[Verlassenen-Rp] Dunkler Klerus

Kurzgeschichte des Beschädigten

„Sollen wir es einfach zusammennähen?“

„Nein, dann beschwert er sich, dass er seinen Arm noch immer nicht bewegen kann.“

„Was ist wenn wir einen dritten Arm annähen?“

„Nein, dann beschwert er sich, dass er seinen Arm noch immer nicht bewegen kann.“

„Welchen?“

„Den Zweiten.“

„Den Neuen?“

„Der Alte.“

„Welcher?“

Ellerey räuspert sich. „Ich bedanke mich für Eure Hilfe, Apotheker, ich wäre Euch trotzdem verbunden, wenn Ihr meinen Arm wieder zur Funktion verhelft, jenem Arm, welcher sich nicht bewegen lässt, keinen dritten oder gar vierten Arm.“

Die beiden Apotheker, man würde gar meinen es sei der eine die Kopie des anderen, sehen sich kurz durch die abstrakten Masken in die Augen, danach wieder nach unten auf den OP-Tisch, welcher im Grunde genommen nur ein üblicher Holztisch ist. Die linke Schulter des Schützen wurde durch den Schwerthieb schwer geschädigt, Fleisch und Knochen liegen offen und die Bewegungsfähigkeit des Arms ist gänzlich verloren gegangen. Seltsame zähflüssige Masse fließt aus dem offenen Körper durch die Spalten im Holztisch auf den Boden.

„Wir könnten Knochen aus den Lagerbeständen einsetzen, und mit ein wenig Leichenkleber fixieren, es dürfte aber einige Wochen dauern, bis der Arm wieder funktioniert.“

„Ja, macht es, aber macht es rasch.“, erwidert der verwundete Verlassene.

„Der Dritte Arm ist keine Option?“

Der Blick des verletzten Schützen lässt den Apotheker die Antwort erahnen.

„Ja, ja, wir machen schon.“

Mit Beil und Säge, Messer und Meißel, machen sich die Apotheker ans Werk. Deren „Arbeit“ an der Schulter von Ellerey würde wohl aufgrund der Schmerzen einen jeden Sterblichen in den Tod treiben, den Schatten sei Dank, dass Ellerey bereits mit dem Tod verflucht wurde, und das grüne Gebräu der Apotheker jeglichen Rest von Schmerzempfinden verschwinden ließ.

Während die Apotheker ihr Werk tun, lässt Ellerey die vergangene Nacht Revue passieren.

Weder er, noch seine Künste als Schütze, sorgten für sein weiteres Dasein, nein, vielmehr war es sein treuer Begleiter und die restlichen Mitglieder des Klerus, die sein Unleben sicherten. Der Schlag des Ritters traf ihn hart auf die Schulter, die Knochen zerbarsten, die Kontrolle über den Arm ging verloren. Hätte ihn der Klerus und Seuchenmaul, sein treuer Begleiter, nicht beigestanden, er hätte nicht weiterkämpfen können. „Mit einem Gewehr wäre das nicht passiert.“, überdenkt er den hypothetischen Verlauf, „mein Ziel wäre nicht das Beste gewesen, dennoch hätte ich auch mit einem Arm weiter feuern können.“

Ellerey wird kurz aus Gedanken gerissen, als der Apotheker freudig lacht. „Was für ein Werk, als wäre es von Professor Seuchenmord persönlich!“ „SSSHHHHT, erwähnt doch nicht den großen Meister, man darf ihn nicht mehr erwähnen!“, ermahnt der zweite Apotheker. „Ach, hin oder her, wem er gedient hat, ist unerheblich, ein genialer Operateur war er.“

Ellerey betrachtet seine neue Schulter. Was in seine Schulter genau gesetzt wurde, kann er nicht sagen, das Fleisch, die Haut, setzt sich mit der grünlich-braunen Farbe jedenfalls deutlich von seiner restlichen schwarzen Haut ab. Belgeitet von einem leisen Stöhnen hebt er leicht den Arm.

„Nicht zu viel bewegen, es ist noch frisch, die Nähte können reißen, der Kleber verrutschen. Versucht den Arm nicht allzu viel zu bewegen, sonst liegt Ihr bald wieder hier, und dann bekommt Ihr einen Dritten Arm, nochmal repariere ich das nicht.“

Ellerey richtet sich auf, „Ich danke Euch Apotheker, ich stehe in Eurer Schuld.“

„Ja, ja, und jetzt raus hier, wir haben noch anderes zu tun.“, sind die abschließenden Worte des Apothekers, während er Ellereys Arm grob in eine Halsschlinge steckt, um den Arm vor weiteren Bewegungen zu schützen.

Tags darauf verlässt Ellerey die Unterkunft in Tarrens Mühle, mit Seuchenmaul an seiner Seite verlässt er den Ort in Richtung Norden. Der Wache am Tor reicht er einen Brief.

„Gebt diesem Brief Jarad Drughn, oder Kommandant Sagosh Maladan, sollte ich nicht vor deren Rückkehr hier eintreffen.“ Der Wächter nickt, und verstaut den Brief in seiner Jacke.

„Hochgebietender Herr Kommandant,

Hochverehrter Herr Drughn,

ich gestatte mir diese Zeilen an Euch zu richten:

Meiner schwacher Verdienst, welcher nur allzu rasch ein Ende fand, im Versuch Euch, Hochwohlgebietender Kommandant, zurück in unsere Reihen zu holen, fand ein jähes Ende.

Auch wenn ich mein unwertes Unleben geben würde, so wäre ich in meinem Zustand doch weder Hilfe, sondern nur Mühe, würd ich mich nun zu den Reihen der Truppe zurück begeben.

Wohl wissend, dass ich Eurer Erlaubnis bedarf, ich diese jedoch nicht einholen kann, begebe ich mich zurück zu meiner ehemaligen Heimat in Ostwald. Üblicherweise wären hier wohl Worte der Hoffnung angebracht, dass ich an jenem Ort meine alt gediente Waffe finde würde, um jene Lebende von ihrem Leiden das man Leben nennt zu erlösen, wären diese nicht der erste Schritt auf dem Weg zur Enttäuschung.

Meine Schritte werden rasch sein, meine Wege verdunkelt.

Die Schatten wachen.

Gehorsamst

Adept Ellerey“

Mit Seuchenmaul an seiner Seite macht sich Ellerey auf in Richtung Norden, die Pestländer sind wohl sein Ziel. Nur einen Wimperschlag hat es gedauert, und der geübte Jäger ist gemeinsam mit dem untoten Bären im Walddickicht verschwunden.

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Seit einigen Wochen ist die Goblin Hexenmeisterin Spriggl Schwarzfunke nun schon zu Gast beim Dunklen Klerus. War sie damals im Dämmerwald eine kaum geduldete Randerscheinung, die sich irgendwie nützlich machen konnte und trotzdem mit dem Leben bedroht worden war, so kam sie dieses Mal als gleichwertige Verbündete. Sie kam als Vorhut ihrer eigenen Gruppierung mächtiger Dunkelmagier, um dem Klerus zu helfen, ein magisches Artefakt aus Feindeshand zu bergen. Notfalls mit Gewalt.

Schnell merkte die clevere Goblindame, dass sich ihre Verbündeten verändert hatten. Den ewigen Beratungen war eine klare hierarchische Führung gewichen, wodurch die Verlassenen weniger debattierten und mehr handelten. Und so kam es bald zum Kampf in einer Mine und später gar zur Eroberung und Säuberung eines kleinen Außenpostens. Spriggls Feuer und Flüche waren dabei hoch willkommen.

Natürlich war die Goblinhexe nicht aus Herzensgüte dort und die Politik der Verlassenen war ihr herzlich egal. Es ging Spriggl um Macht. Ein dunkles Ritual offenbarte, dass der Klerus durchaus in der Lage war, mit finsteren Mächten zu spielen und sie auch zu beherrschen. Noch interessanter war aber der Austausch mit Milya Ebenholz, deren Kenntnisse über Runenmagie Spriggl hoffentlich halfen, einen Stab zu aktivieren, der schon lange in ihrem Besitz war.

Es war ein Zweckbündnis zwischen ihr und den Verlassenen, für beide Seiten. Aber ein ehrliches. Und es gab schon die nächste Spur, die zu einem Ort großer Macht führte…

Ein kleiner Push. Für mehr Untote und/oder dunkle Magie!

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Zwar noch nicht mit ihnen gespielt, aber von dem was ich im Forum gesehen habe mehr als überzeugt.

Wer gutes Verlassenen und Schatten-Rp auf Hordenseite haben will ist hier gut aufgehoben.

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Und dann ging alles ganz schnell
Spätestens ab den Zeitpunkt, an dem die Fürstin verschwunden war, hatte Sagosh den Titel des Exekutors abgelegt. Er war dann sein eigener Herr geworden. Kein Dienst mehr für die Verlassenen als ausführender Arm der Obrigkeit. Ihm blieb Zeit und mittlerweile sollte bekannt sein, wohin ihn sein Weg führte und wie er heute seinen Beitrag zu leisten gedenkt.
Doch dann plötzlich kamen unerwartete Berichte rein. Ein trostloser Rat wurde gegründet. Brill und die Oberfläche von Unterstadt gereinigt. Kommandant Maladan wurde angehalten, seinen Dienst als Exekutor wieder aufzunehmen. Für Lordaeron, für die Verlassenen und für diesen ominösen Rat. Die Reinigung der Seuche kam absolut überraschend. Apothekermeister Faranell hatte ganze Arbeit geleistet, aber offenbar Unterstützung aus einem Ort mit dem Namen Maldraxxus erhalten. Niemand im Dunklen Klerus oder anderen kleineren Gemeinschaften von Verlassenen konnte diesen Ort auf nur irgendeiner Karte entdecken. Er war unauffindbar. Einerlei, irgendwann würden sie es schon herausfinden.
Sagosh haderte zunächst mit dem Auftrag, aber die Führungsspitze des Klerus gab den entscheidenden Aufschlag. Der dunkle Klerus musste ebenfalls in die Heimat reisen und für alle verbliebenen Verlassenen eine Unterstützung, aber gleichzeitig auch eine Alternative zum neu gegründeten Rat sein. Nicht alle Verlassenen würden sich unter dem trostlosen Rat sicher fühlen und diese Lücke wusste Maladan wohl zu nutzen.
So fand man am Morgen und am Abend Exekutor Maladan stets an einem ruhigen Fleck in Brill in ein Goblinfunkgerät sprechen. Auf unterschiedlichen Frequenzen war zu hören:

Verlassene,
Ehemalige Bürger Lordaerons,

Ihr seid nicht allein. Brill und Unterstadt befinden sich im Wiederaufbau und wir, die Anhänger des dunklen Klerus sind vor Ort, um zu helfen und all Jene zu unterstützen, die dem trostlosen Rat noch misstrauen.
Wir bieten Vermittlung,
Wir bieten Beratung,
Wir bieten euch Gemeinschaft.
Kehrt zurück und findet zur einstigen Macht und zum Glauben, dass wir, die Verlassenen, noch immer etwas bewirken können.
Alle Macht den Verlassenen!

Die Schatten wachen!
Exekutor Maladan Ende.

Auch wenn er mit diesem Funkspruch nicht gerade Sympathien beim trostlosen Rat erzeugen würde, riskierte Sagosh es dennoch, weil er wusste, dass die neue Führung mit dem Wiederaufbau viel zu beschäftigt sein würde, als sich mit jeder kleineren Gemeinschaft Verlassener auseinanderzusetzen. Jedenfalls solange sie klein blieb…

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Das Ende des Adepten

Der Wind pfeift über die abgestorbenen Baumwipfel von Tirisfal. Die Stille wird nur von wiederkehrend, entfernten Hammerschlägen unterbrochen, und vom leisen aufflammen der Fackeln. Der Klerus war soeben in Tirisfal angekommen, und der Kommandant Maladan hatte entschieden, dass es Zeit wäre lang hinausgezögertes nachzuholen.
Die triste Gruppe marschiert vom Bollwerk ab, der Kommandant führt die Gruppe zu den Resten des nahen Friedhofs, wo sie sich in einem Kreis formierten.

„Ellerey Witheye, tritt vor.“, wird in gewohnt bestimmter Weise von Maladan befohlen. Der Schütze tritt vor, in seiner Hand hält er halbherzig die Fackel. Wenngleich es auf so manchen einschüchternd wirken könnte, umringt von Verlassenen zu stehen, nimmt er seinen Platz im Zentrum ein und richtet sich auf, soweit als möglich.

„Ich frage Euch, seid Ihr bereit Euch an den Dunklen Klerus zu binden?“, haucht Maladan.
Ein kurzer Moment vergeht, ehe ein bestimmtes „Ja“, die Ruhe durchbricht.
„So sprecht mir nach…“
Ein eisiger, dunkler Hauch umgarnte die Stimme der beiden Verlassenen als der Adept die Worte des Kommandanten wiederholte.

„Meine Seele war bis hierhin geschunden, doch wurde ich auserwählt und nun gefunden.
Ich gelobe hiermit ewige Treue, den Schatten, der Leere, stets ohne Reue.
All meine Existenz, all meine Kraft und Gedanken, treiben ihre Worte voran, ohne zu wanken.
Meine Loyalität und meine Solidarität sind der Beweis, Eifer, Disziplin und Gehorsam der zusätzliche Nachweis.
Ich werde dem dunklen Klerus alles geben und alles mir Mögliche machen, und kann von nun an vernehmen, dass die Leere und die Schatten auf ewig wachen.“

„Tritt nun zurück in die Reihe, Kleriker Ellerey Whiteye, als Todeswache des Dunklen Klerus!“

Schweigend, begleitet von einem kurzen Nicken, folgte er dem Befehl. Wenngleich die leeren Augenhöhlen in dem schwarzen Gesicht keine Regung zeigten, so möchte man doch meinen, dass bescheidener Stolz im Antlitz des Schützen lag.

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Die Jagd nach dem Artefakt
Endlich eine konkrete Spur und doch so überraschend, dass sie so weit reisen mussten. Nachdem sie mit Fallschirmen über dem Gebirgspass der Totenwinde abgesprungen waren, erwies sich der Weg in die Sümpfe des Elends als unproblematisch. Dort angekommen, richteten sich die Verlassenen sporadisch ein. Glücklicherweise konnten sie die Ausrüstung vor Banditen schützen. Der Tempel, in dem das Artefakt schließlich vermutet wurde, zeigte sich voller untoter Trolle und einiger Fallen. Das erste Tor erforderte ein Blutopfer, welches den Dunklen Klerus zunächst vor eine unlösbare Aufgabe stellte. Da am Vortag aber bereits fremde Handelsschiffe der Allianz gesichtet wurden, vermutete der Exekutor schnell die Pilger, die sie bereits verfolgten, als zusätzliche Partei, die dort ankommen würde. So lauerten sie schließlich versteckt im Tempel und warteten, bis der Orden des Silberschilds das Tor öffnen würde. Sie schafften dies auch bereits nach kurzer Zeit, doch gerade als Maladan den Befehl geben wollte, sich diesen Zugang zu Nutze zu machen, brach eine fremdartige untote Hölle über beide Gemeinschaften herein und so blieb den Verlassenen nichts Anderes übrig, als dieses unheilige Bündnis einzugehen. Ungern gab er es zu, aber Sagosh musste feststellen, dass der Orden erstaunlich viel Selbstdisziplin gegenüber der Provokationen des Klerus zeigte. Dennoch profitieren auch sie von diesem Bündnis und so handelten sie vielleicht auch schlicht in Vorsicht.
Letztendlich konnte in einen spannenden letzten Kampf das Artefakt, augenscheinlich eine schlichte, goldene Schale, in Besitz genommen werden. Doch gerade, als ein Portalzauber die Verlassene fortbringen sollte, griff offenbar der Orden ein, das Artefakt zerbrach und es konnte nur eine Hälfte der Scheibe ergattert werden. Sollte der Orden des Silberschilds den Tempel überlebt haben, waren sie mutmaßlich im Besitz der anderen Hälfte und damit ein weiteres Treffen beider Parteien unvermeidbar…

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[Die nun geschilderten Vorgänge finden knapp vor dem Zeitsprung statt]

  1. Der Maskenball
    Kapitel I
    Eintanzen

Ungewohnt erschien der Anblick, der sich Jarad und Ellerey auf der anderen Flussseite bot. Grüne, satte Wiesen, starke, große Bäume, untermalt von Insekten- und fernen Tiergeräuschen. Ganz anders, als die beiden es vom stillen Lordaeron gewohnt sind.

Diesen hier,“ mahnte Jarad „hältst du dir über den Kopf und zerbrichst ihn. DIESEN hier, trägst du bei dir, er hebt die Maskerade wieder auf.“ Ellerey nickte kurz. Angestoßen wurde nicht, und die beiden Verlassenen zerbrachen den Kristall über ihren Schädeln. Die herauslaufende Flüssigkeit lief über das tote Fleisch, und zurück blieben…

zwei kerngesunde Menschen! Bekleidet mit feinstem Zwirn, schicken Hüten, und einem vollen Bart machten sich die beiden weiter auf den Weg. Als Reliktjäger wollten sie auftreten, damit die unzähligen Ringe und Amulette die sich bei sich trugen, den magischen Schimmer ihrer Verkleidung trüben würden, und ein Schutz vor Magie-, und insbesondere Lichtbegabten, gegeben ist.

„Was für ein famoser Anblick, alter Knabe!“, kommentierte Ellerey den Anblick der Stadttore, überschwänglich und ungewöhnlich hochgestochen.

„Das Licht sei mit Euch!“, grüßte Jarad die Stadtwache.

In just diesen Moment, hätte man meinen können, dass die Anspannung der Beiden zu sichtbaren Blitzen geführt hätte. Hält die Verkleidung? Ist sie zu offensichtlich? Ist Sturmwind nicht der Ort für bescheidene und bodenständige Handwerker und Bürger, und kein Ort für ausgefallene Relikthändler? Würden die Lichtgläubigen Ritter den Tod, der der den beiden anhaftete wahrnehmen?

„Das Licht sei auch mit Euch!“, erwiderte die Stadtwache, und ließ die beiden Relikthändler unbehelligt in die Stadt.
Und der Maskenball beginnt….

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Exekutor Maladan wusste, dass es sehr gefährlich war, ausgerechnet zwei seiner besten Leute in die Hauptstadt der Allianz zu schicken, aber andere Möglichkeiten gab es nicht. Die Mission, einen fremden Orden der blauen Seite zu infiltrieren, war für einfache Rekruten oder Adepten schlicht zu schwierig. Lange hatte er mit sich gehadert. Wäre der Preis es wert? Letztendlich entschied er sich dafür und sie bereiteten alles so gut es geht vor. Die Verkleidung der Verlassenen sollte so viel verschleiern wie möglich. Neben chirurgischen Eingriffen der Apotheker sollten zusätzliche magische Relikte von dem, was hinter der nun menschlichen Fassade lag, ablenken. Alle wussten, dass begabte Lichtwirker oder andere Magier die beiden Verlassenen sofort entdecken konnten, also musste die “Verkleidung” möglichst Perfektion erreichen. Als alle mit dem Ergebnis zufrieden waren, schickte er die beiden Männer aus der Kampfsektion los. Sie würden das meistern und schon bald mit guten Ergebnissen zurückkommen. Anders könnte es doch gar nicht sein. Sagosh Maladan traf doch niemals schlechte Entscheidungen, oder?

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Kapitel II
Mitternachtseinlage

Es waren nun schon einige Tage vergangen, seit das ulkige Duo in Sturmwind ankam, und bislang gab es keine Probleme, im Gegenteil.
„Ich habe gestern die Mitglieder des Silberschilds ausmachen können“, flüsterte der sonst so wortkarge Sektionsleister Jarad „ich weiß wo ihr üblicher Aufenthaltsort ist, UND, ich habe ein Treffen vereinbart.“
Ellerey bemühte sich weiterhin emotionslos, wenngleich mit einem unsagbar dämlichen Grinser, den er die meiste Zeit in Sturmwind aufgesetzt hatte, weiter in die Kanäle zu blicken und zu lauschen.
„Wir treffen sie heute Abend in ihrem Turm, außerhalb der Stadt. Pilger die zum Licht finden wollen, nach jahrelangen Reisen als Reliktjäger.“ Ellerey konnte nicht antworten, sprach Jarad doch sofort weiter:“Der Greif ist bereits bestellt, machen wir uns auf den Weg.“
Eine angenehm kurze Reise war es, in die Wälder von Elwynn, auf den Schwingen des Greifs, und ein fast noch kürzerer Fußmarsch, bis man den Turm sah.

Majestätisch ragte er durch die Baumwipfel – ein Meisterstück der Sturmwinder Steinmetze. Während in Bodennähe keine Fenster zu erkennen waren, befand sich immer mehr Fenster, je weiter man nach oben blickte, in den Gemäuern. „Wir brauchen einen Notfallplan.“, mahnte Jarad. Nach einer kurzen Diskussion über die dümmlichen Ideen Ellereys war eine Lösung gefunden. „Ein vergessener Termin mit einem Händler, so soll es sein.“

Und so traten die beiden an das massive Holztor heran, nach kurzem Klopfen öffnete eine elfengleiche Gestalt und begrüßte die beiden höflich. „Einen wunderschönen Abend darf ich wünschen, gnädige Frau!“, wurde überschwänglich durch den Jäger gegrüßt. „Guten Abend, mein Name ist Jarad, wir haben heute ein Treffen vereinbart.“ Die Elfe wusste offenbar, wer Jarad war, und bat die beiden einzutreten. (Bearbeitet)

Der Turm war von innen genauso imposant wie von außen. Wandleuchten zierten den unteren Stock, an beiden Seiten befand sich ein Stiegenaufgang in die oberen Stockwerke. Unter dem linken Stiegenaufgang war eine Tür zu sehen, welche wohl in den Keller ging. Daneben befand sich ein Regal mit allerhand Fläschchen und Phiolen. In der Mitte des Raumes war ein großer Holztisch mit einem verzierten Kerzenleuchter, welcher auch den letzten Winkel des Turms ausleuchtete. Neben der Elfe waren vier weitere Personen anwesend, eine junge Erntehexerin, ein Knappe, zumindest dem Anschein nach, und die beiden Konzile des Ordens des Silberschildes, Dorothee Lightblessing und Eadric, der Oberste Paladin des Ordens. Einige Worte wurden gewechselt, hauptsächlich Oberflächliches, ehe der Paladin das Gespräch an sich nahm und die beiden Kumpanen über ihre Ziele und Vergangenheit ausfragte.

Während die beiden munter antworteten, bewegte sich die Priesterin, Dorothee, durch den Raum, tuschelte und mauschelte mit den Anwesenden, hinter dem Rücken der Relikthändler, und kam schließlich zurück, mit einem Tablet voll Bechern.

„Wo ist denn unsere Gastfreundschaft, darf ich Euch etwas Wasser anbieten?“

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Der Klerus ist keine sonderlich große Gemeinschaft. Zwei Mitglieder in Sturmwind, machten weitere „Herausforderungen“ schwierig, aber nicht unmöglich. So blieb auch der Rest nicht untätig und Sagosh machte sich zusammen mit Milya auf, eine alte nekrotische Hochschule in den Pestländern zu besuchen. Dort erhofften sie sich weitere Bücher, um über gewisse Artefakte zu recherchieren. Die Suche war nicht ungefährlich, daher war Sagosh sehr angetan, als zufällig ein weiterer Verlassener hinzukam und Unterstützung zusagte, als er gefragt wurde. Der Exekutor war nicht abergläubisch. Außerdem blendete ihn diese glückliche Zufallsbegegnung vor der Erkenntnis, dass es bereits ein Zeichen hätte sein können. Möglicherweise war dies kein Zugewinn für die untote Gemeinschaft, sondern leider ein bitterer Ersatz…

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Kapitel III
Demaskierung

„Herzlichen Dank, gnädige Frau“, gab Ellerey, gewohnt nasal, zur Antwort, als er nach dem Becher griff. Jarad bedankte sich ebenfalls, anders als Ellerey, stellte er den Becher jedoch unmittelbar auf den Tisch vor ihm.
„Wir sollten anstoßen“, betonte der Paladin. Ellerey setzte gerade an den Becher zu heben, als Jarad nach seinem Arm griff. „Ellerey, alter Knabe, gib doch zuerst die Geschichte wie du zu deinem außerordentlichen Hut gekommen bist, zum besten!“

Der geübte Pirscher Jarad hatte wohl eine Vorahnung, der naive Jäger augenscheinlich nicht.

Der Arm sank nach unten, der Becher wurde auf den Tisch abgestellt, und in einer tollpatschigen Manier begann Ellerey zu erzählen. „Der Hut, dieser ach so schicke Hut, eine köstliche Geschichte!“, lachte er in den Raum. „Meine Herren, ich bestehe darauf, wir sollten Anstoßen, Eure Geschichte könnt Ihr noch danach zum Besten geben.“, meinte der Paladin stur.

Plötzlich war es still im Raum.
Die warme, willkommene Stimmung wurde abgelöst durch ein ungewöhnlich beklemmendes Gefühl. „Dann sollten wir Anstoßen.“, meinte Jarad knapp, in gewohnter, monotoner Stimme.
„Nun, denn, Wohl bekomms!“, kommentierte Ellerey überschwänglich die Situation.

Während Jarad am Becher nippte, das Wasser kaum den Rachen berührte, nahm Ellerey einen ausgedehnten, tiefen Schluck. Warum er das tat, ist wohl niemanden verständlich, als würde jede seiner Entscheidungen durch die Würfel entschieden, und die Würfel schienen ihm nicht gut gesinnt.

Wie brennendes Gift lief die Flüssigkeit den Rachen hinunter, ein Gefühl als würde das Innerste des Schützen verbrennen, mit Salzwasser gelöscht und in Eiter gelegt. Unausweichlich begann der Schütze zu husten, ein Hustenanfall, welcher der Geräuschlage nach zum Verlust seiner Lungenflügel führen würde. Wasser war es nicht was sie tranken, vielmehr Weihwasser, vom Licht geküsst.

Während die Augen auf den sich fast erbrechenden Ellerey gerichtet waren, nutzte Dorothee die Gunst der Stunde, täuschte ein Stolpern vor, und schüttete den Inhalt ihres Bechers in die Richtung Jarads – für den geschickten Verlassenen war es aber ein Leichtes, dem Wasser auszuweichen.
„Na alter Junge, geht’s wieder.“, relativierte er, ohne dem Stolpern Dorothee´s Beachtung zu schenken, den Hustenanfall des Schützen.
„Ich“, hustete er, „habe mich wohl verschluckt.

„Genug!“, befahl der Paladin und zog seine Klinge, gerichtet auf Ellereys Brust.
„Legt Eure Waffen ab und ergebt Euch!“

Was war geschehen? War es das Verhalten? Das Gesagte? Unzählbar viele Amulette und Ringe hatten sie bei sich, allesamt hätten die magische Maskerade verbergen sollen. Hatten sie den Orden unterschätzt? Waren die Lichtgläubigen derart geschult den Tod auch unter etlichen Relikten auszumachen? Fragen über Fragen, und doch würde ihnen die Antwort nicht helfen.

„Aber, aber“, mahnte Jarad zur Vernunft, „Was ist denn der Anlass für ein solchen Verhalten?“
„Legt Eure Waffen nieder!“ – der Paladin war vieles, aber nicht mehr in der Laune zu diskutieren, oder gar zu verhandeln. Mit einer geschickten Bewegung tauschte Jarad mit dem noch immer hüstelnden Ellerey die Position, das Schwert war nun auf ihn gerichtet, und da stand er, fast schon schützend vor dem Jäger.
Während Jarad weiter versuchte den Paladin zu Vernunft zu treiben, Dorothee ihren Blick immer weiter verfinsterte, erkannte Ellerey die Situation als das was es war – ausweglos, zumindest für ihn.
Mit einem Satz stürzte er nach vorne, stieß Dorothee zur Seite, schaffte so einen Durchgang zwischen Jarad und dem Ausgang.
„Lauf!“, brüllte der Schütze - und Jarad tat es. Begleitet von einer Rauchwolke, ausgelöst durch den Ring an seinem Fingern, nutzte er die Chance und lief in die Finsternis des Waldes.

„Die Schatten wachen über Euch!“, rief er Ellerey zu, ehe er eins wurde mit der Dunkelheit der Nacht.
Dorothee war vom Stoß wenig begeistert, und noch weniger von Jarads Flucht. Ihre Wut wurde durch einen Faustschlag in Ellereys Gesicht entladen, welcher ob der Härte, geschwächt vom Weihwasser, in die Knie ging. Der tobende Paladin stand rechts von ihm, das Schwert auf ihn gerichtete, die Priesterin links von ihm, kochend vor Wut. Und Ellerey kniete vor ihnen.
„Ich bin bereit für mein Schicksal“, hauchte der Verlassene in der Gestalt eines Menschen, und senkte das Haupt.
In Ketten gelegt wurde Ellerey in den Keller des Turms verbracht.

Es war offensichtlich, dass es sich um kein der Krone bekanntes Gefängnis handelte, und es war auch offensichtlich, dass es hier wohl zu einer besonderen „Behandlung“ kommen werde…

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Nelthazan. Ein Name auf einer Lederkarte der Zentauren, die das Pech hatten, dem Dunklen Klerus und dem Zwielicht der Morgenröte über den Weg zu laufen. Die Ähnlichkeit dieses Namens mit Neltharion war Anlass genug, diesen Ort einmal aus der Nähe zu betrachten. Zumal eine Kulisse von eingefallenen Türmen und Ruinen sowieso auf Schätze und Artefakte hoffen ließ. Und so machten sich eine Gruppe Verlassener (und eine Goblinhexe) auf den Weg zu diesen Ruinen.

Der Weg verlief bis auf ein paar nasse Füße und eine kleine Kletterpartie ereignislos. Bedauerlicherweise war die Drachenschuppenexpedition aber schon da. So musste sich unsere dunkle Truppe wohl oder übel als arbeitssuchende Ausgräber ausgeben. Zwar sahen sie überhaupt nicht danach aus, doch die Expeditionsleitung sah in ihnen wohl einen Haufen Dummköpfe, die ein ganz anderes Problem lösen konnte: Die eigentlichen Ruinen von Nelthazan war von den Splitterflammen überrannt, die dort ebenso auf der Suche nach einem Artefakt waren.

Nachdem sich unsere Gruppe bei einem mies gelaunten Shal’dorei (der sehr an einen alten Freund erinnerte) ein paar magische Werkzeuge geliehen hatten, ging es ans Kämpfen und Suchen. Die Arbeiter der Tarasek waren schwach, aber die Drakoniden war auch für die kampferprobte Truppe des Klerus und die mächtige Dunkelmagie des Zwielichts eine Herausforderung. Zumal es sich zunächst einmal überhaupt nicht lohnte. Auf der untersten Ebene war außer ein paar zerbrochenen Steinen, Pfeilspitzen und einer Rune nichts zu finden.

Die mittlere Ebene war interessanter. Einige Offiziere der Splitterflammen boten einen würdigen Kampf und hinterließen eine Karte und eine Rekrutierungsliste. Imposanter war allerdings ein Feld aus möglicherweise manipulierten Dracheneiern. So langsam verdichtete sich auch das Bild, warum die Splitterflammen überhaupt hier waren: Sie waren auf der Suche nach einem Artefakt und dabei mehr und mehr in den Wahnsinn getrieben worden. Auch unsere Gruppe spürte hin und wieder ein Flüstern – mehr als das normale Flüstern, was vom Anführer des Zwielichts ausging.

Ganz oben hinter der letzten Treppe fand sich die Ursache dafür: Ein schwarzer Stein, mit seltsamen Runen graviert, mit einer schwarzen, pulsierenden Aura. Ein Artefakt von der Art, bei denen selbst erfahrene Magier vorsichtig sind. Doch dieser Preis war zu verlockend und so nahm das Zwielicht ihn schließlich an sich… und alarmierte damit den Wächter des Steins. Ein gigantischer Protodrache flog auf die Plattform und ein erbitterter Kampf um Unleben und Tod entbrannte. Der Kommandant wurde dabei von der Plattform gefegt – ein Sturz, der einen Lebenden sicher eine Reise in die Schattenlande eingebracht hätte. Dem Rest der Truppe gelang es knapp, den Drachen zu besiegen, wobei auch die ächtigen Streiter des Zwielichts ordentlich einstecken mussten.

Der dunkle Stein war geborgen. Ein provisorisches Lager wurde errichtet, bevor es daran ging, neue Pläne zu schmieden und weitere Schätze zu finden. Die Dracheninseln boten viele Möglichkeiten dazu.

(Kleiner Repost)

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Schädliche Friedenszeiten
Einige Tage, fast Wochen war der Dunkle Klerus nun auf den Dracheninseln unterwegs. Sie wanderten durch die Gebiete und es gab wahrlich viel zu entdecken. Grundsätzlich war die Begeisterung in der Truppe hoch. Selbst wenn sie in unerwartete Gefahren gerieten, löste das Ergebnis der Erkundung, das Entdecken von Artefakten oder das Erlernen neuer Fertig- und Fähigkeiten stets Euphorie aus.
Sagosh Maladan schien Schwierigkeiten mit dieser Art der Freude zu haben. Seit sie auf den Inseln waren, wirkte sein Blick müde und gelangweilt. Die meiste Zeit hatte er die leeren Augen nur halb geöffnet und der Anblick neuer Landschaften und Architektur entlockt ihm niemals ein Lächeln. Im Grunde ging es dem Exekutor schlecht. Dafür gab es auf den ersten Blick keinen Grund. Mit dem Klerus hatte er loyale Leute unter sich versammeln können. Sie befolgten seine Befehle blind und waren äußerst effizient in der Umsetzung. Das war es also nicht. Sagosh haderte mit dem Zweck dieser Reise. Es ging um Erkenntnis und Erkundung, aber er erkannte keinen Mehrwert. Es hatte für ihn keinen Zweck. So mühte er sich zwar ab, dem Klerus stets ein Ziel zu setzen, aber er merkte zunehmend, dass ihm ein eigenes Ziel fehlte.
Die Jahre unter der Bansheekönigin hatten ihn geformt. Egal, wohin die Reisen gingen, unter dem Banner der dunklen Fürstin waren die Befehle stets klar. Es gab immer einen Zweck. Sagosh stand selten hinter den Zielen der Horde, doch hatten die Verlassenen in all den Jahren des Konfliktes stets Aufgaben. Ob sie nun defensiver oder offensiver Natur waren, spielte dabei keine Rolle. Doch schienen die Jahre der Konflikte vorbei. Natürlich entdeckten sie auf den Dracheninseln diese drachenartigen Wesen, die stets von der Verteidigung ihrer Insel sprachen, doch was hatte dies mit ihm zu tun? Horde und Allianz waren gemeinsam, in unterschiedlichen Gruppierungen, auf die Inseln gekommen und selbst die Kleriker, als Verlassene, schienen mittlerweile eine hohe Toleranz zu genießen. Wenig Ablehnung, kaum Ekel begegneten ihnen. Das war doch verrückt.
Tod allen Lebenden - Jahre, nein, gar Jahrzehnte hallten diese Worte nun durch sein Hirn und sie verstummten nicht. Aber welche Lebenden waren dann überhaupt noch eine Gefahr? War diese Frage überhaupt wichtig?
Verlassene brauchen für ihre Existenz einen Zweck und mit jedem Tag verstrich die Möglichkeit, dass Exekutor Maladan weiter darauf verzichten würde, Konflikte zu schüren. Für einen Zweck. Für die Verlassenen!

OOC: Ich suche eine kleine Gemeinschaft oder Gruppierung von Rplern, die Lust hätte, einen kleinen Konflikt auf den Dracheninseln auszuspielen. Natürlich OOC gut abgestimmt unter den Spielleitungen und im OOC-Einvernehmen. Würde mich sehr freuen, falls es jemanden gibt, der etwas Ähnliches sucht. Freue mich über eine Kontaktaufnahme.
Cheers
Sagosh

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Wir beißen nur IC :smiley:

Die Schatten wachen.

Kommandant in Not
Nur ein Teil des Klerus fand sich nach den Ereignissen rund um Ellerey in der Höhle wieder. Der Schütze wirkte verändert und etwas ruhiger, aber für eine genaue Prüfung blieb keine Zeit. Die Kleriker wurden von einem Verlassenen in grauer Rüstung erwartet. Er näherte sich langsam und war ungewöhnlich höflich. Dies erzeugte bei einigen Klerikern Skepsis, die sich auch nicht bei allen zerstreuen ließ.
Der Mann stellte sich als Terlan Laront vor und gab an, ein ehemaliger Freund von Sagosh zu sein. Maria Brink konnte dies durch ihre Gedankensicht überprüfen und vorerst bestätigen. Laront wollte die Hilfe der Kleriker, denn offenbar befand sich Sagosh Maladan weiterhin im Lager Antonidas. Er lag im Sterben und Laront wusste nicht sicher, wie ihm geholfen werden konnte. Er wusste nur eines: Die Gefahr ging vom Prediger Sheraz Caskodar aus.
Jarad, Ellerey und Maria reisten zusammen mit Terlan zu Sagosh und konnten sich davon überzeugen, dass es sich wirklich um Maladan in sehr kritischem Zustand handelte. Alle waren sich mehr oder weniger einig, dass sie ihn in die Heimat bringen sollten. Terlan hatte Ideen, wer dort helfen könnte, wurde bisher aber nicht allzu ernst genommen. Erst einmal brauchten sie Milya, um zu prüfen, ob ein Portal möglich wäre. Ansonsten müsste der Weg zum Zeppelin angetreten werden.
Außerdem wusste niemand, wo der Prediger gerade war.

OOC: Wir verlassen für unseren aktuellen, neuen Plot erstmal die Dracheninseln. Gerade für Verlassene-Rpler, die ihre Chars noch nicht auf „Dracheninsel Tauglichkeit“ gelevelt haben, eine sehr gute Gelegenheit uns kennenzulernen und einzusteigen. Natürlich sind alle Verlassenen stets willkommen :slight_smile:
Bis Bald.

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Oha da hatte ich fast vergessen, dass das Aldor Forum existiert :open_mouth:

Die Schatten wachen!

Zurück in die Heimat
Milya Ebenholz wurde gefunden und damit ein Portal möglich. Derweil war Terlan nicht mehr da, doch eine Nachricht blieb zurück. Das schuf offenbar kein Vertrauen, doch der Klerus verlor keine Zeit. Hoffentlich bekam Sagosh mit, wie Milya eindeutige und klare Befehle verteilte, um das Portal möglich zu machen. Allein der Stolz hätte ihn wecken müssen. In Tirisfal angekommen, machte sich Ernüchterung breit. Der Klerus fand keinen Verlassenen in grauer Rüstung vor. Sie bewegten sich Richtung Silberwald und wurden von Terlan eingeholt. Jener erhielt leider nicht, wie angekündigt, eine Audienz beim trostlosen Rat. Zusätzlich teilte Terlan mit, dass der dunkle Klerus, der so viel zu geben bereit war für die Verlassenen, kaum bekannt war, bei der neuen Führung der Verlassenen. Ein Vorlassen zur Obrigkeit? Keine Chance. Laront hatte einige “Aufgaben” unterschiedlicher Dorfbewohner dabei und schlug dem Klerus vor, sich um die Anliegen der untoten Bürger und Bürgerinnen zu kümmern. Auch wenn dadurch Zeit verloren ging, schien dies eine Möglichkeit, die Reputation zu erhöhen. Die Kleriker sahen sich selten so von jemandem beleidigt oder vielleicht gar bloßgestellt? Jedenfalls schaffte es Terlan kaum, Vertrauen in seine Person zu erzeugen. Auch die vermeintlich fremde Apothekerin, die durch den Silberwald auf der öffentlichen Straße an der Gruppe vorbeiziehen wollte, schien eventuell zu Terlan gehören zu können. Ihre Hilfe erwies sich jedoch als sehr nützlich. Sie versorgte die körperlichen Wunden des Kommandanten und durfte, so sie wollte, den Klerus weiter begleiten. Terlan wurde vorerst geduldet. Von einigen Klerikern nur unter starkem Zähneknirschen.

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„Maladan.“
Sie ließ den Namen wirken. Erinnerungen regten sich. War es ihre alte…Bekanntschaft, die sie hatte erwachen lassen? Sie hatte beinahe den Eindruck. Zärtlich strich sie über ihre Klingen - und machte sich auf den Weg.

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Es hat begonnen
Milya Ebenholz sass mit überkreuzten Beinen neben dem notdürftigen, alten Bett, in welches der bewusstlose Kommandant gelegt wurde. Der Dunkle Klerus hatte Lohenscheit als Basis erreicht und unterwegs sogar noch Unterstützung gefunden. Sie erteilten der untoten Chirurgin das Angebot, die Gruppe zu begleiten. Schwester Gustels Näharbeit an Maladans offenen Wunden zeugte jedenfalls von einer geübten Hand. Milya betrachtete gedankenverloren den Oberkörper des Exekutors, welcher von einem alten Leinenhemd verdeckt war, das sie ihm bei der Ankunft überstreifte.
In der Hand hielt die Magierin einen seltsamen Klumpen… Seine Aura war stark magisch. Schattenhaft… Tief verborgen sogar Nekrotisch. Dieser Schattenstein war eine Art “Geschenk”, ein Gebilde, um Vertrauen hervorzubringen. Es soll den Kommandanten stärken und stabilisieren. Milya wiegelte den ominösen Stein in ihrer Hand und bekam dadurch immer wieder kurze Erinnerungsfetzen gesichtet – von “Schatten”, einer Gestalt, die just nun auftauchte und ebenfalls eine Vergangenheit mit Maladan teilt. Der Magierin entkam ein ablehnendes Geräusch aus der Kehle, aber aktuell war sie um jegliche Möglichkeiten beinahe “froh”. Sie fühlte sich verloren.
Milya rieb über das goldene Medaillon um Maladans Hals. Eine Kette mit tiefer Bedeutung für den Kommandanten. Sie hatte das Schmuckstück wieder an ihren Besitzer übergeben und gründlich verzaubert. Ein magischer Schutz, welcher vor bösen Überraschungen schützen sollte. Die Vorsitzende horchte kurz in die Nacht hinein. Die Mitglieder des Klerus gingen ihrem Dienst nach oder suchten für den Moment etwas Abstand. Am Abend zuvor wurde der Dunkle Klerus aufgesucht – vom Prediger Caskodar, welcher ein unlauteres Angebot unterbreitete. Seine pure Arroganz der Überlegenheit trieb der Verlassenen wieder das brennende Gefühl von Hass in den Leib. Er war schuld! …nein, wir alle tragen Schuld. Wir waren unachtsam und büssen nun dafür.
Milya will nach der Hand von Sagosh greifen, doch zögerte, als hätte sie die Befürchtung, etwas zu zerbrechen. Ihr fehlt seine Führung. Ihr fehlt seine Unterweisung. Ihr fehlt seine Zurechtweisung. Doch mit diesen Gedanken, drängte sich etwas zusätzlich in ihren Verstand. Sagosh hatte sie so lange darauf vorbereitet, doch die Zweifel sitzen immer noch tief. Vor allem in dieser Situation. Sie muss bei der nächsten Gelegenheit Vorsitz Jarad Drughn aufsuchen. Milya wusste, dass er das Gebiet sicherte und die Neuen im Auge behielt. Somit gab sie der Unsicherheit nach und legte den Schattenstein auf Sagoshs Oberkörper ab, um die magische Schattenkraft zu kanalisieren. Es funktionierte – der Exekutor begann auf seine Umgebung, noch immer stark eingeschränkt, zu reagieren.
Bis zum Morgen harrte Ebenholz an ihrem Platz und lies niemanden Unbefugten in das Gasthaus hinein. Wir müssen uns wappnen.

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Die erste Spur
Terlan hatte Briefe zum Grabmal, nach Brill, nach Tarrens Mühle und nach Todesend geschickt und nach Informationen zur alten Garde von Sagosh und Sheraz gefragt. Die Garde war vor etlichen Jahren berühmt bei den Verlassenen und Terlan wusste, dass vieles in Unterstadt und anderen Städten archiviert war. Er erhielt schließlich eine Antwort von einer Apothekerin, die zum Grabmal einlud. Dr. Penelope Schwarz, ihre “Schönheit” bezeugte den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit, verlangte derart banale Aufgaben vom Klerus für ihre Information, dass Terlan direkt ahnte, dass dies erneut Skepsis hervorrufen würde. Aber es sollte eine Gelegenheit sein, um als dunkler Klerus nicht nur die unheilige Lehre der Schatten zu verbreiten, sondern mit echter, untoter Hand anzupacken und zu helfen. Zuerst musste eine alte Gruft gesäubert und aufgeräumt werden und schließlich ein vermisster, einfältiger Kutscher zurück zu seiner Herrin gebracht werden. Die Aufgaben waren wirklich sehr einfach, dennoch gelang es manchen Kleriker, kreative Lösungsstrategien anzuwenden. Letztendlich erzielte die Gruppe Erfolg und erhielt einen losen Zettel.

Der Zettel war die Seite eines sehr alten Berichts, aus den Archiven des Oberkommandos von Unterstadt. Er beschrieb, dass die Garde damals von Prediger Caskodar bei der Schlacht um Menethil geheilt wurde. Als einer von vielen Schlachtfeldheilern, wurde Caskodar ausgezeichnet. Seine Leistung gelang ihm jedoch nur mit einer besonderen Laterne. Jene Laterne wurde laut dem vorliegenden Berichtszettel jedoch vermisst und wird bis heute in den Ruinen vom Hafen von Menethil vermutet. Vielleicht war dies eine Möglichkeit den Prediger zu schwächen?

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