Von Frau zur Fruchtschale!

Sag sowas nicht, wenn die wirklich richtig loslegen, kannst du das halbe WoW streichen :confused:

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Sie wurden ja nicht nur umbenannt, sondern die Lore um die Beiden wurde auch vollkommen umgeschrieben und das finde ich absolut zum Brechen, dass nicht mal Story unberührt bleibt. Es zeigt, dass Blizzard auch keinerlei Gespür dafür hat, was Fiktion ist und was Reallife und das ist ein erschreckender Hinweis darauf, dass auch andere weibliche Charaktere, die zu Opfern von irgendetwas wurden, aus der Story bald herausgeschrieben werden.
Die Zwillingskonkubinen waren die zwei größten Trophäen des Donnerkönigs, die er für seine Zwecke eingesetzt hat und auf die er wohl deshalb so stolz war, weil es die einzigen weiblichen Mogu waren. Ein Bösewicht macht verwerfliche Sachen, Story halt.
Jetzt sind die beiden aber wieder die klassischen #GirlBoss-Verschnitte, die man uns auch in Hollywood aufdrücken möchte, denn es kann ja nicht angehen, dass Frauen in Storys Opfer von herrschsüchtigen Tyrannen werden. Jetzt sind es eben zwei göttliche Wesen, die die feinsten Champions des Donnerkönigs sind. Jetzt gehören die beiden zur klassischen langweiligen Bösewichtriege und verteidigen als Bodyguards eisern seine Herrschaft. Lame.

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Ich verstehe halt nicht, warum fiktionale Rassen denselben „moralischen“ Grundsätzen folgen müssen wie wir.

Ich mein, würde Blizzard jetzt eine Amazonen-Rasse einführen, deren Gesellschaft Männer unterjochen würde und als Sklaven / Diener darstellen würde… who cares? Es ist Fiktion, und nur weil wir etwas so und so sehen, heißt das doch nicht, dass jeder genauso denken muss.

Divers bedeutet halt auch, dass es auch andere Moralvorstellungen geben kann, in anderen Welten, bei anderen Rassen. Auch wenn uns das nicht zwingend gefällt.

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Und selbst in unserer Gesellschaft gibt es solche Missstände noch und wird es auch immer geben. Diese Geschichten sind echt, präsent und sollen auch erzählt werden. Wenn man all die hässlichen Dinge aus dem Spiel herausstreicht, bleibt nur noch ein einseitiges Utopia. Ich meine… ist in einer Fantasywelt auch möglich, aber in einer kriegsgebeutelten, konfliktgeladenen Welt eher unauthentisch.

im kriegs gibts ja eigentlich sowieso keine regeln - rauben, plündern, brandschatzen, vergewohltätigen.

verständlich, dass man das in einem spiel ab 12 nich alles einbauen kann.

aber alles mit rosa watte auskleiden wollen, damit auch wirklich die kleinste ecke abgerundet und somit kindersicher wird, kann doch wohl auch nich mehr angehen.

bin eigentlich schon groß, kann einen hauch realität verkraften.

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Die Ork Internierungslager sind doch kein Problem.
Genau wie das sinnlose Tiere ausrotten für Nesingwary und solche Dinge.
Gewalt ist kein Ding, egal gegen wen, Hauptsache niemand asumed das gender der Opfer und pronounced sie ihren Wünschen entsprechend.

Ansonsten kann die Liste schon hinkommen.

Blizzard betreibt Symbolpolitik in einer Spieleversion, die nur von einem kleinen Teil der Community bespielt wird.

Oh entschuldigung… hätte ich eher Cubicle Crawls statt Po begrapschen schreiben sollen? :wink:

Dazu müsste man ja erst einmal in der Lage sein Fiktion von Realität zu unterscheiden bzw. Kunstobjekt von Künstler zu trennen. Leider gibt es halt immer wieder Leute die genau diese Trennung zwischen Fiktion und Realität scheinbar nicht mehr vornehmen können und die kommen dann auf solche Ideen. Doch unterm Strich ist das kaum eine andere Logik als jene, nach der Egoshooter angeblich zu Amokläufen beitragen sollen.

Es ist halt wie es ist: Was einmal als guter Gedanke begonnen hatte um auf echte, diskriminierende Probleme in unserer Gesellschaft hinzuweisen wird inzwischen von einer immer lauter schreienden Minderheit mehr und mehr als Spielball missbraucht, um das eigene wirre Weltbild zu einer stumpfsinnigen Ideologie auszubauen. Und dabei bleiben dann halt die wirklichen Baustellen in diesem Systems unberührt oder werden gar durch diesen blinden Aktionismus komplett untergraben.

Naja… Blizzard wird es sicherlich freuen, wenn das jetzt wieder ein paar Aktivisten und Aktivistinnen aufjubeln lässt. Ein paar Namen, Orte und Monster/Charbiografien zu ändern ist nämlich auch bedeutend billiger und einfacher, als Löhne zu verbessern, für ein angenehmes Betriebsklima unter den Mitarbeiter-/innen zu sorgen, oder Leuten den Ars… gehörig aufzureißen/zu feuern, welche die Meinung vertreten den Selbigen bei ihren Kollegen und Kolleginnen auch mal anpacken zu dürfen. Das alles würde ja nicht nur Zeit, sondern auch eine ganze Stange Geld kosten, aber sowas ist im Neoliberalismus natürlich immer blöd.

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Du missverstehst - ich rate meinen Geschlechtsgenossen häufig, doch mal zur Abwechslung mit dem Kopf zu denken.
Aber du verallgemeinerst, das ist nicht besser als „du weißt doch, dass Frauen nicht einparken können/nichts von Fußball verstehen/technisch unbegabt sind“. Plakative Aussagen sind nicht besser, nur weil sie sich auf das männliche Geschlecht beziehen.

Nein, so einfach ist das dann auch nicht. Nicht alles wird in Ordnung, nur weil man groß „Fiktion“ darüber schreibt. Und es ist natürlich auch klar das Leute jetzt dieses Thema auch nutzen um sich in den selben unlustigen und abgedroschenen Wortwitzen zu ergehen wie „Wortzwitz*innen“. Bei Leuten die sich aber wirklich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen möchten löst auch dies mittlerweile nur noch ein ermüdendes Augenrollen aus, weil es quasi für die andere Seite des Extrems steht, also quasi die Verneinung der Problematik an sich.

Dieses Thema ist dabei insbesondere problematisch, weil hier ein doch recht intellektuelles Thema mit den oft relativ simplen Lebensrealitäten mancher zusammentrifft. Die empfinden das dann i.d.R. als einen Angriff auf „ihre“ Lebensweise wenn man z.B. nur Worte wie „Gender“ oder auch „Feminismus“ in den Mund nimmt. Da schrillen dann quasi bereits alle Alarmglocken und die Debatte ist verloren.

Aber wie bereits gesagt: Auch das ist für mich nur die andere Seite des Extrems. Was Blizzard tut wäre wieder die andere Seite, dazu äußerte ich mich ja recht früh hier im Thread. Aber letztlich muss man anerkennen, dass es einen erheblichen Anteil Menschen gibt, die überhaupt nicht vernünftig zugänglich für die Thematik sind, weil sofort die Bunker bezogen werden.

Und d.h. auch nicht, nur weil z.B. das Entfernen der Bilder jetzt wirklich eher unverhältnismäßig ist, dass es keine sinnvollen Änderungen von Namen oder Aussehen oder auch Storys geben kann. Aber das ist eben der Punkt: Verhältnismäßigkeit. Sinnvolle Abwägung. Analysierende Prüfung. Das lässt Blizzard aber leider für mich komplett vermissen. Das ist Methode „wild um sich schlagen und hoffen es nützt was“.

Nun zu den Thron des Donners Bossen. Ich persönlich habe dies immer als eine witzhafte Andeutung daran empfunden das Blizzard gerne mal weibliche Modelle weglässt. Das hatte man lange Zeit bei den Worgen, bei den Ogern auch und eben auch bei den Mogu. Sicher gibt es auch noch weitere Beispiele.

Letztlich war die „Story“ um diese Bosse aber schon immer sicherlich keine Glanzleistung der Gameliteratur. Und für mich wirkt dieser Fall zumindest nachvollziehbarer als die Bilder.

Aber wenn man wirklich ehrlich ist, dann ist es eig. so das es einfach immer schon einfach nur eine gigantische Logiklücke war, wieso es keine weiblichen Mogu gibt. Wie halt auch bei den Ogern. Weil man eben auch hier diese Stereotypen hat und Vorstellungen darüber was ein Oger ist.

Ich finde die umgeschriebene Story jetzt auch nicht soweit auseinander. Jetzt sind es halt verheerte Gottheiten. Das ist für mich eher eine Kategorie: „Who cares?“. Aus meiner Sicht ist das halt nur eine Abänderung einer eh schon völligen Bananen-Story.

In meinen Augen sind das keine Aktivisten, sondern Antivisten. Alles entfernen, was nicht ins eigene Weltbild passt.

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In vielen Fällen ist es genau so einfach. Zumindest für mich. Bei den aktuellen Beispielen handelt es sich um eine frei erfundene, nicht-menschliche Spezies. Den Anspruch, den manche Spieler erheben sich mit jeder Spezies identifizieren zu können und ihre moralischen Werte zu teilen ist in einem Fantasyuniversum für mich kompletter Irrsinn. In WoW fällt es doch jetzt schon sehr stark auf, dass sich die einzelnen spielbaren Völker mit Ausnahme der Optik kaum mehr voneinander unterscheiden.

Ich denke da zum Beispiel alleine mal an die Nachtelfen. Zu Zeiten von WC3 waren diese ein eher amazonenhaftes Volk. Die Herren Druiden waren in Friedenszeiten ja mehrheitlich damit beschäftigt in ihren Gräbern zu schlafen, während die Damen entweder als Priesterinnen die Belange rund um Elune regelten oder als Kriegerinnen und Schützen die Verteidigung ihrer Wälder beaufsichtigten und dabei einem gestandenen Krieger anderer Völker in nichts nachstanden. Die Nachtelfen hatten eine eigene Volksidentität, die man verstehen konnte, deren Moralvorstellungen man deswegen aber nicht teilen musste. Und was sind sie heute? Völlig vermenschlicht. Sie reden wie Menschen, sie haben quasi die selben Interessen wie die Menschen und da ihr Baum ja leider abgefackelt wurde teilen sie notgedrungen jetzt sogar die gleichen Wohnungen. Die inneren Strukturen dieses Volkes, sind inzwischen auch aufgeweicht, sodass im Grunde jeder Nachtelf jeder Tätigkeit nachgeht. - Halt wie Menschen. Ok, die Schildwachen sind noch (soweit ich es in Erinnerung habe) alle weiblich, aber in dem heutigen Kontext wirkt selbst das auf mich, als wäre Blizzard hier lediglich zu faul um ein paar männliche Schildwachen einzubauen.

Verstehst du was ich meine? Hier werden moralische Grenzen angelegt, welche in dieser Ausprägung innerhalb eines Fantasyuniversums gar nicht sein müssten. Sowas ist doch aber in einem fiktiven Universum vollkommen langweilig. Dort will man doch mit Wesen zu tun bekommen, die uns möglichst nicht ähneln. Oder zumindest nicht alle. Denn gerade Fantasy zeichnet sich (neben SF) doch dadurch aus, dass mit Hilfe unterschiedlichster Ideen die wildesten Geschichten gesponnen werden können. Das heißt jetzt nicht, dass ich hierbei nun dafür bin sämtliche moralische Grenzen auflösen zu dürfen. Einige sind sicherlich gut und richtig. Aber die Maßstäbe werden hier gerade in eine Richtung korrigiert, die in meinen Augen der Gesamtheit mehr Schaden als Nutzen zufügen.

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Darum ging es bei dem Argument aber nicht. Fiktion zeichnet sich dadurch aus eben auch fiktionale Sachen abzubilden. Das war aber nicht der Punkt. Fiktion ist dennoch kein Freifahrtschein um sich alles erlauben zu können.

Und selbstverständlich bewegt sich auch Fiktion nicht im luftleeren Raum sondern ist immer Teil der Kultur, behandelt ebenso gesellschaftliche Themen und gibt Einblicke in bestimmte Denkweisen oder Wertesysteme.

Und dementsprechend muss sich eben jedes Games oder jeder Film auch die Frage stellen, was man eben vermitteln möchte…und was eben nicht.

Ist das nicht eigentlich genau das, was Künstler immer für sich in Anspruch nehmen? Dass Kunst eben alles darf?

Kunst darf auch bei uns eben nicht alles. Je nachdem was man nun unter „dürfen“ verstehen möchte.

Kunst und Satire dürfen rechtlich tatsächlich nicht alles, das hatten wir vor einer Weile erst in einer Diskussion mit entsprechenden Verweisen.
Aber hier geht es ja nicht um schwere Fälle, die das Grundgesetz bedrohen, sondern um Obstschalen, die eine Frau ersetzen sollen und um einen tyrannischen König, der zwei Frauen, bzw. zwei weibliche seltene Gestalten, erobert hat und als Trophäen hält.
Grundsätzlich würde es mich nicht so sehr stören, wenn Storys in WoW auch ohne Gewalt, Rassismus (wovon auch schon etwas entfernt wurde) und Unterdrückung fortgeführt werden, auch wenn das ein bisschen wie ein Gericht ohne Salz wäre bei einem Kriegsspiel. Was für mich aber gar nicht geht, ist dass Dinge nachträglich nach 10 Jahren umgeschrieben werden, nur weil es nicht in das aktuelle Weltbild mancher Mitarbeiter zu passen scheint.
Klar kann man jetzt weiter sagen „Ist doch nur das“ - „Ist doch nur jenes“ - „Muss man sich nicht aufregen“, aber die Dinge häufen sich jetzt und wir sind auch noch nicht am Ende angekommen. Das sagte ich das letzte Mal schon bereits, bevor nun die weiteren Änderungen kamen.

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Was darf denn Kunst nicht?
Bei wem?
Wer ist uns?

Ich persönlich hätte sogar weniger das Problem, wenn es denn nur Retail ist. Aber es ist auch Classic was eigentlich ein Museumsprojekt sein sollte. Wenn das so weitergeht hoffe ich persönlich, dass Blizzard pleite geht und WoW in Zukunft wie Warhammer mit Age of Reckoning gehandelt wird wo es als Nonprofitprojekt von Fans für Fans gepflegt wird.
Denn so wie es jetzt ist spürt man überhaupt keine Geekculture mehr.

Das ist ein wichtiger Aspekt, richtig.

Da ist bei mir ebenfalls eine Grenze, da ich das als schädlich erachte. Aus meiner Sicht muss jedes Werk im Kontext der zeitlichen Epoche gesehen werden um eine halbwegs vernünftige und Differenzierte Bewertung des Werkes oder des Sachverhaltes überhaupt zu ermöglichen.

Sollte man jetzt ein Herr der Ringe umschreiben, weil man rassistische Untertöne darin sehen könnte? Nein. Und das gilt für mich auch für andere Werke in Film & Literatur. Für mich gehört das für eine offene und differenzierte Auseinandersetzung dazu, sowas im Lichte der Zeitepoche richtig und kritisch einzuordnen.

Was das für zukünftige Werke bedeutet. Das ist ein ganz anderes Thema. Und es gibt natürlich auch immer Ausnahmen, vor allem wenn es z.B. um Literatur für Kinder geht die natürlich etwas unglaublich Wertprägendes haben und da finde ich es also absolut legitim die dann auch für Kinderfassungen entsprechend zu ändern.

Nur wichtig ist dann eben auch, dass die kritische Einordnung auch erfolgt. Verleugnung ist dabei aus meiner Sicht dann aber der falsche Weg. Als tendentielle Aussage. Tatsächlich sind aber die Fälle oft derart individuell, dass es da auch nicht immer ein pauschales „so ist es jetzt richtig“ gibt und oft ist einfach eine Abwägungsache.

Schließlich ist es ein Leichtes jetzt im Jahr 2021 über irgendwas vor 80 Jahren oder noch länger zu urteilen. Das wird dann aber i.d.R. niemals dem Werk gerecht und ist im Ergebnis für mich eher schädlicher, da man sich da ja dann nur noch auf einen Pfad der Abgründe begibt wenn man alles streichen wöllte was da alles nach heutigen Maßstäben alles nicht in Ordnung wäre. Das kann also nicht der Weg sein, sondern der offene und kritische Umgang muss i.d.R. der Weg sein.

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