[Zwergen-RP Bronzebart] Steinkeilklan

Liebes Aldorforum,
hiermit stellt sich auch die Gilde „Steinkeilklan“ vor.


Der Klan


Das Volk der Zwerge vermag wahrlich Großartiges zu leisten. Man denke allein an die gewaltigen, beeindruckenden Hallen, die sie tief in die Berge getrieben haben. An ihre geschmiedeten Rüstungen und Waffen, die Macht genug hätten, um den Stoff für Sagen und Legenden zu liefern. An ihren Erfindungsreichtum und die Beharrlichkeit, mit der sie phantastische Konstruktionen schufen. Und nicht zuletzt an das entschlossene und tapfere Wesen des kleinen Volkes, wodurch die Zwerge zu unverzichtbaren Verbündeten der Allianz in zahlreichen Schlachten wurden.

• Der Steinkeilklan ist einer der verschiedenen Klans der Eisenschmiedezwerge. Politisch orientiert er sich an Muradin Bronzebart und dem Bronzebartklan. Dementsprechend untersteht der Klan auch dem Rat der drei Hämmer, solange es dem Wohle Khaz Modans dient.

• Der Schwerpunkt des Klans liegt auf dem Zusammenleben und -wirken seiner Mitglieder. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, zwergische Traditionen zu wahren und weiterzugeben. Doch auch nach außen hin ist der Klan nicht verschlossen und bestrebt, mit anderen Bündnisse zu schließen und Handel zu treiben.


Zwergische Traditionen


Über Jahrhunderte hinweg haben die Zwerge ihre Fähigkeiten gemeistert. Sie sind die größten Bergleute, die diese Welt je gesehen hat. Kein Volk kann es mit ihren Schmiedekünsten aufnehmen. Sie sind gefürchtete Gegner auf dem Schlachtfeld und lassen sich von ihrem gewählten Weg, egal wie steinig und schwer er sein mag, nur schwerlich abbringen. Das Volk der Zwerge blickt voller Stolz auf seine Traditionen. Und so scheint es kaum verwunderlich, dass jene Traditionen auch die Gesellschaft des Steinkeilklans prägen.

Insbesondere der Bergbau unter Tage, wie ihn die Zwerge betreiben, nimmt eine ganz besondere Stellung in ihrer Gesellschaft ein, fördern doch ehrbare, kreuzbrave Minenarbeiter Erze, Salze und Kohlen, die wiederum die Grundlage für viele andere Berufszweige bilden. Dem Bergbau hat das zwergische Königreich seinen Wohlstand zu verdanken. Daher ist der Klan stets bemüht, neben bestehenden Schürfrechten neue zu erwerben und weitere Minen zu erschließen.

Auch des Handwerk hat Tradition unter dem kleinen Volk. Ein jeder zwergische Handwerker fertigt seine Stücke stets mit größter Sorgfalt, Präzision und Ordnung. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Baukunst und Architektur der gewaltigen, beeindruckenden Hallen im Berg, die Schmiedekunst, die erstaunliche Waffen und Rüstungen zu schaffen versteht und natürlich die vielfältige Braukunst. In diesen Bereichen bleiben die Zwerge ungeschlagen. Vielerlei Zünfte haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Tradition des zwergischen Handwerks aufrechtzuerhalten und neue Handwerker im Klan auszubilden.

Eine wesentliche Tradition ihrer Kultur ist die Kriegskunst. Seit jeher gelten die Zwerge als ausgezeichnete Krieger, ist doch ein jeder von ihnen oft mehr als ein Dutzend Feinde wert. Im Kriegsfall kämpft jedes Mitglied des Klans, sofern es in der Lage ist, eine Waffe zu führen. Daher durchläuft ein jeder Zwerg im Steinkeilklan zunächst eine Grundausbildung, welche ihm das Kämpfen und den Umgang mit Waffen lehrt. Außerdem sind wehrfähige Mitglieder des Klans zur Teilnahme an den Gefechtsübungen verpflichtet, die regelmäßig abgehalten werden. Um sicher zu sein, dass er in der Lage ist, den Klan und seine Mitglieder zu verteidigen, erhält jeder Zwerg eine Rüstung und eine Waffe seiner Wahl auf Gemeinkosten angefertigt, welche er stets in gutem Zustand zu halten hat. Diese Ausrüstung gilt als nach außen sichtbares Zeichen, dass ihr Besitzer ein vollwertiges Mitglied des Klans ist und ihn im Notfall mit seinem Leben verteidigen wird. Eine schlecht gepflegte oder gar fehlende Kriegsausrüstung ist somit eine große Schande für jeden Zwerg.

Es ist Tradition, dass jeder Zwerg bereits in jungen Jahren ausgebildet wird. Und das nicht nur in einem, sondern in mehreren Bereichen. So wie er auch später nicht nur eine, sondern mehrere Aufgaben in seinem Klan wahrnimmt. Stellvertretend für die größten Traditionen der Zwerge gehören zur Ausbildung meist eine Bergmannsausbildung, eine handwerkliche Ausbildung und eine Kampfausbildung. Später erwerben sie dann Ränge in den verschiedenen Bereichen ihrer Ausbildung.


Hierarchie


Nicht nur die herausragende Arbeitsmoral ist bezeichnend für das Volk der Zwerge. Ihre gesamte Kultur wird von Disziplin und Ordnung bestimmt. Kehrt man in die Wohn- und Werkstätten der Zwerge ein, so wird man schnell feststellen, dass diese stets zweckmäßig und strukturiert sind. Und so ist auch ihre Gesellschaft aufgebaut. Ihr kleinster Verbund ist die Familie und mehrere Familien lassen sich als Sippe zusammenfassen. Bis hin zu einem ganzen Klan, der sich aus vielerlei Sippen zusammensetzen kann. Insbesondere zwei wesentliche Züge des zwergischen Wesens prägen die Hierarchien ihrer Verbunde, dem Respekt vor Älteren und der Hochachtung vor guter Arbeit. Auch in der Hierarchie des Steinkeilklans spiegeln sich jene Wesenszüge wieder.

• Anwärter
Alle neuen Zwerge, die dem Steinkeilklan beitreten möchten, werden zunächst als Anwärter eingestuft. Nach angemessener Bewährungszeit können sie in den Klan aufgenommen werden.

• Klanmitglied
Ob bedächtiger Widderhirte, tüchtiger Schmied oder tagträumerischer Dichter. Ganz gleich von welchem Schlag, sie alle sind vollwertige Mitglieder der Klans. Sie werden in den Traditionen ihres Volkes unterrichtet und tragen ihrerseits dazu bei, jene Traditionen zu wahren.

• Ältestenrat
Der Ältestenrat setzt sich aus den weisesten und erfahrensten Vertretern des Klans zusammen. Er dient dem Than als Kabinett und hilft ihm bei der Entscheidungsfindung, wobei dieser allein die letztendliche Entscheidungsgewalt hat.

• Than
Der Than stellt das Oberhaupt des Klans dar. Er leitet dessen Geschicke und ist für das Wohlergehen seiner Zwerge verantwortlich. Da sich der Klan aus vielerlei Sippen zusammensetzt, ist der Than auch als erweitertes Familienoberhaupt anzusehen und schlägt daher meist einen fast väterlichen Ton im Umgang mit den ihm anvertrauten Zwergen an.


Aufnahme


Vor vielen Jahren schlossen eine Handvoll Zwerge im Tal der Könige das Bündnis, gegenseitig auf sich Acht zu geben und für einander einzutreten. Die Erlebnisse ihrer gemeinsamen Reise schweißten sie eng zusammen. Dieses Bündnis hat bis zum heutigen Tage Bestand. Und so finden immer mehr Zwerge in der Gemeinschaft des Klans zusammen – ganz gleich, welchem Stein sie entsprangen. Nicht unweit von Eisenschmiedes Militärviertel hat der Klan seinen Sitz. Aus ganz Khaz Modan kommen junge und alte Zwerge, um ein Gesuchsschreiben zu übergeben oder direkt das Gespräch mit den Mitgliedern des Klans zu suchen.

Obgleich eine Anfrage aus OOC-Sicht ein vernünftiger erster Schritt ist, reicht das allein nicht aus. Wer dem Steinkeilklan beitreten möchte kommt nicht umhin, sich auch IC an diesen zu wenden. Hierzu kann der Charakter persönlich oder per Schreiben an den Klan herantreten; Rauchzeichen werden zuweilen von den meisten missinterpretiert.

In einem persönlichen Treffen und Kennenlernen können Bewerber ihre Beweggründe, dem Klan beizutreten, darlegen. Der Than entscheidet, wen er in seinen Klan aufnimmt. Doch ob und inwieweit ein Bewerber geeignet ist, in einem Handwerk Fuß zu fassen, überprüfen und entscheiden deren Vertreter selbst, um so die Qualität ihrer Tätigkeit auch für nachfolgende Generationen zu gewährleisten.

Anzumerken sei hierbei, dass der Klan aus IC-Sicht ausschließlich Bronzebartzwerge aufnimmt. Aus OOC-Sicht können auch andere Völker der Gilde als Verbündete des Klans beitreten.


Rollenspiel und Würfelglück


Es war ein wirklich besonderer Tag. Nicht nur, dass sich Braemyr die halbe Nacht um die Ohren schlug, auch der Morgen begann holprig. Er kam mühsam aus dem Bett, konnte seine Pfeife samt Tabakbeutel nirgends finden und auch das Frühstück versprach wenig Erleichterung, waren doch nur noch Brot und Widdermilch vorhanden. Keine leckeren Eier und Eberspeck, die wurden bereits von den anderen Zwergen im Klanhaus verspeist. Doch dies durfte den Zwerg nicht herunterziehen. Schließlich warteten in der Werkstatt des Meisterschmiedes bereits seine Lehrlinge auf ihn. Also nahm er ein Stück trockenes Brot, spülte es mit der Milch herunter und machte sich auf den Weg.

Das Bearbeiten von erhitztem Metall stand auf dem Lehrplan. Braemyr nahm etwas Eisen und brachte es auf Temperatur, bis es anfing rotorange zu glühen. Er verfrachtete es auf einen Amboss, nahm seinen Hammer, um den Lehrlingen zu erklären, was sie beim Schmieden beachten sollten. Doch kaum schlug er mit dem Hammer auf das Eisen ein… da sprang es aus der Halterung und wurde durch die Wucht des Schlages hinfort geschleudert. Der Zwerg konnte ihm nur noch dabei zusehen, wie es in den glühenden Tiefen der großen Schmiede versank. Die Lehrlinge kicherten, glucksten gar heiter ob des Missgeschicks ihres Meisters. Das Gelächter verstummte jedoch, als sich Braemyr ihnen mit erboster Miene zuwandte. Doch dann brach der alte Schmied selbst in schallendes Gelächter aus. „Bei meinem Barte, was ist das nur für ein Tag?!“, brummte er lachend. „Da seht ihr, wie man es nicht macht. Ihr müsst euer Werkstück auch immer anständig sichern.“ Die Lehrlinge waren erleichtert. „So, jetzt aber noch einmal von vorne.“

Der Tag verging ohne weitere Besonderheiten. Als er ins Klanhaus zurückkehrte, wartete bereits ein ausladendes Abendmahl auf ihn und selbst seine Pfeife und den Tabakbeutel fand der Zwerg am Abend wieder.

Das gemeinsame Rollenspiel ist etwas sehr Bereicherndes. Statt alleine durch die Welt zu streifen, können wir in der Gemeinschaft den Alltag bewältigen. Sei es das Zusammenspiel der verschiedenen Zünfte, die sich gegenseitig aushelfen, weil die eine Seite neues Werkzeug braucht, die andere jedoch Rohstoffe, um diese herzustellen. Vom geselligen Tavernenabend bis hin zum gemeinsamen Kampf mit den Troggs. Und dies nicht nur innerhalb der eigenen Reihen, sondern gerne auch mit den übrigen Gemeinschaften unserer Rollenspielwelt.

Hierbei bedienen wir ein eher niedriges bis mittleres Powerlevel. Neben einfachen Bergarbeitern, Handwerkern und Dichtern, gibt es sicherlich auch den ein oder anderen gestandenen Krieger oder begabten Zauberwirker. Entscheidend ist hierbei die Umsetzung des eigenen Konzepts. Außerdem schätzen wir Charaktere, die sich im Rollenspiel entfalten und eine Entwicklung durchmachen können. Der Klan selbst ist noch recht klein. Wir wollen gemeinsam wachsen und ihn immer weiter ausbauen. Wir erarbeiten uns lieber, was wir haben, statt alles als gegeben vorauszusetzen. Deshalb legen wir außerhalb des Rollenspiels auf einen harmonischen Umgang miteinander Wert. Schließlich ist der Konflikt unserer Charaktere nicht der unsrige.

Braemyr ist bereits seit über einem Jahrzehnt bestehender Teil der Zwergen Community. Die Gilde selbst besteht seit einigen Jahren, nur der Gildenname wurde im Jahr 2020 im Rahmen einer Neuerstellung angepasst. Seitdem sind wir doch stetig aktiv im Rollenspiel zu finden und treten vermehrt auch außerhalb unseres schützenden Berges in Erscheinung.

Dabei wird unser Rollenspiel gerne vom Würfelglück begleitet. Wir finden, Würfeln bringt Würze ins Rollenspiel, schafft Abwechslung und die ein oder andere spaßige Situation, in welcher der eigene Charakter vielleicht auch mal etwas aufs Korn genommen werden kann, wenn der Tag nicht wie geplant verläuft! Natürlich muss nicht jede Situation ausgewürfelt werden und selbstverständlich ist es kein Zwang, ebenso würfeln zu müssen. Wir können jedoch jedem nur empfehlen, es einmal auszuprobieren.

Typischerweise würfeln wir mit einem w20 Würfel. Die Ergebnisse 1-10 lassen den Wurf fehlschlagen, die Ergebnisse 11-20 sind jedoch erfolgreich. Dabei gilt eine 1 als kritischer Fehlschlag, eine 20 als kritischer Erfolg. Hierzu sei anzumerken, dass uns eine konsequente Umsetzung der Würfelergebnisse jedoch sehr wichtig ist. Der erfahrene Steinmetz, der an einem Werkstück arbeitet und eine 1 würfelt, der wird sein Werkstück völlig zerstört wiederfinden. Dem schmächtigen Zwerg, der im Übungskampf mit einem gestandenen Krieger eine 20 würfelt, gelingt es, diesen zu überlisten und ihm dank seiner Wendigkeit einen Treffer zu verpassen. Innerhalb unserer ausgespielten Berufe haben wir dieses System noch etwas erweitert und freuen uns darauf, es euch im Rollenspiel näherzubringen.

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Hier finden sich demnächst weiterführende Projekte der Gildenmitglieder.

Find ich richtig, richtig cool! Es braucht mehr Zwergenprojekte. Viel Erfolg euch und ich glaube ich kann ruhigen Gewissens sagen: Auf Hohenwacht habt ihr auch IC immer Unterstützer! <3

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Aye! Mehr Zwerge sind immer gut. Besonders Bronzene braucht die Community! Viel Erfolg euch und mögen die Ahnen mit euch sein!

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Ein Summen erfüllte die stillen Räumlichkeiten des Klanhauses, während der junge Zwerg in leichtfüßiger, gar tänzelnder Manier sich durch die Räume bewegte, mit jedem Ton seiner hervorgebrachten Melodie mitwippte, als würde er seinen Tag mit der eigenen Hintergrundmelodie schmücken wollen. Noriks Füße führten ihn aus dem Hauptraum, in welchen man eintrat, wenn man die quietschende Eingangstüre passierte, durch den langen Flur, direkt zu dem kleinen, aber überschaubaren Schlafsaal, in welchem einige provisorische Betten standen, diente der Saal und seine Möglichkeiten letztlich nicht dem dauerhaften Bezug, sondern einer kurzweiligen Übernachtung, sollte man den Heimweg aus diversen Gründen nicht antreten können.

Bereits beim Betreten des Schlafsaales war zu erkennen, dass dies einer der wenigen Räume war, die kaum genutzt wurden. Die meisten Betten waren nicht einmal bestückt, bis auf eines, welches in der hintersten Ecke des Raumes stand, darauf verteilt ein spärliches und überschaubares Gepäck. Eine verfärbte und gefüllte Leinentasche, eine kleine Sammlung handflächengroßer Steine. Ein weiteres Paar Stiefel ruhte am Fußende, wie auch eine Kiste Phiolen, gefüllt mit allerlei farbigem Inhalt. In der Spalte zwischen der Wand und dem Bett war sogar ein bauchiges Instrument zu erkennen, eine Laute, die deutlich bessere Tage gesehen hat. Nicht lang verweilte Norik an seiner Schlafstätte, die er nun seit gut zwei Wochen bezogen hatte und begann aus seinem Gepäck ein kleines verbeultes Kesselchen hervor zu kramen, nur um dann unmittelbar das rot-goldene Blütengewächs, das am Kopfende vom Bettpfosten baumelte, ebenso zu schnappen. Sein Weg führte ihn aus dem Schlafsaal zurück in den Eingangsbereich, welcher äußerst einladend und willkommen heißend wirkt. Mit rotem Stoff bezogene Stühle finden sich hier, sammeln sich um einen Globus, welcher vor einem reichlich bestückten Einlass in der Steinwand steht. Nur kurz verweilte der Blick auf der Dekoration kunstvoller Schmiedestücke von Lehrlingen eines Handwerks, für das er selbst einfach nicht geschaffen ist.

Je zwei Treppenstufen pro Schritt nahm der Jungspund und begrüßte mit einem freundlichen Nicken die ältere Zwergenfrau, welche mit beiden Händen in einer Schüssel steckte und scheinbar Teig knetete. Norik platzierte das Kesselchen auf dem Tisch, der Stuhl wurde zurechtgerückt, ehe man den Hintern darauf pflanzte und sich ans Werk machte. Ein fragender Blick ereilte ihn von Hedda, der Zwergendame, die mit äußerster Gewalt den Teig in der Schüssel knetete, als würde sie auf einen Sandsack einprügeln. “Was wird das, wenn’s fertig ist, Norik?”
Mit einem freudigen Schmunzeln zupfte der junge Zwerg die Blüten von der Blume und lies die Blätter in das Kesselchen fallen. Aufmerksam betrachtete er die Prügeleinheit, die über den Teig erging und gluckste brummend. “Wollte die Blüten einkochen, für Pigmente. Weißt schon, für meine Sachen,” Stolz schwang in seinen Worten mit. Stolz und ein gewisser Hauch an Unsicherheit.

“Für deine Tinten?” Die kratzig-rauchige Stimme Heddas erfüllte den Raum, bannte jedes weitere Geräusch, bis auf das dumpfe Klatschen der Fäuste auf den zu knetenden Teig. Norik nickte sacht, betrachtete das andere Klanmitglied erfreut und nahm die Tätigkeit wieder auf.

“Schön, dass du etwas für dich gefunden hast, dass dir Spaß macht und ebenso dem Klan nützlich ist, Junge. Wenn du damit fertig bist, dann geh mir mal zur Hand mit den Schafsmilchbrötchen.” Der Klumpen Teig wurde von Hedda aus der Schüssel gehoben und donnernd wieder hineinbefördert.
Zufrieden nickte Norik. “Ist gut, bin auch gleich soweit,” raunte er in den welligen Kupferbart und rupfte eine weitere Blüte ab. All das hatte er bis vor zwei Wochen nie in Erwägung gezogen, eine Gemeinschaft, die ihn willkommen hieß, in der er seinen Tätigkeiten nachgehen konnte. Doch nun hatte er mehr als das bekommen. Eine Gemeinschaft, die einen respektierte und die aufeinander achtete.

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Behutsam wurde das beigefarbene Leinentuch in die Kiste gelegt, die Ecken ausgekleidet, eine weiche Fläche geschaffen, auf welcher der alte, äußerst empfindliche Foliant gebettet werden konnte. Ein Teil des Buchrückens, wie auch die Front, hatte er versehentlich abgerissen, als er die alten Schriften geborgen hatte. Natürlich lag die Zerstörung der Folianten und den Geheimnissen, die sie vielleicht in ihren Aufzeichnungen trugen, nicht im Sinne Noriks, aber wie hätte er sie sonst mit nach Eisenschmiede bringen können, ohne sie auch nur ein kleines bisschen zu verrücken? Unheimlich vorsichtig war er mit den gebundenen Schriften umgegangen. So vorsichtig, wie es ihm zu diesem Zeitpunkt möglich gewesen war. Handschuhe hatte er getragen, um durch die feuchten Finger keinen Schaden an dem uralten Pergament anzurichten, hatte die Folianten in seinen Umhang gebunden, damit sie stoßfest und vor allem vor der Feuchtigkeit der Umgebung geschützt waren.

Es war ein großer Unterschied, ob man Jahrhunderte, oder womöglich Jahrtausende in einer geschlossenen Ruine verbrachte und in einem Bücherregal vor sich hin rottete, oder ob man quer durch ein Land getragen wurde, welches nur allzu gern täglich das Wetter wechselte. Von feuchtfröhlichem Niesel, bis gleißendem Sonnenschein. Beides Wetterphänomene, die Norik so alten Büchern nicht aussetzen wollte. Den Widrigkeiten zum Trotz erschien es dennoch, als hätten sie die Reise bis nach Eisenschmiede weitestgehend intakt überlebt. Einzelne Seiten hatten sich gelöst, oder ein weiterer Buchrücken brach, doch die Schriften selbst, die Worte in einer Sprache, die er selbst nicht beherrschte, waren gesichert.

Umsichtig umfasste der junge Zwerg, der wohl erst seit wenigen Jahren die zwergische Mündigkeit von rund vierzig Jahren genießen konnte, den staubigen Folianten. Die dürren Finger der behandschuhten Hand ergriffen sorgsam den Buchband, hoben diesen an und betteten die uralte Schrift auf dem Leinen in der Kiste. Das stetige, entspannte Summen einer eigens erdachten Melodie erfüllte den Gemeinschaftsraum des Klanhauses, während er sich seiner selbst erteilten Arbeit frönte. Ein weiteres Tuch kam zum Einsatz, fand seinen Platz zwischen den Holzwänden, wie dem Folianten selbst, und bereitete das Buch somit zum Transport fort. “Ich hoffe, Meister Weißesse findet eine Möglichkeit sie zu restaurieren.”

Erst kürzlich hatte Than Steinkeil ihm den weisen Archivar vorgestellt, der mindestens genau so alt war, wie die Folianten, die er in die Kiste bettete. Bei dem Gedanken allein ereilte Norik ein schelmisches Grinsen. Zu viel Ehrfurcht hatte er vor dem alten Zwergen, als dass er ihn derart frech betiteln oder ansprechen würde, aber darüber nachzudenken war eine schlichtweg andere Sache. Den Deckel der Kiste nahm Norik auf und verschloss den Folianten somit vor gierigen Augen. “Heh, bin gespannt, welche Geheimnisse sie innehalten,” flötete der Jungspund in einem leisen Singsang und zupfte die hellen Handschuhe von den viel zu dürren Fingern.

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Sehr schöner Beitrag. Ich kann die Atmosphäre förmlich wahrnehmen. Sehr gut gemacht.

:sunglasses: :+1:

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Blitz und Donner!

Fliegt mit seinen Greifen den Thread nach weit, weit oben.

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‎Die Finsternis, die den aus blankem Stein gehauenen Raum einhüllte, wurde nur durch den schwachen Lichtschein einer einzelnen Kerze durchbrochen. Bereits deutlich heruntergebrannt, wurde ihre Flamme von den seichten Wellen blaugrauen Rauchs umspielt, welcher sich in dichten Schwaden an der Zimmerdecke sammelte und den Geruch von schweren Tabaknoten und das unverwechselbare Aroma wilder Kirschen durch den Raum trug. Es war still, denn kein Ton drang durch die dicken Bergwände von außen in den Raum hinein. Und auch in dem Raum rührte sich nichts, um ein nennenswertes Geräusch zu erzeugen, welches man von außen hätte wahrnehmen können. Lediglich das groteske Abbild einer kleinen Gestalt, welches der Kerzenschein als Schatten an die Wand warf, flackerte bei den leichtesten Bewegungen der Flamme kurzweilig auf.

Der flüchtige Moment vermeintlicher Ruhe nahm ein jähes Ende, als es an der schweren Tür klopfte. Braemyr öffnete die Augen und sah von seinem Tisch auf zum Eingang des Zimmers. Er brummte mürrisch, nahm die glimmende Pfeife aus dem Mund und erhob die Stimme. „Aye?!“ Als sich die Tür öffnete, wirbelte der Pfeifenrauch durch den Raum und wurde hinaus auf den schwach erleuchteten Gang gesogen. Ein weiterer Zwerg trat ein und blickte durch die Dunkelheit in das durch den Kerzenschein spärlich erhellte Gesicht des Schmieds. „Braemyr, ich wollte dich nur wissen lassen, dass das Holz eingetroffen ist.“ „Das Holz?“ Braemyr überlegte einen Moment lang. „Aye. Das Holz! Für die neue Tür der Wildhammertaverne. Massive Eiche, wie du es wolltest.“ „Hervorragend! Bringt es ins Lager, wir können schon nachher mit der Arbeit anfangen!“ Brogar schmunzelte und winkte ab. „Schon erledigt. Und dem Zimmerer ist auch schon Bescheid gegeben.“ „Umso besser, gute Arbeit! Sag Brogar, hast du Norik irgendwo gesehen?“ „Nein, schon ein paar Tage nicht mehr. Wieso, hat er etwas angestellt?“ Braemyr schüttelte den Kopf. „Nein, das nicht. Ich wollte ihn nur persönlich fragen, ob er mich zusammen mit dem Flammenhort auf eine Exkursion zum Schwarzfels begleiten möchte. Das Angebot gilt selbstverständlich auch für dich und die anderen. Nur dachte ich, es wäre sicher eine interessante Gelegenheit für den Jungen und er würde sich darüber freuen, wenn ich ihn selbst frage.“ Brogar überlegte kurz und schüttelte nun seinerseits den Kopf. „Na, der wird schon wieder auftauchen. Und wenn ich ihn seh’, schick’ ich ihn zu dir.“ „Danke, Brogar. Da fällt mir ein, wenn du Hedwika siehst, frag sie bitte, ob sie etwas zum Braufest beitragen möchte! Frau Schwarzgrund bat beim letzten Rat um Mithilfe. Da das Braufest dieses Jahr mit dem Erntedankfest zusammenfällt, dachte sie als Auftakt an ein großes gemeinschaftliches Essen. Ich dachte mir, Hedwika könnte uns vielleicht mit einem ihrer guten Eintöpfe beglücken. Natürlich nur, wenn sie möchte.“ Brogar schnaufte amüsiert. „Ich frag’ sie, wenn ich sie seh’. Denk du darüber nach, ob wir bei diesen Spielen teilnehmen wollen! Nun muss ich aber los. Quendel meinte, er brauche mich in der Mine.“ Braemyr nickte bedächtig und verabschiedete seinen Kameraden, ehe er die Tür hinter diesem schloss. „Es steht allerhand an in nächster Zeit.“ Er schnaufte knapp und wandte sich ab.

Als sich der Zwerg zurück an den Tisch setzte, blickte er auf das herunterrinnende Kerzenwachs, welches sich bereits in kleinen dicken Wogen auf dem Absteller ergoss. Er nahm ein Zündholz zur Hand, hielt es in die Flamme, um damit anschließend das Kraut im Pfeifenkopf neu zu entzünden. Das erloschene Zündholz legte er beiseite, hing die Pfeife in den Mundwinkel und widmete sich wieder dem Pergament vor sich. Ein Brief - fein säuberlich verfasst in zwergischen Runen. Ihrer Bedeutung war zu entnehmen, dass es sich um ein Dankschreiben handeln musste. Braemyr vollendete den Text und unterzeichnete das Pergament mit seinem Namen. Dann nahm der Zwerg die Pfeife aus dem Mund, lehnte sich entspannt auf seinem Stuhl zurück und blies einen wundervoll dicken Ring in die Luft. Dieser stieg empor, bis der Rauch an der Zimmerdecke zerschellte.

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Mit großem Interesse habe ich diesen Thread entdeckt!

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Ich bin Than Sturmfeder und das ist meine Lieblingsgilde auf der Aldor. Neben meiner. :sweat_smile:

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Varradur schaut auf seine alte Tavernentür, sie ist ziemlich schartig und quischt und knarrt beim Öffnen und Schließen. Auch das Schloss muss regelmäßig geölt werden, damit es nicht ganz einrostet. Die Pforte ist stabil und robust, dennoch freut er sich über die neue Tür, die Varra beim Steinkeilklan bestellt hatte. Eine massive Eichentür mit drei Scharnieren und eines der besten Schlösser Eisenschmiedes. Ganz besonders wird das Emblemen eines riesigen, silbernen Greif sein, der die Tür, mit zwei gekreuzten Hämmern unter sich ziert. Er kann es kaum erwarten!

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In den tiefsten Stunden der Nacht, wenn die Welt in eine träge Stille verfällt und der Schlaf sich wie ein sanfter Schleier über die Augen legt, öffnet sich das Tor zu einer anderen Realität - einer Welt, die jenseits der physischen Existenz liegt, wo Träume gewebt und manifestiert werden. Diese Welt ist von einer Beschaffenheit, die sowohl verwirrend als auch überwältigend ist. Ein Reich, das die Grenzen des Verstandes sprengt und den Träumer in unermessliche Tiefen führt. Ein endloses Mosaik aus flüchtigen Bildern und fragmentierten Erinnerungen, ein Kaleidoskop von Farben, Formen und Klängen, die sich ständig verändern.

Hier verschmelzen die Gesetze der Physik mit den Kräften der Phantasie und die Realität wird zu einer biegsamen Substanz, die sich den Launen des Träumers anpasst. Die Luft ist erfüllt von einem ätherischem Flüstern, einem Echo der Gedanken und Gefühle, die der Träumer in sich trägt. Vielleicht ist diese Welt nicht mehr als das schwache und phantastische Spiegelbild unserer Erfahrungen während des Wachens. Vielleicht wohnt den Träumen aber auch eine nahezu titanische Bedeutsamkeit inne, die der Träumende gar nicht zu erfassen vermag.

Zeit und Raum sind hier nicht mehr als eine schiere Illusion und entbehren jeglicher eigener und bestimmter Existenz. In einem Moment kann man sich an schroffen Berghängen wiederfinden, die von einem sonderbaren Licht vergoldet sind. Diese Berge, uralt und voller Geheimnisse, sind Zeugen längst vergangener Zeitalter und tragen die Narben von Träumen, die einst hier geträumt wurden.

Im nächsten Moment mag sich die Szenerie verändern und der Träumer fliegt mit phantastischen Wesen durch den blauen Himmel. Auf ihrem mächtigen Rücken durchdringt er tosende Stürme, Blitz und Donner während sich der Himmel in ein schillerndes Schauspiel aus Licht und Schatten verwandelt. Diese himmlischen Reisen sind von einer unbeschreiblichen Freiheit geprägt, einem Gefühl des Emporsteigens, das alle irdischen Sorgen vergessen lässt.

Doch nicht nur Höhenflüge der Seele birgt die Welt der Träume, sondern auch die finsteren Tiefen der Erde. Hier in den glühenden Eingeweiden der Welt, wo Urgewalten elementarer Macht Fels und Stein zu brodelnden Seen zusammenschmelzen lassen, ruft eine uralte Stimme den Träumer zu sich - hin zu der altehrwürdigen Schmiede. Diese Stimme, fast einer sanften Melodie gleich, trägt die Weisheit und das Leid unzähliger Generationen in sich. Sie fordert den Träumer auf zu schmieden - nicht nur Metalle, sondern auch seine eigenen Schicksale und Träume.

Die Schmiede selbst ist ein heiliger Ort. Ein Nexus, an dem die Kräfte der Erde und des Geistes aufeinandertreffen. Jeder Hammerschlag, jedes Funkenfliegen ist ein Akt der Schöpfung, ein Schritt auf dem Pfad der Selbstverwirklichung. Es ist ein Ort, an dem der Träumer seine tiefsten Ängste konfrontiert und seine größten Wünsche manifestiert.

Unserer Sprache ist oft unzureichend, um die Tiefe der Erfahrungen zu beschreiben, die wir während des Träumens erlangen. Dennoch versuchen wir unsere Erlebnisse in Worte zu fassen, indem wir sie als Aufstieg oder Fall, als Reise durch unermessliche Weiten oder als Durchbrechen zäher, ungefüger Dunstwolken beschreiben. In jedem Augenblick des Träumens bricht ein Teil unseres Verstandes los von allem Greifbaren und rast vorüber an endlosen goldenen Feldern oder hin zu tiefen angstgeplagten Abgründen.

Es sind diese Felder und Abgründe zwischen den Welten, die der Träumer durchqueren muss, um die wahre Natur seiner Existenz zu begreifen. Hier lauern die ungezähmten Kräfte der Angst und des Vergessens, doch sind sie auch der Schlüssel zu den höchsten Gipfeln der Erkenntnis und des inneren Friedens.

Die Welt der Träume - ein Reich, das jenseits des Verstandes liegt, ein Ort der unendlichen Möglichkeiten und tiefen Geheimnisse. Es ist diese Welt, in der die Träumer ihre Seelen entfalten und die wahre Bedeutung ihrer Existenz ergründen können. Hier, in den stillen Stunden der Nacht, finden sie Poesie und die Dunkelheit, die Magie und das Mysterium, die jenseits der Grenzen des Wachens liegen.


In den frühen Morgenstunden erwachte Braemyr auf dem Fußboden. Noch schlaftrunken rieb er sich den leicht schmerzenden Kopf. Wahrscheinlich hatte er sich im Schlaf so heftig bewegt, dass er aus dem Bett fiel und sich den Kopf stieß.

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Braemyr erhob sich langsam, die letzten Fetzen des Traums noch immer vor seinen Augen tanzend. Das Gefühl des Erlebten war so intensiv gewesen, dass er nicht sicher war, ob es wirklich nur ein Traum war. Die Bilder von schroffen Berghängen, phantastischen Flügen und der uralten Schmiede verblassten langsam, aber hinterließen eine seltsame Resonanz in seinem Inneren.

Mit einem leisen Stöhnen stand er auf, wischte sich den Schlaf aus den Augen und blickte sich in seiner bescheidenen Schmiedewerkstatt um. Alles schien wie gewohnt. Das Feuer war über Nacht erloschen und die Asche lag kalt und grau in der Esse. Auf dem Amboss thronte noch immer die Schulterplatte eines Wachsoldaten. Eigentlich eine einfache Reparatur und ein paar Ausbesserungsarbeiten, doch dringend genug, dass Braemyr überhaupt erst bis spät in die Nacht daran arbeitete und anschließend in der Schmiedewerkstatt schlief. Der Zwerg rann sich mit den Fingern durch den dichten Bart und entschloss, die Schmiedewerkstatt heute geschlossen zu lassen. Er nahm das Werkstück vom Amboss, schloss hinter sich die Tür ab und machte sich auf den Heimweg.

Einen Zwischenhalt wollte er im Militärviertel einlegen, um dort die Schulterplatte abzugeben. Den Lohn für seine Arbeit hatte er bereits erhalten, was nicht unbedingt üblich war, doch dem Wachsoldaten war die Fertigstellung so wichtig gewesen, dass er schon im Voraus zahlte. Braemyr blieb stehen und warf einen Blick auf die große Schmiede im Zentrum des Berges. Sie war das erste, das die Zwerge längst vergangener Zeiten bauten, als sie sich hier im Berg niederließen. Nach und nach entstand die weitere Stadt um die Schmiede herum. Er dachte darüber nach, welch Meisterwerke der Schmiedekunst bereits aus diesem Ort hervorgingen. Für einen flüchtigen Moment fiel ihm die Schmiede aus seinem Traum wieder ein, doch um sich nicht in Tagträumereien zu verfangen, setzte er seinen Weg fort. Dem Wachsoldat war seine Freude deutlich anzusehen, als Braemyr ihm die Schulterplatte übergab. Noch rechtzeitig zu seinem Dienstantritt, ist sie fertig geworden. Der Hauptmann des Militärs scheint keine Gnade bei unvollständigen Rüstungen zu kennen und bevor der Soldat zum Polieren jener der ganzen Einheit verdonnert wird, zahlte er den Aufschlag an den Schmied gern. Er bedankte sich vielfach bei Braemyr, während sie noch ein Stück gemeinsam liefen. Am Klanhaus der Steinkeile trennten sich jedoch ihre Wege.


Einige Tage vergingen und alles nahm seinen gewohnten Gang. Jedoch verging kein Tag, ohne dass Braemyr über die Bedeutung seines Traums nachsann. Pfeiferauchend stand er auf dem Balkon des Klanhauses und warf einen Blick auf die Gasse. Überall regte sich die bunte Gesellschaft der Zwerge, die ihrem Tagwerk nachgingen und Handel trieben. Vielfältig und doch eins. Noch vor wenigen Jahren wäre es kaum vorstellbar gewesen, dass die Zwerge der drei großen Klans hier im Berg friedlich miteinander auskommen. Und doch stehen die Zwerge, vertreten durch den Rat der drei Hämmer, nun Seite an Seite.

Dünne Fäden blaugrauen Rauchs zogen aus dem Pfeifenkopf über die Brüstung. Braemyr brummte sacht und warf einen flüchten Blick aus den Augenwinkeln zur Seite. Neben ihn trat ein weiterer Zwerg. Brogar, ein Mitglied des kleinen Klans, gesellte sich zu ihm auf den Balkon, in seiner Hand eine Schüssel warmen Pilzeintopfes. „Oi, Braemyr! Hast du schon von dem Eintopf probiert? Ist nicht mehr viel da. Also falls du noch was essen wolltest, würde ich jetzt zuschlagen!“ Braemyr sah seinen Kameraden an und gluckste sacht. „Was denkst du, warum nicht mehr viel da ist? Ich hab schon drei Schüsseln verputzt.“ Er nahm die Pfeife aus dem Mund, blies einen Schwall Rauch aus und grinste Brogar breit an. Dann deutete er mit dem Mundstück der Pfeife hinunter auf die Gasse.

„Was siehst du dort, Brogar?“ Brogar vergrub einen Löffel Eintopf in seinem Mund und schaute hinunter. Etwas von der Suppe rann an seinen Mundwinkeln herab und versickerte im dichten schwarzen Bart. „Hrm. Handwerker der Bronzebärte, oh, da auch einige unserer Leute. Einige Wildhämmer, sicher auf dem Weg zur Brauerei oder in die Taverne, und Dunkeleisen, die einem sicher versuchen irgendwelche zwielichtigen Dinge aufzuschwatzen.“ Er sah Braemyr daraufhin fragend an, als wäre an dem Treiben auf der Gasse etwas Ungewöhnliches zu beobachten, was ihm entgangen war. Dieser wiederum nickte sacht. „Du hast nicht ganz unrecht, Brogar. Ich sehe da unten Zwerge. Sicher, sie sind von ihrer Art her sehr unterschiedlich und wir haben mitunter unsere Differenzen miteinander. Und doch sind sie alle eins: Zwerge. Wir alle kamen aus diesem Berg und in ihm finden wir wieder zusammen.“ Brogar lachte laut und verlor fast die Schüssel aus der Hand. „Schon ganz der Diplomat, aye?“ Er klopfte Braemyr auf die Schulter und grinste. „Na, du wirst dich in deiner neuen Rolle schon zurechtfinden. Übrigens, wenn du keinen Eintopf mehr willst, dann solltest du langsam los, oder nicht? Schließlich wartet der Rat auf sein neuestes Mitglied.“ Braemyr brummte zufrieden und nickte Brogar aufmerksam zu, ehe er sich auf den Weg zum Bürgerrat machte.

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Ein neues Mitglied - die Gemmenschneiderin Obsidea Steinschlag


Seit einigen Tagen herrschte im Klanhaus eine besondere Aufregung. Ein kühler, klarer Morgen hatte sich über die Berge von Dun Morogh gelegt, als die Neuigkeit sich verbreitete: Der Klan hatte ein neues Mitglied gewonnen. Es war einer jener seltsamen Tage, an denen die Stille der steinernen Hallen einem leisen Raunen wich. Zwerge versammelten sich in kleinen Gruppen, tauschten neugierige Blicke und flüsterten über Obsidea Steinschlag, die Gemmenschneiderin und Erkunderin, die man nun in ihren Reihen begrüßen durfte.

Der Tag war klar und frostig, doch in den Gängen und Räumen des Klanhauses herrschte eine warme, lebendige Atmosphäre. Das Feuer im Kamin prasselte und es war, als ob das Ankommen eines neuen Talents den Berg mit frischem Leben erfüllte. Obsidea Steinschlag war eine Frau, deren Ruf vorausgeeilt war - nicht nur für ihre Kunst, Edelsteine zu verarbeiten, sondern auch für ihre Abenteuerlust, die sie in die entlegensten Winkel der Berge geführt hatte, immer auf der Suche nach dem perfekten Stein oder seltenen Erzvorkommen.

Während der Tag seinen Lauf nahm, bereitete sich Braemyr auf eine bevorstehende Reise vor. Zusammen mit Obsidea sollte er bald nach Sturmwind aufbrechen, um einen wichtigen Schmiedeauftrag zu erfüllen. Als Meisterschmied plante Braemyr, seine Künste mit Obsideas feiner Edelsteinbearbeitung zu vereinen und in der großen Menschenstadt die Handwerkskunst des Steinkeilklans zu präsentieren.

Die Vorfreude auf das Kommende erfüllte die Hallen. Während sich der Duft von frischem Brot und warmen Speisen im Gemeinschaftsraum verbreitete, spürte man die Aufregung über die bevorstehende Reise. Obsidea hatte sich schnell eingefügt und schon bald würde sie, Seite an Seite mit Braemyr, beweisen, dass ihre Künste das Erbe des Steinkeilklans bereicherten.

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