Ich finde das alles ja relativ simpel: wer ansich einen großen Teil seiner Freizeit in Sozialkontake in der Umgebung - so mit echten Treffen und so - steckt, und das jetzt völlig sausen lässt, der sollte nochmal gründlich dadrüber nachdenken. Wer Partner/in, oder noch schlimmer Haustier / Kinder wegen WoW vernachlässigt sollte das definitiv wieder ändern, und zwar sofort.
Wer aber ohnehin eher der Mensch für Kontakte über das Internet ist (so wie ich, meine Freunde sind über hunderte Kilometer verteilt, man chattet, schreibt Mails oder telefoniert auch mal, aber Treffen genügen mir wirklich alle Monate mal!), die jetzt auch nicht vernachlässigt und wessen Hobbys sich ohnehin eher in den eigenen vier Wänden abspielen… so what, passt.
Ich bin einfach nicht der Mensch für “reale Treffen”, wenn das alle paar Monate mal stattfindet ist es ok, aber alles andere stresst mich einfach nur. Nein, das ist nicht erst so, seitdem ich Informatiker bin und WoW spiele
- früher habe ich mich dann eben mit dem schon dutzende Male gelesenen Buch verzogen.
Menschen sind verschieden, die einen gehen innerlich daran zugrunde wenn sie keine “realen Sozialkontakte” haben, andere gehen genau daran nervlich zugrunde wenn sie sich alle Nase lang treffen sollen. Dieses Wort “normal”, das bedeutet ja auch nur dass es auf einen größeren Teil der (einem bekannten) Menschheit zutrifft, ist aber keine Aussage über einen einzelnen Menschen. Ich bin mit Sicherheit auch “unnormal”, allein was meine Hilfsbereitschaft (und damit gleichzeitig auch Risikobereitschaft) angeht - und das, wo ich Menschen ansich nichtmal besonders mag -, aber unnormal ist nicht gleichbedeutend mit schlecht, und es ist grundsätzlich eine ziemlich dumme Idee, bei der Beurteilung anderer Menschen oder der Verhaltensweise anderer Menschen nur von sich selber oder dem “normal” auszugehen. Dumm im Sinne von unbedacht / nicht weit genug gedacht / zu egozentrischer Blickwinkel.
Was H4 angeht: das sind weiß Gott nicht alles faule Menschen, und passieren kann es jedem - ist mir auch schon passiert. Es gibt halt nicht genug Arbeitsplätze für alle. Bei dem Thema wäre ich ja für “Teilzeit für alle, dann reichen auch die Jobs, und jeder hat noch genug Zeit zum Leben” - stattdessen heissts Überstunden kloppen und Einsparen.
Wenn man sich dann aber mal anschaut, was H4 so beinhaltet für den vergnüglichen Teil des Lebens… dann wird einem sehr schnell klar, dass es eine sinnvolle Entscheidung ist, lieber 13 Euro im Monat für eine theoretische 24/7-Beschäftigung (mit Sozialkontakten!) auszugeben, als für das gleiche Geld genau einmal im Monat auszugehen und sich nen Cocktail leisten zu können.