Wie erwartet wird hier werden wieder sehr oft Argumente nach diesem Schema gebracht:
„Du musst das ja nicht machen, weil der Raid ja auch so liegt“
„Wer sich dem unterwirft ist selbst Schuld“
Ich halte diese Argumente auf einer grundlegenden Ebene nach wie vor falsch und möchte daher noch einmal darlegen, wieso.
Selbstverständlich gibt es viele Spieler, die einfach etwas wählen, wie es ihnen gerade passt oder was ihnen gefällt. Aus meiner Sicht sieht die Spielrealität für enorm viele Spieler aber so aus, dass sie Icy-Veins, wowhead, Raidbot und andere Seiten und Tools nutzen um zu schauen, was denn für sie gerade optimal ist.
Diese Vorgaben ergeben sich wiederum oft aus den Vorgaben durch die Top-End-Spieler. Damit ist schon einmal klar, dass dies nicht ein Thema ist, was nur Top-End-Spieler betrifft.
Der wichtigere Punkt ist aber, dass es ebenso nicht nur für High-End-Spieler ein Ziel ist, ihren Charakter stärker zu machen. Und scheinbar wird das gerne unter den Tisch gekehrt.
Ich muss überhaupt nichts in WoW. Im Spiel ist alles kann und kein muss.
Aber Spieler wollen im Rahmen „ihres“ Contents selbstverständlich auch halbwegs optimal spielen. Ist deswegen dort jeder ein Min-Maxer, der alles bis auf die Nachkommastelle berechnet? Nein. Liegt ein HC-Raid im Zweifel auch so? Bestimmt.
Das geht aber total am Punkt vorbei. Der da nämlich ist, dass es an und für sich für viele mit dem Spielprinzip verknüpft ist, offensichtlich stärkere Optionen für ihren Charakter auszuwählen.
Dafür ist es egal, ob die sich nur auf Solo-Spiel-Niveau, HC-Spiel-Niveau oder Mythic-Niveau bewegen.
Hier wird aber oft so getan, das Bedürfnis nach der Auswahl der stärkeren Option sei sozusagen daran geknüpft, dass man auch mythisch spielt. So ein Quatsch kann ich da nur sagen.
Dann möchte ich mich noch äußern zu Argumenten nach Schema:
„Wer dann so spielt, ist das Problem.“
Auch diese halte ich auf einer fundamentalen Ebene für falsch. Wenn jemand keinerlei Wert darauf legt, was nun mehr DPS macht ist das absolut in Ordnung. Geht völlig klar.
Aber wenn Spieler aus diesem Aspekt eben den Großteil ihrer Spielfreude beziehen, ist auch das in Ordnung. Weder das eine ist falsch oder richtig.
Menschen haben andere Priorisierungen im Spiel und wählen danach auch Gilden, Communitys und Gruppen aus. Nur weil andere Menschen andere Priorisierung im Spiel haben, die nicht mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen, sind diese nicht falsch.
Es gibt viele Wege Spaß im Spiel zu haben und diese Erwartungshaltung, dass Spiel solle aber so und so gespielt werden, wie man es selbst empfindet und alles andere wäre falsch oder eine „problematische Mentalität“ halte ich für eine extrem toxische Argumentationsweise.