Hallo zusammen, ich spiele WoW seit mittlerweile 14 Jahren und bin jetzt Ende 30. In den letzten 1-2 Jahren fiel es mir offen gestanden immer schwerer, mich in Gilden / Raidgemeinschaften wohl zu fühlen.
Ich kann, denke ich, nach wie vor von mir behaupten, kein schlechter Spieler zu sein - trotz meines fortgeschrittenen Alters - aber dennoch habe ich vermehrt das Gefühl, nicht (mehr) rein zu passen.
Immer öfter denke ich mir, wenn man z.B. mal einen Abend an einem Mythic-Boss wipet und die Stimmung langsam kippt, warum ich mir das Gemotze von irgendeinem halbstarken Typen Anfang 20 anhören soll, der sich sonstwas auf seinen Raidleiterposten oder seine Ingame-Errungenschaften einbildet.
Oder wenn ich mich ärgere, dass der Lootcouncil ein Item, was ich schon lang gebraucht hätte und rein leistungstechnisch eigentlich durchaus verdient hätte, jemand anderem zuweist.
Dann denke ich mir hinterher immer, ob ich vielleicht irgendwie „hängengeblieben“ bin, da ich mich mit Ende 30 noch über ein paar Pixel aufrege. Andererseits, wenn man dieses Spiel spinnt, dann doch u.a. auch, weil man sich geartechnisch verbessern will.
Genauso zum Start von Shadowlands. Sobald die M+ Dungeons released wurden, haben sich schon morgens innerhalb der Gilde Leute zusammengetan und diese gemeinsam bestritten, da diese entweder Studenten oder Schüler sind und demnach ausreichend Zeit für sowas mitbringen.
Wenn ich dann abends gegen 18 Uhr mal Feierabend hatte und mich einloggte, hing ich geartechnisch natürlich bereits meilenweit hinterher und mit mir laufen wollte auch keiner, da sich die festen Gruppen ja bereits gefunden hatten und schon an ihren eigenen Strategien bastelten.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir in solchen Momenten beinahe schon wie ein Aussätziger vorkomme, weil ich eben nicht mehr so jung bin und auch nicht massig Zeit habe. Solche Vorkommnisse haben mich schon oft überlegen lassen, ob dieses Spiel überhaupt noch das Richtige für mich ist.
Das Problem ist auch, ich weiß natürlich, dass es viele „Ü30“, „Familienfreundliche Feierabendgilden“ etc gibt, diese sind mir aber offen gestanden zu sehr casual unterwegs.
Wenn ich raide, dann möchte ich auch mythisch was legen (habe zu BFA z.B. noch CE gemacht), aber besagte „Feierabendgilden“ nehmen sich leider oftmals nicht so ganz ernst, eiern nur in NHC rum, laufen wenns hochkommt mal einen 10er Key und es ist völlig normal, dass beim Raid ständig irgendeiner afk muss wegen Kind, dies, das.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich eben nirgendwo mehr dazupasse. Wie seht ihr das, bzw. geht es euch vielleicht manchmal aufgrund eures Alters genauso? Ich persönlich habe den Raidbetrieb für mich erstmal eingestellt und spiele nur noch casual - zum ersten Mal in meiner nun 14 jährigen WoW-„Karriere“. Ob und wie ich nochmal ins Raidgeschehen einsteige, steht für mich derzeit noch in den Sternen.