Was zerstört Rollenspiel Server?

An der Stelle macht ein einfaches Ausrufezeichen, das du hier weggelassen hast, den Braten saftig. Ein Ausrufezeichen steht für eine Aussage in gehobenem Ton.

Ich stimme dir da weiterhin zu, vielleicht kam das nicht richtig rüber: Beschreib, wenn dein Charakter auf und ab hüpft. Das ist für mich wichtig! Davon würde ich dich nie im Leben abhalten - vielleicht komme ich gerade als tierischer Meckersack rüber, aber damit brichst du mir kein Bein.

„Was denkst du denn, wie es mir geht?“, fragt Paula und springt aufgeregt auf und ab.

Das reicht völlig und ich hab ein Bild vor Augen. Das ist im Rahmen, zeichnet ein gutes Bild vom Charakter und ich kann darauf eingehen. Ich wiederhole mich nochmal: Ich hab überhaupt nichts gegen Emotes, es muss nur nicht sein, dass die in Doktorarbeiten ausufern. Mir ist bei meiner Argumentation lediglich wichtig, dass der Dialog im Vordergrund stehen sollte - und den kannst du schmücken wie du möchtest. Zeigen, nicht erklären. Das ist der einzige Punkt, auf den ich bestehe.

Bei längeren RP kennen sich die Mitspieler bereits und können meinen Charakter einschätzen, ohne dass ich ihnen Offensichtliches vorkauen muss.

Das ist die Aufgabe deines Charakters - und nicht meine. Warum soll ich dir alles auf die Nase binden? Auch Missverständnisse gehören zum RP und führen zu interessanten Konflikten.

An der Stelle würde ich es sogar bevorzugen, wenn das in einem Emote kommt - aber auch das kann man schreiben, ohne mir vorzukauen wie es deinem Charakter geht: Er kann die Fäuste ballen, mit den Zähnen mahlen, ganzzeitigen Blickkontakt halten … das ist aggressive Anspannung. Wie gesagt: Gegen solche Sachen habe ich überhaupt nichts, weil die wichtig sind. Mir geht es nur um die Länge und den Rahmen. Das sind ja Sachen, die mein Char sieht, wenn er aufmerksam genug ist.

Insgesamt glaube ich, dass wir uns ein wenig missverstehen: Ich habe nichts gegen Emotes und ich denke, wir sind uns einig, dass die sehr wichtig sind, darum wiederhole ich es nochmal: Ich habe nur etwas gegen ellenlange Emotes, die gerade diese wichtigen Sachen irgendwo in einem Wall of Text verbergen. Das macht es mir als Spieler schwerer, die für mich relevanten Dinge rauszufiltern.

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Oh Verzeihung, das war nicht mit Absicht.
Ja, das Ausrufezeichen macht es natürlich etwas deutlicher - jedoch wäre es für mich immer noch zu undeutlich und lässt zu viel Raum für Interpretationen offen.

Gut, die Frage ist hier nach dem Limit.
Was ist dem Spieler zu viel?
Ich bin mir nicht sicher, ob die Größe des Chatfensters hierbei einen Unterschied macht (Weil meins ist immer sehr groß gezogen) aber ich schicke so im Durchschnitt 2-4 Blocktexte ab, würde ich behaupten.
Wenn Ich ein Setting beschreibe mehr. Hin und wieder im Dialog, wenn ich nur lausche und nachhaken möchte (oder mehr Leute anwesend sind) dann auch mal weniger.
Für mich gibt es dennoch auch zu viel.
Ich glaube, ich habe einmal mit einer bekannten Paladin-Dame in Sturmwind gespielt. Ganz kurz und flüchtig, sind uns nur über den Weg gelaufen.
Die Dame hat mir tatsächlich ganze Doktorarbeiten hingehauen, so dass es tatsächlich für mich persönlich zu anstrengend war. Also auf Dauer.
Das RP an sich war ziemlich schön und bei ihr hatte ich tatsächlich das Gefühl mit einem Paladin zu spielen. (Oder Priesterin. Dienerin des Lichts. Ihr wisst schon was ich meine. Ist ewig her und kenne die Person sonst nicht.)
Das ist eine ziemliche Seltenheit für mich, einen Paladin authentisch und immersiv ausgespielt zu sehen.
Und auch das Warten auf Blöcke stört mich nicht … aber die Antworten waren in dem RP dann locker 12-15 Blocktexte lang, sofern ich mich richtig erinnere, und wenn Ich mit so einer Person nun hypothetisch 6+ Stunden spielen würde, würde mein Verstand nach einer Woche vor Erschöpfung zusammenbrechen.
Dennoch … Respekt. Es ist letztendlich ja Geschmackssache.
Für mich war das zu viel, auch wenn Ich ihren Charakter als sehr authentisch ausgespielt empfand.
Aber für Andere in Sturmwind (Da das nun negativ ist, werde ich die Personen nicht beim Namen nennen) sind 2-3 Blöcke schon tatsächlich störend, zu viel, und kämen eben dieser genannten Doktorarbeit gleich.
Sie beharren fast auf permanente 1-2 Zeiler.

Mhm … Ich verstehe was du meinst, aber ich bin nicht sicher ob ich dem zustimme.
Ja, man kennt den Gegenüber immer besser und besser, aber Erfahrungsgemäß finde ich es dennoch sicherer, wenn Alles eben ausführlich beschrieben wird.

Nein, weil es hier einen Unterschied zwischen IC und OoC gibt.
Wenn Du OoC etwas nicht ausreichend formulierst, so dass der andere Spieler es OoC missversteht und deshalb IC von falschen Tatsachen ausgegangen wird, ist das Missverständnis eher auf der Meta-Ebene.
So nach dem Motto: „Mein Charakter hat es falsch verstanden, weil Ich DICH falsch verstanden habe. Dabei hätte mein Charakter es vermutlich nicht falsch verstanden, wenn es ‚besser‘/ausführlicher beschrieben wäre.“
Ich würde dem Sender natürlich nicht die ganze Verantwortung zuschreiben.
Am Empfänger liegt es schließlich auch und man kann Sachen auch als Leser unnötig kompliziert über Ecken interpretieren und Dinge herauslesen, die gar nicht da sind.

Ja logisch. Aber die Sachen sieht er ja auch nur, wenn du sie als Spieler beschreibst.

Ja Ich verstehe schon was du meinst und ich kenne ein paar Spieler die sehr viel Spam in ihre Emotes packen, was das Lesen nur unnötig erschwert.
Informationen, die man tatsächlich einfach löschen könnte, und der Sinn ist der Gleiche.
Aber letztendlich glaube ich dennoch, dass wir Beide einfach unterschiedliche Ansichten über das notwendige ‚Mindestmaß‘ an Informationen im RP haben. :slight_smile:

Edit: Zur Sicherheit und meiner eigenen Paranoia, habe ich den Namen der Spielerin dennoch mal ‚zensiert‘ :slight_smile:

Naja um es nochmal kurz zu fassen:
Ich meine deinen Standpunkt zu kennen.
Wenn Jemand nun sagt: „Was glaubst du, wie es mir geht!“
Wirst du eben das Ausrufezeichen sehen und aus dem bisherigen Kontext des RPs eben für dich wissen/interpretieren, dass die Person aufgebracht ist und entsprechend reagieren.

Ich hingegen habe es lieber, dass die Person noch zusätzlich anfügt, dass sie aufgebracht ist - und woran man denn erkennen kann, dass sie es ist.
Da kann man meiner Meinung nach besser einhaken und es lässt eben weniger Raum für Missverständnisse, da nicht jedes Beispiel so offensichtlich ist, wie eben dieses hier.

Ich husche jetzt ins Bett. Also nicht wundern, falls ich auf deine nächste Antwort eine Weile lang nicht antworte.

Gute Nacht :slight_smile:

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Das wäre mir persönlich zu viel, weil ein Dialog fliessen muss - sonst geht die gesamte Spontanität flöten. Unterhaltungen sind spontan und so sollen die sich auch lesen. Wenn sich alle ausdrücken wie Professoren ist das genauso unglaubwürdig wie Leute, die Akzente ins RP einbinden oder Vokale verschlucken. Macht es nur schwerer, den Charakter richtig zu verstehen. Ist ja schön und gut wie gebildet die Leute sind, aber wenn mir einer im tiefsten bayrisch antwortet oder eine starke Abneigung gegen A’s, E’s und I’s hat, verstehe ich kein Wort. Das zerstört mir dann die Immersion, weil ich ums verrecken nicht verstehe, was die Person von mir will.

Was auch nicht verkehrt sein muss. Es gibt Leute, die in zwei Zeilen mehr Leben in ihre Figuren blasen, als die Experten, die für den selben Effekt 525 Zeilen brauchen.

Das musst du nicht. Wenn du das anders siehst, ist das doch völlig in Ordnung! Du verstehst, was ich meine - und das reicht mir aus.

Ich rede grundsätzlich vom IC. Wenn du OC nachfragst, geht das auch in Ordnung. Ich kann dir schließlich auch schreiben, dass man diese Aussage missverstehen kann, weil sie nicht eindeutig formuliert worden ist. Wenn ich mich falsch ausgedrückt habe, stelle ich das klar. Wir wissen doch alle, dass man IC nicht zu 100% vom OC trennen kann.

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„Wie geht es dir?“
„Mir geht es gut.“

Die Mimik und das auftreten von Karl Joseph wirken überhaupt nicht so als ginge es ihm gut

Zu viel tell :stuck_out_tongue:

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Wie willst du es sonst zeigen? ôo

Ein eingefallenes Gesicht, aschfahle Haut, Augenringe, Schnapsgeruch … Zeigen. Nicht sagen.

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Punkt für dich.

Hier muss ich mal einhaken. Ich persönlich finde es sehr begrüßenswert, wenn man versucht, die verschiedenen Dialekte und Akzente, die es in Warcraft nun einmal gibt, im Rollenspiel abzubilden. Sie machen einen Teil der eigentlichen Vielfalt der Welt aus, die im Deutschen leider etwas verloren geht, weil wir nun einmal kein Schottisch, Britisch oder dergleichen haben. Darüber hinaus können sie aber natürlich auch ein Hinweis auf die soziale Herkunft oder den sozialen Status eines Charakters darstellen, ein Ritter drückt sich anders aus als ein Gossenschläger, der schon mal reihenweise Endungen oder Vokale verschluckt, und dem Charatker damit viel mehr Tiefe und Authentizität verleihen. Wenn mein Charakter dann etwas nicht versteht, würde er einfach nachfragen; so wie in der echten Welt, wenn ich etwas nicht verstehe, weil mein Gegenüber im tiefsten Plattdüütsch antwortet. Das gehört für mich einfach zum Rollenspiel dazu. Ebenso wie lange Antworten, zum Beispiel von Charaktern, die einfach gerne viel Reden, keine Ahnung, warum ich dabei an Gnome denke, oder Magier, die auch in ihren Emotes wie Professoren klingen, weil sie in der Rolle bleiben.

Am Ende ist das alles aber natürlich Geschmackssache. Manche mögen es prosaisch, andere blumig. Weder das eine noch das andere ist per se schlecht oder falsch. Sicherlich muss man den anderen Schreibstil nicht mögen, aber man sollte zumindest versuchen, ihn zu tolerieren, statt zu verurteilen, finde ich. Das ermöglicht letztlich mehr RP. Oder verhindert wenigstens ooc-Stress. :slight_smile:

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Ich auch - aber man muss das geschriebene Wort nicht ins Unleserliche verfremden. Du musst dir immer überlegen, dass dein Mitspieler deine geistigen Ergüsse auch verstehen muss - und wenn jemand auf Grund eines Sprachfehlers keine Vokale benutzen kann, macht es das für mich - den Mitspieler - alles nur unnötig kompliziert. So schön und lebendig das auch wirkt: Es steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Ich möchte dir antworten - aber wenn ich nicht lesen kann, was du schreibst, ist niemandem geholfen.

Das ist richtig, aber ich glaube nicht, dass es irgendwo eine Schule gibt, die gescheiterten Existenzen vorgibt, welchen Buchstaben sie wann und wo zu verschlucken haben, um möglichst nach Gosse zu klingen. So etwas geht auch anders. Eine gröbere Ausdrucksart tut es auch. Dazu muss ich Worte nicht ins Unleserliche verfremden.

Da kann ich dir nicht ganz zustimmen. Ich habe schon so oft erlebt, dass sich 16jährige wie Erzmagier ausdrücken wollen - nicht aus IC-Gründen, sondern aus OC-Gründen, weil ich ja sehen soll, wie schlau und super Figur XY ist, sodass ich es Charakteren nur noch selten abkaufe, wenn sie sich „gehoben“ ausdrücken. Ich habe auch schon oft erlebt, dass sich Elfen ausdrücken wie die letzten Gossenpenner. Hier vermischt sich das OOC oft zum negativem mit dem IC. Da will mir wer zeigen, wie eloquent er sich ausdrücken kann, aber spielt nicht den richtigen Charakter dafür. Da ist die Immersion dann schön in den A**** ge*****.

Dagegen habe ich üüüüberhaupt nichts. Das habe ich schon klargestellt, hoffe ich. Wenn mir das richtig vermittelt wird, kannst du mich mit Textwänden erschlagen - solange ich entsprechend reagieren kann und ich nicht in Selbstverliebtheit eines schreibwütigen Möchtegernautors ertrinke.

Keine Frage, das ist wichtig. Man muss oder sollte seinen Text zumindest immer halbwegs lesbar halten, solange man auch verstanden werden will, da bin ich absolut deiner Meinung. Aber es kann das RP auch bereichern, wenn man den anderen Charakter aus ic-Gründen nicht verstehen kann, weil er zum Beispiel eben einen Sprachfehler hat oder ein Tiraner ist, der im tiefsten Dialekt spricht, oder weil er einfach viel zu schnell redet und daher immer mal wieder Wörter zusammenschreibt, um das darzustellen. Es macht die Welt für mich vielfältiger und lebendiger, auch wenn es vielleicht manchmal das Lesen erschwert. Das ist für mich dann einfach der Preis des schriftlichen RPs.

Für mich persönlich reicht ein gröberer Wortschatz alleine nicht aus, um einen menschlichen Gossenschläger wirklich authentisch darzustellen. Das wäre für mich nur die halbe Miete. Es muss natürlich lesbar bleiben, aber für mich gehört auch dazu, dass Endungen oft verschluckt werden, zwei Wörter auch mal verschmelzen oder einzelne Wörter gleich ganz weggelassen werden, sodass man einfach merkt, dass er spricht, wie ihm gerade die Schnauze gewachsen ist. Auch wenn es, wie gesagt, natürlich lesbar bleiben sollte.

Wie sich ein Charakter ausdrückt, sollte natürlich zu seiner Rolle passen. Das ist, was wir glaube ich beide erwarten. Wenn es nicht passt, ist die Rolle schlecht ausgespielt, aber das ist für mich etwas anderes, als der grundlegende Schreibstil. Obwohl mein Charakter über eine 16-jährige, die wie eine Erzmagierin klingen möchte, wohl schmunzeln und sich denken würde, dass wir alle mal jung waren und klüger oder stärker sein wollten, als wir sind. Aber ich verstehe, was du meinst und sehe es ähnlich. :slight_smile:

Die Sichtweise finde ich richtig und sollte gelebt werden.

Nach meiner Auffassung gehört soetwas ins Flag.

Wenn es zum Gesamtbild passt ist es in Ordnung

Ich habe mir irgendwann angewöhnt so etwas kurz zu beschreiben, wenn jemand den Charakter mustert. Dann gibts eine kurze Beschreibung in Form eines Emotes. Ich freu mich auch immer, wenn das andere Leute machen, da es gerne mal passiert dass ich etwas wichtiges im Flag übersehe.

Aber natürlich gehören solche Dinge auch ins „Currently“ des Flags, da hast du recht!

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Nun, bei mir sind diese Blöcke dennoch spontan und je nach Charakter wird sich da genau so vulgär, spontan oder umgänglich ausgedrückt.
Nur weil Ich plötzlich weniger abschicken würde, wäre es dann nicht „fließender“ oder „spontaner“.
Es wäre schlicht weniger.

Wie gesagt, die Länge hat nichts mit der Art des Ausdruckes zu tun.
Als Beispiel …
Du: „Was denkst Du, wie es mir geht!“
Ich: Ohne auch nur zu zögern schnellt der Blick von Tom nach Links. Lisa wird mit einer feindseligen Miene fixiert. Die Hände ballen sich zu Fäusten und zittern bei genauer Betrachtung ein wenig
„Was denkst Du, wie es mir geht!“, äußert Tom mit bissigem Unterton.
Ich sehe nicht, dass hier irgendetwas verloren geht. Es ist nicht weniger spontan.
Nicht weniger fließend.
Und ich habe nun auch nicht einen auf Professor gemacht um mit irgendwelchen Fremdwörtern um mich zu werfen.
Kein Akzent hat es unnötig in die Länge gezogen … Ich finde, es ließt sich einfach viel schöner.

Ja geht mir auch so. Ich hasse es, wenn Leute plattdeutsch oder bayrisch im RP reden.

Da bin Ich anderer Meinung. Einfach weil wenn man die Dinge nicht beschreibt, es völlig dem Leser überlassen ist, dieses eingehauchte Leben hinein zu interpretieren.
Du kannst in einer Zeile Text nicht Aussage, Körpersprache, Mimik und vielleicht gar noch die Atmosphäre bildlich festhalten.
Bzw. Du kannst es, aber man kann es dann höchstens nur grob andeuten, mit viel Raum für Interpretation.

Dafür sind Emotes doch da.
Aber ja, solche Dinge würde ich wohl einfach in den Flag packen. Aktuelle Informationen.
Aber hin und wieder würde ich in Emotes noch drauf hinweisen.

Dem gebe Ich Recht. Das sowieso.
Ich persönlich habe dennoch ein Problem damit, und das sehe ich häufig bei Piraten, dass die plattdeutsche Welle so stark geritten wird, dass ich selbst einen Einzeiler als Spieler nicht verstehen würde.
Und wenn ich nun SELBST einen Piraten ausspielen würde, würde ich es als Spieler dennoch nicht verstehen und könnte IC mit den Leuten kaum kommunizieren, einfach weil mir OoC da das … nennen wir es mal „Talent“ dazu fehlt.

Ja genau :slight_smile:

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Ansichtssache. Wenn ich mich auf den Dialog beschränke, geht der Schlagabtausch fixer, weil es weniger gibt, wo sich mein Gegenüber durch werkeln muss. Dadurch wird der Flow besser - aber wir haben gestern schon etabliert, dass eine gewisse Menge Emote für den Kontext wichtig und nicht schlimm ist.

Das finde ich beispielsweise in Ordnung und nicht tragisch. Darüber habe ich mich auch gar nicht aufgeregt.

Es liegt natürlich auch an mir als Spieler, diese Dinge zu transportieren. Ich habe schon geschrieben, dass das Schreiben von Dialogen gar nicht so einfach ist. Es ist völlig in Ordnung, wenn man sich nicht nur auf das gesprochene Wort verlässt, um dem Mitspieler die aktuelle Situation widerzuspiegeln. Das würde ich niemals angreifen. Trotzdem denke ich, dass man auch mit wenig Text einen lebendigen Charakter zeichnen kann.

In jeder Zeile Körpersprache und Mimik zu erfassen, ist zu viel des Guten. Irgendwann reichts - ich kann mir nicht vorstellen, dass du während eines Gespräches die ganze Zeit herum turnst wie ein Clown und sich immer irgendwas so einschneidend ändert, dass es in ein Emote gepackt werden muss. Die Atmosphäre kann man im Vornherein etablieren, die unterliegt auch nicht ständigen Änderungen und wenn sie umschlägt, ist das wichtig - wenn es ständig passiert, wird es nach einer Weile redundant. Dann schreibt man um der Länge des Textes wegen.

Sind sie - und ich möchte, dass man mir wichtige Dinge zeigt. Mache ich schließlich auch. Der Knick im Kleid von Esmaralda fällt meinen Charakteren zum Beispiel gar nicht auf, wenn ich einen 10-Block-Text abbekomme, weil ich mich dann auf das Wesentliche konzentriere. Wenn du das beschreibst, gehe ich nicht drauf ein - dann stellt sich raus, dass es für dich ein total wichtiges Detail war und dann bist du eingeschnappt, hast du dir doch schließlich so eine Mühe gemacht, um mir das zu transportieren. Wenn ich nicht von unwichtigen Informationen erschlagen werde und mein Augenmerk auf dieses Detail gelenkt wird, sieht die Sache anders aus.

Wenn Esmaralda von einem Roboter angegriffen wird, der mit Vorliebe die Reifröcke feiner Damen verbiegt, und sie Hilfe sucht, interessiert mich nicht die allgemeine Stimmung auf dem Kathedralenplatz, die Augenfarbe deiner Figur, der Sitz ihrer Frisur, was so in der Handtasche ist, dass ihr rechtes Bein länger als das linke ist oder was Heinz der Bauer über den Knick im Kleid denkt. Das Vieh treibt schließlich immer noch sein Unwesen und wird weiterhin Reifröcke knicken. Dann kommst du auf mich zu und beschreibst meinetwegen, dass eine Stelle des Kleids in Fetzen liegt, sie drei oder vier Zahnräder im Haar hat und Ölflecken auf den Stoff zu sehen sind. Dann fragt mein Charakter, was passiert ist und es entsteht Spiel. Jede weitere Information, abseits der Stimmung deines Charakters, wäre an dieser Stelle redundant. Die Geschichte würde auch ohne sie funktionieren. Der erste Satz beim Anspielen ist immer der Wichtigste. Wenn da jemand 10 Minuten vor mir steht und mir dann einen riesigen Absatz um die Ohren knallt, stöhne ich OOC. Wenn jemand zu mir kommt und schreibt, dass er zu mir rauf schaut, zwei Eicheln in der Nase hat und grinsend fragt: „NA? Was hältst du davon?“, hast du mich an der Angel. Dann fragt mein Charakter, ob die Eichhörnchen wieder irgendwo in der Nähe sind und los geht’s.

Nicht zwingend. Wenn es mehrere Tage dauert, kann man es ins Aktuell schreiben, aber wenn Klaus gerade erfahren hat, dass der Kaffee bei Starbucks teurer geworden ist, kann man die Leute auch gern mit einer kurzen Ausführung anspielen. Ist schließlich ein Hook.

Das mache ich auch und das ist wichtig, finde ich. Nicht jeder will sich durch die lange Beschreibung wühlen, die man im Flag stehen hat und das ist völlig okay.

Das seh ich wiederum ein bisschen anders. Ich mag es, wenn sich Einzeiler mit Blöcken abwechseln. Gerne auch sehr rasant. Und manchmal liegt in der Kürze doch die Würze. Z.B. „Felice zerbeißt einige sehr undamenhafte Flüche zwischen den Zähnen.“ Schreib ich viel lieber, als mir Flüche auszudenken, die überhaupt nicht zu ihr passen. Jeder hat auch eine andere Vorstellung, was undamenhaft ist. Bleibt es offen, wird die Botschaft viel klarer.

Oder auch anders: Manchmal sagt ein kurzes „Schei*e.“ so viel mehr als jede Beschreibung. :wink:

Wenn danach dann die innere Zerknirschtheit nochmal ausführlich beschrieben wird, macht das die Sache perfekt.

Schönen 2. Advent btw. nickt sie und zwinkert vergnügt

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Ich versuche es mal etwas kurz zu fassen und nicht auf jede Zeile einzugehen, damit wir uns nicht weiter im Kreis drehen.
Es ist letztendlich ja eine Geschmackssache.
Für mich sind schnelle 1-2 Zeiler eher der Snack für Zwischendurch. Wie eine Packung Chips.
Die etwas ausgefeilten Aussagen/Emotes sind die richtige Mahlzeit.
Meiner Meinung nach sollten die Chips die Mahlzeit nicht ersetzen - und das ist das, warum ich überhaupt erst bei dem Thema eingehakt habe.
Kurze, schnelle Aussagen haben für mich ihren Platz im RP.
Besonders wenn viele Leute anwesend sind, oder man nun einen Dialog nicht unterbrechen möchte.
Auch sind wir einer Meinung, dass man bei großen Texten redundante Informationen reinpacken kann - und dass diese eben Gesprochenes und Emotes nur unnötig verkomplizieren.
Aber was den Rest betrifft muss Ich - für mich - gestehen, dass ich in all meinen Jahren Rollenspiel es noch nie erlebt habe, dass ich das RP von einem Mitspieler als immersiv/total atmosphärisch aufgefasst habe, wenn dieser sich eher an Snacks statt Mahlzeiten bedient.
Wenn ich beinahe durchgehend nur mit 1-2 Zeilern arbeiten muss, entsteht da keine ‚echte‘ Figur für mich.
Und Ich würde nun tatsächlich so weit gehen, was nun sicherlich einige beleidigend auffassen könnten, dass die meisten Leute einfach nicht die Mühe in atmosphärische Emotes/Aussagen investieren können oder wollen.
Ich habe in Vergangenheit bereits mit Freunden über dieses Thema schon einige Male gesprochen, die auch zu ‚wenig Schreibern‘ gehören und von ihnen höre ich immer, dass sie eben in der Situation des RPs einfach nicht wissen, was sie überhaupt schreiben könnten.
Sie haben ihre Aussage im Kopf - und Fertig.
Da fehlt irgendwie die … Kreativität? … um die Aussage immersiver zu verpacken.
Sie wollen nicht einfach viel schreiben, um viel zu schreiben. (Und das ist gut so. Wir Beide sind da wohl selber Meinung, denn Quantität ist nicht immer gleich gut).
Aber es fehlt dennoch etwas, sei es nun Erfahrung, der Willen, die Muse, die Lust dazu, das Talent oder was auch immer - um Gesprochenes mit schönen und atmosphärischen Emotes zu ummanteln.

Ich muss gestehen, was nun wieder zum eigentlichen Thema zurück führt, dass dieses ‚Schnelle RP für Zwischendurch‘, wo Leute sich mit 1-2 Zeilern bombadieren als sei es Blitz-Schach - für mich persönlich auch etwas ist, dass die Rollenspiel Server zerstört.
Die Mehrheit scheint sich einfach keine Zeit mehr nehmen zu wollen und genießt lieber Chips als ein Sterne-Menü.
Und ich weiß, wie eingebildet und elitär das nun klingt.
Dass ich damit nun dem Großteil der Sturmwind-Community einen „Low-Effort“ Stempel aufdrücke.
Aber so nehme ich tatsächlich die Mehrheit des öffentlichen Spiels wahr … und wenn ich da unterwegs bin, ist es, wie bereits von einem anderen Spieler vor hunderten Posts beschrieben:
Die Suche nach Perlen in einem Haufen voll … Aldor.

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Ja. Da steckt überall viel Wahres drin. Nur eine Frage beschäftigt mich daran noch: Wie schaffst du es, in gleichbleibender Qualität zu schreiben?

Meine Texte hängen von tausend Dingen ab, die ich alle gar nicht beschreiben kann. Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke und mal ehrlich zu mir selbst bin,… dann muss ich wohl zugeben, dass ich mein ganz eigenes Ideal ziemlich selten selbst erfülle. Egal wie Textlänge, Dynamik etc. jetzt definiert sind.

Es ist wie im wahren Leben - da bin ich auch nicht immer gleich. Im Gegenteil! Manchmal läuft es, da fließen die Texte nur so (oder die Rede/Vortrag/Smaltak/Diskussion etcpp.)… manchmal verliert man ständig den Faden. Oder es ist wie diese peinliche Stille, die manchmal entsteht, wenn irgendetwas komisch ist, das man nicht einordnen kann.

Ist das Rollenspiel dann nicht, wie alles im Leben, naja - lebendig? Und hängt die „Qualität“ des RPs dann nicht eher davon ab, wie es zwischen zwei (oder mehr) Individuen in einer bestimmten Situation „funktioniert“? Und kann diese „Qualität“ nicht sogar im Laufe desselben Gespräches umschlagen? Sich wandeln, mehrfach, plötzlich, gemächlich, sachte… ?

Das ist eine gute Frage.
Ich schaffe es nicht. Niemand schafft es durchgehend sein Ideal zu halten.
Und umso mehr du schreibst, umso schwieriger wird es, denn letztendlich gibt es mit steigender Quantität auch mehr Raum für Fehler.
Ich schreibe äußerst schnell und eigentlich immer direkt drauf los, so dass diese vier-Block-Texte binnen zwei Minuten raus gehauen werden (Und hier ist die Zeit noch mit inbegriffen, wo das andere vier-Block-Emote erst gelesen wurde.)
Ich lese auch nicht Korrektur oder Ähnliches.
Da passiert es mir hin und wieder, dass ich anschließend auf mein Emote schaue und merke, dass ich mich unnötig wiederholt habe - irgendein Satzbaufehler drin ist, oder ich etwas sage, was bereits vom Vor-Redner gesagt wurde.
Niemand ist perfekt.
Und wie gesagt, bei langen Emotes wo man durchgehend versucht kreativ zu sein, wird es eben nur leichter Fehler zu begehen.

Aber letztendlich? Konzentration und Motivation.
Ich habe bei mir immer irgendwo den Willen verankert, dem Gegenüber das beste RP seines Lebens zu bieten.
(Das ist sicherlich ein Ego-Problem von mir :smiley: )
Denn wenn es der Person gegenüber so richtig gefällt, dann motiviert es sie meist auch, Selbiges zurück zu geben.
Und da ich häufig sehr positives Feedback bekomme, denke ich, dass es auch gut funktioniert.
Meine Charaktere schreiben oft Tagebücher. Ich nehme mir fürs RP Zeit (Also nicht für die Antworten an sich, aber generell für das Pacing. Man muss Nichts überstürzen).
Und ich arbeite bei festen RP Partnern gerne dagegen, damit das RP nach langer Zeit nicht eintönig wird.
Ich merke, dass ich abschweife.
Aber ich will noch sagen, dass ich oft das Gefühl habe, dass die meisten Spieler in Sturmwind/Silbermond dieses Maß an Mühe nicht gewohnt sind und es sie jedes Mal total überrascht und aus den Socken haut, wenn sich jemand anstrengt, um ihnen schönes RP zu bieten.
Bei Vielen habe ich den Eindruck, dass das RP für sie wie eine Runde Fortnite oder League ist. Sie hüpfen ins Spiel, hauen sich direkt ein paar lustige Sätze um die Ohren, und gehen wieder.
Da fehlt irgendwie … die Liebe zum Detail.

Jap, ich denke das geht jedem so. Mal ist die Konzentration und Motivation da. Manchmal nicht. Niemand ist perfekt und jeder hat mal schwache Tage.

Ist es sowieso, ja.

Doch, das darf es.
Wenn zwei Leute sich nur mit Einzeilern bombadieren und zufrieden sind, dann ist es doch gutes RP.
Wenn das RP zwischen Leuten zwischen Einzeilern und Wall-Of-Texts hin und her wandelt und es gut funktioniert, ist es auch gutes RP.
Es gibt kein Mindestmaß an Text/Quantität, das erfüllt sein muss.
Ich rechne mit Niemandem ab, nur weil Antwort #5 plötzlich nur ein Block lang war, und nicht Zwei.
Mein Argument ist nur, dass dauerhaft-kurze Texte auf mich oft einen lieblosen Eindruck erwecken und - wenn richtig formuliert - detaillreiche Texte/Emotes viel besser eine immersive Atmosphäre erzeugen können.
Von einigen Vertretern der „Wir schreiben lieber kurz, weil kurz ist besser“ - Fraktion höre ich dann tatsächlich, dass sie längere Antworten nicht lesen.
Es interessiert sie nicht. Oder sie sind zu faul dafür.
Warum dann überhaupt RP betreiben? Das finde Ich kontraproduktiv.
Aber naja … Sie sind halt eher auf Snack-Suche.

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