Ich spiele Ocarina of Time fast jährlich bis alle 2 Jahre ein mal durch. Es ist einfach nach wie vor ein geniales Spiel, auch wenn es natürlich an einigen Stellen heutzutage überholt ist. Ich finde es aber trotzdem deutlich besser als Breath of the Wild, das habe ich seit dem ersten mal durchspielen nicht wieder angefasst. Das gleiche trifft auch auf Classic und Retail zu: natürlich ist Classic an einigen Stellen völlig überholt, für mich ist es aber nach wie vor das bessere Spiel. Teilweis sogar genau wegen der Dinge, die einige als „nicht zeitgemäß“ bezeichnen würden wie beispielsweise das im Vergleich zu Retail eher Chaotische und ineffiziente Questen. Ja, das ist langsamer, man läuft oft Wege doppelt und dreifach und man weiß teilweise nicht sofort was man tun muss, ohne sich den Questtext genau durchzulesen. Aber genau das macht es für mich viel immersiver als wie auf Schienen von einem Questhub zum nächsten geleitet zu werden und im Grunde nur einem Pfeil hinterher zu laufen. Das sehen viele anders und das ist auch völlig in Ordnung denn auch meine Sicht der Dinge ist nicht allgemein gültig.
Das gleiche gilt übrigens auch für „wo zieht man da die Grenze“. Auch das darf jeder für sich selber entscheiden. Für mich ist die Grenze definitiv nach WOTLK erreicht und auch WOTLK an sich war für mich nicht mehr so spaßig. Natürlich ist man am ende des Tages leider davon abhängig, wo Blizzard selber die Grenze zieht aber dass die nicht unfehlbar sind (gerade im Bezug auf solche Dinge), wissen wir ja alle. You think you do but you don’t und so…
Natürlich bedeutet das auch nicht, dass alles, was an neuen Dingen probiert wird, automatisch schlecht sein muss. Retail hat durchaus einige Dinge, die ich wirklich gut finde aber es hat nun mal auch viele Dinge, die ich nicht gut finde, weshalb ich Classic bevorzuge.
Ich gucke auch gute Filme, die ich schon x mal gesehen habe, immer wieder gerne an. Ich hab jetzt gerade beispielsweise Enemy at the Gates laufen
Genau so wie ich immer wieder gerne die gleichen Gerichte esse, wenn sie mir schmecken. Trotzdem probier ich auch immer wieder mal was neues und manchmal kommt halt was neues zu den Sachen, die ich dann immer wieder esse.
„Neu“ ist nicht automatisch schlecht aber „neu“ ist halt auch nicht automatisch gut und ich denke nicht, dass der Mensch unbedingt ständig „neu neu neu“ braucht. Das ist nur etwas, zu dem wir insgesamt als Konsumgesellschaft hinerzogen werden.
Ich sehe auch nach wie vor nicht wirklich ein Problem darin, wenn irgendwo Server mit sehr wenig Spielern laufen. Es kommt zwar immer wieder irgend eine Milchtüte um die Ecke die meint, sowas würde den Betreiber Unmengen Geld kosten aber das ist einfach Blödsinn. Man kann heute wirklich für vergleichsweise sehr wenig Geld Server mieten, die in der Lage sind ein paar hundert Spieler zu wuppen. Dieses Argument, dass Server Geld kosten, mag vor 15 Jahren tatsächlich noch eins gewesen sein aber heute ist das einfach nicht mehr so. Das zum Großteil etwas mit Skalierbarkeit zutun, was die damalige Serverstruktur nicht bzw. nicht in dem Umfang hergegeben hat. Und ja, die Spieler, die dann noch auf solchen Servern verbleiben, haben es sicherlich nicht ganz so einfach genug Leute für einen Raid an den Start zu kriegen aber auch das ist etwas, was die doch einfach für sich entscheiden sollen. Wenn sie damit OK sind, dann lass sie doch auf relativ leeren Servern spielen. Das hab ich vor Celebras auch immer im Bezug auf die RP-Spieler gesagt: die werden sich schon darüber im klaren sein, dass sie nicht so viele Mitspieler haben wie die anderen aber lass sie das doch einfach für sich entscheiden und offenbar funktioniert das auf Celebras für die dort ansässigen Spieler.