Ich mach das mittlerweile sogar mit Absicht wenn ich weiß, dass eine gewisse, öfter mal gerne auch überkorrekte Person anwesend ist
Denn nun kann ich sagen, dass es im Duden steht und seine überkorrekte Ader das einfach akzeptieren muss
Ich mach das mittlerweile sogar mit Absicht wenn ich weiß, dass eine gewisse, öfter mal gerne auch überkorrekte Person anwesend ist
Denn nun kann ich sagen, dass es im Duden steht und seine überkorrekte Ader das einfach akzeptieren muss
Im Duden steht auch „vergönnen“ als Synonym zu „gönnen“. Und das obwohl die Vorsilbe „ver-“ im Regelfall eine Verneinung bzw. negative Bedeutung konnotiert.
Es war mir vergönnt = Es war mir gegönnt.
Falsch (nach Duden) wäre es das Wort so zu benutzen: Es war mir vergönnt = Es war mir nicht gegönnt.
Tatsächlich gibt es das Wort „missgönnen“ als negative Form. Wobei diese Form eigentlich total überflüssig ist und man einfach „gegönnt“ und „vergönnt“ als gegensätzliches Paar gebrauchen könnte und „vergönnt“ aufgrund der typischen Vorsilbe auch ganz einfach als „negative Form“ von „gegönnt“ etabliert werden könnte.
Aber so stehts halt nicht im Duden…
so unterschiedlich kann es sein, im Sommer 2002 spielte ich Warcraft III in Ashenvale und nicht im Eschental, ich kämpfe mit und gegen den Warsongklan
usw.
für mich war das eine fiese veränderung die mich heute noch stört. Ich war richtig froh auf den Classic P-servern wie die mir vertrauten Wörter zu lesen und zu hören. Schluss endlich ist das meine Hauptkritik an TBC - aber wenn man ehrlich ist, kommt man damit klar… es gibt schlimmeres…
Wenn es bei sowas durch falsche Nutzung zu einem Missverständnis kommt, kann man auch natürlich darauf verweisen, was korrekt ist. Sprache soll uns in erster Linie die Verständigung untereinander ermöglichen und wenn es da schon hakt, muss man natürlich einen gemeinsamen Nenner finden und den kann der Duden natürlich gut vorgeben.
Aber wenn es um „als“ und „wie“ geht, kann man meiner Meinung nach auch die Kirche im Dorf lassen. Denn wie du selber schon sagst: das wird in der Regel trotzdem verstanden.
Allerdings gibt es durchaus Sachen, die mich auch nerven und wo ich selber auch gerne drauf hinweise. Im Englischen ist das beispielsweise die Verwechslung von „your“ und „you’re“… im Deutschen die von „seit“ und „seid“
Das Original ist anscheinend (man beachte: anscheinend vs. scheinbar) ein Werbespruch, folglich nicht unbedingt in Hochsprache verfaßt, sondern „dem Volke aufs Maul geschaut“. Die Übersetzung ist schlecht, weil man „loving“ schlampig mit „lieben“ übersetzt hat, was in diesem Zusammenhang der deutschen Bedeutung von „lieben“ aber nicht entspricht.
Man übersetzt die Bedeutung, den Sinn. Die Worte sind das Medium, also untergeordnet. Ideal ist vermutlich, die Bedeutung zu übersetzen und dabei auch die Worte zu verwenden, die dem Original so nahe wie möglich kommen.
Nirgends wird dies deutlicher als bei Redewendungen oder Gedichten. „Kohlen nach Newcastle tragen“ wäre eine schlechte Übersetzung des „To carry coal to Newcastle“. Eulen nach Athen bringen, ist wörtlich unzutreffend , aber es ist die Bedeutung der Redewendung.
Daher sind Übersetzungen auch Angelegenheiten von Fachleuten. Portugals höchste Autorität in der deutschen Sprache wird Heideggers Sein und Zeit unmöglich übersetzen können, ohne eine philosophische Sach- und Detailkenntnis zu haben. Die Betriebsanleitung einer Kaffeemaschine wird ein einfacheres Unterfangen, selbst da wird er den ein oder anderen technischen Begriff anchschlagen müssen…
Blizzard ist schon lang kein Indieunternehmen mehr. Die wollen den gesamten Markt erreichen. Das hat auch nichts mit Deutsch zu tun, ich bin mir sicher das wird auch alles in andere Sprachen übersetzt. Etwas in der jeweiligen Landessprache zu veröffentlich ist auch der einfachste Weg, es allen dort zugänglich zu machen. Müsste man ja nicht, die Entwickler könnten sich auch dazu entscheiden gar nichts mehr zu übersetzen und synchronisieren. Aber dann erreichen sie einige potenzielle Käufer nicht.
Damit kommen wir auch zu diesem Punkt:
Warcraft wurde 1994 „erschaffen“. Die Umbenennung bzw. Übersetzung kam dann wohl irgendwann Anfang 2007. Aus heutiger Sicht ist also der Zeitraum der neuen Begriffe schon größer als der der alten Begriffe. Und das wird sich mit fortlaufender Zeit immer weiter in diese Richtung verschieben.
Es geht nicht um ein Indieunternehmen, sondern darum, dass selbst Blizzards Vorbilder damit zu kämpfen hatten. Neverwinter zb wurde eine ganze Zeit als Niewinter in DE bezeichnet und schlicht abgelehnt. Das gleiche fandest du im Warhammer Universum.
Blizz hatte hier schlicht mehr Glück, da TBC auch der große Durchbruch war und viele hier anfingen. Somit gab es bei einem großen Teil der Spieler kein Fremdeln .
Ws ich sagen will ist, Übersetzungen sind komplexer als die einfache Bedeutung. Sprache und Klang vermittelt auch Emotion und jene geht eben hier auch mal fix verloren. Ironforge klingt nunmal auch vollkommen anderes als Eisenschmiede.
Das erste ist eine mächtige Zwergenhauptstadt umgeben von Eis mit Feuer im Zentrum, das andere ein Messerhersteller aus Wuppertal mit einen Karl Müller als Inhaber.
Ähm… danke Captain Obvious
Relativiert aber halt nicht wirklich mein Empfinden, wenn ich „Eisenschmiede“ statt „Ironforge“ höre.
Aus Solingen bitte!
Wobei die Übersetzung sowohl sinngemäß und wörtlich so korrekt ist. Es geht auch nicht um die wörtliche Übersetzung des geschriebenen, sondern in deiner Redewendung um den Transport des Inhalts (Beschreibung einer sinnfreien Tätigkeit). „ligna in silvam“ oder auf deutsch „Holz in den Wald tragen“ ist exakt gleichbedeutend (hier vielleicht bekannter) .
Aber ja, ich gehe komplett d’accord mit dir. Übersetzen heißt nicht, dem Wort das landessprachlich korrekte Gegenstück überzustülpen, sondern sinngemäß in der eigenen Landessprache den Ausdruck zu finden, der den Inhalt/Sinn des zu übersetzenden am Besten wiedergibt.
Ich verstehe - so gern ich der Diskussion folge - tatsächlich nun auch die ganze Wortklauberei ehrlich gesagt nur bedingt. Man kann die von Blizzard umgesetzten Übersetzungen ins deutsche nun gut finden oder nicht. Sie sind mitunter sehr treffend, teilweise stümperisch schlecht. Aber sie sind da - sie sind Teil des Spiels. Wer sich daran stört, muss zurück auf den englischen Client, immerhin gratis.
Aber von Blizzard zu verlangen, dies nun nicht zu tun ist frei nach dem Motto „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!“ tatsächlich, wie Eulen nach Athen zu tragen.
Verlangt ja nicht wirklich jemand (ich zumindest nicht)… wir haben halt Freitag und keine Lust mehr auf Arbeiten
Und bislang ist die Unterhaltung hier nicht nur spannender, sondern auch angenehmer als mein Projekt hier.
Und nun warten wir gespannt bis wieder der erste auftaucht und schreit „wenn ich dein Chef wär… Junge Junge“
Das mit weitem Abstand beste Argument hier in diesem Fred!
made my day
So * räusper *, denn man tau: Junge, Junge … wenn ich dein Chef wäre, dann wäre jetzt aber Polen offen, aber sowas von!
(Disclaimer: Diese Redewendung darf natürlich zur Weiterführung der Diskussion mißbraucht, hilfsweise übersetzt werden)
Ich verabschiede mich aus diesem Threadmissbrauch. Ich muss leider noch bis 18 Uhr an der Unternehmenssoftware eines bekannten Herstellers rumübersetzen.
Schönes Wochenende.
Oh boy oh boy! If I was your chef [sic!], then Poland would be open!
If you were my chef, poland would be more open for you. Always only wörk wörk wörk… where is my salary increase that we agreed on. My dear mister singing club… poland is open…
Very good english for runaways!
!!!
Ah, danke für dein Hinweis. Glaube, ich werde Blizzard einen kleinen Tipp geben - gegen Gewinnbeteiligung, versteht sich…
Das Problem ist, nicht dass Blizz die Begriffe übersetzt hat, sondern dass es die Begriffe übersetzt hat als die engl. Begriffe bereits etabliert waren. Wenn die Hauptstadt der Zwerg seit der ersten deutschen Veröffentlichung Eisenschmiede wäre, hätten damit meiner Meinung nach wesentlich weniger Spieler ein Problem.
Bei Eigennamen ist es sowie uneinheitlich, ob übersetzt wird (so wird Aachen Aix-La-Chapelle, und Ciudad de Mexico zu Mexiko-Stadt, manchmal fällt sie auch weg so sagt kaum noch jemand Sitten zu Sion) Personennamen wurden häufig früher übersetzt z.B. Heinrich VIII, heute nicht mehr z.B. Harry Mountbotton-Winsor).
Weiterhin ist es bei Übersetzungen immer die Frage, ob man sich an der Sprachstruktur der Ausgangssprache oder Zielsprache orientiert. (Züricher Bibelübersetzung vs. Lutherbibel).
Bei juristischen Übersetzungen wird es noch schwieriger, weil juristische Begriffe eine feste Bedeutung haben, die unabhängig von ihrer Verwendung in der Allgemeinsprache und es in der Zielsprache nicht immer ein Äquivalent gibt (Die Bedeutung des Rechtsbegriffes „Jury“ kann die Übersetzung „Geschworene“ nur unvollständig widergeben.)
Auch das sehe ich eher als Gewöhnungsproblem. Aber ich bin bei dir.
Allerdings: Ich habe Mumbai auch noch in der Schule als Bombay kennen gelernt und Myanmar als Birma auf dem Schulatlas. Soviel zu Eigennamen, die sich nicht ändern sollten - das sind nur zwei Beispiele, es gibt dutzende mehr. Und Hand auf’s Herz: Ich hab mich auch an die neuen Namen gewöhnt.
Dinge werden umbenannt - Dinge ändern sich, da kann man sich schon dran gewöhnen. Und ja, dem einen fällt es leicht und er findet es gut, der andere schüttelt mit dem Kopf und denkt sich „Was soll das jetzt?“.
Die einzige Sprache, die sich diesbbezüglich nicht mehr ändern wird, ist Latein - und selbst da ist das mit dem ins deutsche übersetzen so eine Sache. Da können ganze Generationen an Schülern Klagelieder anstimmen.
Ich habe Null Komma gar keinen Bezug zu Myanmar oder Mumbai… von daher ist mir das in dem Fall auch ziemlich egal. Ähnlich wie jemand, der das Franchise Warcraft eben erst nach den Übersetzungen kennen gelernt hat. Deshalb hab ich vorhin das Beispiel Skywalker/Himmelsgänger gebracht in der Annahme, dass vermutlich so gut wie jeder irgendwie damit aufgewachsen ist und da vielleicht eher nachvollziehen kann wie „falsch“ sich sowas anfühlt… hat aber offensichtlich nicht gezündet
Aber ja. Natürlich ist das ganze Thema kein Weltuntergang. Den Spielspaß beeinträchtigt das nicht wirklich. Es sticht mir nur leider selbst heute noch jedes mal aufs neue ins Auge, was halt immer noch uncool ist.
Bei Latein habe ich tatsächlich erfolgreich so ziemlich alles verdrängt, was ich da gelernt habe. Ich weiß eigentlich nur noch, dass das Schulbuch rot war und es darin immer um zwei Sklaven (?) ging, die Marcus und Cornelia hießen.