Hi.
Ich war sehr lange auf der Aldor, dann recht lange in GW2 und jetzt bin ich wieder hier. In NWN2 und LOTRO war ich weiland auch und als Fazit lässt sich sagen, dass die Community hier nicht toxischer oder besser ist als anderswo. Jede RP-Com in jedem Spiel hat ihre Issues, überwiegend gleichen sich die sogar (wenige Macher, viele Konsumenten, Highschool-Drama). Generell werden wir RPlerInnen gefühlt weder mehr noch weniger, wir verteilen uns nur anders.
Was wir besser machen könnten (lose Sammlung):
Der Anspruch, dass Leute über Jahre hinweg mit der selben Stabilität und Begeisterung das selbe Spielfeld beackern, ist schon im Grundsatz falsch. Wir müssen es antizipieren und (noch wichtiger) nachsehen, dass Spiellust ihre Wellenbewegungen hat, sei es nun innerhalb des Spieles zwischen verschiedenen Projekten oder generell zwischen verschiedenen Hobbies. Abwesenheit wird sehr oft als persönliche Beleidigung aufgefasst, daraus entsteht mehr Stress zwischen Spielenden als nötig wäre.
Weiters wäre es nicht verkehrt, keine Projekte hochzuziehen, um etwas „für die Community“ zu tun, sondern solche, die einen selber bespaßen, ohne Abstrich. Je länger MacherInnen bei der Stange bleiben, um so gesünder für das gesamte Umfeld.
Apropos MacherInnen: Es gibt in jedem Feld des Lebens einen geringeren Anteil an Leuten, die planen, organisieren - eben machen. Das ist so. Hören wir endlich auf, diejenigen anzufeinden oder von ihnen genervt zu sein, die halt konsumieren wollen. Wird sich nie ändern, warum darauf Ressourcen und Klima verschwenden.
Ego spielt auf RP Servern leider eine große Rolle. Oder schlicht schon in der Gesellschaft. Prätentiös hier auf Sokrates zu verweisen, aber diejenigen die nach hohen Posten gieren, sind selten geeignet dazu.
Mag zynisch klingen, aber ich denke nicht dass man etwas tun kann, wenn nicht die breite Masse der Rollenspieler plötzlich die Erleuchtung bekommt, dass das hier kein Spiel ist in dem sie die Hauptrolle spielen, während alle anderen NPCs sind.
Ich zweifle nicht daran dass sich Rollenspiel dauerhaft hier halten wird - das tut es immer. Aber man sollte nicht damit rechnen das wirklich gute Leute es lange aushalten, denn die meisten Spieler haben das Konzept hinter „Geben und Nehmen“ einfach nicht begriffen.
Hören wir endlich auf, diejenigen anzufeinden oder von ihnen genervt zu sein, die halt konsumieren wollen.
Man sollte aber auch schlicht akzeptieren dass Spieler, die ständig andere bespaßen und merken dass nichts zurückkommt, das selten auf Dauer aushalten. Was würde man denn von einem Freund halten, dem man ständig die Hand hält und den man sich auskotzen lässt, der aber nie Zeit hat, wenn man selbst mal was loswerden will? Genau.
Ja… und sobald du eine SL bist, ein Gildenleiter, Verantwortung für das Rp anderer Spieler übernimmst… hat dein RP nichts mehr zu melden. Du wirst zum OOC-Organisator der … im Rp… vielleicht als NPC aktiv ist aber nicht als die Egos*u im spotlight…
Das ist das Problem, die Ursache, das Symptom aller Probleme im MMO-Rp.
Ich kenne zwar genug Gildenleiter die ihre Rolle zu gern benutzen um ihre eigene Wichtigkeit aufzublasen, aber das Gegenteil wie du es beschreibst gibt es garantiert auch (selbst erlebt). Ob es die Wurzel wirklich allen Übels ist, kann ich nicht sagen, aber einfacher macht es die Situation auf RP Servern definitiv nicht.
Es ist doch etwas amüsant, dass ein Großteil der Leute in diesem Thread den Hauptgrund für die Verödung von Rollenspielservern beim Verhalten der Spieler selbst suchen.
Es ist ratsam, sich vor Augen zu führen, dass deutschsprachige Rollenspieler gemessen an der Gesamtpopulation des Spiels schon immer eine Splittergruppe von einer Splittergruppe waren.
Bei einem Spielmodus, der mehr noch als alle anderen von dichten Communities und großen Spielerzahlen lebt und profitiert, ist es doch nicht weiter verwunderlich, dass eben jene Sparte überproportional unter den rückläufigen Spielerzahlen leidet.
Dieselbe Entwicklung, die sich nun auf Aldor beobachten lässt, fand bereits vor Jahren auf den deutschsprachigen RP-PvP Servern statt, welche seit jeher eine noch kleinere Nische darstellten als „reguläres“ RP. Hierbei erwies sich die Fragmentierung der Rollenspielserver als beschleunigender Faktor für das Aussterben ganzer Server, was sich auch durch die in Patch 5.4 durchgeführten Serverzusammenlegungen nicht mehr umkehren ließ.
Heutzutage ist es um die Population der ehemaligen RP-PvP Server zwar insgesamt wieder besser bestellt (im Vergleich zu Aldor), jedoch gab es schlichtweg keine Rückkehr einer RP Community, wo sie erst einmal ausgestorben war.
Darüber hinaus halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass Störungen/elitäres Gehabe etc. im Rollenspiel einen allzu großen Einfluss auf die Population von ganzen Realms haben. Welcher Spieler gibt denn auf Grund von vereinzelten negativen Erfahrungen ein Hobby auf, das ihm anderweitig viel Freude bereitet?
Man sollte sich schlichtweg mit dem Fakt abfinden, dass es sich bei WoW um ein sehr altes Spiel handelt, welches bereits vor 10 Jahren seinen Zenit überschritten hat. Die krassen Veränderungen der Lore und die Umwandlung der Spielwelt in ein zunehmend RP-unfreundliches Umfeld (Erweiterung im Jenseits lässt grüßen) tun dann ihr Übriges.
Es gab und gibt genug Gildenleiter, die Egos im Spotlight sind. Das ist erstmal nicht verwerflich, wird aber ein Problem, wenn die ganze Gilde nur dazu dient, den Narrativ des eigenen Chars voranzutreiben.
Ich denke den Meisten ist hier durchaus bewusst dass mehrere Faktoren beitragen, wie eben ein veraltetes Spiel, be**ackte Lore, oder auch dass viele Rollenspieler die in Classic gerademal Zwanzig waren, jetzt eigene Familien haben, und ihr Hobby nicht mehr im selben Maß ausleben.
Für mich persönlich interessanter sind aber zwischenmenschliche Gründe für eine Abwanderung guter Spieler. Und zumindest meine Erfahrung sagt, dass deren Zahl in den letzten Jahren rapide gesunken ist. Dem muss man natürlich nicht zustimmen, aber ich denke durchaus dass man sich grünere Weiden für ein Hobby sucht, wenn man merkt dass es im MMO von Spaß zu Frust mutiert.
Oder um es mit Skazzlebam zu sagen:
Die backen ihre köstlichen, geilen, Brötchen für wenige Leute abseits dees Mainstreams.
Du musst dich nicht für eine Zahl entschuldigen, die du dir ausgedacht hast. Was daran geil ist, Mitglied in der Gilde eines Menschen zu sein, dessen Handlungen und Entscheidungen nur dem Aus- und Ansehen des eigenen Chars dienen, darfst du gerne erklären. Masochismus?
Tut ihr.
Ysaac meinte Gildenleiter deren Mitglieder nur existieren damit sie sich wichtig und mächtig fühlen können.
Skazzle spricht von Gildenleitern die SL und gleichzeitig supermächtige NPCs sein können ohne ihren Gildies das eigene RP zu nehmen (also was positives) - und spricht sonst von Gildenleitern die in ihren Pflichten andere zu bespaßen völlig untergehen.
Was ja eine Zahl deiner eigenen Erfahrung ist - ergo finde ich das sehr bedauerlich. Da ich nicht mehr wirklich im WoW RP unterwegs bin, kann ich das nicht einschätzen, aber im RL kenne ich (neben mir) ein paar mehr exzellente Spielleiter (von denen auch zwei in WoW gespielt haben und sich eher ein Bein ausreissen würden als hier nochmal zu leiten).
edit: Unklar ausgedrückt. Damit wollte ich sagen: Ich denke die 1% treffen nicht ganz zu, aber die guten Spielleiter leiten eben (nicht mehr) hier.
Das würde vermutlich helfen. Aber willst Du eine solche Führungsrolle einnehmen? Wenn nicht, ist diese Einsicht praktisch bedeutungslos.
So, wie die Dinge üblicherweise ablaufen, hat nämlich jeder (1) sehr viele gute Ideen dazu, was die anderen zun könnten, um die Dinge besser zu machen, und (2) sehr viele gute Gründe, warum die anderen in ihren Vorschlägen falsch liegen, die man selbst umsetzen müsste.
Ansonsten bin ich einmal so ketzerisch und sage: Es kann nicht an zu vielen initiativlosen Konsumenten und an zu
vielen größenwahnsinnigen Egomanen gleichzeitig liegen.
Das sind zwei Probleme, die einander ausgleichen. Initiativlose Konsomenten und größenwahnsinnige Egomanen haben den perfekten Synergieeffekt: Die einen wollen bloß unterhalten werden, und die anderen sind großartig darin, andere zu unterhalten - solange Du ihrem Skript folgst und ihre Protagonistenrolle nicht mit zu viel Eigeninitiative deinerseits untergräbst.
Hätten wir das Problem, dann hätten wir Großplot um Großplot auf diesem Server, und dazu massive Gilden mit genug Spielern, dass deren Aufmärschen regelrechten Paraden gleichen würden. Wäre das der Fall, dann würden wir uns nicht darüber unterhalten, dass die Serverpopulation schmilzt - sondern darüber, dass alles organisierte Rollenspiel nach Drehbuch verläuft und man keinen Raum hat, seine kreativen Ideen zu entfalten.
Und irgendetwas sagt mir, dass das nicht der Fall ist.
Mal davon ab, dass niemand hier eine Übersicht über das gesamte Rollenspiel von WoW hat, und man letztlich nicht weiß wie die verschiedenen Gründe des Abwanderns zahlenmäßig verteilt sind, war es auch nicht das Argument dass es unglaublich viele SL Egomanen gibt, die den Server bevölkern.
Das Argument von meiner Seite zumindest war, dass relativ betrachtet immer mehr Egomanen unter der ohnehin kleinen SL Minderheit übrig bleiben, weil die wirklich guten Leute einfach irgendwann abwandern, bzw. abgewandert sind.
‚Konsument sein‘ bedeutet ja außerdem nicht, dass man nicht trotzdem die erste Geige spielen möchte, oder unzufrieden mit dem RP Angebot sein kann. Gibt natürlich solche die Alles nehmen, will ich gar nicht abstreiten, aber ich denke du machst dir das mit dem Synergieeffekt ein wenig zu einfach.