Weniger RP?

Alles weiß? Nein.
Über Wochen recherchieren? Auch nicht.
Sich als Rollenspieler zumindest grob mit dem auseinandersetzen, was man darstellen möchte? Doch, da gehe ich von aus - zumindest die einfachsten Basissachen. Ich helfe bei so etwas auch gerne aus.

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Das ist aber genau die fallacy, die mich auch so frustriert.

Natürlich gibt es Leute, die eine irrsinnig hohe Menge an Lorekenntnis von neuen Mitspielenden erwwarten. Oder diejenigen, die jeden diskreditieren, der/die die Lorelücken anders füllt und interpretiert. Und das sollte man entschärfen.

Aber gleichzeitig gibt es eben hinreichend und schon seit Jahren immer wieder Leute, die sich nichtmal grundlegende Volksbeschreibungen oder Questtexte durchlesen. Und wenn man da was sagt wird gleich die: „Loren***“-Keule ausgepackt.

Daher: Nein, nicht jede:r muss alles gleich interpretieren. Und nicht jede:r muss alles gleich füllen und schon garnicht alles wissen. Und wir sollten alle auch mal fünfe gerade sein lassen können, mit Abweichungen und anderen Meinungen leben und Neulingen die Einstiegshürde niedrig halten. Aber: „Garnix wissen“ und „Garkeine Hilfe dann annehmen“ ist für Rollenspiel jedweder Art, egal ob hier, in nem anderen Game oder Offline, zuwenig.

Nachtrag: Es gibt eben etwas zwischen: „Ich mach was ich will, Hintergrund ist nur anstrengend und elitistisch“ und „Du musst ALLES wissen, oder sonst…“ und in diesem Zwiswchenraum sollte das Hobby stattfinden.

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Wenn Erwachsene Leute hier nicht einfach auf kindliche Weise ohne weitergehende Überlegungen und Spielregeln mit einander Spaß haben können, ist das vielleicht auf irgendeiner Ebene schade, aber kaum überraschend. Wenn der Spaß (auch) aus der Komplexität kommt, hilft es nicht die Sachen leichter zu nehmen, wenn man mehr Spaß haben will.

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Regel Nr. 1
Kenn dein Volk und spiele dafür die Quest der ersten 2 Gebiete die man findet.
Regel Nr. 2
Mach nicht immer Dinge auf Teufel komm raus. Wird dein Konzept zu sehr „Ish will Aba!1‘“ läuft etwas falsch
Regel Nr. 3
Versuch nett zu bleiben OoC auch wenn manchmal Dinge frustrierend sind
Regel Nr. 4
Hab Spaß und noch wichtiger hab Spaß mit anderen zusammen

Wird jetzt aber hier wir eine klassische Schmutzwäsche Diskussion.

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Dann lass die Person doch mit diesem Konzept aufs Maul fallen - Fehlschläge gehören zum Lernprozess. Als ich gg. 2006 mit dem RP angefangen habe, habe ich unfassbaren Murks zusammen gespielt, dafür schäme ich mich heute noch, wenn ich mich dran erinnere - allerdings hab ich Leute getroffen, die sich diesen Rotz gegeben und damit gespielt haben. Nach und nach hab ich mehr über die Nachtelfen gelernt und konnte mein Konzept dementsprechend anpassen. Wäre das nicht so gekommen, hätte ich dieses Hobby sicher nicht für mich entdeckt, das ich jetzt seit 16 Jahren ausübe.

Daher bin ich schon aus eigener Erfahrung heraus toleranter - auch weil man bei wirklich herben Loreschnitzern alles IC machen kann.

„Ich bin 9000 Jahre alt und auf Teldrassil geboren worden.“
„Wirklich? Ich dachte, ich hätte gehört, dass Teldrassil erst nach dem dritten Krieg gepflanzt worden ist. Ist der wirklich schon so lang her? Meine Güte, bin ich alt geworden.“

Damit bringst du dein Gegenüber IC in Erklärungsnot, ohne die Person mit Texten erschlagen zu müssen. Entweder wird das dann angenommen oder eben nicht.

Damit kann ich mich anfreunden. Keine Widersprüche!

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Man kann auch alle externen Bücher gelesen und jedes Fitzelchen Lore studiert haben und trotzdem auf die Nase fallen, weil sich die Questschreiber herzlich wenig um die Bücher scheren und man dann alles wieder retconnen muss. Lieben Gruß an die Nachtelfen-halten-sich-nicht-an-den-Waffenstillstand-lies-Exploring-Kalimdor-Fraktion.

Man kann auch wieder die dümmsten Extrembeispiele bringen, wenn jemand gar nicht alle Bücher lesen möchte.

Oder man nimmt die Sache einfach nicht zu ernst, ohne gleich in den absoluten Fail abzudriften. Warum soll man sich Sachen vorschreiben lassen, die im Endeffekt sowieso niemand fordert? Außer vielleicht die drei Leute im Forum die immer so laut sind und denen man eh nie begegnet?

Kleines aktuelles Beispiel aus meinem RP: Ich hab einen Plot gestrickt, bei dem ich mehr oder weniger die Hunter-Quest nachspiele, in dem man die magische Barriere im Magierturm in Azshara überwinden muss. Leider hatte ich gar keine Idee, warum wir das tun sollten, also waren wir einfach auf der Suche nach dem MacGuffinizer. Der uns von Erzmagier Xylem versprochen wurde.

Dem einen gefällt diese Art Humor, für den anderen ist das vielleicht Quatsch, der dritte meint womöglich sogar, dass ich einem NPC Erzmagier doch nicht sowas in den Mund legen oder ihm begegnen kann. Ich spiele dann gerne mit den Leuten, die den Humor teilen. Dann macht das Spiel nämlich tatsächlich Spaß!

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Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich dieses Argument auf die Palme bringt.

Wir haben verdammt nochmal nicht mehr 2006.
Die Spielerschaft ist nicht die Gleiche wie 2006.
Das Spiel ist nicht das Gleiche wie 2006.

Get with the time. Wir sind nicht mehr zum größten Teil T(w)eenager mit unendlich Zeit, wo man sich alles noch irgendwie selbst zusammenreimen und „aufs Maul fallen“ muss.

Es ist 2022.
Jeder kann Google bedienen.
Das Gros der Spieler ist mittlerweile erwachsen, berufstätig, hat eine Familie und/oder anderweitige Verpflichtungen, ist um viele Erfahrungen reicher und die Ausrede „das kann man auch alles nach und nach lernen, man muss auch ein paarmal aufs Maul fallen“ ist schlicht und einfach Faulheit und Unwillen.

Es gibt keinerlei Grund, nicht wenigstens die Basics zu kennen.

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Ich habe 2006 mit RP angefangen. Das ist ein Fakt, der dich noch so sehr auf die Palme bringen kann, aber nicht zu ändern ist.

Es kann auch 2022 noch Leute geben, die so sind wie wir damals. Nur weil wir älter sind, heißt das nicht, dass es nicht Leute gibt, die unsere Fehler von damals wiederholen.

Es gab auch damals schon Wowwiki und andere Seiten, auf denen man sich alle Informationen holen konnte, wenn man das wollte. Da gab es auch alle Questtexte oder Zusammenfassungen von Geschehnissen. Der Unterschied zu heute ist lediglich die Menge.

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Lies’ nochmal den gesamten Text und du wirst merken, dass ich diesen Fakt nicht kritisiert habe.

Das halte ich für extrem unwahrscheinlich, aber okay.

Und anstatt das Kind darauf hinzuweisen, dass die Herdplatte heiß ist und man sie vielleicht lieber nicht anfassen sollte, geht man einfach einen Schritt zurück und schaut, was passiert?
„Mach’ dir nichts draus, dass du dir die Hand verbrannt hast - ist mir damals auch passiert“?

Nicht jeder Fehler muss wiederholt werden.

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Ich habe oben ein Beispiel gegeben, wie man das IC machen könnte.

Es ist schön, wenn du bei absolut jedem Fail, der dir über den Weg läuft, die Geduld und den Willen hast, das zu korrigieren. Wirklich.
Ich habe die nicht. Nicht mehr.

Würde ich IC ähnlich antworten? Mit ziemlicher Sicherheit, ja. Aber das wäre dann auch alles, was ich mache - weil die Chance, dass ich danach einen OOC-Whisper von dieser Person bekomme, nicht unerheblich ist.

Ich belasse es bei dem IC-Kommentar und ziehe weiter.

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Mehr mache ich doch auch nicht. Auf ewige OC-Diskussionen habe ich nämlich auch keine Lust.

Habe ich nicht, es war ein Beispiel. Man kann nun mal nicht alle retten und das weiß ich auch.

Prinzipiell ein Weg, den man gehen kann, ABER:
Die Chance, dass in der heutigen Spielerschaft die Person hinter dem Char, mit dem du dann IC spielst sofort auf die Palme geht und OOC angepisst ist (weil du sie IC nun bloßstellst und ihr OOC-Unwissen aufzeigst) dürfte deutlich höher sein. Und auf das Resultat, nämlich die nachfolgende Whisper-Diskussion haben manche einfach keine Lust mehr. Kampf gegen Windmühlen. Ist mir meine Zeit nicht mehr wert.

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Meinen Charakter ic einem anderen Charakter, der es besser wissen sollte, die Welt zu erklären in der er aufgewachsen ist, klingt für mich aus beiden Perspektiven nach einer ziemlich unerquicklichen Erfahrung und einem enormen Immersionskiller. Vielleicht können manche das für eine bessere Option halten als die Klappe zu halten, oder den Hinweis im ooc zu lassen, wo er herkommt, aber ich tue es nie.

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Ich stimme dir zu, aber: Wenn die Person hinter dem Char an die Decke geht, müssen wir nicht auf einen wutentbrannten Whisper antworten. Ob wir das tun oder ob wir das nicht tun, liegt ja bei uns. Das Schöne am virtuellen RP ist, dass man sich zurück lehnen und durchatmen kann, bevor man antwortet. Ich stehe gerne mal auf und lauf eine Runde, wenn ich merke, dass mich etwas mehr aufregt, als es sollte.

Du sollst den Leuten nicht die Welt erklären - aber es gibt sicher Dinge, die auch dein Char weiß und gehört hat. Fragen stellen, nicht klug daher reden. Wenn mein Char etwas nicht weiß, kann er dazu auch nichts sagen, also informiert er sich. Wenn es für ihn keinen Sinn ergibt, dann sagt er das.

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Unendliche Weisheit inc

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Glaube auch, dass ein Mittelweg dahingehend das Beste ist. Ich z.B. verlange von niemandem, dass er die gesamte Lore zu seinem Volk verinnerlicht hat, die es gibt, aber ich sehe Lore auch nicht wirklich als gängelnd an. Jedes Mal, wenn ich einen lichtgläubigen Draenei sehe oder einen Orc, dem Ehre wichtig ist oder einen Gnom, der gerne tüftelt, freut mich das persönlich und trägt zu meiner Immersion bei. Allerdings kann ich persönlich auch den Drang nicht verstehen, das möglichst Exotische zu spielen und auf gar keinen Fall irgendwie ein typischer Vertreter seines Volkes zu sein.

Wenn mir jemand begegnet, der sich wirklich überhaupt gar nicht an die Lore hält oder etwas spielt, was recht eindeutig nur auf „Ich bin besondererer als andere“ abzielt (oder, in dem Kontext oft das Horizontale) denke ich mir nicht „Ach, so einzigartig“, sondern eher „5 Minuten auf Google sind zu viel verlangt, ok“. Und wenn diese Exotik dann jede Persönlichkeit ersetzt und die Person, ungeprägt von der krassesten Backstory eigentlich nur kuscheln möchte, dann ist meine Lust, mit solchen Chars zu interagieren gering.

Andererseits finde ich es auch nicht gut zu verbohrt zu sein. WoW hat viele, viele Lücken und Grauzonen und vollkommen absurde und abgefahrene Dinge. Man kann im Sandkasten der Lore nochmal so ziemlich alles bauen (und muss z.B. nicht mit Mittelalter-Historik daherkommen) daher ist auch nicht alles sofort Fail, was auf dem ersten Blick erstmal komisch erscheint.

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Ich glaube ja, ihr dreht euch gerne wöchentlich im Kreis, wenn das bedeutet, dass ihr regelmäßig philosophischen Schmarrn zum Besten geben könnt.

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Es tut mir Leid, wenn du das als Schmarrn ansiehst, aber das hier ist ein Diskussionsforum, wo man seine Meinungen zu Sachverhalten abgeben kann, die angesprochen werden, oder nicht?

Ich gehe ja auch nicht zu einem sich wöchentlich treffenden Buchclub und sage „Boah jetzt reden die schon wieder über Bücher.“

Sicher drehen sich die Diskussionen hier öfter mal sinnlos wie ein lustiges Karussell im Kreis, aber selbst beim Wiederkäuen findet man manchmal noch interessante Punkte und Meinungen oder kann andere besser verstehen, die sich letztes Mal nicht beteiligt haben z.B.

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Schreib 'n Buch.

Riordan und die Dinge, die jeder weiss.
Mit 'nem Weihrauchkessel als Buchcover. Ich mache dir den Klappentext.

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