.blizzard.com/en/wow/t/solidarity-with-blitzchung-censored-by-blizzard/93561

Ich finde sowas von Blizzard unterste Schublade. Ein E-Sportler der für die Freiheit von Hong Kong kämpft und gegen die Regierung ist wird bestraft und das Lösegeld wird einkassiert. Lustigerweise beruft sich Blizzard auf die nichtssagende Regelung “Abschnitt 6.1” und reden von schaden gegenüber Blizzard. Was ist bei euch bitte kaputt? Er hat nicht mal hate speech gegenüber euch gemacht und ihr veurteilt ihn für das was man Freiheit und Demokratie kennt. Mit der Aktion zeigt ihr, dass ihr dahinter nicht steht.

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Gibt auch ein Video von YongYea zu dem Thema, das es zusammenfasst und erklärt.

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Da China jegliche Fürsprache für jene Proteste im Prinzip mit der Unterstützung von Terroristen gleichsetzt und Blizzard im chinesischen Markt viel Geld verdient… bin ich ehrlich gesagt nicht überrascht. Aus Sicht des Unternehmens ist es (so hart dies auch klingen mag) wohl die einzig richtige Antwort, so traurig / ätzend ich das persönlich auch finde.

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Ist doch das gleiche wie bei anderen Sport Events auch, Meinungsäusserungen sind nur erwüschnt wenn Sie nicht den Umsatz senken. ist wie mit den Umweltschutz, alle schreien ja, solang Sie nicht selber raus müssen wenn es regent :stuck_out_tongue:

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Es gibt nunmal Richtlinien an die man sich halten muss. Blizzard hat hier richtig gehandelt. Politische Statements haben dort einfach nichts verloren.

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Du bist also der Meinung AGBs > recht auf freie Meinungsäusserung? Hmm ich bin da was skeptischer. Ob nun WM, Olympia oder kleine Sport Events wie das müssen halt damit klar kommen. Ich find es da schon bedenklich, wenn man mit den AGB Grundwerte auschließen kann, aber gut jeder soll so sehen wie er mag.

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Auch wenn das hiesige Forum da eigentlich nicht der beste Ort ist, aber: Recht auf Freie Meinungsäußerung hast du nur dem Staat gegenüber - von daher gilt in solchen Bereichen in der Tat das Hausrecht.

In den USA ist das hingegen schon etwas schwieriger, immerhin gibt es dort “echte” Redefreiheit.

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Das ist nicht richtig, bitte mal genau einlesen ins deutsche Recht :wink:

Von welchen AGBs redest Du da? Die von Blizzard? Ich habe die AGBs nie durchgelesen, aber ich glaube nicht, dass da etwas über Meinungsfreiheit steht. Das ist eher ein politisches/gesellschaftliches Thema. Warum sollte Blizzard plötzlich auf Moral machen? Der Sack ist längst zu.

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Muss ich aber deshalb nicht gutheißen nur weil irgendwer iregendwas in AGB geschrieben hat.

Ich verstehe nicht wieso Du Grundgesetz mit Blizzard AGBs verbindest. Soll das eine Art “Verschwörung” werden?

Ich verstehe Blizzard mit dem Bann. Politische Dinge haben im Kontext eines Videosspiels, vor allen Dingen als Influencer, nichts zu suchen. Mal ein kleiner Seitenhieb an die Regierung wäre sicher in Ordnung gewesen, aber der Typ hat sich und seine Sicht erklärt. Da war ein gewagter Schritt, und er war sich seiner Konsequenzen bewusst. SOWAS sollte man loben, aber es hat in Hearthstone halt nichts zu suchen.

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Es hat eben nichts in dem Interview zu suchen gehabt und auch die Caster sind daran Schuld. Dass man versucht Blizzard die Schuld zuzuschieben weil sie ihre Regelungen durchsetzen halte ich für ziemlich bescheuert.
Ich kann gerne auf Politik verzichten, egal für welche Sache sie steht, wenn ich mir ein Videospiel-Event ansehen will.

Wenn das jeder als Plattform für seine Ideologie nehmen würde haben wir im nächsten Termin Leute mit make america great again mützen und Antifa stickern auf der Bühne. Lassen wir das lieber.

Es ist schön wenn man für eine “gerechte” Sache kämpft, aber es gibt richtige Orte dafür und falsche. Ein Gaming Event ist zweiteres, besonders wenn es in den Teilnahmeregeln untersagt ist.

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Es heißt AGB, Leute. Nicht AGBs
Es heißt allgemeine Geschäftsbedingungen…!

Zum Thema: politische Statements haben dort nichts zu suchen

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Die allgemeinen Geschäftsbedingungens

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