Was ist denn der eigentliche Sinn eines Genres? Was definiert diesen? Was viele immer und immer wieder vergessen, die meisten Genres, von denen wir heutzutage sprechen, entstanden vor dem Internet-Boom. Dieser hatte zwangsläufig auch Einfluss auf jene Genres. Dadurch entwickelten sich diese genau so wie die Community weiter. Daraus zu folgern, nur, weil etwas nicht mehr genau so wie damals ist, sei es gernre-fremd, ist u engstirnig gedacht.
Ebenso der angesprochene Frust. Warum genau bist Du denn frustriert? Liegt es am Spiel, oder am Vergleich, der Dir rel. dominant vorgehalten wird?
Wie sah denn damals ein Endgame aus? Oder ging es da nicht auch häufig um Vergleiche?
Ja, das ist so ein Punkt, der wirklich nachdenklich macht. Noch nachdenklicher werde ich dann aber, wenn ich z.B. an TL2 denke. Einem Action-RPG, bei dem ich tatsächlich mühe hatte, mich wach zu halten.
Selbst in D1 war es schon so, dass man komplette Screens, gefüllt mit Mobs, in Sekundenschnelle vaporisieren konnte. Die einzigen Spiele, die mir einfallen, wo das in dieser Form nicht stattfand, waren echte RPGs und ggf. rundenbasierte Spiele.
Gibt es so etwas heutzutage noch bzw. ist es noch rentabel?
Hierbei sehe ich die Entwickler nicht einmal in der Schuld, denn die Community tickt anders. Kurioserweise wollen die Spieler ein Ziel vor Augen haben, also einen im gewissen Rahmen endlichen Kontext. Zum anderen wollen sie aber auch auf lange Sicht motiviert werden, also eben ohne konkretes Ziel spielen.
Wie soll man das nun unter einen Hut bringen?
Also braucht es doch ein Ende?
Oder ist Paragon nicht genau das, was Du damit beschreibst. Ein langer, schier nicht enden wollender, Level-Prozess?
Auf der einen Seite findest Du eine Einschränkung durch Items schlecht. Auf der anderen Seite wünschst Du Dir ein System, welches Dich in Form von Talenten einschränkt.
Auch hier wäre die Frage, wie man das System überhaupt gestalten kann, dass es möglichst flexibel funktioniert, sich herausfordernd anfühlt, etc. pp.?
Für D3 ist das sicherlich kein Thema mehr. Bzgl. D4 kann man nun mutmaßen. Aber selbst, wenn ich aktuell nicht genau weiß, wie sich das System in D4 darstellen wird, kann ich schon jetzt davon ausgehen, dass es Kompromisse eingehen werden muss. Was wiederum dazu führt, dass die Erwartungen des einen oder anderen Spielers enttäuscht werden …
Ja. Sind aber nicht viele dieser langweiligen Games „einfache“ Clones von Spielen, die wir damals toll fanden? Könnte es nicht auch sein, dass Deine Ansprüche über all die Jahre erheblich gestiegen sind, einfach, weil Du schon so viel gesehen hast und es Dir nach immer mehr und mehr gereicht?
Finde ich ok. Geht mir nicht anders und ist der Hauptgrund dafür, dass bei vielen Spielen, die ich ausprobiere, der Hype gar nicht mehr einsetzt. Eben weil es kein neu erfundenes Rad ist.
Meine Erwartungen bzgl. D4 ähnelt z.B. einer Art „Super-Season“. Bekannte Mechaniken, bekannte Optik, aber verbunden mit einem Neustart. Gefühlsregungen und das Flair aus alten Tagen erwarte ich nicht - das ist völlig unrealistisch. Einfach nur der next step …