„Hatschi“, erklang es am frühen Morgen im Handelsviertel, als Anastasia und Marie mit Körben in der Hand durch die Straßen gingen. „Du Arme!“, kam es nur leise von Marie, „Allergie?“, wurde es dann einfach erweitert. „Ein wenig“, schniefte das junge Mädchen, „aber als man mich gebeten hat ob ich eben die Aushänge anbringen würde, da konnte ich nicht Nein sagen. Wer konnte denn auch ahnen, dass sie mit Regenmohn eingefasst sein würden?“. Ein sachtes Lächeln legte sich auf die Züge Anastasias, als sie die Decke über ihrem Körbchen zurückschlug um eines der Pergamente heraus zu nehmen, welches aufwendig mit roten und rot-orangen Regenmohnblüten eingefasst worden war. „Schon fast zu schade“, kam es von beiden Mädchen im Gleichklang als man das Pergament auch schon am schwarzen Brett befestigte. „Du, Anastasia, was steht denn da eigentlich?“, fragte Marie, die jüngere der beiden, während ihre Augen über die bunten Farben der Lettern wanderten. Es dauerte eine Weile, als Anastasia damit begann, ihrer Schwester den Text des Aushangs vorzulesen:
1.Alstädter Sommerfest
am 13ten Tage des achten Monats ab der siebten Abendstunde,
laden die Händler und Abenteurer der Altstadt,
zusammen mit dem Kräuter- und Blumenladen Immergrün,EUCH
zum
1. Altstädter Sommerfest in der Altstadt Sturmwinds ein.
Lasst Euch entführen von den Schaustellern von „Es war einmal“ während
die Magier am Herd der „Schwarzfische“ und des „Café Sonnenfeuer“
Euren Gaumen verzaubern!Die Meister des Handels lassen Euch in Ihre Reiche ein
und, für einen karitativen Zweck, erwartet Euch eine Tombola mit Preisen die Euch staunen lassen werden!Es laden Euch herzlich ein:
Allerhand – Abenteurerbedarf
Apotheke Wunderbräu
Die Gilde der Abenteurer
Kräuter- und Blumenladen Immergrün
Lichterloh
Schall & Rauch
Waffenschmiede Eisenbeiß
„Oh, DAS klingt ja toll!“, rief Marie in den Morgen hinein. „Meinst du, dass Mama und Papa mit uns hingehen werden?“. Mit großen Kinderaugen blickte Marie zu ihrer Schwester, welche gerade eine Blüte von dem Pergament nahm, daran schnupperte und wieder laut niesen musste. „Ich hoffe es doch! Das möchte auch ich nicht verpassen!“ Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem erneuten Schniefen nahm Anastasia ihre Schwester an die Hand, und schon machten sich die beiden daran, die schwarzen Bretter der Stadt nicht mehr gar so schwarz erscheinen zu lassen.