Was zerstört Rollenspiel Server?

Zum Thema Konflikt-RP in Hauptstädten. In Orgrimmar passt das super und wird meines Wissens nach super ausgespielt. Außer von zwei Social-Justice-Trollen die eine Todesritterin verteidigen wenn sie IC, inmitten einer Taverne angeranzt wird. Ihr wisst wer ihr seid :*

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Uhm.
Was.
Von was für eine Art Abenteurer reden wir hier?
I mean, der Berufszweig ist recht breit aufgestellt, doch zumeist sind „Abenteurer“ eher auf einem recht Bodenständigen Level, wo Gnolle, Murlocs etc noch eine richtige Gefahr darstellen.

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Das geht aber auch schon wieder von der Prämisse aus, dass jemand nur viel schreibt um sich zu profilieren oder aus der Masse herauszustechen, wenn es aber meistens eher der Fall ist, dass es den Vielschreiberleuten Spaß macht, mehr zu schreiben.

Davon ab stimme ich dir bei diesen scheußlichen Balken im TRP zu. Nicht nur das die Dinger meistens nicht auf den Charakter zutreffen, sondern auch weil es schlicht und ergreifend Meta ist, in ein Profil zu schauen und direkt „Aha, der ist 19 ehrlich und 1 unehrlich!“ zu sehen. Ich habe deshalb mein Flag recht spartanisch ausgefüllt. Nur wichtige Informationen, die Charaktere generell einsehen können. Und eben die Beschreibung. Einmal in Stichpunkten und kurz zum überfliegen und ein weiteres Mal in lang und ausführlich, wenn jemand Lust hat, sowas zu lesen. Mehr braucht es meiner Meinung nach nicht - den Rest gilt es ja im Rollenspiel herauszufinden. Das macht ja den halben Spaß aus… zumindest für mich.

Dieses bodenständige Level von Abenteurern finde ich grundsätzlich immer super angenehm zu bespielen und dafür Plots zu basteln. Das lässt nämlich immer noch ordentlich Luft nach oben, um die Spieler mit stärkeren Gegnern zu fordern und sie nicht in Massen zu verheizen. Natürlich gibt es auch Konzepte, zu denen eher letzteres passt. Aber das spricht mich als Spieler und Spielleiter weniger an!

Ich denke, das weisst du wohl besser als ich. :slight_smile:
Was ich persönlich immer erlebe, sind halt nicht Leute, die nicht einfach nur gerne viel schreiben, sondern so richtig anfangen, im Stil eines Romans zu schreiben. Grade bei Emotes ist sowas unangemessen. Denn da sollte eigentlich nur etwas stehen, was man effektiv auch SEHEN kann. Mir stellen sich jedes Mal die Nackenhaare auf, wenn jemand sowas schreibt wie: XY muss grade an jenes Geschehen zurückdenken, als… Brrr… -.-
Ich habe einfach das Gefühl, dass sehr viele RPler gar nicht so richtig wissen, was Rollenspiel im Grunde genommen ist. Wenn ich zum Beispiel auf ein Festival gehe und mich verkleide, sagen wir mal als Magierin, dann werde ich wohl auch mehr oder weniger eine Rolle ausspielen. Oft jedenfalls. Manche wollen sich ja auch nur verkleiden. Der Punkt ist aber: Wenn ich im Real Life eine Rolle ausspiele, dann steht da auch nirgendswo, was ich grade denke. Manchmal kann man erahnen, warum ein Charakter grade diesen und jenen Blick aufsetzt. Aber dann sollte es auch genau so ausgespielt werden, dass es nur eine Ahnung ist. Ich finds auch okay, wenn man mal schreibt: „YX muss bei den Worten von Z etwas schmunzeln.“ Das ist für mich okay, denn sowas lässt sich oft ganz leicht erkennen.
Mir fehlt da oftmals einfach ein bischen Realismus.
Wenn ich in einem Emote Sachen lese wie: Ihr im Wind wehendes Haar wirkte dabei wie Seidenfasern, geküsst vom sanften Mondlicht.
Dann hat das nichts mehr mit RP zu tun. Das ist einfach nur eine Haltung á la „So hast du meinen Charakter jetzt zu sehen. So und nicht anders kommt der rüber.“. Und das erlebe ich durchaus häufiger.
Natürlich sind nicht alle Vielschreiber so. Tut mir leid, wenn das falsch ankam. Aber bei einer bestimmten Schreibweise merkt man sofort, dass es genau das ist. Denn wie mein Charakter den Anderen sieht, das bleib MIR überlassen. Ich will sowas nicht aufs Auge gedrückt bekommen. Vielleicht ist mein Char auch ein Ork und interessiert sich nicht die Bohne für…Haare? ^^
Du weisst, was ich meine. :slight_smile:

Du hast es besser ausgedrückt als ich. ^^
Aber genau sowas ist für mich auch gänzlich unrealistisch. Genau das meinte ich damit.

Sehe ich ganz ähnlich. Ich schreibe zar nicht so wirklich in Stichpunkten, aber die Beschreibung ist trotzdem grade mal so lang, dass man es auch in 30 - 50 Sekunden gelesen hat. Alles drin, was das Äußere beschreibt. Das Ganze halbwegs hübsch formuliert und dennoch nicht zu lang. Solltest du meinen Char mal im RP sehen, dann weisst du genau, wie ich das meine. Rest sehe ich genau so wie du. Ich finde es spannender einen Charakter kennen zu lernen, über den ich nicht viel weiss. :slight_smile:

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Egal, wie oft ihr jetzt darüber diskutiert oder Meinungen sammelt, es wird sich nichts ändern, außer es setzen sich mal die Leute zusammen, die wirklich mal wieder WoW spielen wollen. Ein richtiges Abenteuer mit einer Gruppe mit Ecken und Kanten. Mit Problemen etc.

Aber selbst, wenn ich jetzt den Interessierten eine Freundschaftsanfrage zukommen lasse, um mal was zu planen, kommen in 99% die selben lahmen Ausreden.

„Ja, ich kann nicht, später.“ Nächsten Tag, selbe Aussage, die sich die nächsten 5 Wochen wiederholt.

,Ja ich treff mich mit Freunden."…du bist online im Raid…JA!!! DANACH!!!..2 Stunden später…anderer Raid…wolltest du dich nicht mit Freunden treffen?..wer bist du?

Oder es tritt die berühmte Aldor-Krankheit auf, man ist für 1-2 Tage mega interessiert und richtig eifrig, dann abrupt…weg.

Ja…ich habe es 3x probiert und das sind meine Topausreden/-fälle.

Oh, das finde ich absolut scheußlich. Sowas hab’ ich auch nicht gemeint, wenn ich von Vielschreibern lese. Auch nicht von pseudoeloquenten Beschreibungen, die das ganze entweder absolut unleserlich machen, oder schnell zeigen, dass der Schreiber absolut keine Ahnung von Stilmitteln und in manch anderem Fall sogar Satzbau hat. Spontan fallen mir da Perlen wie „Dieser jene“ ein… oder allgemein „jene/jener“ super inflationär zu verwenden, weil es… lyrischer klingt? . Da stellen sich bei mir die Nackenhaare auf.

Ich mag es z.B auch nicht, wenn Emotes auf Zwang gestreckt werden. Damit meine ich jetzt nicht evtl. relevante, aber detailierte Beschreibungen, die dem Gegenüber informationen vermitteln, sondern unnötige Dinge wie z.B die Gedanken des Charakters ins Emote zu stopfen, dass es eine bestimmte länge erreicht.

Dein Beispiel mit dem im Wind wehenden Haar bringt mich zu einem anderen Punkt. Adjektive! So oft kann man Emotes kürzen und sie immer noch ansprechend wirken lassen, indem man unbeholfene Versuche einer eloquenten Metapher einfach mit Adjektiven ersetzt. So wird z.B aus „Dem im Wind wehenden Haar, das vom sanften Mondlicht geküsst, wie Seidenfasern wirkt.“ eben ein „Das seidige Haar weht im Wind.“ Wahlweise von mir aus auch mit Mondschein. Es vermittelt aber die gleichen Informationen und das schöner als manch überspitzte Formulierungen. Und das ist nicht nur im Rollenspiel der Fall - ganz wenige Romane setzen auf übertrieben geschwollene Worte, sondern eher darauf, den Text sinnvoll und schön dem Leser zu vermitteln.
Jetzt aber genug gemotzt! Ich komm mir wie der letzte Rollenspielsnob vor! Im Endeffekt bleibt es jedem selbst überlassen!

Die Stichpunkte waren dafür gedacht, dass Leute beim überfliegen einen ersten Eindruck bekommen… ich schreibe nämlich wahnsinnig gern und beschreibe Dinge gerne. Dementsprechend sieht die Beschreibung des Charakters auch aus! Zwar alles relevant, aber dennoch eine Menge. Wer sich das nicht antun möchte, hat dann immer noch die Alternative in Form einer Handvoll Stichpunkte, die zumindest für den ersten Eindruck reichen!

Das findet man. Man muss nur Suchen. Ich weiß das, weil ich seit 2014 eben das mit meiner Gilde habe. Und ich bin wahnsinnig froh darum und dankbar für die entspannten Spieler und Spielerinnen, für die ich den Dungeonmaster stellen darf!

Die Aldorkrankheit hast du hauptsächlich - zumindest in Sturmwind - bei der Art Rollenspieler die wenig mit Langzeitplots oder ähnlichem Anfangen kann. Für die ist es ein kurzer Fassadenwechsel, der aber schnell wieder langweilig wird.
Ich hoffe für dich, dass du auch deine Plot und Abenteuergruppe findest, die deinen Ansprüchen entspricht. Ich weiß, dass es schwer ist… aber das durchbeißen lohnt sich!

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Wie diejenigen, die mir Extreme vorwerfen, selbst nur von Extremen sprechen. Lustig. Ich habe selber gesagt da oben, dass 2-3 Blöcke/Mittelmaß höchstens gut wären und nicht 10+. Aber lesen ist ja, wie man auch hier sieht, nicht mehr so in. :stuck_out_tongue:

Und solche überzogenen Emotes, die hier als Beispiele angebracht werden, sind mir in 10 Jahren RP noch nicht untergekommen. Hört doch mal auf, frei zu erfinden und Dinge derart zu übertreiben.

Was mir zB tatsächlich schon gegenüberstand war:

„XY guckt (enter Charname) an.“

Wow. Damit kann man wirklich viel anfangen. Nicht.

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Oh, tatsächlich hatte ich vor einigen Monaten an etwas in der Richtung gearbeitet.
Finde solche Abenteurer Konzepte wirklich interessant, vorallem da sie trotz ihrer „Schlichtheit“ recht viel Potenzial bieten.
Was das schwierigste daran aber ist, ist es Leute zu finden, die keine Eintagsfliegen sind, und damit klarkommen wenn sie nicht den Mittelpunkt des Universums darstellen, sondern mit anderen sprichwörtlich zusammenarbeiten müssen.

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Schlichtheit JA!!! Gerade ein einfacher Charakter, der sich entwickelt…DAS MACHT RP AUS!!! Kein Über-Leuchtedin! Oder eine Prinzessin von Wallenschwein, die mit 18 Jahren alle Wege der Magie gemeistert hat und mit Laserstrahlen aus den Hintern alle Geschwüre der Welt heilen kann!

Wobei…sich am Kinn kratzt…Letzteres würde ich echt gerne sehen…weil danach gibt es wohl nichts sehenswertes mehr.

Egal, ich finde es sowieso unwürdig, dass die ganzen Fake-Social-RP’ler oder die Deppen die IC und Ooc nicht voneinander trennen, dass RP zerstören.

Wenn dann gebührt mir diese Ehre. Als eisiger Gott werde ich sie wie Glass in meinen Klauen zerbrechen. MAUAHAHAHAHAHA!!!

Aber ich schätze, diese Krankheit, die ihr anspracht, welche nicht ich bin, weil ich bin lieb, wenn ich schlafe oder nicht bei Bewusstsein bin, ist noch schlimmer als meine halbherzigen Trollversuche.

Ja, es ist traurig, früher konnte ich das noch besser, aber jetzt…ich merke, ich werde alt…oder vielmehr…der ganze, grenzenlose und allesverschlingende Hass ist weniger geworden.

Vielleicht wird es ja besser, aber ich kann euch leider nichts versprechen.

Aber seid gewarnt ihr Goldhainer, ihr Failer und die bösartigen Aldoretten, Underchyll ist noch nicht geschlagen…nur unkreativ.

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Verlangst du letzlich nicht „Wegwerfcharaktere“, wenn Gnolle und Murlocs eine ernsthafte Gefahr darstellen? Ich meine, ich kann es nachvollziehen, was du meinst, und fände so etwas auch mal fein, doch letzlich ist die Gefahr groß, einen Charakter auf diesem Level schnell zu verlieren (insbesonders bei Würfelkämpfen).

Aus diesem Grund spiele ich meistens Charaktere, die schon etwas fortgeschrittener sind, damit ich die Aussicht auf etwas mehr langfristiges RP mit ihnen habe.

Was die Emoteformulierung und -längen betrifft, da behaupte ich, sind es gute Mittel, um Gleichgesinnte zu finden. Ich schließe zwar niemanden aus, der mit Einzeilern anrückt, aber so richtig aufgehen kann ich eher, wenn auch ‚die anderen‘ gerne und ausgiebiger (1-4 Blöcke) schreiben und mit ihrer Wortwahl ein Charakterambiente schaffen.
Solange sich Schreibfehler in Grenzen halten, nehme ich die niemandem übel; mir ist der Kontext da wichtiger.

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Die Sache mit dem „bodenständigen Level“ ist interessant! So zu beginnen ist toll. Da kann sich der Charakter entwickeln. Aye. Über viele Abenteuer und Jahre hinweg. Und dann wird es knifflig… Dein Char hat viel erlebt, Höhen und Tiefen, gelernt, geliebt, gelebt. Wenn man bei einem Hauptcharakter bleibt, find ich es tatsächlich schwierig, auf dem Teppich zu bleiben. Bzw. auf den Teppich zurück zu kehren. Vor allem, wenn man Kämpfe, Abenteuer, fremde Länder IC erlebt. :slight_smile: Ganz im Ernst: Wie löst ihr sowas?

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Eigentlich nicht.
Da beide Rassen bei normalen Soldaten schon eine recht potente Gefahr darstellen.
Wie man zB bei den Quests in Elwynn sieht.
Oder damals als die Gnolle beinahe Sturmwind zerstört haben.

Zusätzlich stärkt es eben den Zusammenhalt im ic, maybe auch ooc, wenn man eben nicht im Alleingang alles erledigt, sondern tatsächlich um zu überleben auf andere angewiesen bist.

Man wächst mit dem was man erlebt.
Dennoch sollte man im Auge behalten nicht plötzlich den Champion zu mimen.

ja, mein char gehört der Kategorie Abenteurer an die etwas schwächer sind dennoch bringt das immer ne Entwicklung nach oben, das auch dann den char Profil und eine Entwicklung gibt.
D können gnolle, murlocs, Kobolde, Banditen und wildworgen schon ne ernste Gefahr werden wo man mit verstand ran muss und nicht mit der Brechstange

Beispiel: sie liebt es Kobolde mit dynamit in die luft zu sprengen bzw sie in den tunneln bei lebendigen leibe zu begraben weil zu viele wären um sie einzeln an zu gehen. (sie ist gerne etas…grausamer)
Auch geht sie bei zu vielen zaubern out of mana (hab ich so beim großplot bespielt und auch etwas positive Resonanz bekommen das man den char so ausspielt)

nur leider findet man extrem selten etwas für solche chars rp außerhalb von sw rare ist das solche chars bedient werden, deshalb ist mein mage in westfall und hilft der Miliz gegen alle bodenständigen Bedrohungen

nun, man muss ja keinen kompleten noob spielen dennoch wissen wir ja das selbst für die wachen die murclos udn gnolle ein ernstes problem sind mit denen sie nicht so fertig werden.
Man kann den char vieleich etwas leicht fortschritlciher wirken lassen, das man zb die stärken und schwächen kennt aber eine ganzer murloc stamm noch einee ziemlich große Herausforderung ist.

würfeln, ja, das ist so ne Sache, es wäre natürlich fair aberr wir kennen es alle, wen Scharfschütze jack der jahrelang im dienste der 7. legion plötzlich auf stehende ziele verfehlt weil 1 gewürfelt und Milizionär Hannes ein gnoll nach dem andern weg Prügelt weil der unheimliches würfelglück hat.
deshalb werden halt emotekämpfe auf Logik Basis bevorzugt oder wie ich es Letzens bei und erlebte nur spezielle Fähigkeiten, ausweichen und co geworfen werfen während Standard Fähigkeiten stets funktionieren um nicht auf RNG angewiesen zu sein.

Bodenständiges Rollenspiel und World of Warcraft ist ja schon ein Widerspruch in sich. Alleine wenn man sich ansieht, wie die Lore geschrieben ist, so geht es beinahe ausschließlich um große strahlende Helden, die Dinge tun und die entweder adelig/mächtig/reich sind oder besondere Fähigkeiten / besonderes Aussehen haben. Gerade für Rollenspieler, die nicht von „außerhalb“ des Warcraft-Universums kommen und keine Vorerfahrungen aus anderen Universen/Spielen/Pen&Paper/Larp, was auch immer haben, sind eben diese Quests und Storystränge sowie Klassen oft die „Vorbilder“ der Charaktererstellung. Und welche „Klasse“ ist im klassischen Sinne von „Spielerklasse“ in WoW nicht „overpowered“? Ein Schamane, Paladin, Priester, Todesritter, Dämonenjäher… Welche „Rasse“ ist nicht irgendwie „overpowered“? Gnome, die fast alles herstellen können, tausend Jahre alte Nachtelfen, Trollkrieger… man kann jede Klasse und jede Rasse in WoW in jeglicher Kombination im RP vollkommen „übertrieben“ und zu mächtig ausspielen.

Aber woher sollen RP-Neulinge wissen, dass RP auch das bespielen eines einfachen Handwerkers oder Bauern sein kann, wenn es diese teilweise in Addons nicht einmal mehr als NPCs gibt? Der zu bespielende Realismus, den sich einige Rollenspieler von anderen RPlern erwarten entspricht keiner Vorgabe oder Lore seitens Blizzard oder des Spiels, sondern der Eigeninterpretation einer „Norm“, wie RP zu machen sei, damit dieses bestimmten subjektiven Qualitätskriterien genügt.

Man kann nicht alle RPler erziehen, genauso wie man nicht alle Menschen an der Kasse beim Supermarkt erziehen kann, die einem mit Maske nur am Mund ins Genick ohne Abstand atmen. Aber man kann sich eine selektive Blase bilden und mit den Leuten spielen, von denen man weiß, dass es einen kleinsten gemeinsamen Nenner gibt. Das schließt nur aus, bei Großplots mitzumachen. Denn was in diesem Fall im RL gilt, gilt auch für das RP: Umso mehr Leute beisammen sind, desto höher die Anzahl der Idioten, auch wenn sie prozentuell gleich blieben.

Man sollte Menschen, egal wann wie und wo überhaupt nicht „erziehen“ wollen. :wink: Diese Art von, verzeih, ich weiß nicht wie ich es anders nennen soll, Überheblichkeit? … ist Teil des großen, ganzen Übels. In dem Maße, wie die einen andere zu erziehen/überzeugen versuchen, fühlen sich die anderen genötigt, ihr Gegenteil durchzudrücken. „Deine Blase und der Rest Idioten“ klingt furchtbar in meinen Ohren.

Ansonsten hast du recht. WoW ist eine überzeichnete Welt. Auf der anderen Seite sagte jemand, es wäre langweilig, dass so viele Tavernen und Bauernhöfe bespielt werden und so wenig „Offene Welt Abenteuer- und Konflikt-RP“ … Ich sehe gerade hier eine Chance, darüber nachzudenken, wie man einen Zwischenweg finden kann, der neue Möglichkeiten eröffnet.

Und die Größe zu haben, sich erstmal nicht über anders Spielende zu erheben, sondern sich auch mal auf Ungewöhnliches einzulassen, kann vielleicht ein erster Schritt sein. Sei es jedem frei gestellt, an seiner ganz persönlichen Grenze auszusteigen. Dazu ist es nicht nötig, die Welt des anderen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunter zu idiotisieren.

Bleibt meine Frage: Wie löst ihr ganz persönlich die Herausforderung, einen alten Charakter, der viel erlebt hat, immermal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen?

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Ich finde den Begriff „erziehen“ in dem Kontext jetzt nicht überheblich. Wie soll jemand lernen und/oder sich verbessern, wenn er nicht weiß wo das Problem ist.
Als älterer Hase hat man mMn. irgendwo die Aufgabe Rollenspielanfängern ins Rollenspiel zu helfen und ggf. vielleicht auch Dinge zu erklären, dass der Spieler nicht überall aneckt.
Ich rede nicht davon, dass man zu jedem Anfänger rennen und ungefragt seine Hilfe aufschwatzen soll. Sondern vielleicht hilfesuchenden Spielern erklären, wie man sein Rollenspiel ansprechend gestaltet oder ihnen helfen Lorefehler auszubügeln. So ziemlich jeder bei dem ich geholfen habe, hat es irgendwo verkraftet, von Anfang an nicht alles richtig zu haben.

Das ist schwierig. Dafür muss man einmal definieren, was „viel erlebt“ in dem Kontext ist. Ich spiele Fieth hier z.B schon seit… fast 8 Jahren… und der Charakter hat demnach schon einiges erlebt, aber es gibt immer noch mehr als genug Luft nach oben.
Davon ab… denke ich das Schicksalsschläge den Charakter schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Du bist als Spieler der Autor deines Charakters und wenn du das Gefühl hast, dass du langsam einen Gang zurückfahren solltest und wieder kleinere Brötchen backen willst - lass ihn sich schlimm verletzen und mit den Nachbeben einer z.b entstellten Schwerthand kämpfen. In der Theorie ist der Charakter immer noch der alte, hat all seine Erfahrungen, aber muss sich eben mit der neuen Realität herumschlagen, dass die Wunde ihn vielleicht etwas mehr im Kampf behindert als es ihm lieb ist.

Da stimme ich bedingt zu. Und ich könnte mich stundenlang darüber aufregen, da es eben nicht immer der Fall war. Classic, BC, Wrath und MoP waren z.B relativ bodenständige Addons, die einem Spieler klar vermittelt haben, dass es auch bodenständige Charaktere in der World of Warcraft gibt. Die Corebooks hatten das früher auch wunderschön vermittelt und ich trauere noch heute der Tatsache nach, dass diese echt tollen Bücher fürs Rollenspiel, noncanon erklärt wurden.

Ihr habt doch alle Lack gesoffen.

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„Man sollte Menschen, egal wann wie und wo überhaupt nicht „erziehen“ wollen“

Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe geschrieben

„Man kann nicht alle RPler erziehen, genauso wie man nicht alle Menschen an der Kasse beim Supermarkt erziehen kann […]“

Und um auf den Vorwurf der Überheblichkeit einzugehen

„Diese Art von, verzeih, ich weiß nicht wie ich es anders nennen soll, Überheblichkeit? … ist Teil des großen, ganzen Übels.“

Würde ich doch gerne wissen, wie du darauf kommst, dass meine Aussage überheblich ist.

„Deine Blase und der Rest Idioten“

Dies ist ebenfalls eine Behauptung von dir, die du missinterpretierst. Das habe ich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben

„Aber man kann sich eine selektive Blase bilden und mit den Leuten spielen, von denen man weiß, dass es einen kleinsten gemeinsamen Nenner gibt.“

dem habe ich angefügt:

„Umso mehr Leute beisammen sind, desto höher die Anzahl der Idioten, auch wenn sie prozentuell gleich blieben.“

Weiters schreibst du:

„Und die Größe zu haben, sich erstmal nicht über anders Spielende zu erheben, sondern sich auch mal auf Ungewöhnliches einzulassen, kann vielleicht ein erster Schritt sein.“

Da dies eine Antwort auf mein Posting ist und du offenbar mich abermals als überheblich bezeichnest, frage ich mich doch langsam, wo das herkommt. Schließlich habe ich lediglich geschrieben:

„Das schließt nur aus, bei Großplots mitzumachen.“

Es ist keine Überheblichkeit, sondern Fakt, dass man bei der Teilnahme an einem Großplot mit 200+ Personen z.B. in Sturmwind ein höheres Risiko eingeht, im RP Frustration zu erfahren, als wenn man dies nicht tut.

Zum Schluss wiederholst du in eigenen Worten:

„Dazu ist es nicht nötig, die Welt des anderen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunter zu idiotisieren.“

Diese Wortschöpfung verstehe ich nicht. Da ich weder RP von anderen gewertet habe, noch Menschen beurteilt habe. Ich habe lediglich von der Wahrscheinlichkeit gesprochen, Idioten zu treffen. Und die wird im Fußballstadion höher sein als zuhause in der Küche. So wird die Wahrscheinlich bei einem Riesenevent auf einem Server auch größer sein, als bei einem RP zwischen einer Hand voll Leute. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, das ist lediglich ein lösungsorientierter Ansatz für Einzelpersonen, die RP machen wollen, und ihren Ärger reduzieren möchten. Viele Gilden und Projekte machen das - meiner Ansicht nach aus gutem Grund. Das ist auch keine Handlungsempfehlung, sondern meine Meinung.

Um auf deine Frage einzugehen:

„Wie löst ihr ganz persönlich die Herausforderung, einen alten Charakter, der viel erlebt hat, immermal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen?“

Das geschieht zumindest bei mir mit Girion bei jedem RP automatisch.

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Hängt ganz von der Darstellung ab.
Und man darf nicht immer von der Ingame Darstellung ausgehen.
Denn jene betrifft hauptsächlich den Champion

Ja. Das sind…lorechars.
Jene die aktiven Einfluss auf den Verlauf der Story haben.
Ausnahmen. Nicht die Regel.
Von Hans dem Abenteurer, der bodenständig ist und Abenteuer erlebt, wird sich der Verlauf der Geschichte sicher nicht ändern.
Das sind halt Randnotizen, unwichtig im Gesamtbild.

Edith meint noch:
Natürlich hat jede Klasse Potenzial unglaublich mächtig zu werden.
Doch jeder musste mal klein Anfangen.
Außer Dks maybe, die werden ja schon als 1 Mann Armee erschaffen.

Jaaaaaa, das hab ich auch ne Weile gemacht. Ging bei mir nur selten gut aus. Oder endete in einer Abwechslung aus Tippen, alles löschen, tippen, alles löschen, tippen, alles löschen…

Worauf ich eigentlich rauswollte waren aber eben Szenen, wie die, die ich beschrieben hab. Es wird eine Frage überlesen, weil man zu sehr im eigenen Schreiben steckt. Ist ja schön, dass du in der Lage bist Details wunderschön zu beschreiben (also nicht du im Speziellen Kiralia), aber wenn du halt an deinem Mitspieler vorbei spielst bringt das auch nicht viel.

Also, ich kann nur von mir reden. Nicht von anderen. Was die Lust zu Lesen angeht, da bin ich dabei, die ist bei mir zumindest vorhanden. Das Schnellschnellschnell ist eine subjektive Sache:

Wie lange wartet mein Gegenüber, bis ich gelesen und eine Antwort getippt habe?
Wie lange warte ich, bis mein Gegenüber gelesen und getippt hat?

Das ist für mich so die Zeitspanne, in der ich denke. Wie lange dauert es zwischen zwei Posts vom selben Spieler. Die, ich nenne sie mal „akzeptable Zeitspanne“, variiert je nach Situation. Spieleingang? Man bindet die Umgebung mit ein, man beschreibt ausführlicher, was am Charakter hervorgehoben werden soll, man erwartet mehr Text. Sowohl Leute wie ich, die es kurz mögen, als auch Leute, die es lang mögen. Die Zeitspanne ist also eher lang, bis man anfängt sich zu überlegen, was man nebenbei tun könnte.

Das Spiel geht weiter, die Umgebung muss nicht mehr so vollumfassend eingebunden werden, weil sie sich dafür zu wenig verändert. Aus Sturmwind wird nicht plötzlich Eisenschmiede, man ist nicht im einen Moment im Kampf und im Nächsten dann schon am anderen Ende der Welt. Die nötigen Details werden weniger. Dementsprechend wird auch der erwartete Text kürzer. Es werden dabei nicht aus drei Blöcken plötzlich drei Wörter, aber die Beschreibungen nehmen ab - einfach weil halt weniger zu beschreiben da ist. Das unterscheidet sich bei Kurz- wie Langschreibern nicht. Ein normaler Abend in der Taverne wird also in der Textlänge dahin tendieren, dass der erwartete Text kürzer wird. Bleibt die Textlänge lang, dann ist die Lust zu lesen schon noch da - nur die Lust, untätig vorm Bildschirm zu sitzen nicht unbedingt.

Ausnahmen gibt es dabei aber, die zu beachten sind: Redner zum Beispiel. Bei denen erwarte ich generell einen langen Text. Keine Rede dauert weniger als eine Minute. Hier ist mir tatsächlich ein zusammenhängender Text auch wesentlich(!) lieber als einzelne Blöcke, denn Publikum neigt dazu, dazwischen zu quaken und schwupp muss man ewig viel scrollen um möglichst alles mitzubekommen. Kann bei zusammenhängendem Text nicht passieren. Das selbe gilt für die, die Spielleitungen übernehmen und daher notwendigerweise öfter beschreiben müssen. In der Regel übernehmen diese Spieler die Umgebung für sich, sowie wahlweise einen bis mehrere NSCs. Das wird automatisch mehr Text. Sollte es sich um mehrere NSCs handeln werden das vermutlich unterschiedliche Blöcke, wo dann auch wieder dazwischen gequakt wird.

Dann etwas aus eigener Sache, insbesondere für RP mit wenigen Teilnehmern: Ich bevorzuge unter Anderem deshalb kurze Texte, weil einige Leute (nicht alle) dazu neigen, sich mit sich selbst zu unterhalten. Nimm mein Beispiel mit der überlesenen Frage. Die Antwort darauf war eigentlich nur ein Monolog, durchsetzt mit solchen Sachen wie *schaut kurz nach oben * (also auch eher kurze Emotes, viel gesprochener Text). Als mein Charakter dann einwarf, dass seine Frage gar nicht beantwortet wurde war dann offensichtlich, dass mein Mitspieler in seinem kreativen Fluss völlig vergessen hatte, worauf er eigentlich reagieren wollte.

Ein Phänomen, das ich noch häufiger beobachte ist, dass man Antworten auf Aussagen vermeiden möchte, indem man einfach noch eine oder mehrere Aussagen dazu klebt und dabei dann mal das Thema wechselt ohne, dass der Mitspieler die Möglichkeit hat zu reagieren und, sofern er mit seinem Charakter nicht in der Zeit zurückspringen und etwas bespielen will, das eigentlich schon abgeschlossen ist, das neue Thema aufgreifen MUSS. Endet für mich immer wieder derart, dass ich halt vor mich hin emote, ab und an mal sage „Ja, da habt Ihr völlig Recht.“ oder so und ansonsten nebeneinander her gespielt wird. Nimmt mir persönlich mehr die Laune als schlechte Emotes. Lange Texte im RP schreiben ist eine komplexere Angelegenheit als man denkt. Und genug Leute kriegen das einfach nicht hin.