Das selbst jeder Mittelständer Quartalszahlen publiziert, und das auch en Detail wird geflissentlich ignoriert. Für mich sind rutschende Zahlen kein Trigger, der mein Spielverhalten beeinflusst. Es ist dann schon eher meine persönliche Wahrnehmung. Und die sieht seit SL eben nunmal so aus, dass ich um 00.30 im M+ Finder noch 20 Keys sehe. Und das ist im Verhältnis zu anderen Addons eine exorbitante Reduktion. Meine BN-Liste, die zugegeben sehr klein ist, ist noch weiter geschrumpft. Mehr und mehr Gildis gehen in die Inaktivitat. Dafür gibt’s natürlich verschiedene Gründe: Qualität des Games, Familie, nach all den Jahren ist die Luft raus etc.
Mit fällt auf, dass viele das Handtuch werfen, weil die Authentizität des Spiels gelitten hat. Der Zauber ist weg, das Unerwartete. Sorry, wenn ich etwas pathetisch werde. Für mich fühlt sich das Game wie der Film „Brazil“ an. Es ist eine Maschinerie, in die man geworfen wird, in der man sich einfach durch alles durchknüppelt, ohne Gefahr zu laufen gehörig auf die Fresse zu fallen. Alles läuft nach Plan. Und wenn es nicht nach Plan läuft, dann gibt es ja noch Dienstleistungen, die man nutzen kann. Es ist ein wenig wie Fastfood. Es stillt den Hunger, aber danach möchte ich eigentlich sofort duschen. Am besten auch innen. Ich schließe mich da Cas an: ich wünsche mir mehr RPG, mehr Zufall, mehr entdecken, mehr Angst…
Das Fatale daran ist, dass einige, die ich kenne, genau aus diesen Gründen gequitted haben. Leute, mit denen ich sehr gern zusammen gespielt habe. Und das ist eben auch ein Killfaktor: die soziale Komponente. Diese hat Blizz in meinen Augen sträflich vernachlässigt, ja, eigentlich fast sabotiert. Ob mit Dungeonfinder, Rio oder dem Boostexzess.
Ich bin leider auch kurz davor mich zu verabschieden, was wirklich schmerzt.
Es gibt viele Gründe, warum die Spielerzahlen sinken. Fakt ist aber, dass sie sinken. Und das liegt nicht an der Willkür der Spieler, sondern schlicht und einfach an Blizz. Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass Blizz das Game wie einen Welpen behandelt, sondern eher wie eine alte Töle, die nicht mehr ganz so viel wert ist.
Wow, das war viel Text. Ich bitte um Verzeihung.