To be fair - ich sehe das auch nicht gar so eng. Als die Bugs aktuell waren, habe ich mich in den letzten Monaten durchaus zwischendrin gut aufgeregt, weil die meisten Bugs und Exploits aufs Berufesystem fielen und wie man weiß, investiere ich da einen guten Teil meiner Spielzeit rein. Aber es mindert jetzt nicht unbedingt so sehr meinen Spielspaß und ich mag WoW immer noch sehr.
Ich werde aber durchaus dann etwas leidenschaftlicher bei diesen Diskussionen, wenn Leute anfangen, diese Lange Liste an Problemen als nicht existent zu bezeichnen oder bis zu dem Punkt zu relativieren, dass man nach jedem Strohhalm greift, um die faktischen Probleme irgendwie wegzudiskutieren und dann noch frech dabei zu werden und andere Spieler anzupampen, die diese Probleme ansprechen.
Ist etwas länger. Der Typ war u.a. zuletzt das Gesicht des Classic-Projektes und hat vor kurzem die Firma verlassen. Die Gründe benennt er in dem Twitter-Thread. Hatte viel mit der Personalpolitik zu tun, aber letzten Endes erwähnt er auch in einem Satz, dass ABK Blizzard unter Druck gesetzt hat, Dragonflight und WotLK frühzeitig zu releasen. Was man schon vor diesem Statement klar gesehen hat. Anhand der Beta-Foren konnte man auch sehr gut beobachten (ich hab letztendlich ja auch nur spezifische Teile der Beta getestet), dass die Entwicklung eigentlich noch in vollem Gang war und Zeit gebraucht hätte.
Das Entwicklerstudio „Proletariat“, das Blizzard gejoint ist, um direkt in die Entwicklung von DF einzusteigen daraufhin, hat im Dezember auch eine Gewerkschaft gegründet nach Release mit nicht gerade subtilen Hinweisen darauf, dass die Arbeitsbedingungen nicht gut gewesen sind und eine Menge Überstunden geschoben werden mussten.
Kann man schon. Viele Inhalte sind sich sehr ähnlich und es ist als MMO dasselbe Spielprinzip. Außer, du willst mir jetzt erzählen, dass Square Enix einen Weg gefunden hat, Inhalte zu finden, die nicht anfällig für schwere Bugs sind.
Und trotzdem läuft es wesentlich besser. Die sind darauf gar nicht angewiesen, ihr Spiel monatelang zum Testen für die Masse preiszugeben, weil die noch Geld investieren in gute interne Qualitätssicherung. Währenddessen wird die QA bei Blizzard teilweise rausgeworfen und selbst mit Beta bleiben die Fehler noch ungelöst.
Habe ich dort noch nicht erlebt, dass die Server einfach random runtergefahren werden oder nach einem Patch einige gravierende Fehler bei neuen Features auftreten.
Tu ich gar nicht. Ich stelle einfach nüchtern fest, dass Dragonflight nicht fertig war. Du machst daraus, dass ich nur ein Hater bin, der das Spiel nicht mag und doch einfach gehen sollte. Sag ich ja - vollkommen passiv-aggressiv, weil jemand Kritik äußert. Ich mag das Spiel sehr und bespiele es auch sehr aktiv und gerne und genau deshalb schaue ich hin und möchte, dass es runder läuft. Manche von euch sollten mal aufhören, jede Kritik fast schon persönlich zu nehmen und zu meinen, dass Kritiker irgendwelche Heulsusen sind, die für das Sakrileg, Fehler und Missstände aufzuzeigen, gehen sollten. Hat schon fast was von einem Kult manchmal bei manchen Leuten.
Jo, es ist recht offensichtlich, dass da eine andere Firmenmentalität herrscht. Eine, wo Qualität und Respekt vor dem Kunden größer geschrieben wird, als kurzfristige Quartalgewinne. Als es zu Expansionrelease dort lange Warteschlangen gab, ähnlich wie die Classic-Warteschlangen, gab es mehrere Wochen kostenlose Spielzeit und SE hat sogar lieber auf neue Gewinne von neuen Spielern verzichtet und die Accounterstellung abzuschalten, um den Leuten Luft zum Atmen zu geben.
Und der Shop mag zwar einen größeren Umfang haben, wird aber nicht ganz so hart kritisiert, weil die meisten Sachen dort billig sind. Man hat dort auch das Gefühl, dass das Geld wieder reinvestiert wird und nicht dazu benutzt wird, in Contentlöchern das Zeug rauszuhauen, um die Gewinne für den Quartalsbericht zu retten. Da schaue ich speziell auf SL, wo die dicken Sachen rausgehauen wurden fürs Quartal, aber null Content kam für lange Zeit.
So oder so weiß ich auch nicht, was Shop und co. jetzt mit der Qualität von DF zu tun haben. Ist halt wieder ein unverhältnismäßiges Derailen der Diskussion, weil diese Dinge absolut gar nichts mit dem Thema zu tun haben.
Meine Kritik dahingehend gilt auch nicht direkt WoW oder Blizzard, sondern ABK, die zur maximalen Gewinnsteigerung einen Qualitätsverlust in Kauf nehmen und Blizzard unter Druck setzen, unfertige Spiele auf den Markt zu bringen, um kurzfristig nette Quartalszahlen zu haben. Das ist ja auch ein Grund dafür, warum Leute einer Übernahme von Microsoft wohlwollend entgegenblicken, da Microsoft seinen Studios bekanntermaßen doch etwas mehr Freiheiten lässt und nicht mit der Goblin-Mentalität dahingehend unterwegs ist beim Gaming.