Was ist mit D3 passiert?

Dann sag mir doch aus welchem Genre der Stufenaufstieg ursprünglich stammt, wenn nicht aus dem RPG. Gerade im RPG ist das System, das die Stagnation deines Chars verhindert und dir dazu verhilft überhaupt die Geschichte voranzutreiben kein zwingendes Element?

Um es so kurz wie du zu halten: Nein.
Die etwas längere Version: Monster schnetzeln findest du in den unterschiedlichsten Spielgenres. Doom z.B. würdest du dann auch als H&S sehen?
Das wie du Monster schnetzelst macht es erst aus und trennt Spielgenres von einander.

Du würdest also nicht dieses Eine, was zur Langzeitmotivation dient und dir hilft immer höhere Schwierigkeitsgrade zu erreichen im Fokus setzen?

Militär und Sport.
Es war ein zwingendes Element den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.


Eine Geschichte bedarf keinen permanenten, übertriebenen, Powerboost.

Eine Geschichte wird nicht dadurch besser, weil die Hauptrolle in einem rasenden Tempo über sich hinaus wächst, sondern sich entsprechend der Situation anpasst und auch durch Verluste etwas lernt.

Herr der Ringe wäre niemals so erfolgreich gewesen, hätte Frodo schon angefangen die Oger mit Blitzen zu grillen.
Star Wars wäre niemals so interessant gewesen, wenn Luke schon ab der zweiten Episode angefangen hätte, Massenkontrolle auf die Trooper zu wirken, um sich so eine Leibgarde zusammen zu stellen.

Eher Gegenteilig !
Im echten Rollenspiel fiebert man mit, weil man stehts unterlegen ist und sich neue und clevere Wege überlegen muß eine Situation zu meistern.
Was du hingegend beschreibst, ist reinster Powercreep und die Befriedigung des eigenen Selbstverständnisses :slight_smile: :sunflower:

Evtl. nicht unbesingt das Hautsubjekt dieser Unterhaltung, aber ich denke doch einmal, hierraus könntest du dir noch das eine oder andere mitnehmen, wenn es darum geht, was und wie ein Charakter und eine Geschichte sein „muß“, um erfolgreich zu sein =)



Nein =)

Höhere Schwierigkeitsgrade sind schlußendlich nur ein billiger Weg, welcher einen von der Dünne der eigentlichen Spiels ablenken soll.

Schaue dir doch einfach nur die vielen RPG´s auf dem SNES an.
Viele von ihnen kamen mitte der 90´iger heraus und haben bis heute eine wesentlich größere Fan-Base, als die allermeisten Spiele die seit Anfang der 2000´er heraus kamen.

Oder auch Gothic.
Sicherlich. Man findet zuweilen Verbesserungen und auch neue Zauber.
Aber dies ist oftmals nicht nur in die Geschichte und den Charakterfortschritt mit eingebettet, sondern bietet einem immer noch genügend Potenzial dies als ein Rollenspiel war zu nehmen, ohne dass man mit einem mal im God-Modus einher rennt.

Etwas, was du scheinbar als unerlässlich erachtest.

Wenn du mir nicht glaubst dann vielleicht dem DSA-Autor F. Mauruschat, der es in seinem Buch „Spiel vs Leben“ folgendermaßen beschreibt: „So gibt es mittlerweile in fast allen Spielen Rollenspielelemente wie Charakterlevel oder Erfahrungspunkte.“

Habe ich das behauptet? Je nach Spielart variiert das Tempo indem man Stufen aufsteigt und man daduch Fertigkeiten freischalten oder verbessern kann, die dir ermöglichen Geschichte weiter spielen zukönnen.

Ja die Spielfilme haben uns über einige Stunden vermittelt, dass Luke es nach vielen Jahren gemeistert hat.
Wie würdest du Lukes Lernprozess komprimieren, wenn du daraus ein Computerspiel machst und nicht willst, das Luke als Computerspielfigur auch Jahre benötigt?

Wenn es um ein echtes Rollenspiel geht, dann hast du Recht. Wir sprechen hier aber über Diablo ein H&S, das nur bestimmte Rollenspielanteile besitzt, dadurch sind auch deine Möglichkeiten limitiert.
Du hat nur die eine Möglichkeit stärker zu werden, um gegen immer schwerere Monsterhorden bestehen zu können.

Wäre mal interessant D3 mit Charisma als Stat, dann kannst du anstatt gegen Diablo zu kämpfen ihn aus Lea exorzieren. :grin:

Das hat jedes Spiel in manchen ist es offensichtlich du wirst sogar darauf hingewiesen (siehe Diablo). In anderen Spielen ist der Schwierigkeitsgrad fließend und steigt mit der stärke deines Chars an (siehe Rollenspiele wie Baldur’s Gate).

Kann sein, dass ich das Spiel falsch gespielt habe, aber meine ersten Spielstunden bestanden daraus Scavengers und Wölfe für Erfahrungspunkte zu töten, um überhaupt weiterkommen zukönnen.

Btw.: Hört mal auf hinter jeder Ecke Powercreep zu sehen, nur weil man Ausdrücke wie „immer stärkerer Char“ benutzt.

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Naja, letztlich hing aber alles an den Stats. Spells lernte man halt, wenn sie gedropt sind und da waren eben auch Fireball, Chain Lightning etc. dabei. Genutzt hat man die mit dem Warrior aber eher nicht. Spell-Level zu niedrig, Manakosten zu hoch, etc. pp.

Aber ja, im Ironman hat man mit dem Warrior auch einen Bogen in die Hand genommen um am Butcher vorbei zu kommen …

Jein. Ganz unrecht hatte er nicht. Level-Systeme sind Abtraktionen von dem, was wir in der Realität als „Lernprozess“ bzw. „Erfahrung“ kennen. Zum RPG gehört es nun mal auch dazu, dass man in eine Rolle „hinein wächst“. Das kann aber nur geschehen, wenn man diesen Prozess irgendwie technisch abbilden kann. Für gewöhnlich geschieht das mit Level-Systemen.

Sprich, ohne kommt das RPG nicht aus, es ist also ein zwingendes Element, aber es definiert nicht die Rolle als solche.

Sicherlich benötigt man eine Art von Progress, um den Spieler bei der Stange zu halten :slight_smile:
Aber dieser muß nicht immer darin bestehen dass man immer stärker wird, besonders wenn man nach wie vor immer wieder gegen die gleichen Gegner antritt, diese aber mit einem selbst mitlvln. Denn dies mindert die Erfahrung, dass man überhaupt einen Fortschritt gemacht hat.

Ich hab hier mal etwas für dich =)


Adam Millard - The Architect of Game

Extra Credits

Einer der besten Wege um zu sehen, in wie fern man wirklich dem Powercreep folgen muß, ist sich die Speedruns an zu sehen =)

Bei Diablo 2, ist dies dadurch gedeckelt, in wie fern man XP in den einzelnen Bereichen erhält.


https://diablo2.diablowiki.net/Guide:Diablo_2_Level_Up_Guide_v1.10

Bei Gothic … Nun da kam erst vor 4-5 Tagen ein neuer Speedrun raus :slight_smile: :sunflower:


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Ach schau an …

Habe ich den etwas anderes behauptet. Bin nur darauf eingegangen, dass du geschrieben hast Diablo hätte überhapt kein RPG.

Es würde echt helfen wenn du lesen und verstehen würdest was andere schreiben.

Was er ja nicht getan hat.

Er hatte oben nur gesagt, dass ein „wahres“ RPG für ihn mehr mit einem dynamischen System zusammen hängt, anstelle einem strikten und linearen System, welches einem nur durch einen Schlauch führt.

Was bei dir scheinbar auch nicht wirklich geklappt hat. :man_shrugging:

Habe für mich festgestellt, dass selbst „Tetris“ ein Rollenspiel ist:

  • Ich schlüpfe in die Rolle „Herr der Steine“
  • Der „Gegner“ wird immer stärker (Steine droppen schneller)
  • Ich verbessere meine Fertigkeiten (Wahrnehmung, Reaktion, Fingerfertigkeit…)
  • Wie drehe ich die Klötze? Mit A/B drehe ich meine Klötze
  • Was kommt als nächtstes? siehe Bildschirmrand - Klotzvorschau
  • Was mache ich damit? Ich verbaue ihn
  • Wann? Jetzt, nächste Runde and so on…

Und so ein geniales Spiel gewinnt nicht den „Best RPG Award“? :joy:

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Ich bin sicherlich nicht perfekt und vielleicht habe ich etwas zu viel in Deine Richtung projiziert. Allerdings kam das Thema RPG hier generell nur auf, weil sich irgendwer beschwerte, dass D3 weniger böte als z.B. D2.

Ich habe nich behauptet, dass D3 kein RPG enthielte, sondern, dass man „nennenswertes RPG“ nicht unbedingt in einem Spiel wie D3 bzw. generell im Genre der aRPGs / H&S erwarten sollte. Manch einer scheint dies aber zu tun - oder zu glauben dies zu tun, obwohl er/sie/es gar keine Vorstellungen davon hat, was sich hinter RPG eigentlich verbirgt und wie wenig das in seiner Fülle in ein aRPG passt.

Du für Deinen Teil hast ja durch Deine Beiträge rel. deutlich Stellung bezogen … :wink:

Meine Einschätzung bzgl. dessen, was der eine oder andere als RPG wahrzunehmen meint:

Deine „Stellungnahme“ dazu:

Du kritisierst mich, nur um mir mit Deinen Ausführungen sogar recht zu geben. Der Kampf ist im „aRPG“ derart dominant, dass das Spielen der Rolle gänzlich untergeht. Hättest mir auch einfach recht geben können, aber das lässt Dein Stolz oder was auch immer offenbar nicht zu, hm? :wink:

Ja und damit ist hat dieser Jemand recht, weil diese ganzen RPG-Anteile, die ein H&S besitzt, überhaupt das Genre ausmachen. In einem H&S nimmt der Charakteraufbau eine sehr große Rolle ein. In D3 hat man diesen nach und nach weiter entfernt oder nur rudimentär bestehen lassen.

Geht es einem rein ums Monsterschnetzeln und die Fingerfertigkeit dahinter dann ist er in diesem Genre falsch und sollte lieber reine Actionspiele ausprobieren.

So hast du dich aber erstmal gar nicht ausgedrückt, erst nach einigen meiner Beiträge. Ich habe eher gedacht du hast überhaupt keine Ahnung was RPG überhaupt bedeutet.

Ich gebe dir nicht recht, weil du darin kein RPG siehst ich jedoch schon.
Auch in einem reinen RPG ist der Charakteraufbau ein wichtiges Spielelement. In einem echten H&S, nicht D3, hat man diesen eben nur für den Kampf ausgelegt, aber es handelt sich dennoch um RPG.

Ich löse einmal auf:

Diablo 3 ist genauso wie Moorhuhn :chicken: ein Shoot’em Up :dart:, da man die Monster einfach wegklickt.

Ist doch nicht so schwer, Jungs. Schönes Wochenende.

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Oh man …
Und ich dachte immer, es wäre eher wie bei „Mensch ärgere dich nicht“ , wo der Erfolg vom RNG der Würfel abhängig ist :man_facepalming:

Danke für die Berichtigung :smiling_face_with_three_hearts:

Kein Thema. Immer wieder gerne. Dafür ist ja eine Community ja da. :blush:

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Sollte ich halt echt mehr Widow in OW zocken, damit ich nen besserer Sniper werden.
Dann braucht man wohl auch kein TC und Spielverständniss mehr :thinking:
Einfach dumpf nach YT-Builds nachbauen und wild klickern.

D1: Level 50 max. Danach (optionaler) Item-Grind.
D2: Level 99 max. (schon schwer zu erreichen, oder?). Ansonsten: (optionaler) Item-Grind.
D3: Level 60/70 max. Danach wie üblich, (optionaler) Item-Grind und zusätzlich Paragon-Grind.

Also ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo man nun in diesen Spielen so immens großen Fokus auf die Charakterentwicklung gelegt hätte.

Also muss ich falsch liegen?!

… und das war in D1 und D2 anders?

War lediglich eine Hyperbel… Denke, die meisten haben es auch so verstanden und bedarf keiner weiteren Erklärung… :man_shrugging:

Item-Grind ist nicht optional, sondern der Sinn dahinter wieso du überhaupt Monster schnetzelst, darin liegt doch der Unterschied zu anderen Action-Genres und was mir persönlich an H&S-Spielen gefällt.

D2 oder PoE kannst du einfach drauf losspielen wirst aber irgendwann unweigerlich deinen Char verbauen, wenn du dich nicht mit den Spielmechaniken auseinandersetzt. Vielleicht versuchst du im neuen D2 mal von Null auf einen Build zu bauen, dann verstehst du mehr was ich mit Fokus auf Charakterentwicklung meine.

Das ist die Grundlage unserer Diskussion und bis jetzt hast du mich (noch) nicht davon überzeugt, dass du richtig liegst.

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Ok, ich präzisiere das ein wenig. Der Item-Grind ist mehr oder weniger optional, nachdem man das Spiel „durchgespielt“ hat. Das ist ja dann letztlich nur noch Fein-Tuning. In D1 z.B. habe ich mich irgendwann „nur“ noch mit PvP-Gear auseinander gesetzt und ja, sekundär auch noch mit dem „Maxing“ des Farm-Gears.

Das habe ich schon verstanden. Nur bin ich heutzutage einfach mit den drakonischen Strafen für eventuelle Fehlentscheidungen nicht mehr so ohne weiteres einverstanden. Nein. An dieser Stelle möchte ich auch nicht unendliche viele Respecs geschenkt bekommen. Aber zumindest die Möglichkeite haben, meinen Charakter zu „retten“.

Das liegt daran, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Hierbei gibt es auch kein richtig oder falsch bzw. schwarz oder weiß. Beide Meinungen haben ihre Daseinsberechtigung. Ich habe Deine Meinung sogar bis zu einem gewissen Punkt akzeptiert - warum auch nicht!? Manche Details waren/sind dabei aber auch gerne mal falsch oder zumindest nicht mehr zeitgemäß. Das muss Deine grundlegende Meinung aber nicht ändern.