Ich melde mich dazu mal als „betroffener“ 
Mein Problem an der Sache ist eigentlich die vorhandene Contentspaltung in Kombination mit den Gruppenanforderungen, die aus fehlender Wiperesistenz entstehen.
Die Vorbereitungszeit, die man benötigt, wenn man sich um seine Worldquests kümmern will und M+ und Raids auf einem ordentlichen Niveau bespielen will ist für jemanden mit begrenzter Zeit schon enorm.
Nun wäre M+ ja auch eigentlich gar nicht nötig, wenn man eine Raidgruppe hätte, die nicht nach einem Progressabend mit vielen Wipes anfängt sich gegenseitig zu zerhacken. Macht man halt die Bosse, die man gelegt bekommt noch ein paar mal öfter und dann regelt sich das mit dem Gear auch so. Crafting, WQ-Belohnungen und Timewalking tun da ja ihr übriges, damit es an der einen oder anderen Stelle (ganz ohne Extra-Aufwand und komplett nebenbei) etwas Gearprogression gibt.
In einem Post weiter oben wurde gesagt, dass es das Problem zu WotLK ja auch schon gab und nichts neues wäre… da muss ich sagen: Jein.
Es gab auch damals schon Leute, die man einfach nicht gebrauchen konnte aber durch den Contentfunnel hin zum Raid haben sich auch zwangsläufig alle brauchbaren PvE-Spieler irgendwann im Raid bzw. in einer Raidgilde wiedergefunden.
Es gab halt 5er, 5er HC, 10er, 10er HC und 25er bzw. 25er HC.
5er und 5er HC waren ja recht schnell ausgelutscht und anstatt M+ gab es dann später die ICC Dungeons um das Gear nebenbei etwas aufzuwerten.
Darüber hinaus gab es nicht wirklich was zu tun, was dazu geführt hat, dass sich die Spieler mit mehr Zeit eben einfach noch 1 - 2 andere Chars komplett fertig ausgerüstet haben, während die Casuals dann halt in den so entstandenen Twink-Runs mitgelaufen sind und hier in der Regel auch Itemprio hatten und deshalb trotzdem spielerisch und geartechnisch auf ein brauchbares Niveau gekommen sind.
Diese Art von Funnel gibt’s ja heute so überhaupt nicht mehr.
Für diejenigen, die sich mehr Content für kleine Gruppen gewünscht haben ist die aktuelle Situation natürlich super aber die Raider und die Casuals mit etwas Leistungsanspruch bleiben halt ein wenig auf der Strecke.
Erstere, weil der Pool an Raidern deutlich geschrumpft ist und letztere, weil die sich in der Regel (mit Ausnahme von ein bisschen pug hier und da) für eine der beiden Contentarten entscheiden, um mit ihrer Zeit zu haushalten.
Ich stehe ja selbst jetzt zu DF auch wieder vor dem gleichen Problem.
Eigentlich suche ich eine Feierabendgilde, die mit 1 bis 2 Raidtagen normal + hc clear anpeilt, mit einem Raidleader, der die Raids ordentlich vorbereitet und mit Leuten, die sich mal ein-zwei Guides durchlesen.
Nichts utopisches, gabs ja früher wie Sand am Meer und wäre einfach eine ganz normale Gilde wie jede andere gewesen.
Was ich aber finde sind Gilden, die in Wahrheit dann Leader haben, die doch irgendwie gern Myth raiden würden (hier ist Stress vorprogrammiert, wenn da nicht alle mitziehen) ODER aber es ist eine der hier schon beschriebenen „wir richten uns nach dem schlechtesten Spieler“ Gilden, in der man sich nicht mal Guides durchlesen will.
Ich kenne auch einige Leute von früher, die genau deshalb kein WoW mehr Spielen.
Es ist nicht so, dass es die Leute nicht gibt. Die Umstände geben es nur nicht mehr so wirklich her.