Wir möchten doch nicht vergessen, dass es bei all diesen Fragen letztlich um Akzeptanz geht. Sicherlich kann es negative Konsequenzen geben, wenn jemand gegen Regeln und Gesetze handelt. Es ist aber viel schmerzhafter, wenn man aufgrund von Rollenbildern, Normen und Werten aus einer Gesellschaft ausgeschlossen wird.
Der Mensch kann sich davon nicht befreien, geschweige denn freie Entscheidungen treffen. Wäre das so, wäre es jedem Menschen, egal welchen Geschlechts, Aussehen und Auftreten möglich, mit derselben Herzlichkeit von allen anderen empfangen zu werden.
DIE Frau existiert letztlich nur im Verständnis der jeweiligen Gesellschaft. Diese Vorstellung von Frau wird dann auf einzelne Individuen projeziert. Wenn die Vorstellung mit der Person übereinstimmt, akzeptiert man sie als Frau. Wenn sie nicht übereinstimmt, spricht man ihr die Weiblichkeit ab. Frauen (wie auch Männer) handeln also bei ihrem Auftreten also immer so, wie sie müssen, um die Akzeptanz der Gesellschaft zu erfahren, die sie benötigen, um nicht ausgeschlossen zu werden - und nicht etwa so, dass sie sich aus freien Stücken überlegen können, was sie denn jetzt tun.
Beispiel: Frauen schminken sich nicht, um schön zu sein; sie sind von Natur aus schön; sie schminken sich, weil vor allem Männer ihnen spiegeln, dass sie keine Frau sind und eben nicht schön und sexy, wenn sie es nicht tun. Wenn sie es dann aber übertreiben, ist das auch wieder nicht schön, sondern schnell mal schlampig. Demnach tragen die meisten Frauen eigentlich stets eine Maske mit sich herum, weil ihr reales Aussehen in der Gesellschaft oft nicht anerkannt wird.
Hier ein griffiges Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=WWTRwj9t-vU
(und Männer eben nicht, weil die widerum, würden sie sich schminken, nicht mehr akzeptiert werden oder schnell in Schubladen gesteckt werden, in die sie nicht wollen): Beispiel: Ein Mann, der dreckige Fingernägel hat, is halt ein typischer Mann. Konsequenz gleich null. Eine Frau, die dreckige Fingernägel hat, ist unreinlich, nicht weiblich, unsexy usw. Ein Mann, der gerne rosa trägt, ist ein Weichei oder schwul, eine Frau, die gerne blau trägt, ist nicht weniger Frau als vorher. Als Mann schon zu sagen, dass rosa die Lieblingsfarbe oder eine schöne Farbe ist, führt oft dazu, sich entsprechende Kommentare von anderen einzufangen wie „bist du schwul, oder was?“ (ja, was wiederum die Homosexuellen in ein bestimmtes Licht rückt, ich weiß); weswegen man auch so gut wie nie nen Mann in rosa Outfit findet, auch wenn es bestimmt einige gibt, die rosa selbst gerne tragen würden.